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Veröffentlicht am 10.11.2024

Kein guter Mann ... aber ein grandioses Buch!

Kein guter Mann
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Inhalt
Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der ...

Inhalt
Walter ist Postbote und ziemlich gut darin, sich unbeliebt zu machen. Mit knapp sechzig wird er schließlich in die Abteilung für unzustellbare Briefe strafversetzt: in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen. Natürlich ist niemand schlechter für den Job geeignet als er.

Eines Tages erreicht ihn ein Schreiben an den lieben Gott. Es stammt vom zehnjährigen Ben. Er will weder Handy noch Playstation, sondern nur wissen, wie man einen Klempner ruft. Walter antwortet vage und bekommt einen zweiten Brief, in dem Ben den lieben Gott ganz schön zusammenfaltet: Warum hilft er ihm nicht?

Walter beginnt einen Briefwechsel mit Ben, selbstverständlich als Gott. Er erfährt immer mehr über das Leben des Jungen, der allein mit seiner depressiven Mutter lebt. Mehr als alles andere wünscht Ben sich einen Freund. Unterdessen naht Weihnachten, und Walter ist mit seinem eigenen Familiendrama beschäftigt: Die Beziehung zu seinen Kindern ist kompliziert, geschieden ist er schon lange, und da ist diese schwere Schuld aus seiner Vergangenheit, die ihm einfach keine Ruhe lässt. Vielleicht kann Walter ja Ben helfen und Ben Walter?


Meinung
Leute … dieses Buch! Es hat mich emotional so wahnsinnig mitgenommen und auf ganzer Linie beeindrucken können. Ich habe es geliebt und kann gleich vorweg sagen, dass das hier eine ganz große Leseempfehlung wird!

Der Autor schreibt so wahnsinnig gut und ergreifend. Er schafft es, aus alltäglichen Situationen und eigentlich unbesonderen Gegebenheiten eine richtig tolle Geschichte zu machen. Es ist nicht das erste Buch, das ich von ihm lese, daher weiß ich, dass das eine Spezialität ist. Und auch sonst sind mir in der Gegenwartsliteratur wenige Autoren bekannt, die so spannend und in einem so tollen Aufbau eine Geschichte erzählen können, die einen von der ersten bis zur letzten Seite begeistern können. Und vor allem – und das ist der Grund für meine gute Bewertung – bleibt dieses Buch auch über das Lesen hinaus im Kopf. Es bleibt hängen, weil es so unvorbereitet ins Herz getroffen hat. Es bleibt hängen, weil es so viele Gegensätze hat, so viele Alltags-Happy-Ends, so viele Situationen, die wir irgendwie alle kennen. Und die der Autor doch zu etwas besonderem macht.

Der Schreibstil ist gewaltig gut. Wirklich! Allein deswegen solltet ihr es lesen. Um euch davon zu überzeugen, dass es diesen fantastischen Autor gibt! Ich merke schon, ich kann gar nicht viel anderes schreiben außer tonnenweise Lob … Aber muss man eigentlich mehr als das wissen?

Fazit
Andreas Izquierdo hat in mir einen riesigen Fan gewonnen. Und vor allem Walter hat einen Fan. Ich finde ihn großartig! Lest dieses Buch unbedingt, es wird euch in so vielen Punkten bereichern!

5 von 5 Buchherzen! ❤️❤️❤️❤️❤️

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Ein Trip mit vielen Enttäuschungen!

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Inhalt
Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor auf einem Wohnmobil-Trip spurlos verschwand. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm, die Ermittlungen wurden ...

Inhalt
Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor auf einem Wohnmobil-Trip spurlos verschwand. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm, die Ermittlungen wurden eingestellt.

Allein ihre Arbeit als forensische Psychologin hält Evelyn aufrecht, vor allem, als die Oldenburger Polizei um ihre Mithilfe bei einer Mordserie bittet. Im norddeutschen Raum tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen auf Campingplätzen. Er kommt immer nachts und verschwindet unerkannt wieder. Bis es einen Zeugen gibt. Und daraufhin ein Phantombild.

Evelyn traut ihren Augen nicht, als sie es sieht. Und fasst einen verzweifelten Entschluss, der sie alles kosten könnte …


Meinung
Bücher von Arno Strobel lassen sich immer schnell lesen. Sie als kurzweilig zu bezeichnen finde ich bei dem Genre irgendwie nicht passend, vielmehr sind sie ziemlich rasant und deswegen mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Hier war es genauso – allerdings hat mir hier einiges gefehlt, was für mich einen guten Psychothriller ausmacht.

Ich fand Evelyn leider total unsympathisch. Der Anfang hat sich sehr in die Länge gezogen und dennoch blieb die Protagonistin mir immer etwas fremd. Ich fand ihr Verhalten häufig völlig übertrieben. Richtige Ermittlungen gab es hier gefühlt nicht, es lief alles nach den Einbildungen und gedanklichen Experimenten von Evelyn ab.

Andererseits fehlten mir trotz diverser Längen im Buch einfach einige detaillierte Informationen. Es wurde mir nicht „psychothriller-mäßig“ genug. Alles blieb flach, der Aufbau hat mir auch nicht gefallen … und auch das Ende war dann alles andere als zufriedenstellend.

Fazit
Leider am Ende ein Trip mit ziemlich vielen Enttäuschungen. Ich konnte der Story und den Figuren nur wenig abgewinnen und am Ende bleibt der Eindruck: Das war alles ziemlich weit hergeholt!

2 von 5 Buchherzen ♥♥

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Veröffentlicht am 08.11.2024

Ein ganz anderer Nesbo!

Das Nachthaus
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Inhalt
Als in einer Kleinstadt ein Jugendlicher verschwindet, steht der Schuldige schnell fest: Hat Richard seinen Freund Tom im Wald von einer Brücke in den reißenden Fluss gestoßen? Richard wehrt sich ...

Inhalt
Als in einer Kleinstadt ein Jugendlicher verschwindet, steht der Schuldige schnell fest: Hat Richard seinen Freund Tom im Wald von einer Brücke in den reißenden Fluss gestoßen? Richard wehrt sich gegen die Anschuldigungen, doch er verstrickt sich dabei in Lügen. Niemand glaubt ihm. Dabei ist Toms Abwesenheit so ungeheuerlich, dass Richard selbst kaum noch zu atmen wagt. Seine Suche nach dem Freund führt ihn auf die dunkle Seite von Ballantyne. Dort steht das Nachthaus. Was geschah in jener Nacht?


Meinung
Bei diesem Cover muss man eigentlich zugreifen! Und ich als eingefleischter Jo Nesbø Fan musste mir „Das Nachthaus“ natürlich zu Gemüte führen. Ich habe ein spannendes, düsteres und geheimnisvolles Buch erwartet. Und das habe ich bekommen! Ich lese selten Bücher aus dem Horror-Genre. Vielleicht liegt es daran, dass mich bisherige Ausflüge in dieses Gebiet noch nie so ganz abholen konnten. Warum es selbst Jo Nesbø nicht endgültig geschafft hat, verrate ich gleich.

An Anfang gestaltet sich diese Geschichte als echter Pageturner. Der Stil des Autors ist hier anders als bei seinen übrigen (von mir gelesenen) Büchern und ich konnte mich darauf erstaunlich gut einlassen. Ich habe viel Kritik darüber gelesen, dass es sich hier nicht um einen Thriller handelt und ja: Das stimmt. Wer einen Harry Hole erwartet, der wird hier enttäuscht sein. Im Klappentext wird meiner Meinung nach aber schnell klar, dass man Jo Nesbøs „Heim-Genre“ hier gar nicht erst zu suchen braucht.

Die Einführung von Richard fand ich sehr gelungen. Überhaupt hat Nesbø es einfach drauf, Charaktere zu entwickeln und sie regelrecht atmen zu lassen. Wir driften hier in eine teilweise sehr absurde und vor allem grauenhafte Welt ab. Ich war zwar nie wirklich einem Gefühl der Beklemmung ergeben, aber es hat mich doch auch an einigen Stellen heftig ausatmen lassen, was da so passiert. Ich war also tatsächlich gefesselt, doch immer mehr wurde mir klar, dass die Handlung immer mehr ins Fantastische gehen wird. Und das war dann leider der Punkt, wo meine Begeisterung etwas abgeflacht ist. Hier und da war es wirklich sehr bizarr, mir sogar ein wenig zu sehr.

Dafür war das Ende dann aber doch zu vorhersehbar – eine seltsame Kombination und ich habe irgendwie etwas völlig anderes, etwas Handfesteres erwartet.

Fazit
Ein gutes Buch. Anders, aber gut. Doch am Ende war mir das Buch aber vor allem eines: Zu fiktiv. Deswegen gibt es nur 3 von 5 Buchherzen ♥♥♥

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Veröffentlicht am 08.11.2024

Der gefährlichste Fall?

Wilder Wein
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Wilder Wein von Alexander Oetker
Hoffman und Campe, Krimi, 304 Seiten

Inhalt
Im idyllischen Sauternes im Garonne-Tal wird der edelste Süßwein der Welt angebaut - und ausgerechnet hier wird mitten in der ...

Wilder Wein von Alexander Oetker
Hoffman und Campe, Krimi, 304 Seiten

Inhalt
Im idyllischen Sauternes im Garonne-Tal wird der edelste Süßwein der Welt angebaut - und ausgerechnet hier wird mitten in der Erntezeit eine junge Winzerin tot in ihrem Weinkeller aufgefunden. Das bei der Vergärung entstehende giftige Gas hat sie umgebracht. Aber ist das schon die ganze Wahrheit? Während die örtliche Polizei von einem Unfall ausgeht, verlässt sich Commissaire Luc Verlain auf sein Bauchgefühl und setzt Ermittlungen durch. In der kleinen Gemeinde aber stößt er auf eine Mauer des Schweigens. Offenbar hat sich die Winzerin mit ihrem Kampf gegen Pestizide und gepanschte Weine so einige Feinde gemacht. Und dann gibt es da noch ein Geheimnis, dessen Wurzeln weiter in die Vergangenheit zurückreichen …

Meinung
Die Bücher rund um Luc Verlain begleiten mich nun schon eine ganze Weile. Seit Band 1, um genau zu sein. Seitdem lese ich jedes Jahr das neue Buch, das rund um den für mich mittlerweile kultigen Kommissar erscheint. Und jedes Jahr freue ich mich sehr darauf.

Auch „Wilder Wein“ besticht wieder durch seine Atmosphäre. Sauternes ist ein idyllischer Ort. Eine eingeschworene Gemeinde, in der man zusammenhält – oder? Alexander Oetker konnte mich als Leserin wirklich ganz hervorragend mitnehmen. Ich habe ihn gerne begleitet, bin gerne mit ihm auf Spurensuche gegangen. Er schreibt bildlich und sehr angenehm, sodass man wirklich nur so über die Seiten fliegt.

Der Fall an sich war spannend und durchdacht. Ich hatte leider relativ schnell eine Vermutung und irgendwie hat sich dadurch die Handlung ein bisschen langatmig entwickelt. Zwischenzeitlich hatte ich dann doch kurz den Eindruck, dass das alles irgendwie nichts Neues ist. Das Thema Wein, die Intrigen, Eifersucht … es kam mir alles so vor, als hätte ich es schon einmal gelesen. Als passionierter Frankreich-Krimi-Leser kann das natürlich passieren und wir alle lieben diese Art von Krimi ja vor allem wegen dem Setting und den meistens etwas gemütlicheren Figuren. Aber dass bei diesem Buch obendrein dann noch damit geworben wird, dass es Luc Verlains „gefährlichster“ Fall ist … das hat für mich nicht zueinander gepasst.

Letztendlich war es aber doch ein Fall, der mich am Ende noch überraschen konnte und dessen Auflösung mir gut gefallen hat. Und ich mochte auch wieder die privaten Szenen, in denen man etwas über Verlain erfährt, sehr gerne.

Fazit
Nicht der beste Krimi aus der Feder von Alexander Oetker, aber alles in allem doch ein gelungener und spannender Fall. Ich freue mich auf weitere Ermittlungen!

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Story voller Fantasie und Freundschaft!

Ashwood Academy – Das Geheimnis des Phönix (Ashwood Academy 2)
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Achtung, es handelt sich um einen zweiten Band. Daher bitte nicht spoilern lassen, wenn ihr den ersten noch nicht kennt! 🙂

Inhalt
Ein geheimes Wald-Internat und wundersame Tierwesen: Lenyas Leben ist ...

Achtung, es handelt sich um einen zweiten Band. Daher bitte nicht spoilern lassen, wenn ihr den ersten noch nicht kennt! 🙂

Inhalt
Ein geheimes Wald-Internat und wundersame Tierwesen: Lenyas Leben ist vollkommen auf den Kopf gestellt, seit sie auf die Ashwood Academy geht. Kaum ist der Angriff der Trolle überstanden, stolpert sie in ein neues gefährliches Abenteuer, in dem die Grenzen zwischen Freund und Feind immer mehr verschwimmen. Was hat es mit dem Patienten auf sich, den ihr Vater heimlich versorgt und von dem niemand wissen darf? Wie kann sie der verletzten Waldnymphe Silva helfen? Was wollten die Trolle eigentlich – und hängt am Ende womöglich alles zusammen? Lenya muss dringend lernen, ihre magischen Fähigkeiten zu nutzen. Wie gut, dass die sprechende Kröte Penelope und Lenyas Freund Benu immer an ihrer Seite stehen.


Meinung
Ich war schon vom ersten Band der Ashwoo Academy total begeistert. Ich fand die Idee wundervoll, den Schreibstil absolut fantastisch. Ich hätte das Buch eigentlich selbst gerne gelesen, als ich so etwa zehn Jahre alt war, dann wäre es sicherlich noch viel magischer gewesen! Aber so muss ich eben schon mal all die Kinderbücher testen, bevor meine Tochter in das richtige Alter kommt. 😉 Außerdem liebe ich Kinder- und Jugendbuchliteratur, denn in diesen Büchern steckt oft so viel mehr Fantasie und Magie und viel mehr tolle Botschaften – probiert es mal aus! 🙂

Es war gar keine Frage, dass ich Band 2 der Ashwood Academy auch lesen möchte. Ich werde an der Stelle nicht so viel zum Inhalt sagen, denn ich möchte niemanden spoilern. Aber ich sage so viel: Ganz so fesselnd wie Band 1 war es leider nicht. Irgendwie fand ich die Storyline nicht mehr ganz so überzeugend, es kam mir fast etwas so vor, als müsste man den Inhalt etwas “strecken”.

Dafür war umso schöner, die Freundschaft zwischen Lenya und Benu weiter zu verfolgen und auch die übrigen Figuren weiter kennenzulernen. Lenya entwickelt sich wirklich toll, genau so, wie ich es mir für ein Buch für diese Zielgruppe wünsche.

Fazit
Fantastisch tolles Cover, in dem eine schöne Kinderbuch-Reihe steckt. Ich freue mich auf Band 3 – denn da kommt ja wohl hoffentlich noch was?

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥

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