Subtiler Krimi
Auf sanften Schwingen kommt der TodRevierinspektorin Carla Bukowski hat grade einen Mordfall in Rekordzeit abgeschlossen. Da hat sie mal genug Zeit um der Bitte ihres Partners nachzukommen und sich um seinen Sohn zu kümmern, solange er ...
Revierinspektorin Carla Bukowski hat grade einen Mordfall in Rekordzeit abgeschlossen. Da hat sie mal genug Zeit um der Bitte ihres Partners nachzukommen und sich um seinen Sohn zu kümmern, solange er in einer Rehaklinik seinen Bandscheibenvorfall auskuriert. Eine schöne Sache für Carla, denn es scheint ernst zu werden, mit Leon.
Der ist Vollblutjournalist und kann das Schnüffeln nicht lassen, als er in der Klinik auf die Spur von einigen Ungereimtheiten um einen vermeintlichen Suizid einer Patientin kommt. Doch er hat sich wohl zu weit vorgewagt, denn am nächsten Morgen ist Leon tot.
Für Carla bricht eine Welt zusammen. Wie an einen Rettungsanker klammert sie sich an die Ermittlungen. Sie will wissen, was dort passiert ist und vor allem, ob sie Leons Tod hätte verhindern können.
Die Autorin baut von der ersten Seite an Spannung auf und durch die eingestreuten kurzen Tagebuchnotizen eines Mörders schafft sie auch eine subtile Atmosphäre von Bedrohung und Angst. Was haben die Notizen dieses Menschen, der als Kind Misshandlung und seelische Verletzungen erlebt hat, mit den heutigen Fällen zu tun? Carlas persönliche Tragik gibt diesem Krimi auch eine sehr menschlich-anrührende Seite. Überhaupt fand ich die Personenzeichnung sehr gelungen und ich hatte eine sehr genaue Vorstellung von den Charakteren. Sie wirken sehr lebensnah und ihre Geschichte passen sich gut in die Handlung ein. Man spürt direkt die Bedrohung, die Carla immer näher kommt. Inspektorin Bukowski als Ermittlerin ist eine Frau mit Ecken, Kanten und Verletzungen, das macht die Figur sehr sympathisch und ihre oft spontane Handlungsweise nachvollziehbar.
Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen, der Spannungsfaktor war hoch und der Plot sehr gut aufgebaut. Das Tempo war bis zur letzten Seite hoch.
Etwas möchte ich aber kritisch anmerken. Der Tod des Journalisten findet erst nach gut der Hälfte des Krimis statt, dass er bereits im Klappentext angekündigt wird, finde ich unnötig und hat mir einiges an Gruselfaktor bei seinen nächtlichen Klinikrecherchen genommen.