Erich und wie er die Welt sieht
Hier ist alles BananeNicht nur Elvis – auch Erich lebt! Im chilenischen Exil hat er mit Margots Hilfe seinen Tod nur vorgetäuscht um unbehelligt seine Tage zu genießen. Dabei kommentiert er mit seiner Weltsicht das Tagesgeschehen ...
Nicht nur Elvis – auch Erich lebt! Im chilenischen Exil hat er mit Margots Hilfe seinen Tod nur vorgetäuscht um unbehelligt seine Tage zu genießen. Dabei kommentiert er mit seiner Weltsicht das Tagesgeschehen und die Politik. Er hat es da nicht immer ganz leicht, man weiß ja, dass auch früher schon Margot in Heim und Politik die Hosen anhatte.
Die Sprüche, die der Autor Erich Honecker in Mund legt, sind oft witzig und hintergründig. In dem er ihn das Tagesgeschehen aus der Sicht eines strammen Politbüro-Mitglieds kommentieren lässt, bekommt so manche Aktion etwas Entlarvendes. Der Leser, der die Verhältnisse der DDR vielleicht noch aus eigener Anschauung kennt, wird sicher ganz besonders Spaß an den Anspielungen haben. Wenn zum Beispiel Erich Honecker auf Waren und Dienstleistungen warten muss, ist das für ihn unbegreiflich, hatte er doch in seiner geliebten Deutschen Demokratischen Republik nie auf etwas verzichten müssen. Oder mit welcher Empörung er den Kleckerbetrag aus der BRD kommentiert, denn schließlich hat sich Margot die Rente mit ihrer Lebensleistung auch verdient. Auch die Nachbarn verhalten sich nicht ganz dienstbeflissen, wie sich Erich das erwartet.
Es bleibt manchmal das Lachen im Hals stecken, wenn Erich seine Weisheiten zum Besten gibt, aber hat man auch häufig das Gefühl, dass der eine oder andere Witz schon etwas Bart angesetzt hat oder einmal zu oft wiederholt wurde.
Am besten, man blättert immer wieder mal in dem Buch und liest nicht alles auf einmal, dann ist die Dosis besser zu verdauen und es schleicht sich nicht das Gefühl der Wiederholung ein.