Platzhalter für Profilbild

Bianste

Lesejury Star
offline

Bianste ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Bianste über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2017

Zwiespältig

Das Buch der Spiegel
0

Peter Katz erhält ein Manuskript von Richard Flynn, liest es und erfährt nicht, warum Professor Wieder in der Erzählung sterben musste. Offensichtlich handelt es sich um Geschehnisse, die vor 20 Jahren ...

Peter Katz erhält ein Manuskript von Richard Flynn, liest es und erfährt nicht, warum Professor Wieder in der Erzählung sterben musste. Offensichtlich handelt es sich um Geschehnisse, die vor 20 Jahren tatsächlich geschehen sind. Peter Katz will wissen, was wirklich passiert ist und beauftragt Ermittlungen. Obwohl er sich sogar mit dem Polizisten Freeman auseinandersetzt, der damals ermittelt hat, verläuft alles ins Leere.

Das Buch liest sich sehr flüssig, der Schreibstil ist beinahe hypnotisch. Trotzdem bleiben inhaltlich viele Fragen offen. Der Leser weiß nie genau, wer wann wem welche Wahrheit erzählt. Was ist überhaupt Wahrheit? Rücken wir sie nicht alle immerzu ein wenig zurecht? Trotz der hohen Spannung, die der Autor aufbaut, bleibt am Ende eine nagende Ungewissheit. Zu viele lose Fäden, ein geklärter oder ungeklärter Mordfall, widersprüchliche Ereignisse – trotzdem ist das Buch eine Empfehlung wert. Es bleibt in Erinnerung, weil die offenen Fragen weiter nagen.

Auch das Titelbild spricht mich sehr an. Wenn man das Buch gelesen hat, wird seine Aussage noch viel deutlicher.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Nicht witzig

Der Theoretikerclub und die Weltherrschaft
0

Der Streit zwischen den Theoretikern, den Mädchen und den Freunden von Thomas, dem Sohn des Bürgermeisters, eskaliert. Auch ein Wettkampf bringt keine Klarheit, wer Chef der Nachbarschaft werden soll.

Deshalb ...

Der Streit zwischen den Theoretikern, den Mädchen und den Freunden von Thomas, dem Sohn des Bürgermeisters, eskaliert. Auch ein Wettkampf bringt keine Klarheit, wer Chef der Nachbarschaft werden soll.

Deshalb denken die Jugendlichen sich einen neuen Plan aus. Die Gruppe, die am meisten Geld innerhalb eines bestimmten Zeitraums erwirtschaftet, übernimmt die Herrschaft.
Während Thomas und seine Gang Süßigkeiten verkaufen, versuchen sich die Mädchen, allen voran Alba, und die Theoretiker mit Youtube-Kanälen.
Knut, der Jüngste, leidet am stärksten unter den Querelen. Er braucht all seine Stärke, um die Auseinandersetzung zu einem vernünftigen Ende zu führen.
Das Buch besteht aus verschiedenen Teilen, einerseits wird im fortlaufenden Text die Geschichte erzählt – aus Knuts Sicht, andererseits gibt es Textteile, die als Blogeinträge formatiert sind.
Leider ist das Buch überhaupt nicht witzig. Die Theoretiker sind nicht wirklich clever, haben allerdings gelernt zu recherchieren. Sie überschätzen sich total, allerdings ohne Hintergrund, sind einfach überkandidelt. Alba kennt überhaupt keine Grenzen. Die Auseinandersetzungen zwischen den Kindern eskalieren bis zu Punkten, die an Körperverletzung grenzen, von Verletzung der Persönlichkeitsrechte mal ganz abgesehen.
Niemand greift ein, als Alba heimlich Filme von den Theoretikern dreht, in denen sie sie lächerlich macht.
Der Einzige mit ein wenig Realitätssinn ist Knut, der Jüngste, der sich aber auch nicht zu helfen weiß.
Ich hatte mich auf ein Lesevergnügen – wie angekündigt – à la Big Bang Theory gefreut, erhielt aber ein Buch, das mit Klischees und Stereotypen arbeitet und eine Geschichte erzählt, die, meiner Ansicht nach, nichts mit der Realität von Jugendlichen heute zu tun hat. Die Benutzung von Blog-Style und Youtube ergibt noch keinen aktuellen Jugendroman. Wirklich schade.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Spannend

Die Montez-Juwelen
0

Tom Perlinger kommt nach einer schweren Schussverletzung nach langer Zeit zurück nach Deutschland. Noch bevor er seinen Dienst aufnehmen kann, ereignen sich Dinge, die seine Familie bedrohen, sodass er ...

Tom Perlinger kommt nach einer schweren Schussverletzung nach langer Zeit zurück nach Deutschland. Noch bevor er seinen Dienst aufnehmen kann, ereignen sich Dinge, die seine Familie bedrohen, sodass er bereits vor Dienstbeginn tätig werden muss und will. Seine neue Kollegin, Jessica, ist dabei auf seiner Seite, soweit es geht. Der alte Kollege Mayrhofer, mit dem Tom sich schon vor seiner Zwangspause nicht gut verstanden hat, setzt dahingegen alle Hebel in Bewegung, um Toms Halbbruder Max als Mörder zu verhaften.
Hinzu kommt noch, dass Toms Jugendliebe Christl mit Benno verbandelt ist, obwohl die Luft zwischen ihnen brennt, wenn sie sich sehen.
Auslöser der ganzen Misere sind (u.a) die (erfundenen) Montez-Juwelen. Schmuckstücke, die Ludwig I. seiner Mätresse Lola Montez im 19. Jahrhundert geschenkt hat und die nun versteigert werden sollen.
Doch es geht um noch viel mehr, es geht – natürlich – um Geld und Macht, es geht ums Oktoberfest, um sexuelle Abwege, um Drogenmissbrauch, um ungewollte Schwangerschaft … Tom hat alle Hände voll zu tun.
Der Kriminalroman nimmt sich am Anfang Zeit, die Protagonisten in Stellung zu bringen. Obwohl viele verschiedene Figuren eingeführt werden, behält man den Überblick. Tom wächst einem schnell ans Herz, unter anderem auch, weil seine Perspektive sehr nah an ihn herangeht und die Leserinnen und Leser seine Gedanken und Gefühle, aber auch seine Zweifel und seinen Zorn, hautnah miterleben können.
Je weiter der Roman voranschreitet, umso stärker zeiht das Tempo an. Die „Stakes“ werden höher. Tom darf keinen Fehler machen, wenn er Schlimmes verhindern will.
Regionale Aspekte spielen eine große Rolle, einerseits als Schmankerl an die Leser, die bestimmte Orte wiedererkennen können, andererseits wären aber große Teile der Handlung (das Geschäft mit dem Bierausschank) andernorts gar nicht denkbar, sodass das Regionale mehr als nur Staffage ist.
Auch die Verquickung mit dem historischen Hintergrund um die Mätresse Ludwig I. sorgt für Spannung, obwohl eigentlich von Anfang an klar ist, dass hier zwei Verzweifelt hoch pokern und sich gegenseitig unter Druck setzen. Da frage ich mich, ob die Innenperspektive des Juweliers am Anfang nicht verzichtbar gewesen wäre und zur Spannung beigetragen hätte.
Insgesamt ein sehr lesenswerter Regionalkrimi, in dem die Region unverzichtbarer Teil der spannenden und interessanten Handlung um liebenswerte Charaktere ist und keine Deko.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Atmosphärisch dicht

Aimées geheimer Wunsch
0

Aimées geheimer Wunsch ist nur eine von mehreren Episoden, die durch ein Geschehen in der Jetztzeit mit einander verknüpft sind. Aimée erschafft für ihre eigene Hochzeit einen ganz besonders aufwändigen ...

Aimées geheimer Wunsch ist nur eine von mehreren Episoden, die durch ein Geschehen in der Jetztzeit mit einander verknüpft sind. Aimée erschafft für ihre eigene Hochzeit einen ganz besonders aufwändigen Perlenkragen. Doch eigentlich will sie gar nicht heiraten … und so nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Die Mitarbeiterin eines Auktionshauses, Maggie, erhält die Überreste des Kragens und beginnt sie zu restaurieren. Parallel dazu werden verschiedene Episoden aus den unterschiedlichsten Epochen erzählt, in denen der Kragen eine Rolle gespielt hat. Anfangs denkt man, er bringe nur Unglück, aber das wandelt sich.
Insgesamt liest sich das Buch sehr flüssig, es erschafft in jedem Kapitel eine ganz eigene Atmosphäre, die dem Handlungsumfeld angepasst ist. Schade ist allerdings, dass die einzelnen Episoden ein wenig offen bleiben.
Maggies Liebe zu den Objekten, mit denen sie arbeitet, geht mir sehr ans Herz. Ich habe sie gern durch das Buch begleitet.

Veröffentlicht am 25.04.2017

Dramatisch

Der Froschkönig – was wirklich geschah: Hipp und Hopp retten Papa Grünsprung
0

Die Froschkinder Hipp und Hopp erleben mit, wie die Prinzessin ihren Vater küsst, woraufhin er sich sofort ebenfalls in einen Menschen verwandelt. Das können sie nicht zulassen.

Mit der Unterstützung ...

Die Froschkinder Hipp und Hopp erleben mit, wie die Prinzessin ihren Vater küsst, woraufhin er sich sofort ebenfalls in einen Menschen verwandelt. Das können sie nicht zulassen.

Mit der Unterstützung von Frau Quaatsch, der Froschprinzessin Irene und … dem … Storch (der eigentlich für alles Übel verantwortlich ist) versuchen die beiden Froschkinder, ihren Vater zurück zu verwandeln.
Dabei erleben sie allerlei haarsträubende Abenteuer und müssen über sich selbst hinauswachsen.
Die Geschichte ist in der Gegenwart erzählt und wirkt so unmittelbar. Sie ist spannend und gleichzeitig humorvoll aus der Sicht eines allwissenden Erzählers erzählt. Der Text flattert am rechten Rand aus und ist mit großem Zeilenabstand gesetzt, so dass Erstleser problemlos folgen können. Jede Seite ist farbig illustriert. Die Zeichnungen helfen beim Erlesen der Textinhalte, da sie zeigen, was auf der jeweiligen Seite geschieht.
Die Geschichte wartet mit mehreren überraschenden Wendungen auf. Sie ist witzig, skurril und die Autorin hat sich viele nette Ideen einfallen lassen, um dem alten Märchen einen neuen Dreh zu geben.