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Veröffentlicht am 07.02.2022

Protas, die miteinander reden

Redwood Love – Es beginnt mit einer Nacht
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Drake und Zoe sind schon fast ihr ganzes Leben befreundet. Unter anderem durch Heather verbunden – ihre beste Freundin und seine Frau. Doch Heather lebt schon seit ein paar Jahren nicht mehr und Zoe ist ...

Drake und Zoe sind schon fast ihr ganzes Leben befreundet. Unter anderem durch Heather verbunden – ihre beste Freundin und seine Frau. Doch Heather lebt schon seit ein paar Jahren nicht mehr und Zoe ist die einzige, die richtig zu Drake durchdringt. Obwohl sie ihn auch oft genug in den Wahnsinn treibt. Sie weckt in Drake den Wunsch nach mehr. Aber kann das gut gehen?


Auch der dritte Teil der Redwood Love-Trilogie war wieder schön, gemütlich, zum Wohlfühlen. Es ist eine angenehme Kleinstadt mit einer lieben Clique und einem nervigen Drachentrio, das für mich oft zu viel des Guten ist, aber zum Glück nicht zu oft mitmischt. Umso schöner fand ich es aber hier, dass Zoe mal den Mund aufgemacht und ihnen gesagt hat, dass das nicht immer alles in Ordnung ist, was sie da tun.

Generell ist das wohl eine von Zoes hervorstechenden Eigenschaften: Sie ist definitiv nicht auf den Mund gefallen, sagt, was sie denkt, ist etwas frecher. Und das hat mir total gut gefallen. Auch Drake hat recht früh und recht offen gesagt, wie er empfindet. Das war super erfrischend mit den beiden. Endlich mal welche, die den Mund aufkriegen und nicht stillschweigen und sich dann irgendwelche Dinge einreden. Heißt natürlich nicht, dass es bei Drake und Zoe nicht genügend Probleme, genügend Unsicherheiten und Hindernisse gab. Aber immerhin haben sie geredet. Dieser Mittelweg war toll.
Auch fand ich beide sehr sympathisch und nahbar. Drake hat ein wirklich gutes Herz, ist liebevoll und attraktiv und es ist wunderbar, wie sehr er für Zoe da sein will. Zoe hat noch eine viel weichere, verletzlichere Seite als die, die sie der Öffentlichkeit zeigt, und auch das ist schön zu sehen und gibt ihr Tiefe. Die Entwicklung der Beziehung kam für mich authentisch rüber, ich hab mitgefiebert und mich mit beiden gefreut. Sie sind wirklich sehr süß zusammen!
Gegen Ende war mir Zoe doch ein bisschen zu zögernd, da dachte ich schon „lass endlich gut sein“ – andererseits hatte sie auch wirklich gute Gründe. Generell fand ich, dass die Probleme hier „echt“ waren und kein unnötig aufgebauschtes Drama. Ich konnte gut nachvollziehen, dass das Steine in den Weg legt. Umso toller, wenn sie sich dann kriegen.


Alles in allem also eine wirklich schöne Geschichte, wie die Vorgänger auch! Es hat mich nicht total vom Hocker gehauen oder ins endlose Schmachten fallen lassen, aber es war warmherzig und sehr zufriedenstellend. Ich kann gar nicht sagen, welcher Teil mir nun am besten gefallen hat, denn ich muss sagen, dass sich doch alle sehr ähneln. Für alle gibt es jedenfalls eine Empfehlung, und dieser Band bekommt von mir wieder 4 – 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Eine besondere Geschichte

Soulbird - Die Magie der Seele
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Alice wird schon ihr ganzes Leben von Albträumen geplagt und von Vögeln heimgesucht. Als plötzlich der geheimnisvolle Crowley auftaucht und ihr offenbart, dass sie eine seltene Gabe besitzt, bekommen Alice' ...

Alice wird schon ihr ganzes Leben von Albträumen geplagt und von Vögeln heimgesucht. Als plötzlich der geheimnisvolle Crowley auftaucht und ihr offenbart, dass sie eine seltene Gabe besitzt, bekommen Alice' Erfahrungen eine ganz neue Bedeutung. Sie sieht Nachtschwalben, die sogenannten Seelenvögel von Menschen. Alice wird hineingeworfen in eine magische Parallelwelt Londons, voller Zauber, aber auch Gefahren, denn manch einer hat es auf ihre Kräfte abgesehen. Doch sie weiß selbst noch gar nicht, was es mit ihrer Gabe wirklich auf sich hat …


Soulbird hat mich direkt angesprochen, da es magisch und geheimnisvoll klang, irgendwie rätselhaft, und auf jeden Fall ist es mal was ganz anderes. Die Seelenvögel, die finnische Mythologie, sowas habe ich noch nicht gelesen und war deshalb sehr neugierig.
Und es konnte mich auch überzeugen. Ich fand diese Gabe und was dahintersteckt total faszinierend, gut durchdacht und besonders. Dass Alice etwas sieht, was andere nicht sehen. Dass es mit der Seele, bestimmten Kräften, dem Tod zu tun hat. Dass die Mythologie mal eine andere war als üblich und deshalb mir unbekannt und erfrischend. Ein super Ausgangspunkt.
Als Alice neu in diese Parallelwelt eintaucht und mehr erklärt bekommt, war ich deshalb fast etwas enttäuscht, weil es dann so aussah, als würde sich die Geschichte in eine übliche „es gibt die Kräfte der vier Elemente“-Story entwickeln, was ich hier nicht erwartet habe. Im Mittelteil fehlte mir für eine Weile ein bisschen dieses Geheimnisvolle, die Bedeutung der Vögel etc. Doch das kam zum Glück wieder und es wurden noch einige andere Dinge aufgedeckt. Gerade die Verbindung zum Moor war dann wieder echt spannend und da war ich wieder beruhigt und sehr zufrieden! In der Hinsicht ist das Buch echt kreativ.
Mir hat zudem der Schreibstil gut gefallen, er ist bildreich und ausgeschmückter, ernst, aber lässt sich gut lesen. Die Formulierungen waren teilweise sehr schön bzw. gekonnt.

Außerdem ist die Handlung super konstruiert, denn die Welt wird nach und nach erklärt, nicht alles auf einmal, sodass man immer Häppchen bekommt – gleichzeitig ist von Anfang an aber viel Action dabei, die die Spannung oben hält. Kämpfe, Gefahren, Flucht. Dabei auch gerne mal etwas blutiger. Manchmal hat mich Alice nicht so überzeugt, wie sie von einem Punkt zum anderen hüpfte, denn irgendwie hatte sie keine Ahnung von allem, hat das aber nicht eingesehen und so musste ich manchmal den Kopf darüber schütteln, wie es zu dieser Situation nun gekommen ist. Aber die Szenen an sich waren dann wieder interessant. Manches war mir nur etwas zu schnell abgehandelt, wie z.B. das mit den Eltern, da hatte ich das Gefühl, das musste als Übergang schnell fertiggebracht werden, damit es weitergehen kann (mehr sag ich an der Stelle nicht).

Die Charaktere waren alle interessant und haben Eigenheiten mit sich gebracht. Alice ist nicht auf den Kopf gefallen, widerspricht auch gerne mal, was manchmal zu stur wirkt, ich gleichzeitig aber auch mochte, denn mich nervt es oft, wenn Protagonist*innen alles stumm hinnehmen. Crowley war wirklich ein einziges Rätsel und hatte viele undurchsichtige Facetten. Und auch wenn ich irgendwann Ahnungen hatte, was los ist, wurde ich doch nochmal überrascht. Nur dadurch, dass er so undurchsichtig war, war mir sein Verhalten leider manchmal auch nicht schlüssig genug und irgendwie teilweise nicht nachvollziehbar. Da war für mich die Umsetzung des „rätselhaften Kerls“ nicht ganz geglückt. Die Nebenfiguren wie Sasha, Jude etc. haben alle ihren Teil zu einer schönen runden Story beigetragen.
Insgesamt hab ich aber zu keinem Charakter so eine richtige Verbindung aufbauen können, sodass ich emotional richtig hätte eintauchen können. Das hat bei mir nicht so geklappt. Aber ich habe sie gern begleitet und bin sehr gespannt, wie es mit ihnen im zweiten Band weitergeht!


Soulbird ist eine tolle Story, mit besonderer Handlung, die nie langweilig wurde, bei der mir aber das gewisse Etwas fehlte, um mich vollkommen drauf einzulassen. Gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Gut, aber etwas schwächer als Band 1

Im Schatten des Schwertes
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Auf ihrer Mission, einen Teil der gefährlichen Schriftrolle in Sicherheit zu bringen, musste sich Yumeko schon vielen Gefahren stellen. An ihrer Seite ihre treuen Gefährten. Doch der Samurai Tatsumi scheint ...

Auf ihrer Mission, einen Teil der gefährlichen Schriftrolle in Sicherheit zu bringen, musste sich Yumeko schon vielen Gefahren stellen. An ihrer Seite ihre treuen Gefährten. Doch der Samurai Tatsumi scheint verloren, seit der Dämon Hakaimono sich aus dem Schwert befreit und Tatsumis Körper zu eigen gemacht hat. Yumeko muss sich entscheiden, was wichtiger ist – die Schriftrolle oder Tatsumis Leben. Doch schon bald kreuzen sich beide Wege, denn auch Hakaimono hat es auf die Drachenrolle abgesehen …


Von Band 1 war ich direkt begeistert, trotz hier und da ein paar Schwächen, weshalb ich mich riesig auf Band 2 gefreut habe. Und auch wenn ich ihn wieder super gern mochte, war Im Schatten des Schwertes für mich doch etwas schwächer.

Die Handlung geht dramatisch weiter. Nachdem Band 1 mit einem Schock für unsere Truppe endete, stehen sie nun vor der Frage, was sie tun sollen. Noch immer haben sie die Schriftrolle und schweben dadurch in großer Gefahr, weil viele diese an sich reißen wollen. Das merkt man auch, weil sie immer wieder in Hinterhalte geraten oder sich Feinde machen – das tatsächlich aber nicht nur wegen der Rolle, auch die komplizierten Beziehungen zwischen den Clans – oder auch innerhalb eines – spielen eine wichtige Rolle und sorgen immer wieder dafür, dass Yumeko und die anderen behindert werden. Dadurch passiert wirklich viel, es ist ständig was los, und dazu kommt, dass sie ja durchs Kaiserreich reisen, wodurch sie auf immer neue Charaktere und auch spannende neue Orte treffen. Das bringt Abwechslung und Bewegung rein und hat mir total gut gefallen. Auch hat es die Geschichte gut vorangetrieben.
Was mir aber hier mehr gefehlt hat, war die Atmosphäre. Ich weiß nicht, ob es an mir lag und ich einfach nicht so gut eintauchen konnte wie in Band 1, aber ich habe so ein bisschen die ganze japanische Stimmung vermisst, dass alles lebendig vor meinen Augen geworden ist und ich richtig in tief in diese faszinierende Welt versunken bin. Vielleicht wurde in Band 1 aber auch tatsächlich mehr Fokus auf die Welt gelegt. Jedenfalls hat das nicht mehr ganz so gut funktioniert, obwohl ja durchaus weiterhin alles beschrieben wurde, wo sie waren. Ich kann es schwer erklären, es hat mich nicht ganz so sehr gepackt. Trotzdem mochte ich die Welt immer noch sehr gern, Julie Kagawa hat mit Iwagoto eine echt tolle High Fantasy Welt geschaffen!
Es war aber nicht nur die Welt an sich, wo ich in Band 1 überzeugter war – trotz viel Action hatte ich im Mittelteil das Gefühl, dass es sich etwas gezogen hat und mir ein wenig zu langatmig wurde. Gerade die Parts aus Hakaimonos Sicht waren zwar interessant, aber soo gerne hab ichs auch nicht verfolgt, die hätten vielleicht kürzer sein können.

Die Charaktere hab ich hier noch mehr ins Herz geschlossen als in Band 1. Gerade Daisuke und Okame haben es mir hier sehr angetan! Von Tatsumi fehlte mir hier aus Gründen was, und Yumeko war mir trotz ihrer guten Entwicklung manchmal doch noch arg naiv, das fand ich ab und an störend. Aber sonst mochte ich auch sie sehr gern. Niemand hat mich total umgehauen oder mitgerissen, aber ich verfolge diese Truppe wirklich sehr gern und mag auch die Kombi. Sie alle bringen was eigenes mit rein und ich mag keinen missen (hab ein bisschen Angst, was noch kommen mag). Sowohl in ihrer Funktion, die Mission voranzutreiben als auch für die Dynamik innerhalb der Gruppe sind alle Charaktere eine Bereicherung und ich mag sie und ihr Drumherum.


Für mich insgesamt ein gelungener zweiter Teil, mit toller Welt, liebenswerten/interessanten Charakteren und einer spannenden Handlung, der mich aber irgendwie nicht mehr so fesseln konnte wie der Vorgänger. Ich hoffe, in Band 3 die Magie der Reihe wieder mehr zu spüren (auf den ich mich nach wie vor sehr freue). 4 Sterne gibt es aber definitiv, weil es mir auf jeden Fall Spaß gemacht hat.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Wunderbar gefühlvoll!

Blue – Wo immer du mich findest
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Jane fühlt sich allein, seit schmerzhafte Familiengeheimnisse ans Licht gekommen sind, die selbst ihr Bruder David ihr verschwiegen hat. Und dazu macht ihr Alex, ein Stammkunde im Diner, mit seinen bissigen ...

Jane fühlt sich allein, seit schmerzhafte Familiengeheimnisse ans Licht gekommen sind, die selbst ihr Bruder David ihr verschwiegen hat. Und dazu macht ihr Alex, ein Stammkunde im Diner, mit seinen bissigen Bemerkungen das Leben schwer. Doch schon bald wird deutlich, dass auch bei ihm mehr dahintersteckt. Beiden fehlt jeglicher Halt, jegliche Geborgenheit, und während sie das Leid zwar verbindet, bleibt die Frage, ob ihre Gefühle füreinander sie retten können – oder noch mehr verletzen.


Nikola Hotel kann einfach schreiben. Wow. Wieder so gefühlvoll, so nahbar, so eindringlich, so schmerzhaft und gleichzeitig herzerwärmend. Wenn aufregende oder feurigere Szenen kommen, rast mein eigener Puls, bei schlimmeren Szenen stockt mir der Atem – ich hab wirklich immer das Gefühl, ich bin hautnah dabei. Das macht sie so wundervoll, sei es in den anderen Büchern die ich kenne, oder auch eben auch bei Blue! Ich liebe ihren Schreibstil.
Ich hab jede Szene zwischen Jane und Alex gefühlt und mitgefiebert. Beide sind von Anfang an sympathische Charaktere, denen man anmerkt, dass sie einiges noch nicht verarbeitet haben. Sie leiden, nur drückt sich das unterschiedlich aus. Während Jane mir auch furchtbar leid tat und ich ihr wirklich nur das Beste gewünscht habe, hat mir Alex aber mit seiner Geschichte regelrecht das Herz gebrochen. Selbst wenn er sich blöd verhalten hat, konnte ich ihm das irgendwie nicht übelnehmen. Ich habe beide so ins Herz geschlossen, beide waren echt, authentisch, greifbar und ich konnte nachvollziehen, wie sie gedacht und gehandelt haben.

Wie sie sich langsam immer näher kamen und gleichzeitig ihre eigenen Konflikte weitervorangeschritten sind, das hat mich einfach nonstop gefesselt und berührt und ich konnte richtig tief in das Buch abtauchen. Ich liebe es, was für eine Verbindung sie zueinander haben. Wie Jane Alex Sicherheit gibt, wie er für sie da ist, wie sie sich gegenseitig süße Verwünschungen an den Kopf werfen und allgemein miteinander reden. Aber auch, wie sie jeweils sich weiterentwickeln, über sich hinauswachsen, sich ihren Problemen stellen. Einfach toll.
Auch toll waren natürlich die Nebencharaktere, denn neben David und Abbi haben wir auch die Truppe aus It was always you/love wiedergetroffen, was natürlich ein mega Pluspunkt ist. Ich liebe es, wie das alles verbunden ist.

Wie es am Ende aufgelöst wird, zu welchem Stand das letztlich gekommen ist und an welchem Punkt Jane und Alex sich befinden, das mochte ich ebenfalls. Genau nach meinem Geschmack und ein super Ende für die beiden. ABER mir ging das mit ihren Konflikten am Ende doch etwas zu schnell. Auf beiden Seiten. Bei Alex wurde die Besserung recht schnell abgehandelt und auch bei Jane hatte sich das eigentliche Problem plötzlich mehr oder weniger verflüchtigt (der Wandel dort war für mich nicht ganz schlüssig). An beiden Stellen hat mich das überrumpelt, denn mir ist beim Lesen irgendwann aufgefallen, dass das Buch nur noch 40 Seiten hat, für mich aber noch vieles hätte geklärt werden müssen. Da hätte das Buch für mich gern nochmal 40 Seiten mehr oder so haben können.


Ändert aber nichts daran, dass es ein schönes, glücklichmachendes Ende ist und das Buch mich wirklich vollkommen berührt hat. Sehr gute 4,5 Sterne! Ich liebe Nikolas Bücher.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Solider Auftakt

Goldene Flammen
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Alina Starkov ist meistens unsichtbar neben ihrem besten Freund Maljen. Während er ein erfolgreicher Fährtenleser und allseits beliebt ist, scheint sie nichts weiter als eine einfache Kartografin in der ...

Alina Starkov ist meistens unsichtbar neben ihrem besten Freund Maljen. Während er ein erfolgreicher Fährtenleser und allseits beliebt ist, scheint sie nichts weiter als eine einfache Kartografin in der Ersten Armee des Zaren von Ravka zu sein. Bis sie ihm unerklärlicherweise das Leben rettet und alle sie für die Erlöserin des Landes halten. Sie wird zu den Grisha geschickt, um ausgebildet zu werden. Doch wem kann sie dort trauen? Und was genau hat der Dunkle, der mächtigste der Grisha, wirklich vor?


Goldene Flammen ist ein schöner Auftakt zu einer High Fantasy-Reihe, die verspricht, mitzureißen und mit einem tollen Weltenbau zu überzeugen. Aber richtig mitgefiebert habe ich hier noch nicht. Aber von vorn:
Wie immer bei High Fantasy, braucht es ein bisschen, bis man in die Welt reinkommt und sie versteht. Trotzdem fand ich sie von Anfang an interessant. Ich mochte auch, dass eine Karte enthalten ist – leider sind viele der Orte, die am Anfang des Buches erwähnt werden, dort nicht eingezeichnet, das war etwas schade. Bildlich konnte ich mir aber gut vorstellen, wo die Charaktere sich aufhielten und die Welt hat nach und nach Substanz bekommen und mir gut gefallen. Mit verschiedenen Ständen, gesellschaftlichen Positionen und Reibungen innerhalb und außerhalb von Ravka.

Die Handlung hatte einen schlüssigen roten Faden und war so die Mischung aus actionreich-spannend und ruhigeren Momenten zum Nachdenken und Verstehen. Es wird recht schnell klar, unter was für einer Bedrohung Ravka leidet und wie Alina da helfen soll. Dabei gerät sie natürlich sowohl in offene Gefahr als auch Intrigen und das war super geschrieben.
Zum Thema Schreibstil, da muss ich allerdings sagen, dass der mich nicht allzu sehr umgehauen hat. Er wirkte teilweise irgendwie sehr simpel. Und konnte mich deshalb auch emotional nicht so packen. Die Charaktere waren alle interessant, Alina sympathisch, Mal hatte auch was an sich, aber keiner von denen hat mich so richtig berührt bzw. dass ich eine Verbindung aufgebaut hätte. Ich hatte das Gefühl, ich schau mir das so von oben herab an, ohne richtig drinzustecken. Dadurch war es bei dramatischen Szenen auch mehr so, dass ich fasziniert gelesen habe, was da passiert, aber nicht selbst erschrocken oder panisch wurde oder ähnliches.


Aber es ist handlungstechnisch auf jeden Fall genug los, das einen am Ball bleiben lässt, und das Buch endet auch so, dass ich unbedingt weiterlesen und wissen will, was als nächstes passiert. Ein guter Auftakt mit Luft nach oben und knapp 4 Sterne von mir. Bin gespannt was noch kommt.

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