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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2018

Landidylle?

Unterleuten
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Unterleuten ist ein imaginäres Dorf in Ostdeutschland. In 62 Kapiteln kommen einige der Einwohner zu Wort und erzählen, ganz aus ihrer Perspektive, was so abgeht. Dabei sind die einzelnen Perspektiven ...

Unterleuten ist ein imaginäres Dorf in Ostdeutschland. In 62 Kapiteln kommen einige der Einwohner zu Wort und erzählen, ganz aus ihrer Perspektive, was so abgeht. Dabei sind die einzelnen Perspektiven sehr persönlich gefärbt, und die Protagonisten wirken auf den ersten Blick eher unsympathisch. Das gibt sich im Laufe der Zeit, wenn man sie besser kennenlernt, ein wenig (aber nicht vollständig).
Doch genau das macht den Mikrokosmos, den Juli Zeh gewohnt sprachgewandt, erzeugt, so einzigartig, so anrührend, so erbärmlich – mit einem Wort so interessant.
Oben auf geht es um den geplanten Windpark und wer daraus welche Vorteile ziehen kann, unten drunter geht es jedoch um ganz andere Themen, da spielt die Familiengeschichte genauso eine große Rolle wie die DDR-Vergangenheit, Ehekrisen oder persönliche Probleme. Dabei erzählt Juli Zeh humorvoll, immer mit Untertönen, Seitenhieben und durch ihren Sarkasmus eben auch oft mit der Wahrheit einer zweiten Ebene, einer anderen Lesart verknüpft.
Insgesamt entsteht ein Bild von einem ostdeutschen Dorf, das sicher exemplarisch für viele Dörfer und ihre Strukturen stehen kann und den Blick auf die Gesellschaft durchaus verändert.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Authentisch

Die amerikanische Prinzessin
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Allene Tew geht 1913 an Bord eines Schiffes, damit lässt sie alles hinter sich, was sie in ihrem Leben bisher erreicht hatte und beginnt von vorn, mit viel Mut, Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen. Dabei ...

Allene Tew geht 1913 an Bord eines Schiffes, damit lässt sie alles hinter sich, was sie in ihrem Leben bisher erreicht hatte und beginnt von vorn, mit viel Mut, Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen. Dabei hat sie mit zahlreichen Rückschlägen zu kämpfen, gibt jedoch nicht auf.
Dieses Sachbuch zeigt auch zeitgenössische Fotos aus dem Leben Allenes. Stilistisch schwankt der Text zwischen Sachbuch und Roman, hält sich allerdings (offensichtlich) an die Fakten und entführt die Leserinnen und Leser damit in eine Zeit des Umbruchs, der Chancen, der Aufstiege und Niedergänge. Es entsteht ein Kaleidoskop aus Wirtschaftsboom, Revolution und Krieg, das sich im Leben Allenes spiegelt und so nachvollziehbar, nacherlebbar wird.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Buchabenteuer

Das verschwundene Buch
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Alba und Diego lieben Drachen. Sie leben in Barcelona und versuchen bei ihren Gängen durch die Stadt, alle Drachenstatuen zu finden und zu kategorisieren, die sich an den Gebäuden verstecken. Heute sind ...

Alba und Diego lieben Drachen. Sie leben in Barcelona und versuchen bei ihren Gängen durch die Stadt, alle Drachenstatuen zu finden und zu kategorisieren, die sich an den Gebäuden verstecken. Heute sind sie auf dem Weg zu ihrer Tante Beatriz, die einen Buchladen betreibt. Denn heute soll ein neues Buch in die Läden kommen, das beste, das jemals geschrieben wurde.
Unterwegs beginnen die beiden Kinder sich zu wundern, weil ihnen plötzlich der Titel des Buches, auf das sie schon so lange warten, nicht mehr einfällt. Nur den Namen der Autorin wissen sie noch.
Als sie bei der Buchhandlung ankommen, ist sie geschlossen. Später erfahren sie, dass das Buch beinahe leer ist. Obwohl ihre Tante am Wochenende eine Vorabversion gelesen hat, kann sie sich nicht an ein Wort des Inhalts erinnern. So ergeht es allen.
Als dann plötzlich eine Laserpistole in Peter Pan auftaucht, wissen die beiden, dass etwas Schreckliches geschehen sein muss. Da nicht nur Peter Pan betroffen ist, werden alle Bibliotheken geschlossen.
Alba und Diego eilen zu ihrer Tante. Sie muss Rat wissen.
Das ist der Auftakt zu einem spannenden Abenteuer, bei dem Alba und Diego die Laserpistole aus Peter Pan entfernen müssen. Wie sie das tun und was sie dabei erleben, erzählen die beiden spanischen Autoren, die sich hinter dem Pseudonym Edward Berry verbergen, so spannend, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen mag.
Wie gut, dass bereits ein weiterer Band erschienen ist – in ihm geht es nach Paris und um die Drei Musketiere – und ein weiterer demnächst erscheint.
Der Roman ist liebevoll gestaltet, z.B. mit einem Daumenkino am unteren Rand, besteht aus griffigem Papier, enthält einige Illustrationen und überzeugt auch durch das interessant gestaltete Cover.
Die Geschichte ist auch für alle jene verständlich, die Peter Pan (noch) nicht kennen. Das erzählte Abenteuer ist actionreich, fliegt dahin und verlässt sich ganz darauf, dass die neu erfundene Handlung mit der „alten“ so verwoben wird, dass ein quasi-neues Abenteuer entsteht.
Die Leserinnen und Leser erfahren auch von den Hintergründen für die Geschehnisse, von dem alten Kampf Gut gegen Böse, Technik gegen Bücher, oder doch nicht?
Fazit: Sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Weltraumabenteuer

Gambler-Zyklus I
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Danny Sims ist ein Gambler. Zu Beginn des Romans tritt er in einem Zirkus auf. Es dauert eine Weile, bis die Leserinnen und Leser erfahren, was es mit den Gamblern auf sich hat. Sie sind Mutanten mit besonderen ...

Danny Sims ist ein Gambler. Zu Beginn des Romans tritt er in einem Zirkus auf. Es dauert eine Weile, bis die Leserinnen und Leser erfahren, was es mit den Gamblern auf sich hat. Sie sind Mutanten mit besonderen Fähigkeiten und werden wegen ihrer Überlegenheit gehasst und gejagt. Als gefährliche Außerirdische auftauchen, braucht die Welt plötzlich die Hilfe der Gambler.
Lange Abschnitte des Romans, der der erste Teil eines ursprünglich vierbändigen Werkes ist, widmen sich der Darstellung der Figuren. Vieles bleibt lange im Dunkel, die Autorin legt großen Wert auf die Charakterdarstellung und möchte die plausible Entwicklung ihres Helden darstellen. Dabei bleibt meines Erachtens die Spannung ein wenig zurück. Erst im letzten Teil nimmt die Handlung Fahrt auf und erzählt ein echtes Weltraumabenteuer.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Charmantes Abenteuer

Belinda Burggespenst
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Ein amüsantes und spannendes Buch zum Vorlesen und für Erstleser mit wenigen ganzseitigen Bildern.
Belinda Beatrix Bertine von Wolfsberg, offizielles Gespenst auf Burg Wolfsberg ist hocherfreut, denn Burg ...

Ein amüsantes und spannendes Buch zum Vorlesen und für Erstleser mit wenigen ganzseitigen Bildern.
Belinda Beatrix Bertine von Wolfsberg, offizielles Gespenst auf Burg Wolfsberg ist hocherfreut, denn Burg Wolfsberg wurde an Familie Schmidt verkauft und nun renoviert, um als Hotel zu dienen. Das bedeutet, dass Belinda und ihr (Geister-)Hund Hektor nun wieder viel mehr zu tun haben und nicht weiterhin vor leeren Zimmern spuken müssen.
Alles könnte wunderbar sein, doch das Obergespenst, Bodo Bitter, möchte Belinda und Hektor aus der Burg vertreiben. Der Waldgeist, Herr Wendel, vermisst das Fräulein Isidora, die bisher im See an der Burg gelebt hat. Hat Bodo Bitter sie entführt? Hält er sie gefangen?
Und dann sind da noch Felix und Leni. Leni ist vom ersten Tag an in ihr neues Zuhause verliebt, was wohl auch daran liegt, dass sie Belinda und Hektor von vornherein sehen kann. Felix hingegen will lieber in der Stadt leben. Er leidet sehr darunter, dass es nicht mal ordentlich WLAN in dieser Burg gibt.
Doch dann erfährt er von den Gespenstern, und plötzlich sieht alles ganz anders aus.
Die charmante Geschichte wird schnörkellos erzählt. Alle Figuren sind klar definiert. Die jungen Leserinnen und Leser begleiten Felix auf seinem Abenteuer in die Gespenstwelt, sie erfahren aber auch Ereignisse aus anderen Perspektiven.
Die farbigen Illustrationen sind auf Extraseiten eingestreut, sie sind sehr aussagekräftig und stellen Schlüsselszenen dar.
Das gesamte Buch ist im A4-Format gedruckt, mit durchgehenden Zeilen, was es für Leseanfänger ohne Hilfsmittel fast unmöglich macht, den Text leicht zu lesen. Zum Vorlesen sind die einzelnen Kapitel recht lang, eben auch weil sich auf jeder Seite ausgesprochen viel Text befindet.
Die Gespenstergeschichte an sich ist sehr sympathisch, erzeugt keine Angst bei den jungen Lesern und Leserinnen, ist trotzdem spannend und zeugt von viel Fantasie. Die Umsetzung in diesem Format und mit dem gewählten Satzspiegel überzeugt jedoch nicht.