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Veröffentlicht am 02.04.2025

Solider Abschluss

Everlasting Fate – Ein Reich aus Feuer und Wind
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Nach Jahren der Reisen kehrt Ilya in seine Heimat Shams zurück, gemeinsam mit Leianna, die noch immer mit ihrer Magie zu kämpfen hat. Sie ist Gefahr und Chance zugleich für Shams, das gebeutelt von Dürren, ...

Nach Jahren der Reisen kehrt Ilya in seine Heimat Shams zurück, gemeinsam mit Leianna, die noch immer mit ihrer Magie zu kämpfen hat. Sie ist Gefahr und Chance zugleich für Shams, das gebeutelt von Dürren, Krankheiten und Feinden ist. Dort angekommen ist die Lage mehr als kritisch, und dazu kommt die akute Bedrohung durch einen mächtigen Dämon und dessen Schattenreiter. Ilya und Leianna müssen sowohl für das Land – als auch für ihre Liebe kämpfen.

Everlasting Fate sticht durch einen wahnsinnig schönen, atmosphärischen Schreibstil hervor. Die Autorin kann wirklich gut mit Worten umgehen, beschreibt stimmungsvoll, fängt Siedlungen, Natur, Gerüche und Geräusche extrem gut ein. Dadurch hat mir auch einfach das Setting so gut gefallen, fast noch mehr als in Band 1, obwohl es hier limitierter ist. Während die Charaktere im Vorgänger noch viel umhergereist sind, spielt hier alles in der Wüste. Und trotzdem wirkt es so lebendig und abwechslungsreich.

Auch mochte ich, dass wir hier Ilyas Familie besser kennenlernen und neue Charaktere eine größere Rolle einnehmen. Dass Ilya und Leianna sich beide deutlich weiterentwickelt haben und nicht mehr die sind, die sie am Anfang von Band 1 waren. Ebenso fand ich total interessant, wie das Leben und die Probleme in Shams einem nähergebracht wurden. Die Konflikte innerhalb des Dorfes und die mit anderen Clans. Wie der Handel läuft, worauf sie achten müssen. Gemeinsam mit Leianna tauchen wir tief in die Welt ein, die ich sehr faszinierend fand.

Allerdings hatte ich gehofft, dass mich in Band 2 die Liebesgeschichte, die mich zuvor noch nicht so richtig abholen konnte, mehr erreicht. Ich habs aber ehrlich gesagt auch hier nicht so richtig gefühlt. Ilya war zwar offener und direkter gegenüber Leianna, aber der Funke kam nicht, und Leianna war mir teilweise immer noch zu passiv und zu viel charaktisiert durch "leidet und hat Schmerzen". Ich hätte mir noch mehr zwischen den beiden gewünscht. Was nicht heißt, dass ich sie nicht an sich sympathisch fand!

Außerdem hab ich lange Zeit irgendwie nicht verstanden, wo das Buch eigentlich hin will. Also was der Handlungsstrang/der rote Faden dieses Buches sein soll. Abgesehen davon, dass sie nach Shams kommen und gucken, was da los ist. Irgendwie hat mich der Spannungsbogen nicht so packen können. Auch wirkte der Band irgendwie sehr losgelöst von Band 1. Ein paar Personen tauchten auf, die ich nicht mehr ganz zuordnen konnte, ab und zu wurde eine Erinnerung von zuvor erwähnt. Und wie Ilya und Leianna zueinander stehen, basiert auf gemeinsam Erfahrungen. Aber sonst steht das Buch irgendwie für sich allein. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschehnisse aus dem Vorgänger hier keine große Relevanz mehr hatten und man das Buch fast auch getrennt davon lesen konnte.
Trotzdem mochte ich die Reise in diese Welt wirklich gerne und hab die Eindrücke genossen.

Everlasting Fate 2 hat mich inhaltlich nicht ganz so überzeugen können wie erhofft, aber es war durch das wundervolle atmosphärische Setting und den angenehmen Schreibstil trotzdem sehr schön zu lesen! 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Supersüße Geschichte

Today I’ll Talk to Him (1)
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Layla und ihr High School Schwarm sind bei Sims ein glückliches Liebespaar, im realen Leben haben sie noch nie miteinander geredet. Als sie unerwartet an der gleichen Uni landen, beschließt Laylas Online-Community ...

Layla und ihr High School Schwarm sind bei Sims ein glückliches Liebespaar, im realen Leben haben sie noch nie miteinander geredet. Als sie unerwartet an der gleichen Uni landen, beschließt Laylas Online-Community auf Twitch, mit der sie ihr Sims-Leben teilt, dass es Zeit wird, das zu ändern: Mit der »Today I'll talk to him«-Challenge. Doch irgendwie rückt bei Laylas Aufgaben immer häufiger Henry in den Fokus – gutaussehend, mürrisch und Ashers Rivale.

Was war das für eine süße Jugendlektüre! Ich habs sehr genossen, genau was ich mal wieder gebraucht habe. Der Schreibstil ist super angenehm, es ist sehr humorvoll, ich musste oft schmunzeln. Die Geschichte macht Spaß, ist interessant und die Charaktere sind wirklich toll.

Layla ist eine sympathische Protagonistin, die mit vielen Unsicherheiten zu kämpfen hat, aber im Laufe des Buches offener und mutiger wird. Besonders mochte ich auch ihre Freundschaft mit ihrer Mitbewohnerin India, z.B. ihr Krisen-Liegen. Asher wirkt erstmal unerreichbar, im Laufe des Buches merkt man aber, dass er auch nur ein Mensch und echt in Ordnung ist. Und gerade seine Aktion gegen Ende fand ich super. Henry ist erst sehr verschlossen und griesgrämig, was Laylas mutige Seite hervorkitzelt. Diese Dynamik mochte ich total gerne. Sie beide kommen in Gegenwart des anderen mehr aus sich heraus. Die tiefen Gefühle kamen mir ein wenig zu schnell, aber manchmal dauert sowas ja auch einfach nicht lang.

Die Handlung blieb insgesamt unterhaltsam und "leicht", hatte aber auch ihre ernsten, dramatischen Momente. Als es beispielsweise um Henrys Vergangenheit ging oder Laylas Challenge, die aus dem Ruder läuft. Auch bei India wurde schon ein bisschen angeteasert. Das war genau die richtige Portion an Ernsthaftigkeit und fügte sich gut in die Geschichte ein. Aber insgesamt ist es einfach ein Buch für richtig schöne, wohlige Lesestunden zum Genießen. Ich fands klasse!

4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Grandioses Setting, sperriger Schreibstil

The Legend of Lady Byeoksa
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Lady Bin Seomoon hadert mit ihrem Schicksal. Als Seelenjägerin hat sie ständig das Gefühl, zwischen dem Diesseits und dem Jenseits zu schweben. Mit dem Austreiben von Geistern hofft sie jedoch, bald ein ...

Lady Bin Seomoon hadert mit ihrem Schicksal. Als Seelenjägerin hat sie ständig das Gefühl, zwischen dem Diesseits und dem Jenseits zu schweben. Mit dem Austreiben von Geistern hofft sie jedoch, bald ein normales Leben führen zu können. Doch ihr zielstrebiger Plan gerät ins Wanken, als sie eines Tages bei ihrer Arbeit auf Eunho trifft, einen loyalen Diener des Königs. Eunho, der ihr Verlobter ist. Und der sich nicht mehr an Bin erinnern kann ...

Ich hab mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, denn ein koreanisches Setting, Mythologie und eine starke Protagonistin sind eine grandiose Kombi. Und alle drei Punkte haben mir auch gut gefallen. Ich fand das Setting sehr atmoshpärisch und schön, ich hatte die meiste Zeit gut vor Augen, wie die Umgebung wirkt und mich gut in diese koreanisch-fantastische Welt versetzt gefühlt. Auch fand ich die Idee mit der Seelenjägerin, mit dem dünnen Übergang zwischen den Welten super spannend. Dass es Menschen gibt, die Geister sehen können, von denen andere nichts mitbekommen. Die böse Geister austreiben können. Und auch die Ergänzung mit den Unterwelten mochte ich.

Es gab mehrere Ebenen in der Handlung (Bins Schicksal, ihre Verbindung zum Eunho, die Geister, der König und der Premierminister, die Herrscher der Unterwelten) und alles davon fand ich richtig spannend und hat sich am Ende miteinander zu einer zusammenhängenden Story verbunden. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass durch die Menge an Aspekten manches etwas untergegangen ist, was ich mir mehr ausgearbeitet gewünscht hätte. Gerade auch was die Verlobung angeht, denn ich hatte nach dem Klappentext erwartet, dass sie eine richtige liebevolle Beziehung hinter sich haben. Aber deren gemeinsame Vergangenheit war ganz anders, als ich erwartet hätte, und nicht so stark.

Bin mochte ich sehr gern, ihre Stärke, ihre Selbstlosigkeit, ihre Zweifel. Nur richtig nah hab ich mich ihr nie gefühlt, was glaube ich zum großen Teil einfach durch den Schreibsil kam. Denn mit dem hatte ich ziemliche Probleme. Ich weiß nicht, ob das an der Übersetzung lag. Ob man der Geschichte im Original besser folgen kann. Oder ob das einfach die Erzählweise der Autorin ist. Aber ich fand es ziemlich sperrig, was den Zugang zu der eigentlich tollen Geschichte erschwert hat. Ich hab oft nicht durchgefunden, in was für einer Szene wir uns gerade befinden. Perspektiven springen mitten im Absatz hin und her. Dialoge sind teils schwer zu verfolgen, weil nicht klar ist, wer gerade spricht, oder sich herausstellt, dass eigentlich ein Selbstgespräch geführt wurde. Dadurch habe ich oft keinen richtigen Zugang zu den Charakteren gefunden.

Das wurde im Laufe des Buches besser, ich hatte mich wohl dran gewöhnt. Und am Ende konnte ich sogar etwas mitfiebern und mitfühlen. Aber ich hatte mir insgesamt erhofft, dass mich das Buch deutlich mehr (emotional) packen kann. Stattdessen war es teilweise etwas mühsam. Vielleicht bin ich etwas ungewöhnlichere, künstlerische Schreibstile auch nicht mehr gewohnt?

Ich gebe eine eingeschränkte Empfehlung und 3,5 Sterne für das Buch!

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Historisches Flair meets starke Protagonistin

Im Takt des Herzens
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Die Zukunft von Iwa lässt als Tochter aus reichem Hause in den 1920er Jahren nicht viel Spielraum. Gut heiraten, Kinder kriegen. Doch weder das eine noch das andere wünscht sie sich für sich selbst. Sie ...

Die Zukunft von Iwa lässt als Tochter aus reichem Hause in den 1920er Jahren nicht viel Spielraum. Gut heiraten, Kinder kriegen. Doch weder das eine noch das andere wünscht sie sich für sich selbst. Sie will frei sein, und ihre Leidenschaft als Tänzerin ausleben. Als Iwa diese schon fast verloren glaubt, entfacht ausgerechnet William, ein Klavierspieler, sie erneut. Angetrieben von neuem Mut plant sie, nach Dresden zu gehen, an die Schule der berühmten Mary Wigman. Doch kann sie wirklich Fuß fassen oder riskiert sie, am Ende mit nichts dazustehen?

»Im Takt des Herzens« ist ein sehr atmosphärisches, schön geschriebenes Buch mit einer tollen Protagonistin. Die Autorin fängt sehr gut den Zeitgeist ein, die Stimmung in den 20ern. Nicht nur durch Schilderungen der politischen Lage oder Konventionen, auch das zum Leben erwecken der Städte und Gebäude trägt seinen Teil dazu bei. Ich hab mich komplett in München bzw. Dresden dieser Zeit hineinversetzt gefühlt, das hat mir sehr gut gefallen. Außerdem mochte ich, dass das Buch eine Leichtigkeit beibehalten konnte, obwohl viele dunkle Ereignisse die Handlung überschatten (sowohl privat als auch in größerem Rahmen). Die wirkten aber auch nie deplatziert, es fügte sich gut zusammen.

Iwa hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Sie schlägt sich durch in einer Welt, die sie nicht sein lassen will, wer sie ist. Sie war direkt zu Beginn sehr forsch gegenüber ihrer Großmutter oder Verehrern, weshalb ich erst gedacht hatte, das mehr Entwicklung im Laufe des Buches schön gewesen wäre (sie sich also zu Anfang noch nicht so viel traut). Aber je weiter man liest, desto besser passt es, wie es gestartet ist. Denn sie macht noch einiges an Entwicklungen – und natürlich Zweifeln – durch. Und ich liebe es, dass sie trotz aller Überlegungen, ob sie ihre Träume verwirklichen kann, sich selbst und ihren Wünschen/ihrer Persönlichkeit treu geblieben ist. Weiterentwicklung, ohne die Prinzipien über den Haufen zu werfen. Das ist hier gut gelungen.

Die Liebesgeschichte ist eher nebensächlich und hat mich nicht ganz so sehr gepackt, da fehlte für mich etwas der Funke. William war im Vergleich zu Iwa ziemlich im Hintergrund und hat nicht so viel Raum bekommen, wodurch ich nicht hundertprozentig Iwas Gefühle für ihn nachemfpinden konnte.. Aber generell fand ich es gar nicht schlimm, das der Fokus gewollt vor allem auf ihr lag und nicht auf der Beziehung, eigentlich war das sogar gerade das erfrischende. Und trotzdem mochte ich William und wie er mit Iwa umgegangen ist. Wie auch er wächst und sie beide aufeinander zu gehen. Ebenso die anderen Charaktere haben dazu beigetragen, dass die Handlung rund wird.

Insgesamt hab ich das Buch wirklich gerne gelesen, ich mochte Schreibstil und Protagonistin sehr. Von mir gibt es eine Empfehlung und 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.03.2025

Gelungenes Finale, tolle Reihe!

Thrones and Curses - Zur Königin erwählt
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Seit die drei Schwestern als König-Gemahlinnen in die drei benachbarten Reiche geschickt wurden, ist viel passiert. Keine war auf das vorbereitet, was sie dort erwarten würde. Einige Komplotte, Intrigen, ...

Seit die drei Schwestern als König-Gemahlinnen in die drei benachbarten Reiche geschickt wurden, ist viel passiert. Keine war auf das vorbereitet, was sie dort erwarten würde. Einige Komplotte, Intrigen, Geheimnisse und fatalen Enthüllungen später ist klar, dass ihre Mutter, die Kaiserin, ein falsches Spiel mit ihnen spielt. Doch wer sind ihre wahren Verbündeten? Wenn sie einen Ausweg aus der groß angelegten Täuschung finden wollen, müssen sie selbst zu drastischen Maßnahmen greifen ...

Diese Reihe war mir eine einzige Freude! Thrones and Curses ist eine super spannende Geschichte voller unerwarteter Wendungen, mit wahnsinnig gut gesponnenen Fäden, bei denen immer alles logisch zusammenläuft.

Ich versuche ganz spoilerfrei zu rezensieren, obwohl das hier Band 3 ist. Einfach, weil ich meine Begeisterung so mit euch teilen möchte, dass ihr selbst Lust auf die Reihe bekommt, ohne schon etwas zu kennen.

Wir haben: 4 Königreiche, 3 starke, gewitzte Drillingsschwestern/Prinzessinnen. 3 Perspektiven. Sternmagie. Gut durchdachte Komplotte. Vielschichtige, schwer zu durchschauende Charaktere. Überraschende Wendungen. Keine losen Enden.

Es macht so Spaß, von der Autorin und gemeinsam mit den Protagonistinnen durch diese ganzen Geschicke durchmanövriert zu werden! Ich kann wirklich nur meinen Hut davor ziehen, wie logisch, schlüssig und zielgenau platziert hier immer alles zusammenfindet. Es muss wahnsinnig komplex gewesen sein, immer aufzupassen, wer was weiß, wer wen kennt und wer gerade von was profitieren würde. Aber es ist perfekt.

Dazu kommt, dass mir die Hauptcharaktere total sympathisch sind. Sie alle sind nicht auf den Kopf gefallen, haben richtig Charakter, wachsen enorm über sich hinaus (vor allem hier in Band 3 nochmal, ich sag nur Leopold!) und obwohl die meisten von ihnen auf die ein oder andere Art Dreck am stecken haben, wünscht man ihnen Erfolg. Denn sie alle (fast) haben wirklich gute Züge an sich.

Insgesamt ist die Reihe definitiv eher ruhig gegenüber vielen anderen Fantasy-Büchern. Statt epischer Schlachten gibt es fein platzierte Politik und Ränkeschmieden. Aber das war so eine wunderbare Abwechslung und dabei nicht weniger spannend. Auch das Ende von diesem Band war dahingehend sehr passend. Trotzdem darf man nicht glauben, dass hier alles einfach und friedlich ist. Es geht ganz schön übel zu, und die Autorin schafft es durchaus, einen zu schocken. Man muss doch irgendwie mit allem rechnen, was das Lesen so aufregend gemacht hat.

Mit ein paar Entwicklungen hier und da bin ich nicht ganz glücklich, was aber meiner Begeisterung im Allgemeinen keinen Abbruch tut. Und ich ignoriere gerne die Tatsache, dass die Protagonistinnen erst 16 Jahre alt sein sollen. Das ist mir etwas zu jung, kann man aber wirklich gut übersehen, weil die Geschichte genauso funktionieren würde, wenn sie Anfang 20 wären.

Eine absolute Empfehlung von mir und 4,5-5 Sterne für Band 3, insgesamt 5 Sterne für diese Reihe!

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