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Veröffentlicht am 18.10.2023

Weihnachtszauber und Hundepfoten

Weihnachtszauber und Hundepfoten
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„Weihnachtszauber und Hundepfoten“ ist der neue Weihnachtsroman 2023 von Petra Schier. Ich war richtig beeindruckt von den knapp über 500 Seiten gut gefüllten Roman. Und was soll ich sagen? Ich war wieder ...

„Weihnachtszauber und Hundepfoten“ ist der neue Weihnachtsroman 2023 von Petra Schier. Ich war richtig beeindruckt von den knapp über 500 Seiten gut gefüllten Roman. Und was soll ich sagen? Ich war wieder einmal wie im Leserausch. Ein unvergleichlich toller Schreibstil - lebendig, humorvoll, emotional, bildgewaltig und mit den aufregendsten und berührendsten Kussszenen - lassen die Seiten nur so fliegen.

Mit an Bord ist Santa Claus nebst vollständiger Himmelstruppe - Santa war gesundheitlich etwas angeschlagen, so dass seine Frau das Ruder in die Hand nahm - ich mochte die Szenen sehr gerne, wie sie auf die Menschenwelt und deren wirren Gefühlen schauen. Das Gefühlsradar hat wieder ordentlich geglüht.
Des Weiteren gibt es natürlich einen süßen Vierbeiner - hier die junge Boxerdame Sissy, die mir so manches Schmunzeln bescherte.

Es geht um Melissa, sie ist vor einiger Zeit mit ihrem kleinen Sohn Andy vor ihrem gewalttätigen Ex-Mann geflohen und lebt ständig in der Angst, dass dieser sie aufspüren könnte. Arbeit findet sie in Jana Weißmüller‘s Kunsthandwerksladen und fühlt sich in ihrem neuen Umfeld immer wohler. Andy kommt in die Schule, so dass Melissa auch Vollzeit arbeiten kann. Dann lernt sie Sicherheitsexperten Lennart kennen und Gefühle werden in ihr wach, die sie längst verdrängt hat. Schließlich hat sie sich geschworen, niemals wieder jemanden zu nah an sich ranzulassen, um Andy und sich vor jeglicher Gefahr zu schützen. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und die Vergangenheit holt Melissa und Andy gnadenlos ein. Alle versuchen Melissa beizustehen und Santa Claus hat alle Hände voll zu tun, das bevorstehende Weihnachtsfest für alle Beteiligten zu einem Fest der Liebe zu machen. Außerdem ist da noch der Wunschzettel von Andy…

Petra Schier hat auch hier wieder ein Händchen für tolle Figuren. Allem voran Melissa, Andy und Lennart nebst Hundedame Sissy. Neben diesen lebt der Roman von einer Schar Nebencharakteren, die man zum Teil in den Vorgängerbänden kennenlernen durfte. Ein bisschen Angst hatte ich ja, dass die Sternbachs nicht dabei sein könnten, aber dies war unbegründet, man läuft so vielen Bekannten über den Weg, es war wie ein großes Klassentreffen vor weihnachtlicher Kulisse. Melissa und Lennart sind sehr sympathische und authentische Charaktere, die ich schnell ins Herz geschlossen habe.

Die Story hat mir sehr gefallen. Trotzdem der Roman sehr humorvoll geschrieben ist, hat Petra Schier den Part Häusliche Gewalt/Misshandlung sehr sensibel umgesetzt. Ein ordentliches Maß an Spannung wird im Handlungsverlauf freigesetzt, dass man nur am Lesen ist und mit den Beteiligten mitfiebert.

Insgesamt ist es ein wunderschöner Weihnachtsroman, mit tollen Momenten, tiefgründigen Themen und einem Hauch Magie. Ich konnte richtig gut ins Geschehen abtauchen und die Geschichte verinnerlichen. „Weihnachtszauber und Hundepfoten“ bekommt von mir eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Toller Auftakt

Die Zuckerbaronin
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Die Zuckerbaronin - Marthas Geheimnis ist der Auftaktband vom Autorenduo Martina Sahler und Heiko Wolz. Von Martina Sahler kenne ich schon einige historische Romane, Heiko Wolz war mir bisher unbekannt. ...

Die Zuckerbaronin - Marthas Geheimnis ist der Auftaktband vom Autorenduo Martina Sahler und Heiko Wolz. Von Martina Sahler kenne ich schon einige historische Romane, Heiko Wolz war mir bisher unbekannt. Der Schreibstil lässt sich wunderbar leicht und flüssig lesen und beinhaltet eine sehr schöne bildhafte Ausdrucksweise.

Setting ist Bayern bzw. der Bayerische Wald und es geht um Zucker bzw. um Saccharin, die wesentlich billigere Alternative zum normalen Zucker. Da sich die damaligen Zuckerbarone in ihrem Monopol bedroht sehen, gelingt es ihnen, den Erwerb/Verbrauch von Saccharin zu verbieten, nur in der Schweiz ist dieser noch legal zu erhalten. Korbinian Schindler betreibt ein Fuhrunternehmen, dass mehr schlecht als recht die Familie ernähren kann. Um seiner Familie ein besseres Leben zu bieten, verschiebt Korbinian große Mengen Saccharin über die Grenzen nach Österreich und Böhmen. Im Verborgenen wird er längst der Schmugglerkönig genannt. Mit an Bord ist fast seine ganze Familie, bis auf die Jüngste der drei Töchter. Als seine älteste Tochter Martha sich in den Sohn des Zuckerbarons Wellenberg verliebt, bahnt sich ein folgenschwerer Konflikt an …

Martina Sahler und Heiko Wolz schaffen es exzellent, eine spannende und lebendige Geschichte rundum die Familien Schindler und dem Industriellen Wellenberg zu erzählen. Nebenbei erfährt man einiges über die Entstehung des Saccharins. Die Verknüpfung von Fiction und Historie ist außerordentlich gut gelungen. Und man wird durch die ein oder andere unvorhersehbare Wendung ziemlich überrascht.
Es gibt mehrere Perspektivenwechsel, so dass man immer wieder eine andere Sichtweise erhält.



Die Figuren sind hier sehr gut und authentisch gezeichnet. Zum Korbinian Schindler gibt es lt. Nachwort ein reelles Vorbild. Seine Familie selbst ist fiktiv. Die Töchter Martha, Gwendolin und Helene sind grundverschieden, gemocht habe ich sie alle drei. Ich bin sehr gespannt, ob bzw. wie die Familie wieder zusammenfindet. Das Ende konnte nicht spannender sein und lässt einige Fragen offen. Ich freue mich jedenfalls sehr auf den nächsten Band.

Insgesamt ist es ein toller Auftakt mit einer interessanten Thematik und spannendster Unterhaltung. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen und gebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Two Weeks Until Forever

Two Weeks Until Forever
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Thierry ist ein erfolgreicher Anwalt aus Paris, seine Karriere steht immer an erster Stelle, bis er plötzlich ein altes Cottage in Cornwall in St. Ives von seinem Großvater erbt. Er hat überhaupt keine ...

Thierry ist ein erfolgreicher Anwalt aus Paris, seine Karriere steht immer an erster Stelle, bis er plötzlich ein altes Cottage in Cornwall in St. Ives von seinem Großvater erbt. Er hat überhaupt keine Interesse an diesem Cottage, aber gewisse Umstände zwingen ihn, vor Ort zu sein. Thierry nimmt das erste Mal Urlaub. In St. Ives trifft er die lebensfrohe Liv, die mit ihrer Großmutter Mabel nicht weit entfernt vom alten Cottage wohnt. Mabel wird immer vergesslicher, doch wenn sie das alte Cottage auf dem Hügel sieht, kehren Erinnerungen zurück und sie ist glücklich… Liv setzt alles daran, dass Thierry das Cottage behält und nicht abreißen lässt und möchte ihn die schönsten Plätze St. Ives zeigen.

Lia Haycraft hat einen wunderbaren, romantischen Schreibstil, der wie ein warmer Sonnenstrahl durch das Buch scheint. Es gibt einen Perspektivenwechsel zwischen den beiden Hauptprotagonisten Thierry und Liv, den ich sehr genossen habe.

Das Setting St. Ives in Cornwall ist ein Traum und die Autorin bringt dies erstklassig rüber, so dass eine richtige Urlaubs-/Wohlfühlstimmung entsteht. Hier lernen sich Liv und Thierry kennen und kommen sich schnell näher, Thierry ist reichlich überfordert und zieht sich immer wieder zurück. So ist es ein ziemliches hin und her mit den beiden, was dem Handlungsverlauf etwas Schwung nimmt, dennoch konnte ich mich den beiden kaum entziehen. Inhaltsmäßig möchte ich nicht weiter vorgreifen, da es auch um ein altes Familiengeheimnis geht…

Am schönsten fand ich, in die Gedanken von Thierry einzutauchen. Thierry lässt in seiner Trauer um seinen Großvater plötzlich Emotionen zu! Und dann geht ihm Liv nicht mehr aus dem Kopf. Der geradlinige Anwalt kommt mit seinen Leben völlig aus dem Takt und muss sich mit Dingen oder Gefühlen auseinandersetzen, die er sonst schön unter Verschluss hält. Es sind manchmal so ganz banale Dinge, die ihm plötzlich bewusst werden - er ist von seinen Erkenntnissen teilweise richtig entsetzt, aber man merkt Stück für Stück, dass mit ihm eine Wandlung passiert (die er natürlich nicht wahrhaben möchte).
Liv ist das völlige Gegenteil von Thierry, hier kann man wirklich sagen: Gegensätze ziehen sich an.“ - dennoch braucht Thierry einige Male eine „Liv-Pause“. Für mich war Liz etwas chaotisch, aber die fürsorgliche Art gegenüber ihrer Großmutter empfand ich sehr schön.

Ein paar Worte noch zum Cover: Ich finde es richtig schön und etwas verträumt, die Farben sind absolut stimmig und jedes Kapitel beginnt mit einer kleinen Blumenumrandung.

Insgesamt ist es eine hinreißende Liebesgeschichte mit einigen ernsten Themen, wie Familienzusammenhalt, Demenz, Betreuung, Neuanfang. Das ganze wird mit einem traumhaften Setting untermalt und präsentiert dem Leser eine tolle und gefühlvolle Unterhaltung. Ich empfehle „Two Weeks Until Forever sehr gerne weiter und vergebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 16.09.2023

Schokolade am Leuchtturm - Süßes Erbe

Schokolade am Leuchtturm - Süßes Erbe
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„Schokolade am Leutturm - Süßes Erbe“ ist der dritte und letzte Band der sogenannten Schokoladen Reihe. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen, man kann sie durchaus losgelöst voneinander lesen. Allerdings ...

„Schokolade am Leutturm - Süßes Erbe“ ist der dritte und letzte Band der sogenannten Schokoladen Reihe. Die Einzelbände sind in sich abgeschlossen, man kann sie durchaus losgelöst voneinander lesen. Allerdings gibt es eine Rahmenhandlung um die Familie Lorentz und deshalb empfehle ich, doch der Reihenfolge zu lesen. In den Einzelbänden ist jeweils einer der drei Söhne Hauptprotagonist - nach Thies und Joos nun also Finn, der jüngste Spross der Familie.

Auch hier überzeugt die Handlung durch einen tollen Schreibstil, der den Leser von Anfang an mitnimmt. Marie Schönbeck hat eine unglaublich bildhafte Ausdrucksweise, dass man alles vor Augen hat. Die Schokoladeninsel Möwesand ist ein fiktiver Ort und ich fühlte mich wieder ausgesprochen wohl.

Finn steht diesmal im Fokus der Geschichte. Aufgrund des Todes seiner Mutter vor einiger Zeit ist er in der Schokoladenfirma nur stiller Teilhaber bzw. nimmt sich eine Auszeit.
Marleen, Tochter eines Investmentbänkers, landet mehr oder weniger freiwillig auf Möwesand und wird von Finn aus stürmischer See gerettet. Schnell werden beide vertraut miteinander und verlieben sich, doch Marleen hat einen Auftrag von ihrem Vater: Finn und seine Brüder auszukundschaften, damit ihr Vater in die Schokoladeninsel investieren kann. Dabei verhält sich ihr Vater sehr rücksichtslos sowohl gegenüber seiner eigenen Tochter als auch gegen die Lorentz-Brüder. Als Finn vom eigentlichen Grund von Marleens Aufenthalt auf Möwesand erfährt, ist er wütend und enttäuscht und zieht sich zurück.

Auch dieser Band hat mir wieder sehr gut gefallen. Die einzelnen Handlungsstränge sind spannend und emotional und wir treffen viele bekannte Gesichter der Insel wieder. Marie Schönbeck schafft eine tolle Wohlfühlatmosphäre und bei den vielen leckeren Schokoladenvariationen läuft einen das Wasser im Mund zusammen.
Neben Marleen‘s und Finn‘s Geschichte werden auch alle offenen Fragen über die Vergangenheit der Familie Lorentz beantwortet und die ein oder andere Tatsache hat mich sehr überrascht.

Die Figuren sind der Autoren ausgesprochen gut gelungen. Die meisten sind mir ans Herz gewachsen - bis auf Marleen‘s Vater - was für ein überheblicher, arroganter und unsensibler Geselle! Ich stelle es mir tatsächlich schwierig vor, so eine Figur zu kreieren. Jedenfalls rauscht der Blutdruck in seinen Szenen mehrmals beim Lesen in die Höhe. Marleen selbst war mir von Anfang an sympathisch, nur dass ich sie manchmal hätte schütteln können, da sie ihrem Vater immer Klein beigibt, ihre Meinung für sich behält und ewig auf den richtigen Zeitpunkt wartet, um ihm ihren Standpunkt zu vermitteln. Das war echt eine harte Nuss, aber auch ziemlich spannend.

Insgesamt hat mir dieser Band super gefallen, ich wurde prächtig unterhalten und mit einem tollen Abschluss der Trilogie belohnt. Ich kann „Schokolade am Leuchtturm - Süßes Erbe“ bzw. die komplette Reihe sehr empfehlen und vergebe fünf Sterne. Danke an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Die Liebe des Pilgers

Die Liebe des Pilgers
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Nach „Das Kreuz des Pilgers“ und „Das Geheimnis des Pilgers“ ist nun „Die Liebe des Pilgers“ der finale Abschlussband dieser spannenden historischen Romanreihe. Es empfiehlt sich, die Einzelbände der Reihenfolge ...

Nach „Das Kreuz des Pilgers“ und „Das Geheimnis des Pilgers“ ist nun „Die Liebe des Pilgers“ der finale Abschlussband dieser spannenden historischen Romanreihe. Es empfiehlt sich, die Einzelbände der Reihenfolge nach zu lesen.

Petra Schier hat einen sehr lebendigen Schreibstil, sie versteht es ausgezeichnet, den Leser in eine andere Zeit abtauchen zu lassen. Bildgewaltig und spannend entführt sie uns nach Koblenz und Umgebung, wir schreiben das Jahr 1379.

Nachdem Benedikt Koblenz verlassen hat, versucht Palmiro sich von seinem Schmerz abzulenken und konzentriert sich auf sein noch junges Geschäft, dem Handel mit kostbaren Pelzen und wertvollem Geschmeide. Unterstützung erhält er dabei von der Familie und Freunden. Doch in der Ferne brodelt die Gefahr – Erasmus von London, ehemaliger Inquisitor, setzt alles daran, Palmiro als Ketzer zu überführen…

Des Weiteren gibt es noch einige Nebenhandlungen, die hier ebenfalls dem Finale entgegenfiebern und die Gesamtgeschichte sehr abwechslungsreich gestalten. Wir schauen z. B. Reinhild und Colin, Amalie und Oswald, Gusti und Notker, Mariana und Mathys und einige mehr über die Schulter und fiebern mit ihnen mit. Es ist an allen Fronten was los, sprich: es wird nicht langweilig.

Der Roman wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Immer wieder taucht man in einem anderen Kopf ein, was ich sehr spannend empfand. Hauptsächlich gibt es den Perspektivenwechsel zwischen Palmiro und Benedikt, aber auch zwischen Oswald, Amalia, Mariana und einige andere. Nachdem ich wegen der Vielzahl an Figuren des Öfteren im Personenverzeichnis vorn im Buch nachgeschlagen habe, war ich nach eins zwei Kapiteln wieder mit allen vertraut.

Die Handlung hat mir wieder richtig gut gefallen. Petra Schier hat so tolle Figuren geschaffen, die man schon von den Vorgängerbänden kennt und hier kommen noch einige dazu, u. a. aus Benedikts Familie. Auch Erasmus seinen Part empfand ich sehr spannend und sehr gut im Finale eingebaut.

Insgesamt ist ein toller Abschlussband mit einem sehr emotionales Ende, das mir ausgesprochen hat gut gefallen hat. Ich wusste nicht, dass es damals dieses beschriebene Bündnis gibt (zumindest für Männer) – mehr möchte ich inhaltlich nicht vorgreifen, nur dass der Leser mit einem tollen, würdigen und schlüssigen Romanende belohnt wird. Ich verabschiede mich mit einem lachenden und weinenden Auge, sie werden mir richtig fehlen, die Bongerts, Langenreths, Mantens inkl. Benedikt und Mathys. Für diesen wunderbaren Abschlussband der Pilger-Reihe gebe ich eine klare Kaufempfehlung und volle Punktzahl. Vielen Dank an HarperCollins für das Rezensionsexemplar.

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