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Veröffentlicht am 02.12.2021

Gelungenes, kreatives Finale

Kaleidra - Wer die Liebe entfesselt
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Kaum zurück aus Kaleidra, erwartet Ben und Emilia das Chaos. Ishtar scheint verschwunden, immer mehr Städte werden von Crux zerstört und der Quecksilberorden ist weiterhin eine Gefahr für alle. Ihnen läuft ...

Kaum zurück aus Kaleidra, erwartet Ben und Emilia das Chaos. Ishtar scheint verschwunden, immer mehr Städte werden von Crux zerstört und der Quecksilberorden ist weiterhin eine Gefahr für alle. Ihnen läuft die Zeit davon, die Katastrophe abzuwenden. Und was hat Emilias wahre Herkunft mit allem zu tun, die nach wie vor ein Rätsel ist?



Ein tolles, überzeugendes Finale einer besonderen Reihe. Kaleidra ist wirklich mal was anderes, spannende Jugendfantasy, die nicht mit alten Mythen über Wesen, Mittelalter-Flair o.a. arbeitet, sondern mit Naturwissenschaften. Alchemie. Rätseln. Ich finde das Konzept nach wie vor klasse und es konnte mich bis zum Schluss abholen! Band 3 war wieder spannend, die Charaktere hab ich mittlerweile sehr ins Herz geschlossen und mit ihnen mitgefiebert, und die Erkenntnisse und Geheimnisse, die aufgedeckt werden, die Rätsel, die gelöst werden müssen – das alles hat super viel Spaß gemacht.

Hier war es ein bisschen ruhiger, weniger actionreich als Band 2 und dadurch teilweise nicht ganz so fesselnd wie der Vorgänger. Das Finale war gut durchdacht und passend, aber nicht mega episch. Dafür zufriedenstellend. Ich mochte, wie es am Ende aufgelöst wurde. Und auch den Weg dahin. Denn auch, wenn es ab und an nicht ganz so packend war, so war es doch immer eines: kreativ. Einfallsreich. Und das ist für mich der große Pluspunkt der Reihe.



Insgesamt also eine definitive Empfehlung für Kaleidra, auch wenn es mich nicht vollends geflasht oder in emotionales Chaos gestürzt hat. Das muss ja aber auch nicht immer sein. 4-4,5 Sterne für Band 3.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Wichtige Message (3,5-4)

The Sky in your Eyes
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Elín liebt Islands Weiten – den Himmel, die rauen Klippen, die Lichter. Dort findet sie Zuflucht, nachdem ihr Ex-Freund sie zutiefst verletzt hat. Wegen ihres Körpers, ihres Gewichts. Geplagt von Selbstzweifeln, ...

Elín liebt Islands Weiten – den Himmel, die rauen Klippen, die Lichter. Dort findet sie Zuflucht, nachdem ihr Ex-Freund sie zutiefst verletzt hat. Wegen ihres Körpers, ihres Gewichts. Geplagt von Selbstzweifeln, ist sich Elín nicht sicher, ob sie den geplanten Kochkurs wirklich wahrnehmen soll. Doch dann geht sie hin – und lernt Jón kennen. Er ist attraktiv und charmant und sie kann nicht glauben, dass er interessiert zu sein scheint. Aber kann sie sich wirklich nochmal öffnen?



„The Sky in your Eyes“ ist ein schönes Buch über Selbstfindung, das Überwinden von Zweifeln an sich selbst, das Für-sich-einstehen und über neue Chancen. Themen, die hier respektvoll und glaubwürdig umgesetzt werden. Der Schreibstil passt perfekt zur Atmosphäre, irgendwie sanft, aber eindringlich. Dazu das wundervolle Setting. Island ist einfach faszinierend, und ich liebe es, dass Elín so oft in der Natur unterwegs ist, damit man davon etwas mitbekommt. Das hat eine ganz besondere Stimmung geschaffen, die mir sehr gefallen hat.

Auch der Kochkurs war interessant; er war vegan und es war interessant, in die Menschen dort, das Essen und die Tipps Einblicke zu bekommen. Jón war mir von Anfang an sympathisch, ein liebevoller, zuverlässiger Mensch, nicht perfekt, mit eigenen Zweifeln, aber herzensgut. Die Entwicklung zwischen ihm und Elín fand ich sehr schön. Langsam, ruhig, ohne riesen Drama und doch sehr gefühlvoll und intensiv. Zu sehen, wie Elín nach und nach mehr Selbstvertrauen gewinnt (durch Jón, aber auch für sich selbst), war toll zu beobachten.

Leider war mir manches aber doch zu viel. Ich will auf keinen Fall schmälern, wie wichtig es ist, das Thema Body Shaming und was damit einhergeht in die Öffentlichkeit zu bringen und dafür zu sensibilisieren. Aber ich hatte das oft während des Lesens das Gefühl, dass es so gar kein anderes Thema als Elíns Gewicht gibt. Auf jeder Seite drehte es sich darum. Das führte einerseits dazu, dass es mir an sich zu viel davon wurde. Ich hätte gern noch mehr anderes erlebt in dem Buch.
Andererseits hatte ich so auch irgendwie das Gefühl, dass ich Elín gar nicht wirklich kennenlernen konnte. Weil all ihre Gedanken stets damit beschäftigt waren. Bis auf, dass sie gern kocht und Selbstzweifel wegen ihres Körpers hat, weiß ich eigentlich gar nicht, was für eine Person sie ist. So habe ich keinen richtigen Zugang zu ihr gefunden.



Insgesamt hätte ich mir gewünscht, dass das Buch manchmal noch den Fokus auf andere Dinge legt. Trotzdem ist es eine schöne Geschichte, mit einer süßen Liebe und einer wichtigen Message, deswegen bekommt es knapp 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Schöner Auftakt, macht neugierig

Rückkehr der Engel
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Die Welt ist anders, seit sie zurückgekommen sind. Die Engel. Aus ihren Himmeln kamen sie und haben viel Leid über die Menschen gebracht. Moon de Angelis lebt mit ihren Geschwistern in Venedig und tut ...

Die Welt ist anders, seit sie zurückgekommen sind. Die Engel. Aus ihren Himmeln kamen sie und haben viel Leid über die Menschen gebracht. Moon de Angelis lebt mit ihren Geschwistern in Venedig und tut alles, um diese vor den Engeln zu schützen. Dafür kämpft sie sogar in der Arena. Doch alles wird auf den Kopf gestellt, als sie einem Engel das Leben rettet – wohlwissend, dass man ihnen niemals trauen darf ...


Rückkehr der Engel ist ein toller Reihenauftakt, der definitiv Lust auf mehr macht. Erstmal bin ich super gut in die Geschichte reingekommen, weil es sich wirklich locker und flüssig lesen lässt. Eigentlich bin ich nicht so ein Fan davon, alles an Infos zur Welt sofort schon zu erklären, aber in dem Fall passte das gut, es war trotzdem gekonnt eingewoben in die bereits gestartete Handlung und so war mir direkt klar, was Sache ist. Das hat gut geholfen, um dem danach folgen zu können.

Die Handlung wurde nie langweilig, es ist immer etwas passiert, actionreiche Szenen, gefährliche, schöne, und selbst wenn es grad nur den Alltag gab, war es interessant. Natürlich gibt es auch ein paar Twists, die mich überrascht, Situationen, die viele Fragezeichen ausgelöst haben und bei denen ich neugierig wurde, was es damit auf sich hat. Somit ist da auch viel Potenzial für die kommenden Bände. Allgemein finde ich die Idee mit den Engeln, den Himmeln, den Schlüsselträgerinnen etc. super für ein Fantasybuch und das ist hier bisher gut umgesetzt.

Auch die Charaktere waren vielfältig und interessant. Moon versucht, für ihre Familie stark zu sein, will das richtige tun, aber auch sie ist keinesfalls unfehlbar. Ihre Schwester Star ist ganz besonders, und ich könnte mir vorstellen, dass das im weiteren Verlauf noch relevant wird. Tizian und Alessio mochte ich super gern, mit Phoenix hatte ich mehr Probleme, aber auch er hat eine wichtige Rolle. Cassiel war mir direkt sympathisch, er hat eine tolle Note reingebracht; und ich bin generell gespannt, wo das alles noch hinführt, was die Engel noch so vorhaben und wie die einzelnen so drauf sind.


Total vom Hocker gehauen hat mich dieser erste Band noch nicht, aber ich hab ihn super gern gelesen, er hat mich überzeugt und ich freue mich darauf, weiterzulesen (bei der Hexenschwestern Saga hab ich bei Band 1 auch noch nicht kommen sehen, wie sehr ich sie lieben werde). Hier gibt’s 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Miträtseln mit wunderbaren Charakteren

Elisa Hemmiltons Kofferkrimi
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Da fällt eines Tages ein Koffer vom Himmel, in die Bibliothek hinein, und ehe sie sich versieht, steckt Elisa Hemmilton – vorlaute Studentin und beste Freundin von Animant – mittendrin in den Ermittlungen ...

Da fällt eines Tages ein Koffer vom Himmel, in die Bibliothek hinein, und ehe sie sich versieht, steckt Elisa Hemmilton – vorlaute Studentin und beste Freundin von Animant – mittendrin in den Ermittlungen zu diesem skurrilen Fall. Mit dabei der schusselige Mechaniker Jamie. Mit viel Witz und verrückten Einfällen gehen sie der Sache auf den Grund. Dabei geraten sie nicht nur mit der Polizei aneinander, sondern auch in Gefahr.


Der Kofferkrimi ist ein wunderbares Spin Off zu Staubchronik (wo man den Koffer schon kennengelernt hat), dem man einerseits anmerkt, dass er irgendwie dazugehört, sich andererseits aber auch total davon unterscheidet. Denn der Kofferkrimi ist genau das – ein Krimi. Also keine „zum Haare raufende“, intensive Liebesgeschichte im Vordergrund. Aber das Buch war genau richtig so, wie es ist.
Elisa mochte ich in Staubchronik schon sehr. Sie lässt sich nichts vorschreiben, handelt manchmal impulsiv, nicht unbedingt, wie die Etikette es verlangt und ist dabei humorvoll, frech, einfallsreich und super sympathisch. Ich hab sie hier noch mehr ins Herz geschlossen und sie wirklich gern begleitet. Jamie ist ein toller Gegenpart; liebenswürdig, unsicher, ziemlich verplant, lässt sich aber durch seine Neugier doch immer von Elisa mitziehen.

Die Handlung brauchte ein wenig am Anfang, bis sie mich fesseln konnte, erstmal war es recht langsam (trotzdem interessant) geschrieben. Aber dann hat es mir total gefallen. Es gibt einige spannende Situationen, in die sie reingeraten, und dabei konnte man selbst miträtseln, was es mit dem Koffer auf sich hat. Denn da steckt einiges mehr hinter, eben ein tatsächliches Verbrechen! Es hat unglaublich Spaß gemacht, den Fall gemeinsam mit den Charakteren aufzudecken. Dabei sind nicht nur Elisa und Jamie im Fokus. Auch ihre Familie (z.B. ihr Cousin Arden) kommt vor, Elisas Bekannter Benjamin Reed, ihre Gönnerin Miss Brandon-Welderson, einige Polizisten, darunter Constable Miller, usw. Bunt zusammengewürfelt und dadurch sehr lebhaft und kurzweilig.
Als es etwa auf die Hälfte des Buches zuging, kam eine Entwicklung, mit der ich nicht gerechnet und die ich mir so anfangs auch nicht gewünscht hatte, da war ich erst ein klein wenig verstimmt. Aber je weiter das Buch dann fortgeschritten war, desto besser hat es mir gefallen, wie es sich tatsächlich entwickelt hat, und am Ende bin ich total glücklich so, wie es kam! Denn da warteten noch ein paar tolle Überraschungen, die ich wirklich sehr mochte (mehr kann ich nicht verraten ...).


Der Schreibstil war wieder super, im Staubchronik-Stil, vielleicht ein wenig lockerer aufgrund der anderen Handlung. An sich hat mir Staubchronik noch besser gefallen, aber es ist eben schwer zu vergleichen, denn es sind wie gesagt zwei ganz unterschiedliche Arten von Geschichten. Der Kofferkrimi macht echt Spaß und bekommt von mir 4,5 Sterne (wobei die Tendenz mehr zu 5 geht).
Die Gestaltung ist übrigens supercool – in einer Art Berichtsform, mit Kommentaren von Elisa und Jamie, und auf „altem Papier“ gedruckt –, nur hätte die Optik minimal heller sein können, so war es schwarze Schrift auf grauem Untergrund und an manchen Stellen schwerer zu lesen. Aber wenn genug Licht da war, ging das trotzdem wunderbar.

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Veröffentlicht am 16.11.2021

Zu wenig Kommunikation

Nightsky Full Of Promise
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Sydney und Luke lernen sich in der Nacht ihrer Abifeier kennen und verbringen wundervolle Stunden miteinander. Doch Luke will für ein Jahr ins Ausland, ein weiteres Treffen ist also nicht drin. Sie beschließen, ...

Sydney und Luke lernen sich in der Nacht ihrer Abifeier kennen und verbringen wundervolle Stunden miteinander. Doch Luke will für ein Jahr ins Ausland, ein weiteres Treffen ist also nicht drin. Sie beschließen, sich nach seiner Rückkehr dort wiederzutreffen, und selbstverständlich ist Sydney da. Von Luke eine Spur. Nach fünf Jahren ist Sydney immer noch verletzt, als sie ihn plötzlich wiedersieht. Doch er erinnert sich nicht an sie.

Werbung/Danke an den LYX-Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Abgesehen vom wundervollen Cover hat mich auch der Klappentext direkt angezogen, denn der Ausgangspunkt der Geschichte klingt total super und macht neugierig. Die Frage danach, was damals geschehen ist, wieso er nicht gekommen ist. Und dann das überraschende Wiedersehen ...
Ich bin gut in das Buch reingekommen, der Schreibstil ist super schön, liest sich flüssig und angenehm und auch der Perspektivwechsel zwischen Sydney und Luke hat mir durchweg gut gefallen, gerade bei dieser Geschichte. Mit dem Prolog ist ein schöner Einstieg gelungen und dann gab es bald darauf schon eine große Überraschung, was ich echt gelungen fand. So schnell ein großer Knall, das war mal was anderes und ziemlich genial. Dann das Wiedersehen, bei dem ich echt den Atem anhalten musste.

Aber dann hat das Buch für mich persönlich leider immer weiter nachgelassen. Mein Problem war glaube ich, dass ich nicht so recht mit den Charakteren mitfühlen konnte, ich hab einfach keine emotionale Bindung zu ihnen aufbauen können und so fiel es mir z.B. schwer, nicht von Sydney genervt zu sein. Denn für meinen Geschmack war sie viel zu dramatisch und over the top. Ich hätte ihr das eher abgekauft, wenn diese eine Nacht noch intensiver und magischer gewesen wäre, aber so fand ich ihr Verhalten oft übertrieben. Luke mochte ich schon mehr, er war sympathisch und ihn konnte ich besser verstehen, aber so richtig ins Herz geschlossen hab ich ihn irgendwie auch nicht.
Während ich lange noch gespannt verfolgt habe, wie sich das Drama zwischen den beiden weiter zuspitzt, fand ich deren mangelnde Kommunikation irgendwann nur noch anstrengend. Ja, im echten Leben redet man nicht immer sofort offen und ehrlich miteinander, das ist schon realistisch. Aber über so langen Zeitraum überhaupt kein gehaltvolles Gespräch in irgendeiner Richtung zu führen, das war mir zu viel des Guten. Ich bin einfach kein Fan von diesen „Niemand redet mal Klartext“-Geschichten.

Das Ende fand ich dann noch ganz schön, außerdem haben mir die Nebencharaktere wie die Oma oder auch die Freundinnen gut gefallen, und es gab auch wirklich immer wieder lustige, süße Szenen. Dazu kam die tolle Berlin-Atmosphäre, das supercoole Café, in das ich mich am liebsten sofort reingesetzt (und eine von Sydneys Torten genascht) hätte, und eben der Schreibstil.


Leider hat es das allein für mich nicht rausreißen können. Aber wer sich nicht so schnell aufregt wie ich, kann die Geschichte sicher sehr genießen. Von mir gibt es 3 Sterne.

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