Tod in Ischl
Das Sissi-FeuerwerkBad Ischl ist ein Hot Spot für Habsburger- und besonders Sissi-Fans. Der Ort lebt gut davon und will zur Sommersaison eine Art Varieté, das „Sissi-Feuerwerk“ aufführen. Dabei stürzt eine als Sissi kostümierte ...
Bad Ischl ist ein Hot Spot für Habsburger- und besonders Sissi-Fans. Der Ort lebt gut davon und will zur Sommersaison eine Art Varieté, das „Sissi-Feuerwerk“ aufführen. Dabei stürzt eine als Sissi kostümierte Artistin vom Hochseil.
Chefinspektor Materna, der mit seiner Freundin Josi grad im Urlaub dort weilt, ist gleich zur Stelle. Josi ist Journalistin und Autorin und schrieb an einem Buch über Leistungssport und Artistik und hat sich bei den Recherchen mit einigen der Künstler angefreundet. Sie war auch Zeugin des Unfalls und nahm einige Details wahr. So stellt sich bald heraus, dass beim Sturz nachgeholfen wurde. Aber wer hat Interesse am Unfall der jungen Frau? Kurz entschlossen unterbricht Materna seinen Urlaub und ermittelt mit den Kollegen in einem Fall, der immer undurchsichtiger und auch gefährlicher wird.
Ganz viel K & K-Feeling und österreichischen Charme gibt in diesem Ischler Krimi um den sympathischen Materna und seiner Freundin, die ihm ganz inoffiziell als persönlicher Watson assistiert. Ob es bei der Erwähnung der geschichtsträchtigen Orte im ehemaligen Kaiserbad geht oder bei der Aufzählung der köstlichen Mehlspeisen in den Konditoreien - den Krimi umweht ein besonderes Flair. Das wird gebrochen durch die Aktionen einer Tierrechtsorganisation um den charismatischen und auch etwas dubiosen Gerold Stein, der in seinen Forderungen weit über ein Auftrittsverbot von Tieren hinausgeht. Auch Kuscheltiere aus Plüsch sind ihm ein Dorn im Auge, zementieren sie doch schon bei Kleinkindern den falschen Umgang mit Tieren als Objekte. Sehr seltsam scheint für Materna, dass er immer wieder im Umfeld der Ermittlungen auf dessen Namen stößt.
Das Sissi-Feuerwerk ist ein gemütlicher Krimi mit guter und solider Spannung, die geschickt aufgebaut wird. Er lebt natürlich vom Flair des Ortes einerseits und von der Welt der Artisten andererseits. Darüber hinaus fand ich den Chefinspektor Materna und seine Freundin ein sympathisches Ermittlerduo.
Hilfreich ist ein ausführliches Personenverzeichnis gleich zu Beginn, sonst hätte ich vielleicht Probleme gehabt, die Mitarbeiter des LKA Oberösterreich und die der örtlichen Polizeiinspektion immer richtig zuzuordnen.
In ihrem Nachwort dankt die Autorin dem Lektor, dass die österreichischen Sprachunterschiede beibehalten wurden und auch ich schließe mich diesem Dank an. Ich finde es immer bereichernd, wenn ich ein Buch aus dem österreichischen oder Schweizer Sprachraum lese und das auch zu merken ist. Für ganz spezielle Ausdrücke gibt es auch in diesem Buch ein Glossar.