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Veröffentlicht am 16.09.2021

Rundum wundervolle Geschichte

Where the Roots Grow Stronger
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Vor drei Jahren ist Fiona aus ihrer Heimat Shetland geflüchtet, wegen etwas, das sie komplett aus der Bahn geworfen hat. Dabei hat sie alle Brücken hinter sich abgebrochen. Doch nun führt sie etwas zurück ...

Vor drei Jahren ist Fiona aus ihrer Heimat Shetland geflüchtet, wegen etwas, das sie komplett aus der Bahn geworfen hat. Dabei hat sie alle Brücken hinter sich abgebrochen. Doch nun führt sie etwas zurück – zurück ins malerische, raue Örtchen an der Küste, zu ihren Schwestern Nessa und Effie, zurück zu Connal. Ihrer großen Liebe. Doch die Jahre der Funkstille haben tiefe Spuren in ihnen allen hinterlassen und nichts ist mehr, wie es war.


Where the roots grow stronger hat mich berührt. Sehr sogar. Es war wirklich ein wunderschönes Buch. Mein erstes von Kathinka Engel, deswegen fange ich erstmal bei dem Schreibstil an, den ich wirklich mochte. Es ließ sich flüssig lesen, schöne Formulierungen, alltagsnah und doch immer wieder auch ins Poetische reingeflossen, weshalb es einige schöne, zitierfähige Sätze gibt. Eine tolle Mischung.
Dazu kam das wundervolle Setting, das atmosphärisch absolut bei mir angekommen ist. Die rauen Weiten Shetlands, die vielen grünen Ebenen, die Küste, das Meer, der scharfe Wind, die Ruhe. Kathinka Engel hat es geschafft, mich die Gegend selbst spüren zu lassen, ich konnte mir alles total gut ausmalen.

Die Charaktere waren mit ihren Ecken und Kanten, ihren Höhen und Tiefen sehr sympathisch. Das Geschwistergespann war nicht gerade einfach, sie haben viel durchgemacht – miteinander aber auch wegen einander – sie lieben sich, müssen aber auch Probleme überwinden. Das ist sehr überzeugend dargestellt, man spürt diesen Zwiespalt und es ist schön zu sehen, wie sie langsam wieder zusammenwachsen. Die Nebencharaktere haben das schön abgerundet, sie blieben zwar eher im Hintergrund, haben aber das Bild des Dorfes vervollständigt.
Und dann sind da Fiona und Connal. Connal kommt sofort liebenswürdig rüber, gutmütig, gutaussehend, aber man merkt auch, dass er gebrochen ist. Fionas Zerrissenheit, ihren Schmerz, ihren Wunsch, irgendwo anzukommen, fühlt man ebenfalls stark. Beide habe ich von Anfang an sehr gemocht. Schon beim ersten Aufeinandertreffen habe ich mir ganz doll eine Aussprache gewünscht. Was im Laufe des Buches mit den beiden passiert (ich spoiler mal nicht), ist herzzerreißend, total schön und gefühlvoll, schwierig und schmerzhaft, und vor allem authentisch! Das möchte ich nochmal positiv hervorheben, gerade wie es am Ende besteht, ist sehr realistisch geschrieben.

Die Nachricht, die Fiona damals aus Shetland vertrieben hat, habe ich schon sehr früh vermutet, und mein Gedanke wurde auch bestätigt. Das hat es aber nicht weniger dramatisch gemacht. An dieser Stelle ist es unfassbar schwer, zu erklären, was ich daran so mega gut fand, ohne zu spoilern! Das Thema, was da aufgemacht wird, durch diese Nachricht, ist ein sehr wichtiges, eins, dass nicht tabu sein sollte, und die Zweifel, die Fiona dadurch hatte, was für Gedanken sie dazu geäußert hat, gerade wenn man bedenkt, wo sie herkommt, sind absolut nachvollziehbar und tatsächlich auch in echt oft noch ein Problem. Ich finde es toll, dass Kathinka Engel sich dem hier angenommen hat. Auch die Schlussszene mit der Ausstellung hat eine wunderbare Message vermittelt, die in dem Atemzug sehr gut passte und mich nochmal berührt hat.


Das einzige, was ich mir vielleicht noch gewünscht hätte, ist, dass man Fionas und Connals Beziehung aus der Vergangenheit etwas besser nachvollziehen kann. Man weiß recht wenig über ihre Liebe damals, was mich als Leserin ein bisschen zu sehr auf Distanz gehalten hat, als sie sich jetzt wieder begegnet sind. Daher gibt’s von mir minimalen Abzug und 4,5 Sterne (Tendenz aber stark zu 5!). Eine große Empfehlung für dieses wunderbare Buch.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Überzeugender, einfallsreicher Abschluss (4,5-5)

Die Seiten der Welt
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Das Sanktuarium wurde zerstört, doch die Ideen wüten weiter und bedrohen die gesamte Welt der Bibliomantik. Die Adamitische Akademie, der Widerstand und einige andere Personen, versuchen, dies zu verhindern ...

Das Sanktuarium wurde zerstört, doch die Ideen wüten weiter und bedrohen die gesamte Welt der Bibliomantik. Die Adamitische Akademie, der Widerstand und einige andere Personen, versuchen, dies zu verhindern – aber auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Furia und ihre Freunde wollen die Refugien retten, doch schon bald stellen sie fest, dass dafür vielleicht ein zu hoher Preis gezahlt werden muss.


Ein grandioses Finale, wie ich finde, wieder wunderbar geschrieben, mit tollen Formulierungen und Szenen. Die Charaktere habe ich noch ein Stück mehr ins Herz geschlossen und es gab einige Stellen, die mich emotional berührt haben.

Der Band war nicht unbedingt actionreicher oder aufgeregter als die Vorgänger, von der Atmosphäre und der Handlung her sind alle drei Bände ungefähr gleichwertig. Trotzdem merkt man, dass es hier langsam dem Ende entgegengeht. Dabei sind aber auch immer noch neue Punkte aufgetaucht. Denn in dieser Reihe ist es nicht so, dass es von Anfang an ein Problem gibt und das wird, breit aufgefächert, bis zum Ende bekämpft. Es ist mehr so, dass es viele kleine Stellschrauben gibt, und einige tauchen erst nach und nach auf, während andere dann schon abgehakt wurden. Das ist eine für mich eher unbekanntere Herangehensweise, aber sie überzeugt definitiv (ich hoffe ihr versteht grob, was ich meine).

Die „eine“ große Bedrohung tat sich dann aber doch noch letztlich auf und um die ging es hier größtenteils. Dabei wurden aber wieder einige Geheimnisse/neue Erkenntnisse unterwegs aufgedeckt, die mich wirklich sehr überrascht haben und die dem Ganzen eine neue Wendung gegeben und gleichzeitig das Gesamtbild „Bibliomantik“ noch weiter zusammengefügt haben. Wie am Ende alles zusammengeflossen ist, erklärt wurde, wie die Welt zustande kommt, das war wirklich klasse.


Auch mit dem Ende kann ich gut leben, ein klein wenig wehmütig, aber nicht schlecht und auf jeden Fall passend. Insgesamt ist die Reihe nichts, was mich emotional erschüttert oder besonders tief im Herzen berührt hat, aber ich habe sie geliebt, weil die Welt der Bibliomantik eine unfassbar tolle Grundidee ist, die auch noch super gut umgesetzt wurde – mit überzeugendem Schreibstil, spannender Handlung, vielen genialen Einfällen (Lesebändchen-Bäume, Tintlinge, Origami-Vögel, Leseratten und so viel mehr) und es somit einfach ein geniales Werk ist, das Kai Meyer da geschaffen hat. 4,5-5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Immer noch eine faszinierende Welt

Die Seiten der Welt
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Furia wird zur Bibliomantin ausgebildet – das kommt gerade recht, denn noch immer wird die bibliomantische Welt von den tyrannischen Drei Häusern regiert und Furia will als Teil des Widerstandes etwas ...

Furia wird zur Bibliomantin ausgebildet – das kommt gerade recht, denn noch immer wird die bibliomantische Welt von den tyrannischen Drei Häusern regiert und Furia will als Teil des Widerstandes etwas dagegen unternehmen. Auf der Suche nach einer Lösung dringen sie in verborgene Refugien, ins Zentrum der Macht und stoßen dort auf ein großes Geheimnis.


Auch Band 2 der Seiten der Welt Trilogie konnte mich überzeugen. Hier war ich auch schneller drin und hab die Charaktere lieb gewonnen, beides für mich noch Verbesserungen zum ersten Band.

Ich war erst skeptisch, wie es nach dem Ende von Band 1 weitergehen soll, aber es war definitiv gelungen, ist direkt wieder actionreich gestartet, mit vielen Gefahren, aber auch spannenden Geheimnissen und neuen Erkenntnissen. Ich liebe es, wie nach und nach mehr über die Welt der Bibliomantik aufgedeckt wird. So wird mir einiges klarer, gleichzeitig wurde ich aber auch einige Male ziemlich überrascht, denn das Schöne ist, dass es hier immer unvorhersehbar bleibt – nicht zuletzt, weil es eine Story ist, die man nicht gefühlt schon 100 Mal so oder so ähnlich gelesen hat.

Allgemein finde ich das, was hinter der Bibliomantik steckt, sehr spannend – erstmal ist es für uns Büchernarren super cool, dass es das Thema des Buches ist. Und die Welt, wie sie überhaupt entstanden ist, wie sie funktioniert, ist klasse. Aber auch menschliche und gesellschaftliche Fragen spielen hier eine Rolle, und das gefällt mir total gut. Zum Beispiel geht es um die (fehlende) Gleichberechtigung von Menschen/Bibliomanten und Exlibri. Und dann kommen auch noch die Tintlinge ins Spiel und machen das Ganze nicht einfacher.

Ich möchte auch nochmal drauf hinweisen, dass Furia und ihre Freunde zwar schon passend ihrem Alter entsprechend gezeichnet sind (Teenager), aber sich gleichzeitig überhaupt nicht so „pubertierend“ verhalten und durch die Lasten, die sie tragen, teilweise ziemlich reif sind bzw. denken. Dazu kommt ja auch, dass wir ebenso viele Erwachsene begleiten. Deshalb ist es zwar eine Jugendreihe, aber man kann sie auch sehr gut lesen, wenn man älter ist.


Ich habe Band 2 und 3 direkt hintereinander gelesen, weshalb ich gar nicht mehr so gut auseinanderhalten kann, was noch alles in diesem Band passiert ist. Aber das spricht für die Reihe, denn ich wollte schnell weiterlesen.
Dieses Buch endet auf jeden Fall mit einer Art Cliffhanger, wobei Kai Meyer das in dieser Reihe immer mit einem „Nachspiel“ noch etwas abmildert. Ich kann es wieder sehr empfehlen und gebe 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Für mich der beste Teil

ELFENTHRON
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Jude ist die Elfenkönigin an Cardans Seite – nur weiß das keiner, denn sie wurde aus dem Elfenreich verbannt. Doch um ihrer Schwester Taryn zu helfen, kehrt sie heimlich zurück – und kann nicht anders, ...

Jude ist die Elfenkönigin an Cardans Seite – nur weiß das keiner, denn sie wurde aus dem Elfenreich verbannt. Doch um ihrer Schwester Taryn zu helfen, kehrt sie heimlich zurück – und kann nicht anders, als sich wieder ins Getümmel zu mischen. Sie will ihre Macht zurück. Doch Jude musst feststellen, dass sich in ihrer Abwesenheit einiges getan hat und ein Krieg fast unvermeidlich scheint.


Ich hatte ja deutliche Probleme mit den Vorgängern – weil das Elfenreich unfassbar unsympathisch und abstoßend ist, weil ich mit keinem Charakter warm werden konnte, weil vieles ziemlich toxisch ist, ohne hinterfragt zu werden. Aber ich habe weitergelesen – weil die Handlung spannend, die Machtspiele und Intrigen faszinierend waren und ich sehr neugierig, was noch so passiert und wie es weitergeht/endet.

Tatsächlich hat mir dieser Band am besten gefallen. Ich bleibe dabei, dass vieles an der Reihe etwas fragwürdig ist. Aber hier hatte ich echt Spaß beim Lesen. Ich hab jetzt keinen Charakter wirklich ins Herz geschlossen, bin aber viel besser mit ihnen klar gekommen und hab interessiert verfolgt, was sie da treiben, konnte Handlungen nachvollziehen und es fügte sich gut zusammen.
Ich fand Judes Weg zurück an die Macht, das Eingreifen der anderen Personen, und die Verwicklungen und Holpersteine spannend und hatte in diesem Band einfach deutlich weniger Szenen, die ich verwerflich fand. So brauchte ich mich weniger über das Buch aufregen und konnte mehr das Lesen genießen. Zudem wurde alles zu einem Ende gebracht, mit dem ich ziemlich zufrieden bin und das für mich gut passte.


Das relativiert nicht alles, was ich insgesamt an der Reihe nicht so gut fand, aber letztlich hat es doch irgendwie Spaß gemacht, die Reihe zu lesen und ich bereue es wirklich nicht. Für das Finale, Elfenthron, gibt es knappe 4 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Viel Potenzial, aber nicht ausgereift genug

The Run 1: Die Prüfung der Götter
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Einst läuteten vier Götter das Zeitalter der Menschen ein und schufen vier Reiche: des Kampfes, der Weisheit, des Todes und des Lebens. Sari lebt im Reich der Weisheit, ihre Lebensaufgabe besteht darin, ...

Einst läuteten vier Götter das Zeitalter der Menschen ein und schufen vier Reiche: des Kampfes, der Weisheit, des Todes und des Lebens. Sari lebt im Reich der Weisheit, ihre Lebensaufgabe besteht darin, ihren Bruder zu schützen. Doch als sie 18 wird, muss sie wie alle anderen einen gefährlichen Run durch alle vier Reiche absolvieren. Nur so kann sie ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft werden. Doch der Run ist noch härter, als erwartet und unterwegs beginnt sie, die wahre Geschichte ihres Landes zu verstehen – nicht zuletzt durch die Hilfe des mysteriösen Schattenbringers, der ihr nichts als Rätsel aufgibt ...


The Run klang nach spannender High Fantasy und ich war super neugierig, denn der Klappentext klang vielversprechend. Allerdings muss ich leider sagen, dass meiner Meinung nach das Potenzial hier nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Erstmal liebe ich die Grundidee, das Gefüge dahinter. Die Götter, die verschiedenen Reiche, der Run, die Magie in dieser Buchwelt, Fähigkeiten und Personen wie Alben, Schattenbringer, Seelenseher und vieles mehr. Es war alles super spannend, die Ideen total genial, auch die Reiche wurden faszinierend und gut beschrieben, ich konnte sie mir gut vorstellen. Der Bezug zu den Göttern und die Auszüge aus einer der heiligen Schriften waren ein toller Zusatz. Dazu viel Action durch den Lauf, ein möglicher Love Interest und viele Geheimnisse, die es aufzudecken galt. Ich liebe sowas! Und dadurch, dass hier so viel grandiose Grundzüge drin waren, hab ich das Buch auch immer noch ganz gern gelesen.

Aber ... leider ein Aber. Für mich war das alles nicht ausgereift. Ich hatte das Gefühl, die Autorin wollte zu viel, hat alle möglichen Ideen reingepackt und die Geschichte damit überladen. Dadurch wurde es unübersichtlich, verwirrend, Sachen wurden nur angekratzt und nicht endgültig ausgearbeitet oder erklärt. Auch gegen Ende hab ich einiges an Regeln oder an der Geschichte der Götter immer noch nicht kapiert (die Alben, die Masken, generell vieles zu den Vorfahren, die Funktion von Schicksalsgefährten, die Gaben und wer welche hat und welche wie benutzt werden kann). Es war alles irgendwie sehr wuselig. Und zu viel. Was mich sehr verwirrt, aber auch enttäuscht hat, denn ich fand doch das Grundprinzip so super. Aber leider wurde mir vieles nicht nachvollziehbar genug entwickelt.
Dazu kommt, dass ich der „Beziehung“ zwischen Sari und dem Schattenbringer nicht sonderlich viel abgewinnen konnte, obwohl schöne, spannende Momente dabei waren.
Das Ende war dann, wie fast schon erwartet, etwas zu plötzlich und schnell, denn es gab ja so viel, das im Buch aufgemacht wurde, das irgendwie noch zu irgendeinem Abschluss gebracht werden musste.


Meiner Meinung nach wäre es gut gewesen, wenn etwas weniger eingebaut worden wäre und das dafür ausgefeilter. Bzw. – das was da alles drinsteckte, hätte locker eine Dilogie, vielleicht sogar Trilogie werden können, dann hätte das alles etwas entzerrt werden können und mich glaub ich ziemlich begeistert. So war es bei weitem kein schlechtes Buch, aber mehr als 3 Sterne kann ich persönlich nicht geben. Ich bin ein bisschen traurig deshalb.

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