Supergute Idee scheitert ein wenig an oberflächlicher Umsetzung
Das Flüstern der MagieFallon kann Magie spüren – besser gesagt, sie hört sie flüstern. Dank ihres Talents gehört sie zu den sogenannten Archivaren, die magische Gegenstände aufspüren und sicher verwahren sollen, damit sie den ...
Fallon kann Magie spüren – besser gesagt, sie hört sie flüstern. Dank ihres Talents gehört sie zu den sogenannten Archivaren, die magische Gegenstände aufspüren und sicher verwahren sollen, damit sie den Menschen nicht schaden. Ein Job, bei dem sie von ihren Eltern mächtig unter Druck gesetzt wird. Als wäre das nicht genug, trifft sie eines nachts auch noch auf den mysteriösen Reed, der sie fasziniert, aber gleichzeitig auch mehr und mehr Probleme mit sich bringt. Und als ihr ein magischer Gegenstand entwendet wird, ist die gesamte Stadt in Gefahr.
Die Idee hinter „Das Flüstern der Magie“ ist unglaublich gut. Das Konzept der Magie, dass sie flüstert. Dass sie unterschiedlichste Formen annehmen kann, wenn sie in unterschiedlichen Gegenständen steckt. Dass es Menschen gibt, die sie kennen, sie hören und sie archivieren. Das alles verspricht einen richtig guten Fantasyroman. Und den Schreibstil von Laura Kneidl finde ich auch sehr gut und angenehm zu lesen.
Aber ...
Leider wurde die Idee für meinen Geschmack nicht so gut umgesetzt. Es fehlte mir im gesamten Buch einfach der Tiefgang. Mehr Einblick in die Magie, in die Arbeit, die Gegenstände oder irgendwie sowas. Es bleibt alles ziemlich oberflächlich. Natürlich muss in magischen Welten nicht alles immer (logisch) erklärt werden. Aber ich hatte zum einen auch gar nicht das Gefühl, ich wäre in einer magischen Welt, da man abgesehen davon, dass ab und zu Gegenstände vorkamen, die was übernatürliches konnten, nicht wirklich was davon gemerkt hat. Zum anderen sind so viele Fragen aufgekommen, was es mit verschiedenen Aspekten der Magie auf sich hat oder auch deren Wirkung auf bestimmte Menschen, dass es meiner Meinung nach nötig gewesen wäre, ein bisschen näher draufeinzugehen. Ein bisschen mehr draus zu machen.
Auch ist mir nicht genug zwischen Fallon und Reed passiert, um das ganze „Romantasy“ nennen zu können. Dafür war es zu wenig Knistern und die Beziehung wurde nicht genug ausgearbeitet.
Insgesamt bin ich also etwas enttäuscht von dem Buch, weil ich große Erwartungen hatte. Aber ich fand es auch nicht schlecht. Wie gesagt, Idee und Schreibstil sind gut und die Handlung und die Charaktere waren auch ganz interessant. Es ist nicht so, dass mir was total missfallen hätte. Aber es war halt nur so solides Mittelmaß. Bei den Buddyread-Gesprächen mit meiner Freundin fiel sehr oft das Wörtchen „Joah ...“ und ich glaube, das trifft es ziemlich gut.