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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2021

Für mich der bis jetzt beste Glattauer

Geschenkt
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Gerold arbeitet für eine Gratis Zeitung und lebt sein Leben so ganz anders als er es sich eigentlich vorgestellt hatte. Als der 14 Jährige Manuel in sein Leben tritt der bei Gerodl Wohnen soll während ...

Gerold arbeitet für eine Gratis Zeitung und lebt sein Leben so ganz anders als er es sich eigentlich vorgestellt hatte. Als der 14 Jährige Manuel in sein Leben tritt der bei Gerodl Wohnen soll während seine Mutter im Ausland arbeitet weiß keiner von den beiden so recht was sie voneinander halten sollen, vor allem da Manuel nicht weiß das Gerold sein Vater ist.

Nachdem Gerold einen Artikel über eine Überfüllte Obdachlosen Unterkunft veröffentlicht trifft eine Anonyme Geldspende ein. Daraufhin gelangen mehrere Institutionen über die Gerald berichtet an solche anonymen Geldspenden die alle in Verbindung mit Gerold Artikeln stehen. Das bewirkt nicht nur das Gerold von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird sondern auch das Manuel und er sich immer näher kommen.

Daniel Glattauer hat mit "Geschenkt" meiner Meinung nach seinen bisher besten Roman geschrieben. Die Protagonisten wachsen einem sofort ans Herz in ihrer unvolkommenheit. Diese Geschichte kann einen einfach nicht kaltlassen. Ein grandioser Roman über Menschen am Rande der Gesellschaft und darüber wie kleine Taten oft sehr großes Bewirken können.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Ein tolles Buch

Die vier Winde
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Kristin Hannah erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte von Elsa, die 1921 als Jugendliche mit einem sehr ausgeprägten Willen eine Affäre mit Raf, dem Sohn einer  italienischen Familie beginnt und schwanger ...

Kristin Hannah erzählt in ihrem neuen Roman die Geschichte von Elsa, die 1921 als Jugendliche mit einem sehr ausgeprägten Willen eine Affäre mit Raf, dem Sohn einer  italienischen Familie beginnt und schwanger wird. Die Familie ihres Mannes nimmt sie auf, als der Skandal ihren eigenen Eltern zu viel wird.
1934 hat Elsa in den Great Plains ihre Heimat gefunden, doch die Weltwirtschaftskrise und eine extreme Dürre zwingt sie zu einer schweren Entscheidung. Soll sie, nachdem ihr Mann, der sie nie Geliebt und versucht hat seinen Kummer in Alkohol zu ertränken, sie verlassen hat, um ihr Zuhause kämpfen oder mit ihren Kindern die Flucht antreten.Die schwere Krankheit ihres Sohnes, er leidet an Silikose, auch Staublunge genannt, zwingt sie schließlich dazu sich auf den Weg nach Westen zu machen, doch dieser Weg ist beschwerlich und voller Gefahren. Die drei müssen sich von Menschen trennen, die ihnen fast ihr Leben lang sehr viel bedeuteten, müssen sich durchschlagen so gut es geht und es auch immer wieder mit den verzweifelten Menschen aufnehmen die keine Skrupel mehr kenne
Es schlägt ihnen zunehmend Verachtung und Ablehnung entgegen. Doch Elsa hat schon zu viel geopfert um nun einfach alles aufzugeben. Sie beschließt all ihren Mut zusammenzunehmen und für ihre Kinder um ein lebenswertes Leben zu Kämpfen. Später lernt Loretta,  Elsas rebellische Tochter, die mittlerweile mit ihr zusammen auf den Baumwollfeldern arbeitet und es leid ist sich von den unmenschlichen  Plantagenbesitzern ausbeuten zu lassen und um ihre Würde kämpfen will eine Gruppe junger Kommunisten kennen und beginnt ihren eigenen Kampf, doch steckt sie nicht eigentlich schon mitten drin? Kämpft sie nicht schon seit langer Zeit? Werden ihre hohen Ideale und ihr Wissensdurst ihr am Ende ein Tür zu einem besseren Leben öffnen?

Kristin Hannah zeigt in diesem Roman einmal mehr wie großartig sie es vermag emotionale und sehr spannende Geschichten zu erzählen. Wie schon in "Die Nachtigall" und "Das Mädchen mit dem Schmetterling" beweist sie auch hier ihre Fähigkeit starke Figuren und spannende Geschichten zu erschaffen die einem ans Herz gehen und einen sofort gefangen nehmen. Besonders Elsas und Lorettas Kämpfe für  ein besseres Leben haben mich beeindruckt, da sie nach all ihren Rückschlägen,ihren Mühen,der Ablehnung die sie ihr Leben lang erfahren hat und der Not in der sich ihre Familie befindet stets weiterkämpft.

Ein großartiges Buch über Hoffnung,Träume und darüber was man durch Willensstärke und Zusammenhalt erreichen kann.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

"Part of being in New York is being able to brag about what used to be there." Corlson Whitehead

Harlem Shuffle
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Der Roman Harlem Shuffle erzählt die Geschichte von Ray Carney der im Harlem der 60er Jahre ein Antiquitäten Geschäft führt.
Er versucht so gut und ehrlich zu leben wie es ihm die Gesellschaft ermöglicht ...

Der Roman Harlem Shuffle erzählt die Geschichte von Ray Carney der im Harlem der 60er Jahre ein Antiquitäten Geschäft führt.
Er versucht so gut und ehrlich zu leben wie es ihm die Gesellschaft ermöglicht und seiner Familie den Lebensstandard zu ermöglichen den sie in seinen Augen verdienen. In den Augen seiner Schwiegereltern ist dieser Standart sowieso Grundvoraussetzung und Carney hat alle Hände voll zu tun um ihnen zu Beweisen das er ein würdiger Schwiegersohn ist.

Sein Cousin Freddie, der ziemlich viel kriminelle Energie besitzt, lässt ihn auf seinem Diebesgut aus dem Überfall auf das berühmte Hotel Theresa sitzen.

Als Polizei und Gangster bei Ray auftauchen gerät er in eine ziemliche Zwickmühle, da ihm die Aussage er habe keine Ahnung wo sein Cousin steckt natürlich niemand glaubt.

Colson Whitehead hat einen tollen, spannenden, temporeichen Roman mit vielen Bezügen auf die Geschichte, den Rassismus, die Lebensumstände und die Probleme des Harlem der 60er Jahre geschrieben. Er nimmt Bezug auf geschichtliche Ereignisse, prangert den Rassismus an, erzählt von Plünderungen und rassistisch motivierten Gewaltverbrechen und lässt somit ein sehr atmosphärisches Gesellschaftsportrait entstehen in dessen Mittelpunkt ein Mann steht der sich eher in der Mitte der Gesellschaft befindet und auch so ehrlich wie möglich versucht sich dort zu halten, was schwieriger ist als gedacht.  Kann man sich wirklich einfach aus allem heraushalten oder kommt irgendwann die Zeit in der man Partei ergreifen muss?

Somit finde ich das obenstehende Zitat für diesen Roman sehr passend, da er ein Harlem aufleben lässt wie es aus alten Filmen bekannt ist.

Ein sehr toller Roman über wichtige Themen, die zum Teil (leider) heute genauso relevant sind wie im Harlem der 60er Jahre

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