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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2018

Ich bin ich und wer bist du?

100% Coco. Mein geheimer Fashion-Blog
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Coco kommt auf eine neue Schule. Das ist nicht leicht für sie, denn sie hat bereits die Erfahrung machen müssen, dass Äußerlichkeiten eine große Rolle spielen und alles verderben können.

Trotzdem entscheidet ...

Coco kommt auf eine neue Schule. Das ist nicht leicht für sie, denn sie hat bereits die Erfahrung machen müssen, dass Äußerlichkeiten eine große Rolle spielen und alles verderben können.

Trotzdem entscheidet sie sich dafür, sich ganz in ihrem eigenen Stil zu kleiden, als sie am ersten Tag in die neue Klasse geht. Doch nicht nur die Schülerinnen und Schüler, auch eine Lehrerin äußert sich negativ, macht sich sogar über sie lustig. Prompt beschließt sie, sich fortan nur noch völlig unauffällig und angepasst zu kleiden. Entsprechend lässt die Aufmerksamkeit der anderen ein wenig nach.
Doch in ihrer Freizeit beschäftigt sie sich weiterhin mit Stilfragen, probiert neue Möglichkeiten aus und kreiert so einen ganz eigenen Stil. Mit einer Maske posiert sie und postet die Bilder ihres Styles auf einem eigenen, anonymen Blog. Bald bemerkt sie, dass viele, auch die, die sich vorher über sie lustig gemacht haben, ihren Style kopieren.
Trotzdem (oder gerade deswegen ?) sagt sie nicht, dass sie etwas damit zu tun hat.
Das wird kompliziert, als sie sich in Bruno verguckt und ihm tatsächlich näher kommt. Er leitet die Schülerzeitung und seine Mutter arbeitet im Modegeschäft.
Das Buch ist aus Cocos Sicht erzählt und macht so viele ihrer Überlegungen, Befürchtungen und Pläne nachvollziehbar.
Allerdings müssen sich die Leserinnen wirklich gut im Bereich Mode auskennen, um hier nicht überfordert zu werden. Die Autorin setzt profunde Kenntnisse voraus. Coco wirft mit Begriffen, Designernamen, Styles etc. um sich, von denen kaum auszugehen ist, dass die meisten Mädchen der Zielgruppe sie kennen.
Vielleicht wäre hier ein Glossar am Ende – eventuell mit Bildern – hilfreich.
Die Geschichte an sich liest sich sehr flüssig, sie ist sehr spannend und letztlich behandelt sie ein wichtiges Thema: Mode einerseits, andererseits eben das Thema der Selbstverwicklung, des Mainstreams, des Gruppenzwangs usw. Hier gibt es vielfältige Ansatzpunkte für Gespräche und Diskussionen.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Darf man schummeln?

Schulcafé Pustekuchen 1, Die Mogelmuffins
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Ottilie, genannt Tilli, geht gern zur Schule. Nicht unbedingt wegen des Unterrichts. Aber auf jeden Fall wegen ihrer besten Freundin, Annika, und wegen ihrer Oma, die das Schulcafé betreibt.

Frau Habersack ...

Ottilie, genannt Tilli, geht gern zur Schule. Nicht unbedingt wegen des Unterrichts. Aber auf jeden Fall wegen ihrer besten Freundin, Annika, und wegen ihrer Oma, die das Schulcafé betreibt.

Frau Habersack ist sehr streng und nicht wirklich nett zu den Kindern. Als eine Erdkundearbeit ansteht, macht sie den Kindern schon vorher Angst und freut sich darauf, möglichst viele schlechte Noten zu verteilen.
Gleichzeitig möchte sie das Schulcafé insofern schließen lassen, als nur noch Erwachsene hinein dürfen, damit es nicht so laut darin ist.
Dem Schulleiter fällt es nicht wirklich leicht, sich gegen Frau Habersack durchzusetzen …
Weil Frau Habersack Daten abfragen will, die sie im Unterricht gar nicht durchgenommen hat, um den Kindern eins auszuwischen, lässt Tillis Oma sich dazu verleiten, für die Kinder Muffins zu backen, in deren Papierförmchen sich ein Spickzettel befindet, sodass alle eine gute Arbeit schreiben können.
Das kommt natürlich (beinahe) heraus, und der Versuch, das Geheimnis zu verbergen, ruft immer weitere Katastrophen herauf. Schließlich steht das Schulcafé wirklich auf der Kippe.
Doch den Kindern ist ihr Café wichtig, und so überlegen sie sich, wie sie alles wieder in Ordnung bringen können.
Die Geschichte ist sehr humorvoll erzählt. Illustrationen und Text ergänzen sich. Der Text ist flüssig geschrieben und auch für Leseanfänger geeignet.
Thematisch geht es um Freundschaft, um Zuverlässigkeit, darum zusammen zu halten, sich gegenseitig zu unterstützen und Fehler einzugestehen.
Wenn das Buch als Klassenlektüre eingesetzt wird, gibt es zahlreiche Diskussionsansätze. Darf eine Oma beim Schummeln helfen? Was wäre sonst noch möglich gewesen? Muss man sich für einen Gefallen revanchieren?
Ich bin jedenfalls froh, dass ich solchen Lehrerinnen wie Frau Habersack eine ist, noch nicht begegnet bin – einer Oma wie Tillis allerdings auch noch nicht.




Veröffentlicht am 04.06.2018

Zeitreise in die Literatur

Jane Austen - Jagd auf das verschollene Manuskript
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Liam und Mary (Rachel) reisen aus einer nicht vollständig vorgestellten Zukunft ins Jahr 1815, mit dem Auftrag, Jane Austen kennenzulernen, ihre Briefe und ein verschollenes Manuskript mitzubringen.
Zeitreise, ...

Liam und Mary (Rachel) reisen aus einer nicht vollständig vorgestellten Zukunft ins Jahr 1815, mit dem Auftrag, Jane Austen kennenzulernen, ihre Briefe und ein verschollenes Manuskript mitzubringen.
Zeitreise, Jane Austen und ein verschollenes Manuskript? Das klingt spannend und verspricht einerseits ein Eintauchen in eine fremde Welt, andererseits Informationen über Jane Austen und eine spannende Spionagegeschichte.
So ungefähr verläuft das Buch dann auch. Abgesehen davon, dass die beiden Helden nach ihrer Ankunft auf einer Wiese nach London reisen und sich sehr viel Zeit nehmen, in Jane Austens Nähe zu gelangen. Die Lebensbedingungen zu der Zeit werden sehr detailliert beschrieben, auch erfahren die Leserinnen und Leser etwas mehr über die Vergangenheit der beiden Protagonisten, aber das alles verläuft sehr langsam und zäh, mit vielen Redundanzen. Vermutlich – nein, ganz sicher – war das Leben 1815 langsamer, insofern passt der Erzählstil. Vielleicht wäre ich auch nicht so überrascht gewesen, wenn der Untertitel nicht das Wort „Jagd“ verwendet hätte. Das ist irreführend.
Ich habe dem Buch dann eine zweite Chance gegeben und es mit Genuss und langsam zu Ende gelesen und bin mit einer faszinierenden Geschichte belohnt worden.
Gerne hätte ich am Ende ausführlicher über die Veränderungen gelesen, die das Zeitreiseexperiment verursacht hat. Über Jane Austen weiß ich jetzt ein wenig mehr, habe ein Gefühl für ihre Zeit bekommen.
Leserinnen und Leser, die sich keine Jagd erhoffen, finden hier ein fundiertes Buch, das einen Ausflug ins Jahr 1815 ermöglicht.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Spannender Krimi

Der Pate von Glasgow
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Detective Jim Daley muss sich mit einem alten Fall auseinandersetzen, den für abgeschlossen gehalten hat. Der „Pate von Glasgow“ wurde vor Jahren bei einer Überführung erschossen. Doch nun taucht sein ...

Detective Jim Daley muss sich mit einem alten Fall auseinandersetzen, den für abgeschlossen gehalten hat. Der „Pate von Glasgow“ wurde vor Jahren bei einer Überführung erschossen. Doch nun taucht sein Gesicht, selbstbewusst hochgereckt, auf einem Überwachungsvideo auf, das auch aufgezeichnet hat, wie eine Frau, deren Familie sich im Zeugenschutzprogramm befindet, brutal auf offener Straße ermordet wurde.
Daley weiß, dass James Machie, der Pate, es nicht nur auf diese Frau, sondern viele weitere Menschen abgesehen hat. Auch sein Chef Donald ist alarmiert, und Brian, sein Kollege steht ebenso im Fadenkreuz. Gleichzeitig müssen sie verhindern, dass auch die zweite Familie im Zeugenschutzprogramm ermordet wird.
Daley versteht nicht, wie Machie wieder auferstehen konnte. Zu allem Überfluss macht ihm ein zweiter Fall Sorgen, der mit Schmuggel beginnt und auch mit Leichen endet.
Daleys Privatleben bietet gerade große Aufregung, trotzdem gibt er sein Bestes, wird aber von den Geschehnissen getrieben.
Der Krimi erzählt atmosphärisch dicht von den Verhältnissen in dem kleinen Ort Kinloch, in den Daley versetzt wurde. Die Landschaft spielt eine große Rolle und wird nicht nur als Hintergrund gebraucht.
Da Daley auch nicht mehr genau weiß, wem er trauen kann, wird das Buch mit jeder Seite spannender. Die verschiedenen Perspektiven tragen ebenfalls zum Spannungsaufbau bei.
Die Figuren sind tiefgründig gezeichnet, ihre Handlungen nachvollziehbar. Man wankt gern mit Daley durch Schottland.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Faultieralarm

Nur mal schnell das Faultier wecken
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Was würdest du tun, wenn sich ein Faultier durch das offene Küchenfenster schwingen würde, und bei dir an der Küchenlampe hinge?
Nun, Finn, Zoe und Henry beschließen, dass man sich auch mit einem Faultier ...

Was würdest du tun, wenn sich ein Faultier durch das offene Küchenfenster schwingen würde, und bei dir an der Küchenlampe hinge?
Nun, Finn, Zoe und Henry beschließen, dass man sich auch mit einem Faultier anfreunden kann, wenn das letztens schon mal mit einem Mammut geklappt hat.
Das Faultier bekommt den Namen Fred und gehört – zumindest für Finn – schon bald zur Familie. Es schläft viel. Doch dann, eines Tages, wirkt es beinahe so, als würde es sprechen. Die Kinder sind verblüfft und machen ein paar Tests. Absichtlich gelingt es jedoch nicht so richtig. Zwischenzeitlich freundet Fred sich mit dem Mammut Norbert an und ist kaum zu halten. Plötzlich taucht ein seltsamer Mann auf, der begeistert von Freds Sprachkünsten ist und behauptet, dass er ihm gehört. Er will das Faultier mitnehmen und beim nächsten Versuch gelingt es ihm auch.
Das können die Kinder nicht zulassen. Stockmann macht einen ganz schlechten Eindruck auf sie.
Dies ist der zweite Band aus einer Reihe, in der Kinder unerwartete Haustiere „finden“. Im ersten Band eben Norbert das Mammut, das bei Henry und seiner Familie wohnt. Nun eben Finn und das Faultier. Finn ist auch der Erzähler der Geschichte und lässt die Leserinnen und Leser unmittelbar an seiner Freude, seinem Kummer, seinen Ängsten teilhaben.
Mit ihm freut man sich über Freds erste Worte und fürchtet um ihn, als er auf dem Mammut durch den Garten rast.
Gleichzeitig sind die Kinder gute Freunde. Natürlich streiten sie auch mal, beim Scrabble zum Beispiel, doch wenn es darauf ankommt, halten sie zusammen.
Und zum Glück gibt es auch Erwachsene, die die Kinder unterstützen, wenn sie um Hilfe gebeten werden.
Freundschaft, Zusammenhalt, sich um andere kümmern, die in Schwierigkeiten stecken, nicht zu früh aufgeben, Hilfe holen – das alles sind wichtige Themen, mit denen sich Kinder in diesem Buch auseinandersetzen können. Außerdem kommt der Humor nicht zu kurz, und das ist mindestens genauso wichtig.