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Veröffentlicht am 06.05.2022

Die Reihe wächst mir immer mehr ans Herz

Ring aus Feuer
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Nachdem Taris von Azrael verraten wurde und außerdem Malachis Seele in Gefahr ist, bleibt ihr nichts anderes übrig, als auch noch das zweite Insignie, den Ring, für die Unsterblichen zu suchen. Aber wem ...

Nachdem Taris von Azrael verraten wurde und außerdem Malachis Seele in Gefahr ist, bleibt ihr nichts anderes übrig, als auch noch das zweite Insignie, den Ring, für die Unsterblichen zu suchen. Aber wem kann sie eigentlich noch trauen?

Marah Woolf schafft es einfach immer, mit ihren Fortsetzungen noch einen draufzulegen. Schwache Mittelbände gibt es bei ihr nicht. Nachdem Band 1 schon fies geendet ist, geht es hier nahtlos weiter und Taris macht ganz schön was durch. Sie hat mit einigem zu kämpfen, hält ihre Stärke aufrecht und lässt trotzdem Verletzlichkeit zu. Mir gefällt sehr, was für eine Entwicklung sie durch macht. Manchmal sind Protas am Anfang schwächer und werden mit der Zeit selbstbewusster. Bei Taris läuft es eher andersrum – sie war von Anfang an stark, unabhängig und wusste, was sie wert ist. Konnte aber auch keine Hilfe annehmen. Mitzuerleben wie sie sich mehr öffnet, sei es auch zunächst voller Schmerz, ist wahnsinnig spannend und schön. Trotzdem verliert sie nie ihre Kaltschnäuzigkeit und ihre Stärke.
Azrael hätte ich oft genug gegen die Wand klatschen können. Er macht und hat so einige Fehler, die mich in den Wahnsinn getrieben haben und bei denen ich echt sehr am Überlegen war, ob ich ihm verzeihen möchte bzw. ob ich ihn noch anhimmeln kann. Ich war wütend, genau wie Taris. Aber genau wie Taris, bröckelte das irgendwann wieder. Denn so richtig lange widerstehen kann man ihm dann doch nicht. Er ist ein sehr interessanter, runder Charakter und auch er entwickelt sich, zum Besseren. Langsam zwar, aber immerhin. Er hat es mir schwer gemacht, aber irgendwie hab ich ihn wieder liebgewonnen und doch wieder angefangen, mir die beiden zusammenzuwünschen.
Apropros in den Wahnsinn treiben. Auch Horus hat so seine schwierigen Seiten. Aber irgendwie schafft es Marah, dass man die Charaktere trotzdem gut leiden kann. Perfekt ist ja nun niemand. Und Kimmy händelt das alles super. Alle Charaktere, auch Seth, Enola, Dante etc. sind total faszinierend und tragen dazu bei, dass man sich in der Geschichte verlieren kann. Dass man eine Verbindung zu den Schicksalen, den ganzen Problemen aufbauen kann. Dass sie einem nahe gehen. Das hat hier nochmal besser geklappt als in Band 1.

Auch die Suche, das Rätselraten, die Action, alles hat mich wieder in den Bann gezogen, auch das vielleicht sogar etwas mehr als im Vorgänger. Ich bin immer noch total beeindruckt, wie viel Arbeit und Gehirnschmalz Marah Woolf da hat reinfließen lassen. Es ist alles mega gut konstruiert, es fügt sich perfekt, ergibt Sinn. Also soweit ich das beurteilen kann. Denn ich weiß echt nur einen kleinen Bruchteil von dem ganzen geschichtlichen Kram. Und ehrlich gesagt hat es mir das hier in Band 2 fast noch schwieriger gemacht, dem ganzen zu folgen. Es war manchmal echt komplex, und ich hatte öfter das Gefühl, ich werde gerade ziemlich abgehängt, das fand ich teilweise etwas schade. Trotzdem hielt es mich bei der Stange.

Gegen Ende spitzte sich alles dramatisch zu und das Ende – WAS WAR DAS BITTE?!? Ich war sowas von entsetzt, geschockt, dachte, ich lese nicht richtig! Oh. Mein. Gott. Es hat mir echt das Herz gebrochen. Gott sei Dank lag Band 3 schon bereit!
4,5 Sterne für einen absolut gelungenen zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Zwischen der Community und dem FBI

Firekeeper's Daughter
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Daunis steht zwischen den Stühlen, denn sie ist halb Weiße, halb Native des Ojibwe-Stammes und gehört doch nirgendwo hunderprozentig dazu. Am College möchte sie gerne einen Neustart wagen, doch soweit ...

Daunis steht zwischen den Stühlen, denn sie ist halb Weiße, halb Native des Ojibwe-Stammes und gehört doch nirgendwo hunderprozentig dazu. Am College möchte sie gerne einen Neustart wagen, doch soweit kommt es gar nicht, da sie aus familiären Gründen beschließt, im Ort zu bleiben. Als sie den Eishockeyspieler Jamie kennenlernt, scheint das halb so schlimm. Aber dann wird sie Zeugin eines Mordes und plötzlich ist alles anders. Das FBI rekrutiert sie als verdeckte Ermittlerin, sie soll herausfinden, was in ihrer Community los ist. Wieder steht sie zwischen den Stühlen. Und erfährt dabei einiges, das alles auf den Kopf stellt.

Mehr in die Kultur der Natives eintauchen, besser verstehen, dazulernen – das war der Grund, weshalb ich überhaupt erst auf das Buch aufmerksam geworden bin. Und tatsächlich lernen wir gleich zu Beginn sehr viel. Durch Daunis Erzählungen erfahren wir viel über ihre Familiengeschichte, den Tribe, Rituale und Traditionen, die sie pflegen, und mehr. Dazu werden überall Begriffe der Anishinabe verwendet (die am Ende in einem Glossar übersetzt werden). Das war zwar total interessant und sehr atmosphärisch, aber hat mir den Einsteig auch ein wenig erschwert, da ich etwas brauchte, um reinzukommen und alles zu verstehen. Oder auch die Charaktere auseinanderzuhalten und wer wer ist (weil z.B. Jüngere des Tribes auch Neffen/Nichten genannt werden, auch wenn sie nicht mit einem verwandt sind etc.). Aber trotzdem gefiel es mir, dass die indigene Kultur überall präsent war. Der Start der eigentlichen Handlung kam im Buch dadurch etwas verzögert und am Anfang dauerte es ein paar Kapitel, bis der Stein richtig ins Rollen kam, andererseits hatte ich so die Möglichkeit, mich erstmal einzufinden.

Und dann hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich fand es total interessant zu erfahren, wie die Strukturen innerhalb eines Tribes funktionieren, aber auch, wie Daunis individuelles Umfeld funktioniert. Sie ist kein registriertes Mitglied und doch scheint sie sich mehr mit der indigenen Seite ihrer Familie zu identifizieren. Generell spürte man auch die herzliche Verbindung, die sie zu den Menschen auf dieser Seite hat, wie sie aufeinander aufpassen, wie Daunis sich wohlfühlt. Aber sie hat mütterlicherseits eben auch weiße Verwandte und durch ihre Augen lernen wir, was für Konflike das schüren kann.
Ihre Gedanken und Gefühle sind stets nachvollziehbar, sie ist eine sehr angenehme Protagonistin, nur manchmal wirkte sie für meinen Geschmack etwas zu nüchtern. Zum Beispiel als es mit dem Mord so richtig mit der Handlung losging. Ihr Entsetzen, ihre Trauer gingen zugunsten der Erklärungen, wie man mit Toten in ihrer Kutur umgeht, ein wenig unter (wobei ich letzteres sehr interessant fand und vielleicht äußert sich Trauer bei ihnen einfach anders, ich habe da ja keine Ahnung). So fiel es mir teilweise ein wenig schwer, eine richtige Verbindung zu ihr aufzubauen.
Die anderen Charaktere haben faszinierende Dynamiken reingebracht, die mir gut gefallen haben, wie z.B. Daunis' Beziehung zu ihrem Bruder Levi. Ihre Familiengeschichte ist kompliziert und teilweise schmerzhaft und trotzdem stehen sie sich so nahe. Aber auch mit anderen Figuren verbindet sie viel und gerade deshalb wird es so kompliziert, als sie beginnt, fürs FBI zu ermitteln. Denn der Mord war nicht nur einfach ein Mord, es steckt noch viel mehr dahinter, etwas was grundsätzlich falsch läuft dort und aufgehalten werden muss. Daunis muss allen etwas vormachen, heimlich nachforschen, Verdächtigungen machen. Was macht das mit ihr, dieses Gefühl von "ich hintergehe meine Community"? Ein wahnsinnig spannender Punkt.

Im Mittelteil des Buches hatte ich zwischenzeitlich das Gefühl, der rote Faden wurde aus den Augen verloren, denn es ging dann oft mehr um Daunis Leben, ihr Interesse an Jamie, anstehende Aktivitäten wie einen Ball und ein paar fruchtlose Untersuchungen, sodass es irgendwie nicht richtig voranging; es zog sich ein wenig. Da habe ich mir schon Sorgen gemacht, dass die Handlung zerfleddert und ins Nichts verläuft. Aber irgendwie fügte sich dann doch wieder alles zusammen und zum Ende hin wurde es nochmal ziemlich dramatisch, mit Action, Ungewissheiten und einigen echt heftigen Twists. Da war ich nicht gänzlich überrascht, aber doch schockiert, und es hat die Spannung und mein Interesse am Buch nochmal sehr nach oben gepusht.
Das Ende ist meiner Meinung nach sehr passend für die Geschichte, wenn auch nicht in allen Punkten zufriedenstellend, aber gerade das macht es realistisch.

Insgesamt hat mir Firekeeper's Daughter vor allem wegen dem Einblick in die indigene Kultur gefallen, wodurch einige schöne, interessante, aber auch erschreckende Szenen zustande kamen. Die Handlung selbst war auch gelungen, nur manchmal etwas zäh. Für mich ein Buch, dass ich auf jeden Fall empfehlen kann. Außerdem lege ich ans Herz, den gesamten Anhang zu lesen! 4 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 14.04.2022

Schöne Malec-Fortsetzung!

Das verlorene Buch
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Magnus und Alec sind mittlerweile Eltern des kleinen Max und genießen ihr neues Leben soweit es geht – bis plötzlich zwei alte Bekannte bei ihnen einbrechen und das "Weiße Buch" stehlen, um Schreckliches ...

Magnus und Alec sind mittlerweile Eltern des kleinen Max und genießen ihr neues Leben soweit es geht – bis plötzlich zwei alte Bekannte bei ihnen einbrechen und das "Weiße Buch" stehlen, um Schreckliches auf die Welt loszulassen. Sofort nehmen Magnus und Alec die Verfolgung auf, mit im Schlepptau ihre Freunde. Zunächst landen sie in Shangai, wo sie einiges erwartet, doch die Mission führt sie noch weiter. Ins Totenreich ...

Als Malec-Fan und nachdem ich "Die roten Schriftrollen" unfassbar gern gelesen habe, habe ich mich schon sehr auf "Das verlorene Buch" gefreut (das setzt übrigens einige Zeit später an und zwar nach den Geschehnissen von "Die Legenden der Schattenjäger Akademie", das wiederum an "City of Heavenly Fire" anschließt. Zwischen den beiden Malec-Büchern liegen also gut 3 Jahre).
Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass man so genau erkennt, wie sich ihre Beziehung verändert hat. Sie sind immer noch sie selbst und immer noch unfassbar süß und perfekt zusammen. Aber während in Band 1 die Beziehung noch ganz frisch war und beide sehr unsicher, haben sie sich hier mittlerweile enorm gefestigt und sind sogar Eltern geworden. Das bringt neue Dynamiken rein und das habe ich wieder total gerne verfolgt. Allerdings war es mir im Gegensatz zum Vorgänger manchmal etwas zu wenig Malec-Zeit, es kam einfach viel dazwischen, was verhindert hat, dass sie noch mehr Zweisamkeit bekommen.
Dafür sind dieses Mal Jace, Clary, Simon und Isabelle mit von der Partie und das mochte ich wiederum sehr gern, es war schön, die Clique nochmal begleiten zu können, ihr Zusammenspiel und ihre Eigenheiten zu erleben. Alle sind erwachsener geworden, kein Vergleich zum Beginn der Chroniken der Unterwelt, aber trotzdem sind sie noch sie selbst. Es war schön, alle gemeinsam wieder um mich zu haben.

Die Handlung war auch wieder spannend, wir haben Bekannte aus Band 1 getroffen, aber auch solche, die man in anderen Büchern des Universums kennengelernt hat, und so ist es immer wieder toll, dort hineinzutauchen, Verbindungen zu erkennen und lauter Easter Eggs zu bekommen. Das ist das Besondere, Faszinierende an diesem Universum. Denn zum Beispiel gibt es auch in Shanghai, wo sie hinreisen, ein bisschen was Vertrautes ... und zwar aus der Clockwork Reihe. Aber wenn ich nur die Action, die Spannung etc. betrachte, so hat mich das nicht so sehr gefesselt wie z.B. in Band 1 oder anderen Teilen der Schattenjäger. Die Reise nach Shanghai und ins Totenreich war interessant und sie haben auch einiges dort erlebt, es war keinesfalls langweilig, aber eben auch nicht richtig fesselnd. Es lief alles ohne heftige Wendungen oder Katastrophen etc. ab.
Dafür hab ich mich allerdings öfter wieder amüsiert, denn manche Dialoge sind echt herrlich, die Clique sorgt öfter für Situationen, die mich schmunzeln lassen und allgemein habe ich das Gefühl, dass Bücher über Magnus sowieso immer etwas mehr Humor reinbringen.

Für mich wieder ein gelungenes Schattenjäger-Buch, wenn auch nicht eins meiner liebsten. Aber Malec sind einfach toll und allgemein ist es mittlerweile einfach so sehr ein Nachhausekommen mit all den bekannten Charakteren, dass ich mich problemlos in diese Welt fallenlassen kann. Das ist wunderschön. Hier gibt es von mir 4 Sterne, Tendenz 4,5.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Faszinierend, mit Schwächen (3-3,5)

Soulbird - Das Geheimnis der Nacht
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Alice kehrt in die Parallelwelt Londons zurück, obwohl sie dort viel Leid erleben musste. Sie möchte mehr über ihre Herkunft und ihre Gabe, die mit Nachtschwalben und dem Tod verbunden ist, herausfinden. ...

Alice kehrt in die Parallelwelt Londons zurück, obwohl sie dort viel Leid erleben musste. Sie möchte mehr über ihre Herkunft und ihre Gabe, die mit Nachtschwalben und dem Tod verbunden ist, herausfinden. Doch während Alice sich selbst immer mehr fürchtet, befällt eine noch größere Gefahr die Rookery, der sie sich ebenfalls stellen muss. Oder hat beides was miteinander zu tun?

Band 1 hat mir wirklich gefallen, denn ich mag dieses Konzept hinter der Reihe, das ich sonst noch nicht oft gelesen habe. Die finnische Mythologie, die Nachtschwalben und die Verbindung zur/das Verständnis der Seele in diesem Universum. Die Parallelwelt und die Gaben, die die Menschen dort haben. Das alles fand ich auch hier in Band 2 wieder super interessant, es wurden viele tolle Ideen vereint und das hab ich total gern gelesen. Vor allem dieses leicht Mystische dahinter war echt besonders. Auch Alice' Rolle in dem Ganzen war gut durchdacht und hat alles auf eine neue Ebene gehoben. Alles für eine spannende Fantasydilogie war da, und vieles wurde auch genutzt.

Aber so richtig packen konnte mich dieser Band dann leider noch irgendwie nicht. Die erste Hälfte zog sich ziemlich, weil wir Alice lange nur dabei begleitet haben, wie sie versucht ihren Alltag zu bestreiten und sich zurechtzufinden. Es passierte zu wenig, das mich am Ball bleiben ließ. Danach gings richtig los und es gab auch viel Action, aber manche Verknüpfungen, die da in der Handlung gemacht wurden, erschlossen sich mir dann leider nicht so richtig oder holten mich nicht vollständig ab.
Was die Charaktere anging, so mochte ich Alice als Protagonistin gern, aber weder zu ihr noch zu einem der anderen konnte ich wirklich eine Verbindung aufbauen. Sie blieben alle, obwohl wirklich interessant, sehr distanziert, nicht so richtig greifbar. Das zwischen Alice und Crowley war ganz schön, aber auch das hab ich nicht wirklich gefühlt.

Trotzdem war das Buch sehr interessant und vieles hat mir gefallen, ich hab defintiiv nicht bereut, diese Reihe gelesen zu haben. Aber so endgültig überzeugen konnte es mich leider nicht. Von mir gibt es 3-3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Sehr komplex, sehr spannend (4-4,5)

Zepter aus Licht
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Nefertari de Vesci und ihr Bruder Malachi finden verloren geglaubte Gegenstände. Alle. Davon vollen sich auch die Unsterblichen überzeugen – und schon taucht der Engel Azrael auf und verlangt von ihr, ...

Nefertari de Vesci und ihr Bruder Malachi finden verloren geglaubte Gegenstände. Alle. Davon vollen sich auch die Unsterblichen überzeugen – und schon taucht der Engel Azrael auf und verlangt von ihr, das Zepter aus Licht, das Insignie der Macht, zu finden, welches seit dem Untergang von Atlantis vor 12.000 Jahren verschollen ist. Findet Nefertari es nicht, nimmt Azrael Malachis Seele mit ins Totenreich. Ihr Bruder bedeutet ihr einfach alles, deshalb lässt sie sich darauf ein. Ein gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Nach der Hexenschwestern Saga und der Angelussaga bin ich ganz verliebt in Marah Woolfs Bücher. Natürlich musste ich also auch diese Reihe hier lesen. Wer eine "typische" Altantis-Story erwartet, ist hier falsch. Ja, das untergegangene Reich spielt eine große Rolle, aber wir haben keine Unterwassergeschichte. Marah verbindet viele Mythologien und Glaubensrichtungen. Christliche Überlieferungen, ägyptische Götter, und generell viel Historisches (meist aus Ägypten). Was sie da an Rechercheaufwand betrieben hat, ist unfassbar, und sie verbindet das wirklich geschickt und überzeugend und fesselnd. Ich bin absolut beeindruckt! Aber es ist auch wirklich, wirklich komplex und manchmal hatte ich das Gefühl, gar nicht mehr durchzusteigen, was da wann passiert sein soll und was da für Schlussfolgerungen gezogen werden. Immerhin gibt es wie immer Verzeichnisse hinten im Buch, die das leichter machen. Aber ein klein wenig abgehängt fühlte ich mich doch ab und zu.


Was es aber nicht weniger spannend machte. Denn dieses Rätselraten um das was damals passiert ist, die Spurensuche, Hinweise entschlüsseln, das finde ich total genial und es macht wirklich Spaß. Ich hab das super gern verfolgt.
Natürlich sind auch die Charaktere wieder ausschlaggebend. Taris ist unheimlich intelligent und weiß so viel, sie ist tough, schlagfertig und lässt sich auf keinen Fall von Männern unterbuttern – egal ob unsterblich oder nicht. Ich liebe es! Azrael ist unser typischer verruchter Engel, etwas arrogant, sehr attraktiv und ein faszinierender Gegenpol zu Taris. Auch ihn mochte ich sehr gerne, vor allem im Zweiergespann. Aber ein wenig muss er echt noch seine Einstellung zu Frauen ändern. Auch alle anderen Charaktere haben viel Wirbel, Action, Humor, schöne und nervenaufreibende Szenen reingebracht. Malachi, Horus, Dante, Enola, Seth, Kimmy ..... es treffen so viele interessante und unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander. Und so hunderprozentig einschätzen kann man niemanden, man weiß nie so recht, woran man ist und ob man sich drauf verlassen kann, dass niemand Spielchen spielt.

Mir hat Zepter aus Licht sehr gut gefallen! Es hat sich erstmal wie eine Einführung angefühlt und mich noch nicht endgültig packen können (war bei den anderen beiden Reihen von ihr genauso), aber es war sehr vielversprechend. Sehr gute 4 Sterne und Tendenz nach oben, weil ich davon ausgehe, dass es noch besser wird in den Fortsetzungen.

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