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Veröffentlicht am 03.11.2023

Ziemlich gut – wäre als Reihe noch besser

Jade und Obsidian - Die Legende der Zwillingsschwerter
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Ahn, das Mädchen ohne Vergangenheit, schlägt sich durch Gelegenheitsdiebstähle durchs Leben. Altan will Rache an der Königsfamilie üben, die Schuld am Niedergang seiner Familie ist. Die beiden begegenen ...

Ahn, das Mädchen ohne Vergangenheit, schlägt sich durch Gelegenheitsdiebstähle durchs Leben. Altan will Rache an der Königsfamilie üben, die Schuld am Niedergang seiner Familie ist. Die beiden begegenen sich durch Zufall und ehe sie sich versehen, werden ihre Leben enger miteinander verstrickt, als sie es für möglich halten – könnten sie doch der Schlüssel für den jeweils anderen sein. Währenddessen drängt sich die Legende über die Zwillingsschwerter, eins jadeweiß und eins obsidianschwarz, immer weiter in den Vordergrund. Ahn und Altan begeben sich auf die Suche, und stellen bald fest, dass ihre Schicksale unumstößlich mit der Rettung – oder dem Untergang – des Königreichs verknüpft sind.


High Fantasy, chinesische Mythologie, Geheimnisse aus der Vergangenheit, Intrigen und Legenden. Man mische das alles zusammen und bekomme eine spannende Geschichte! Jade und Obsidian bietet all das und hat mir deshalb wirklich Spaß gemacht. Ahn ist eine starke Protagonistin, die durch ihre fehlende Vergangenheit jedoch eine Wunde in sich trägt. Ihre Handlungen waren nachvollziehbar und ich habe mit ihr mitgefühlt. Sie ist unabhängig und hat ihren eigenen Willen, gleichzeitig sehnt sie sich nach einer Familie. Hier hat sie mir, als es da Neuigkeiten gab, diese jedoch zu schnell akzeptiert und als gegeben hingenommen. Da fehlte mir etwas das Hinterfragen oder der Wunsch danach, das ganze erklärt zu bekommen. Es ging mir zu einfach. Insgesamt war sie aber eine tolle Protagonistin.

Auch Altan hat viel Potenzial in die Geschichte reingebracht. Er sinnt nach Rache für seine Familie und das zieht sich auch durch den Großteil des Buches und ist nach dem, was man erfährt, sehr verständlich. Jedoch muss er hier und da auch reflektieren und neu bewerten, was ich sehr spannend fand. Denn natürlich ist alles vielschichtiger als geglaubt.
Zu beiden fehlte mir allerdings das letzte Stückchen Verbindung, um mich richtig in sie hineinzufühlen, um sie nah an mich heranzulassen. Sie blieben durch das Buch weg ein klein wenig disanziert. Deshalb fand ich die sehr zarte, langsame Liebesgeschichte, die sich zwischen den beiden entwickelt hat, wirklich sehr schön. So richtig tief gefühlt hab ich sie nur nicht.

Die Welt war keine wirkliche Neuerfindung im High Fantasy, aber sehr gelungen im Aufbau und in dem, wie sie funktioniert und woran geglaubt wird, auch wenn es hier und da etwas oberflächlich geblieben ist. Mit der Karte im Buch konnte ich den Weg aber immer gut verfolgen, sowas liebe ich ja. Der Kontrast zwischen der Hauptstadt und den anderen Gegenden war groß und interessant dargestellt, die kulturellen Aspekte, die reingeflossen sind, haben mir gefallen. Auch die Legende der Zwillingssschwerter passte wunderbar in das Setting und funktionierte super für die Handlung. Ich liebe ja so Legenden in Fantasy, die dann genauer erforscht und aufgedeckt werden. Dabei gab es durchaus auch ein paar Überraschungen. Und natürlich viel Abenteuer und Action. Dadurch, dass die beiden viel unterwegs sind, immer wieder andere Charaktere auftauchen und eine Rolle spielen, und sie viele erleben, auch in Gefahr sind, wird es auf jeden Fall nicht langweilig. Es gibt kein Längen im Buch, was ich super fand. Und bei den Nebencharakteren ist man ständig am Rätseln, wer jetzt nun wirklich welche Absichten verfolgt und wie auf die Geschehnisse einwirkt.

Tatsächlich muss ich aber auch hier, wie oft bei Fantasy Einzelbänden, kritisieren, dass es zu oberflächlich geblieben ist. Manche Einzelbände haben dann bewusst nicht so viel Tiefgang und dann funktioniert es auch. Aber oft, und auch bei Jade und Obsidian, ist es so, dass ganz viel Potenzial für mehr da ist. Es wurden so viele wahnsinnig interessante Themen angerissen – aber eben nur das: angerissen. Oder nur grob mit auseinandergesetzt, zu einfach wieder aufgelöst. Gerade aus den Vergangenheiten von Ahn und Altan, oder der Legende um die Schwerter hätte man noch so viel machen können. Oder in die Welt, das Magiesystem etc. tiefer eintauchen. Das fand ich etwas schade. Das Ende ist schon ein Ende, aber man merkt, dass es in einem Punkt etwas offener geblieben ist, sodass theoretisch noch ein zweiter Band folgen könnte. Aber wenn es von Anfang an als Dilogie angelegt worden wäre – was ich cool gefunden hätte – dann hätte man auch Band 1 noch anders aufbauen können. Sich mehr Zeit für manche Dinge nehmen oder sogar manches noch für Band 2 übrig lassen können. Das hätte glaube ich noch besser funktioniert.


In mancher Hinsicht ist mir also Jade und Obsidian zu oberflächlich geblieben und ich konnte emotional nicht ganz so tief abtauchen. Aber nichtsdestotrotz hatte ich Spaß mit dem Buch und ich habe es gern gelesen. Die Charaktere waren toll angelegt und authentisch, und die Handlung durchweg interessant. Es ist eine gelungene Fantasygeschichte, die ich auf jeden Fall empfehlen kann, wenn ihr Lust auf eine magische Welt habt, ohne euch direkt wieder in Bände-lange Entwicklungen zu stürzen. Von mir gibts knapp 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Schaurig und erschreckend

Der Knochenwald
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Mattie und ihr Ehemann leben in einer abgelegenen Berghütte im Wald, ohne jeden Kontakt zu anderen Menschen. William verlangt von Mattie, sich wie eine seiner Meinung nach perfekte Ehefrau zu benehmen, ...

Mattie und ihr Ehemann leben in einer abgelegenen Berghütte im Wald, ohne jeden Kontakt zu anderen Menschen. William verlangt von Mattie, sich wie eine seiner Meinung nach perfekte Ehefrau zu benehmen, sonst drohen ihr furchtbare Konsequenzen. Doch als Mattie im Wald einen verstümmelten Fuchs findet, kommt es noch schlimmer: Offenbar sind sie nicht mehr allein im Wald – schon bald tauchen Fremde auf und suchen nach einer geheimnisvollen Kreatur. Und Eindringlinge jeder Art verärgern William erst recht ...


Zum Schreibstil und der Art der Geschichte brauch ich eigentlich gar nichts mehr sagen – mach ich trotzdem. Denn wie alle Bücher dieser Reihe von Christina Henry ist es leicht märchenhaft geschrieben (auch wenn es hier de facto kein Märchen mehr ist), was schonmal einen besonderen Vibe gibt, aber eben extrem düster und schaurig. Atmosphärisch ist das wirklich 1a, das kann sie mit ihrer Art zu Schreiben, zu Formulieren wirklich gut transportieren. Es fühlt sich immer aus der Zeit gefallen und dadurch noch gruseliger und beängstigender an, weil es irgenwie so "roh" ist. Das ist einfach was ganz besonderes an dieser Reihe, was die Autorin gut hinkriegt, und wenn man das mag, ist man hier schonmal richtig.

Dadurch, dass ihre ganze Reihe aber eben sehr düster und brutal ist, kann es schonmal heftig werden. Bei diesem Buch hätte ich eigentlich schon eine Triggerwarnung erwartet, denn anders als bei den anderen Büchern, wo es mehr übernatürlich ist, ist hier der größte Schrecken menschengemacht und wirklich übel. Andererseits sind bei Thrillern auch soweit ich weiß nicht überall Triggerwarnungen, da man ja dann bewusst zu sowas "schlimmen" greift und auch hier kann man anhand des Klappentextes schon gut erkennen, was passiert.

Ich mochte es sehr gerne, dass man am Anfang sehr unwissend war, in was für einer Situation wir uns da eigentlich befinden, und das Mattie auch das Gefühl hatte, sie versteht was nicht oder hat was vergessen, und das mann dann langsam beobachten konnte, wie Erinnerungen von ihr zurückkommen und man gemeinsam mit ihr nach und nach dahinter kommt, was es eigentlich mit all dem auf sich hat. Das hat es richtig spannend gemacht.
Parallel dazu spitzte sich dann auch die Situation an ihrer Hütte und dem umliegenden Wald zu – sowohl was die Fremden angeht als auch die Kreatur. Es wurde zu keiner Zeit langweilig, weil immer etwas neues passierte oder enthüllt wurde, und weil man ständig das Gefühl hatte, an jeder Ecke (bzw. auf jeder neuen Seite) lauert weitere Gefahr. Gemeinsam mit der Rückkehr der Erinnerungen von Mattie und ihrer Entwicklung schritt die Geschichte auch raus aus diesem Kosmos das nur sie und William beinhaltete – es war sehr gelungen, wie das zueinanderpasste. Mit dem Großteil der Handlung dadurch war ich mehr als zufrieden und es hat mich gefesselt.

Jedoch gab es zwei Dinge, die mich gestört haben. Zum einen hätte ich mir gewünscht, dass die unterschiedlichen Schrecken noch mehr miteinander verbunden gewesen wären, also dass es irgendwie einen Grund gibt, warum das jetzt beides so gemeinsam auftritt, dass das irgendwie zusammengehört. So wirkte es etwas willkürlich und zufällig, dass zwei Grauen gleichzeitig existierten. Da wäre noch mehr Potenzial gewesen. Zum anderen weiß ich zwar, dass Christina Henry ihre Bücher recht offen enden lässt, das passt auch grundsätzlich zur Art des Buches! Aber hier war es mir doch etwas ZU offen. Ich hatte ein paar drängende Fragen, zu Punkten die wirklich oft aufgegriffen wurden vorher und scheinbar wichtig waren – dann aber einfach fallengelassen wurden und am Ende nie wieder erwähnt wurden. Das hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen, weil es etwas unfertiger wirkte als sonst.


Insgesamt auch hier wieder eine Empfehlung wie für alle Bücher von Christina Henry. Wenn man den Sitl mag, mag man auch dieses Buch! Jedoch ist es für mich nicht eines der besseren gewesen. Von mir gibt es 3,5-4 Sterne und ich werde wohl auch zukünftig die Reihe weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Netflix meets Realität

This is Our Time
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Das Praktikum am Set der neuen Serie »This is our Time« ist Fernes Chance, für ihre Drehbuchkarriere in der Filmwelt Fuß zu fassen. Doch es kommt anders als sie denkt, als der Regisseur den verrückten ...

Das Praktikum am Set der neuen Serie »This is our Time« ist Fernes Chance, für ihre Drehbuchkarriere in der Filmwelt Fuß zu fassen. Doch es kommt anders als sie denkt, als der Regisseur den verrückten Einfall bringt, sie als weibliche Hauptrolle zu casten. Hollywoodstar Rio ist damit alles andere als glücklich, sollte die Serie doch sein großes Comeback sein. So groß die Abneigung von beiden Seiten ist, so verwirrter werden sie, als es immer schwieriger wird, die Gefühle auf der Leinwand und die realen noch auseinanderzuhalten ...


Ich hatte richtig Lust auf das Buch, denn es klang nach einer echt unterhaltsamen Story und die Shetland Love-Reihe von Kathinka Engel hab ich sehr geliebt. Und der Schreibstil war auch direkt wieder super. Locker leicht zu lesen, humorvoll und berührend. Das war genau wie ich es in dem Moment wollte und erhofft hab.
Die Handlung war fesselnd, unterhaltsam, nachvollziehbar, ich mochte wie sich alles entwickelt hat, was man vom Set und vom Leben als Serienstar miterlebt hat, welche Probleme aufgetaucht sind und die Mischung aus romantisch-schöne Szenen und Drama mit vorprogrammiertem-Noch-mehr-Drama. Ein gelungenes Rundumpaket.

Ferne ist ein sympathischer Charakter – sie weiß was sie will, hat klare Ziele und Prinzipien und tritt dafür ein; was aber nicht heißt, dass sie nicht auch Unsicherheiten hat, mit sich hadert und hier und da Zweifel hegt. Den Zusammenhalt in ihrer Familie fand ich schön und ihren Bruder echt niedlich und ebenfalls sympathisch. Ihre Freunde waren bloß Randfiguren, aber das war auch klar, da der Großteil der Geschichte am Set spielt, trotzdem hat man auch dort ein Gefühl für die Unterstützung bekommen.
Rio macht es da einem schon etwas schwerer. Ein interessanter Charakter mit einer Vergangenheit, die ihn zu dem gemacht, der er ist, und von der man Stück für Stück ein wenig mehr erfahren hat, damit Rios Verhalten nachvollziehbarer und sein Charakter runder wird. Im genau richtigen Tempo und so, dass man ihn nicht nur nervig, sondern auch faszinierend findet und Mitleid mit ihm hat. Was aber nichts daran ändert, dass er zu Beginn sehr lange ein ziemliches Ar**loch ist Doch natürlich durchlebt er einen Wandel, als sich die Gefühle für Ferne entwickeln. Mein Problem hier war nur, dass mir das viel zu schnell ging. Im einen Moment beleidigt er sie noch dauernd, im nächsten stellt er plötzlich fest, dass er sie schön und begehrenswert findet. Das hätte für mich schleichender passieren können. Zudem wird er gegen Ende wieder dieses riesige Ar**loch, und auch wenn man versteht, warum er so handelt, war es ziemlich unter der Gürtellinie und ich hab ihm das ernsthaft übel genommen. So war er, als ich das Buch beendet hatte, etwas unten durch bei mir und ich hoffe, dass er das in Band 2 wieder kitten kann.


Also auch wenn ich etwas Probleme mit Rios Part in der Handlung hatte und mich die Liebesgeschichte deswegen nicht vollends mitreißen konnte, hatte ich echt viel Spaß mit dem Buch, hab es genossen, wirklich gern gelesen und freue mich sehr auf die Fortsetzung! 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Besser als Band 1, Ende eher enttäuschend

WiccaCreed | Schuld & Sünde
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Zwei Jahre sind seit den Geschehnissen in Ardeal vergangen. Zwei Jahre, in denen Valea sich unter den Menschen versteckt hat. Doch eine erschreckende Wendung sorgt dafür, dass sie zurückkehrt. Alte Wunden ...

Zwei Jahre sind seit den Geschehnissen in Ardeal vergangen. Zwei Jahre, in denen Valea sich unter den Menschen versteckt hat. Doch eine erschreckende Wendung sorgt dafür, dass sie zurückkehrt. Alte Wunden treffen auf neue Gefahren, und es muss dringend ein Plan her, denn das Böse ist endgültig bereit. Aber wem kann Valea trauen?


Nachdem für mich in Band 1 noch ein bisschen fehlte, um mich richtig zu überzeugen, war ich sehr gespannt, wie es in Band 2 weitergeht. Der Zeitsprung war erstmal überraschend, passte dann aber zu dem Eindruck, dass Band 1 eher ein Prolog für die "richtige" Geschichte war. Das war also durchaus erstmal interessant. Der Schreibstil von Marah Woolf ist toll, da kann man nichts anderes sagen. Ich mag wie sie Spannung mit Leichtigkeit verbindet und flüssig-umgangssprachlich, aber anspruchsvoll schreibt. Das ist allgemeingültig bei ihren Büchern.

Tatsächlich hat es hier aber eine ganze Weile gedauert, bis ich so richtig reingekommen bin. Es war, keine Frage, von Anfang an interessant. Allerdings gab es gleich auf den ersten Seiten einen Twist, der mir nicht gefallen hat, weil ich sowas meist eher störend in Fantasy finde. Aber okay, es war auch nicht schlimm. Aber irgendwie war es lange nicht mehr als "interessant", also ich konnte es jederzeit gut weglegen. Und ich musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich scheinbar echt vieles (zumindest die Details) aus Band 1 schon vergessen hatte und sie wurden auch nur spärlich wieder aufgegriffen, sodass ich nicht bei allem direkt mitkam.

Aber es blieb interesssant und nach gut einem Drittel war ich auch wirklich angekommen und es wurde immer spannender. Als Valea sich mehr auf andere einließ, die anderen Personen im Lager relevanter wurden, sich die Situationen sowohl mit Celesta als auch Nikolai immer weiter zuspitzten – da kam richtig Fahrt auf und dann wurds echt packend. Es fühlte sich rasanter an, drängender, und dann kam der Sog, dass ich weiterlesen wollte. Dabei gab es einige überraschende Entwicklungen und Momente, wo mir der Atem stockte. Das hatte ich mir erhofft und fand ich richtig gut! Ich hab mich gefreut, dass mich die Reihe nun so wirklich erreichen konnte!

Bis kurz vor Ende ging es auch so weiter. Und auch wenn ich den Cliffhanger (bzw. einen Teil davon) schon lange habe kommen sehen, war der Aufbau dahin und die tatsächliche Auflösung sehr gelungen. Aber leider trifft das nicht auf den zweiten Teil des Cliffhangers zu. Denn ganz am Ende wurde noch etwas enthüllt, was nicht nur Valea und den anderen den Boden unter den Füßen weggerissen hat, sondern auch mir. Nur leider nicht in einem "Oh mein Gott, wie krass, jetzt muss ich wissen, wie es weitergeht, das ist ja furchtbar"-mitfühlendem-Sitl. Sondern eher im "na toll, das macht alles kaputt"-Stil. Denn ich war ziemlich unglücklich mit dieser Entwicklung, weil sie für mich vieles, was sich zuvor im Buch ereignet hat, damit zerstört und nichtig gemacht hat, und mir das, was mir an den Geschehnissen gefallen hat, weggenommen hat. Im Grunde war dann alles für die Katz, und das fand ich sehr schade. Ich zweifel total daran, wie das wohl in Band 3 weitergeführt wird und ob es schafft, mich dann noch zufrieden zu stellen.

Nichtsdestotrotz bin ich super neugierig darauf, wie diese Geschichte weitergeführt wird und selbstverständlich lese ich Band 3 und freu mich auch irgendwie drauf. Nur glaub ich nicht, dass der das Ruder nochmal komplett rumreißen kann. Es ist eine gute Reihe, das steht außer Frage, aber bei weitem nicht meine liebste von Marah Woolf ... 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

Unterhaltsam, etwas schwächer als Band 1

Cold Case Academy – Ein tödliches Rätsel
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Cassie ist Teil der geheimen Cold Case Academy, einer Unterabteilung des FBI, in dem Jugendliche mit besonderer Begabung an alten Fällen arbeiten. Doch wie schon in der Vergangenheit, fällt es Cassie und ...

Cassie ist Teil der geheimen Cold Case Academy, einer Unterabteilung des FBI, in dem Jugendliche mit besonderer Begabung an alten Fällen arbeiten. Doch wie schon in der Vergangenheit, fällt es Cassie und ihrem Team schwer, sich aus einem aktuellen Fall rauszuhalten – vor allem als sie feststellen, dass erneut einer von ihnen in die Sache verwickelt zu sein scheint ...


Für mich war auch der zweite Band von Cold Case Academy ein Lesevergnügen. Man merkt an der Reihe (die vor Inheritance Games geschrieben wurde), dass die Autorin Spaß an Spurensuche und Rätseln hatte, und auch hier konnte ich wieder gut mitüberlegen, was sich wohl zugetragen hat und wie alles zusammenpasst. Dass der Fall einen persönlichen Bezug zu einem der Charaktere hat, hat natürlich nochmal – genau wie in Band 1 – eine Schippe draufgelegt, da so mehr Emotionen reingekommen sind. Es war nichts super überraschendes dabei, einiges war zu erwarten, aber der Weg dahin war sehr interessant. Auch hat es mir wieder gut gefallen, die Jugendlichen bei der Anwendung ihrer Fähigkeiten zu erleben. Gerade weil sie damit z.B. den Erwachsenen auf der Nase rumtanzen und sich nichts gefallen lassen, was viel Witz und Unterhaltung reinbringt. Der Fall selbst war auch größtenteils schlüssig, bis auf ein paar Sachen am Ende, die mir minimal unstimmig vorkamen, aber im großen Ganzen hat es sich gut zusammengefügt. Nur hat der Fall mich an sich einfach nicht ganz so sehr gepackt wie der im Vorgänger. Vielleicht, weil es diesmal nicht die Ich-Protagonistin war, die betroffen war? Oder weil der in Band 1 noch unvorhersehbarer aufgebaut war? Jedenfalls hatte es minimal, aber wirklich nur minimal, nachgelassen für mich.

Was mich etwas mehr gestört hat, waren die Beziehungsdynamiken. Ich finde alle Charaktere spannend und auch, wie sie aufeinandertreffen, die Reibereien, die zwangsläufig entstehen müssen. Aber in Sachen Dreiecks- bzw. Vierecksdynamik war es mir hier schlichtweg zu viel. Das ging mir etwas auf die Nerven, war mir zu sprunghaft und manchmal nicht begründet genug, sodass ich es nicht nachvollziehen konnte. Das hat mich schon manchmal mit den Augen rollen lassen und meine Meinung hier und da negativ beeinflusst. Ich hoffe, dass es in einem dritten Teil etwas weniger stark sein wird.


Ich fand auch den zweiten Band von Cold Case Academy wieder unterhaltsam. Ein wenig schwächer als Band 1, aber immer noch interessant, und er bekommt von mir eine Empfehlung. Es ist natürlich deutlich ein Jugendbuch, daher wohl etwas besser für Jüngere geeignet, kann aber auch als Erwachsene noch Spaß machen. 3,5 Sterne.

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