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Veröffentlicht am 23.08.2024

Schön geschrieben und sehr schmerzhaft

Dark Ivy – Halt mich fest
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Nach einem tragischen Unfall ist an der Woodford Academy und in Eden und Wills Leben nichts mehr wie es war. Ein Weg zurück in die Normalität scheint unmöglich. Beide ringen mit ihren Schuldgefühlen, vor ...

Nach einem tragischen Unfall ist an der Woodford Academy und in Eden und Wills Leben nichts mehr wie es war. Ein Weg zurück in die Normalität scheint unmöglich. Beide ringen mit ihren Schuldgefühlen, vor allem Will droht in ein Loch zu fallen. Können die beiden sich gegeneitig wieder aufhelfen? Und hat ihre Liebe unter diesen Bedingungen noch eine Chance?


Schmerzhaft. Das beschreibt dieses Buch, den zweiten Teil von Edens und Wills Geschichte am besten. Nachdem Band 1 wirklich übel geendet ist, war klar, dass das hier nicht leicht wird. Und tatsächlich war das ganze ziemlich harter Tobak, vor allem in Bezug auf Will. Ich habe extrem mitgelitten und es tat weh, ihn so zu sehen. Aber auch Eden und ein paar der anderen hat man angemerkt, wie schwer es ist, mit sowas umzugehen.

Was ich so beeindruckend finde, ist, dass Nikola es schafft, das eindrücklich und schmerzend zu beschreiben, ohne einen komplett runterzuziehen oder dass es zu erdrückend wird. Es gab trotzdem lichte Momente, Hoffnung, und all das verpackt in so wunderschöne Sprache. Nikolas Schreibstil ist einfach ganz besonders, so poetisch, so gefühlvoll. Ich liebe es.

Und dazu wieder die Blackout Poetry. Als Will und Eden wieder anfangen, über Notizblöcke und selbstgeschriebene Szenen zu kommunizieren. Es war so so so schön, das sind so tolle Details, die das Lesen, dieses Buch zu etwas ganz besonderem machen.


Auch wenn mir das Buch insgesamt doch ein wenig zu düster war, ich gern mehr Pärchenzeit gehabt hätte, ich ein, zwei Szenen etwas unpassend fand, und das Ende etwas überstürzt war, ist es trotzdem ein wundervolles Buch und es gibt eine große Empfehlung von mir für diese Dilogie! 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Hatte mir noch mehr erhofft

Trial of the Sun Queen
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Lor ist eine Gefangene im Gefängnis des Aurorakönigs. Seit ihrer Kindheit lebt sie gemeinsam mit ihren Geschwistern unter grausamen Bedingungen und ist vor allem auf eines aus: Rache. Darum nutzt sie ihre ...

Lor ist eine Gefangene im Gefängnis des Aurorakönigs. Seit ihrer Kindheit lebt sie gemeinsam mit ihren Geschwistern unter grausamen Bedingungen und ist vor allem auf eines aus: Rache. Darum nutzt sie ihre Chance, als sie plötzlich am Hof des Sonnenkönigs landet, obwohl ihre Anwesenheit dort sie vor mehr Fragen als Antworten stellt. Gemeinsam mit anderen Tributen soll sie in einem gefährlichen Wettbewerb um den Platz an der Seite des Königs antreten. Als Königin wären Rache und die Rettung ihrer Familie zum Greifen nah. Doch dafür muss sie erstmal überleben. Und je länger sie dabei ist, desto rätselhafter kommt ihr das alles vor ...


Die Grundidee von Trial of the Sun Queen klingt echt spannend und so war ich sehr neugierig auf die Umsetzung. Die Geschichte beginnt erstmal im Gefängnis und dort steigt es auch sehr schnell und ziemlich heftig ein. Man merkt, dass Lor sehr kämpfen und sich eine harte Schale anlegen musste, um dort zu überleben. Das find ich sehr gut umgesetzt. Generell war sie mir nicht direkt sympathisch als Protagonistin, aber nachvollziehbar und sehr interessant. Insgesamt hätte ich mir nur gewünscht, dass sie mehr nachfragt und auf Antworten pocht, manchmal wirkte sie sehr passiv, was wiederum dann nicht so gut passte.


Der Verlauf des Wettbewerbs und der Aufgaben war sehr kurweilig und fesselnd, das hab ich sehr gern gelesen. Ich fand nur das Grundgerüst drumherum, warum sie den Wettbewerb bestreiten und warum er aufgebaut ist, wie er es ist, und wie Lor das einfach so hinnahm, alles etwas merkwürdig und hat mich irgendwie nicht so richtig überzeugt. Auch die Treffen mit dem Sonnenkönig fand ich super unangenehm zu lesen (sollte aber vermutlich so sein?) und irgendwie dämlich, es hat mich aufgeregt, wie Lor sich in seiner Gegenwart verhalten hat. Ich bin damit einfach nicht so ganz warm geworden. Und Lor hatte auch eigentlich kaum positive Interaktionen mit anderen, sodass mir da ein bisschen was an Dynamiken fehlte, die mir gefallen hätten oder mich wohlfühlen lassen.




Trotzdem fand ich alles sehr interessant und gerade gegen Ende kamen einige Infos auf und haben sich Entwicklungen abgezeichnet, die mich sehr neugierig auf Band.2 machen. Nur fand ich es insgesamt, nach dem riesigen Hype, den ich mitbekommen habe, etwas unterwältigend. Ohne die hohen Erwartungen hätte ich es vielleicht noch besser gefunden. Mal schauen, wie mir Band 2 gefällt! Hier gibt's 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.08.2024

Bittersüße Geschichte (4,5 Sterne)

Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen
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Im London in der Gegenwart hat Online-Redakteurin Gilly gerade eine Wohnung in einem tollen viktorianischen Gebäude ergattert, als auch schon wieder die Kündigung durch Luxussanierung droht. Sie macht ...

Im London in der Gegenwart hat Online-Redakteurin Gilly gerade eine Wohnung in einem tollen viktorianischen Gebäude ergattert, als auch schon wieder die Kündigung durch Luxussanierung droht. Sie macht sich gemeinsam mit Nachbar Owen auf die Suche nach der Geschichte des Hauses und entdeckt dabei eine ganz besondere Geschichte. Denn in den 1970er Jahren war das Haus Teil der aufkeimenden Beziehung zwischen Pippa, der reichen Tochter aus gutem Hause, und Oz, Sänger einer Punkband. Doch ihre Liebe stand unter keinem guten Stern ...



Ich liebe Geschichten auf zwei Handlungsebenen, wenn in der Gegenwart etwas über eine Geschichte von damals herausgefunden wird, und beide Erzählstränge irgendwie zusammenlaufen. Und Kathinka Engel macht das wirklich richtig gut. Sowieso liebe ich ihren Schreibstil, er ist wahnsinnig eingängig und schön zu lesen, sodass ich wieder durch die Seiten geflogen bin.

Die Handlung um Gilly (und Owen) und ihre Recherche zum Haus war sehr interessant, modern und umgangssprachlich, sehr zugänglich geschrieben. Ich mochte sie als Protagonistin sehr, sie war nahbar und lustig, ein bisschen verloren, aber sie kämpft sich trotzdem durch. Ich mochte ihren Umgang mit den Situationen in ihrem Leben und fand ihre Freundinnen und die anderen Bewohner:innen des Hauses eine tolle Ergänzung. Gemeinsam mit ihr hat man nach Lösungen gesucht und neue Infos bekommen. Die Liebesgeschichte mit Owen hab ich allerdings nicht wirklich gefühlt. Sie war auch glaube ich bewusst nicht so stark angelegt, eher zurückhaltend und unaufgeregt nebenbei, aber deshalb hat sie mir leider auch nicht wirklich was gegeben.

Dafür haben mich Pippa und Oz umso mehr erreicht. Zugegeben, zu Beginn fand ich es noch etwas unbeholfen-seltsam, wie sie Gefallen aneinander gefunden haben, aber das hat sich wahnsinnig schnell ins Mitfiebern umgewandelt. Ich fand es richtig spannend, wie stark man in Pippas Gedanken ihren Wandel miterlebt hat. Sie ist so behütet aufgewachsen, dass sie einen ganz bestimmten Blick auf die Welt und verschiedene Dinge hat, die man ihr nichtmal vorwerfen kann. Aber nach und nach beginnt sie (vor allem durch Oz) zu hinterfragen, und das mochte ich total gerne. Sie wird offener, entwickelt sich weiter. Und auch Oz' anfänglich kühle und provozierende Art ist um eine sehr liebevolle ergänzt worden, je mehr er Pippa verfallen ist. Dabei war er trotz seiner groben Art immer extrem sensibel und darauf bedacht, auf Augenhöhe zu agieren, was perfekt war. Ihre Geschichte hat mich wirklich in den Bann gezogen und ich hab die beiden so sehr in mein Herz geschlossen. Aber natürlich war klar, dass es kein einfaches Friede, Freude, Eierkuchen geben wird, und es hat mir zwischenzeitlich echt fast das Herz rausgerissen. Es wurde so bittersüß und ich hab so viel geweint im letzten Drittel, also haltet die Taschentücher bereit.

Die Geschichte hat mich tief getroffen und ich hab sie fest in mein Herz geschlossen. Ich kann »Das Ende von gestern ist der Anfang von morgen« nur empfehlen! 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Etwas hinter meinen Erwartungen, aber schön!

Vor uns das Rauschen des Meeres
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Früher bedeutete Sylt für Sophie schöne Sommer mit ihren Eltern. Doch eines Tages wurde ihr Vater verhaftet und verschwand aus ihrem Leben, und sie kehrte nie wieder dahin zurück. Nun erbt Sophie von ihm ...

Früher bedeutete Sylt für Sophie schöne Sommer mit ihren Eltern. Doch eines Tages wurde ihr Vater verhaftet und verschwand aus ihrem Leben, und sie kehrte nie wieder dahin zurück. Nun erbt Sophie von ihm das Ferienhaus auf der Insel. Obwohl es schmerzhaft ist, kehr sie dahin zurück, um endlich herauszufinden, was damals geschehen ist. Dazu gehört auch, mehr über die einflussreiche Familie Rose herauszufinden. Dass sie dabei viel Zeit mit dem attraktiven Sohn Maximilian verbringt und Gefühle für ihn entwickelt, war dabei nicht geplant ...

Ich hab mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich Janines erste Dilogie geliebt habe, und ich musste es unbedingt im Sommer am Strand lesen, passend zum Setting. Welches auch wirklich schön war. Die Atmosphäre der Insel ist gut eingefangen und hat mich direkt in die Geschichte katapultiert. Auch der Schreibstil ist wieder richtig schön, vielleicht sogar noch etwas gereifter seit ihrer Debüt-Reihe, auf jeden Fall hat er mir sehr gut gefallen. Gerade wenn es um gefühlvollere Szenen ging, z.B. wenn Sophie sich Gedanken machte, oder wenn sie und Max sich näher gekommen sind. Dabei fand ich es auch toll, dass Max ganz anders war, als man auf den ersten Blick vermuten könnte, und nicht der typische Draufgänger.

So richtig tief gefühlt hab ich ihre Liebesgeschichte aber irgendwie nicht, leider konnte sie mich nicht so sehr erreichen, wie ich es mir gewünscht habe. Ich kann gar nicht genau sagen, woran das liegt. Ich glaub, bei mir kam das Knistern, die Chemie nicht so an. Und ich brauchte eine Weile, um mit Sophie warm zu werden. Denn ich fand ihre Methoden schon sehr Stalker-mäßig (sagt sie auch selber), und darüber hinaus hab ich am Anfang nicht so viel über sie gelernt, sodass sie mir erst nicht so ganz sympathisch war. Das wurde aber besser im Laufe des Buches.
Der Suspense-Teil war auch nicht ganz so wie erwartet. Er bestand vor allem aus Sophies Zweifeln, ob sie tatsächlich weiterschnüffeln soll. Aber so richtig düster oder etwas gefährlicher wurde es gar nicht, und auch die Entwicklungen oder gewonnenen Erkenntnisse waren nicht so brisant wie erwartet. Ich hatte das Gefühl, die Suspense versandet etwas und kommt nicht so richtig durch. Dadurch wirkte das Ende auf mich auch etwas plötzlich. Sehr interessant zu lesen war es trotzdem definitiv und ich wollte unbedingt immer wissen wie es weitergeht! Nur waren vielleicht meine Vorstellungen etwas anders.

So oder so war es aber ein schönes Buch, ich habs gern gelesen, und auch wenn diese spezielle Geschichte mich nicht vollends erreicht hat, freue ich mich sehr auf die Fortsetzungen und die anderen Charaktere! 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Gelungener Abschluss, tolle Dilogie

Belle Morte - Rot wie Liebe
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Nach dem Angriff auf Belle Morte sind alle in Aufruhr. Renie muss mit ihrem neuen Leben als Vampirin klarkommen, auf Edmond warten nicht absehbare Konsequenzen, und noch immer ist die Bedrohung nicht vorüber. ...

Nach dem Angriff auf Belle Morte sind alle in Aufruhr. Renie muss mit ihrem neuen Leben als Vampirin klarkommen, auf Edmond warten nicht absehbare Konsequenzen, und noch immer ist die Bedrohung nicht vorüber. Verräter scheinen unter ihnen zu sein und Renie und ihre Freunde müssen alles geben, um Belle Morte zu retten.

Auch Band 2 dieser Dilogie hat mir wieder viel Spaß gemacht. Die Geschichte liest sich einfach so flüssig und locker, der Schreibstil ist total angenehm und ich bin quasi durch die Seiten geflogen. WIe schon im Vorgänger hat mich hier total die Nostalgie meiner Teenie-Vampirliebe-Zeit Ende der 00er-Jahre erwischt, was total funktioniert hat. Gleichzeitig ist aber z.B. die Beziehung zwischen Renie und Edmond moderner, weil Renie mehr fordert, selbstsicherer ist, für sich einsteht, Widerworte gibt. Das fand ich super! Generell ist die Liebesgeschichte zwar da, aber gerade in diesem Band nicht unbedingt der Fokus, und daher auch nicht so schnulzig. Ich fand sie schön, sehr passend, aber sie nahm weniger Raum ein, als ich erwartet habe. Was ich aber gar nicht schlimm fand.

Denn die Handlung an sich war auch schon spannend. Was genau hatte es mit dem Angriff am Ende von Band 1 auf sich? Wem kann man noch trauen? Wie gehen Renie und die anderen am besten mit diesem Problem um? Das alles war schlüssig, kurzweilig und spannend aufgebaut. Ich mochte auch, dass wir teilweise noch neue Seiten an einigen Charakteren (z.B: Ysanne) kennengelernt haben. Und obwohl es Spaß gemacht hat, zu lesen, gibt es durchaus auch ernste Momente. Gerade was die Sache mit Renies Schwester angeht. Oder wenn größere Fragen angesprochen werden, wie die, wie es mit dem Verhältnis der Vampire zu den Menschen weitergehen soll.

Das Buch ist eine gute Mischung aus Nostalgie und zeitgemäß, zwischen rasanteren Szenen und Momenten zum Durchatmen, zwischen Spaß und Ernst. Nur das Ende ging mir etwas zu schnell, und so der allerletzte besondere Kick hat gefehlt (es war meist recht vorhersehbar), darum gibt es 4,5 Sterne - aber sehr gute 4,5 Sterne!

Ich empfehle die Dilogie unbedingt weiter!

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