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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2023

Etwas träge

Wir träumten vom Sommer
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München, Olympische Spiele 1972. Bei jedem kommen da Erinnerungen hoch an das Attentat.
Amrei kehrt im Sommer 1972 nach München zurück, um bei den Spielen zu jobben.
Hier trifft sie auch wieder auf ihre ...

München, Olympische Spiele 1972. Bei jedem kommen da Erinnerungen hoch an das Attentat.
Amrei kehrt im Sommer 1972 nach München zurück, um bei den Spielen zu jobben.
Hier trifft sie auch wieder auf ihre alten Freunde, vor allem auf David und Wastl, wegen denen sie München verlassen hat.
Heidi Rehn vermittelt einen guten Einblick in das Lebensgefühl dieser Zeit.
Die zweite Ebene ist das Jahr 1968. Studentenunruhen und die Reaktionen in München auf die geplanten Olympischen Spiele spiegeln auch hier den Zeitgeist wieder
Insgesamt habe ich aber keinen richtigen Zugang zu dem Buch gefunden. Die Handlung war mir zu schleppend. Die sehr ausgiebige Wiedergabe der politischen Diskussionen der Protagonisten hat einen großen Teil dazu beigetragen.
Von den Charakteren war die Großtante Annamirl diejenige mit der größten Authentizität. Die anderen konnten bei mir keine Sympathie auslösen. Das Buch hat meinen Erwartungen leider nicht entsprochen und daher vergebe ich solide 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Gute Fortsetzung

Perlenbach
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Im zweiten Band der Trilogie befinden wir uns in der Tuchmacherstadt Monschau gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte liegt zeitlich vor Band 1 "Ginsterhöhe". Wilhelm, Luise und Jacob vereint der ...

Im zweiten Band der Trilogie befinden wir uns in der Tuchmacherstadt Monschau gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Geschichte liegt zeitlich vor Band 1 "Ginsterhöhe". Wilhelm, Luise und Jacob vereint der Wunsch, ein eigenständiges Leben zu führen. Ihre Herkunft könnte jedoch unterschiedlicher nicht sein. Aber nicht nur Reichtum oder Armut, sondern auch die starren gesellschaftlichen Zwänge und Gegebenheiten, erschweren die Erfüllung ihrer Wünsche.
Die politischen Ereignisse sind wieder geschickt in den Roman eingeflochten. Wie schon in Band 1 geben Tagebucheinträge einer Protagonistin einen zusätzlichen Blick auf die Zeit.
Der erste Teil der Geschichte gestaltet sich leider etwas langatmig. Danach nehmen die Ereignisse rund um Monschau und Wollseifen aber an Tempo auf. Der Schreibstil ist angenehm. Die einzelnen Charaktere werden gut ausgearbeitet. Trotzdem ist der zweite Band etwas schwächer als "Ginsterhöhe". Der Inhalt ist nicht so fesselnd, aber dennoch ein zu empfehlender, historischer Roman.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Gelungene Fortsetzung

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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Zweiter Fall für die Anwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John. Diesmal endet eine Hochzeitsfeier mit Mord und einem Schwerverletzten.
Da sowohl Fentje als auch Niklas auch privat in den ...

Zweiter Fall für die Anwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John. Diesmal endet eine Hochzeitsfeier mit Mord und einem Schwerverletzten.
Da sowohl Fentje als auch Niklas auch privat in den Fall involviert sind, ist ein Zusammentreffen der beiden unausweichlich.
Die Beschreibungen der Ermittlungen laden zum Miträtseln und Spekulieren ein. Der Fall ist geschickt aufgebaut, so dass man auch als Leser sehr lange im Unklaren bleibt. Ort der Handlung ist wieder an der Nordsee.
Auch der private Teil der beiden Protagonisten entwickelt sich weiter. Der Leser begleitet Fentje bei ihrem Leben auf dem Hof und ihrer Familie. Niklas, der sich in ganz anderen Kreisen bewegt, kommt erneut in Kontakt mit der für ihn fremden Art zu leben.
Der Kater Blofeld (mein heimlicher Lieblingsprotagonist) wird zum unerwarteten Bindeglied. Es knistert nach wie vor zwischen den beiden. Aber wie schon in Band 1, bleibt dieser Teil der Handlung angenehm im Hintergrund.
Der Schreibstil ist gewohnt flott und spannend, auch wenn es "nur" private Ermittlungen sind.
Eva Almstädt konnte mich auch Band 2 überzeugen und ich freue mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Spannungsbogen nur bis zur Mitte des Buches

Zwei Fremde
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Eine tolle Ausgangssituation. Einsames Hotel, Schnee, zwei Fremde, von denen einer lügt.
Mittendrin Remie, eine junge Frau an ihrem letzten Arbeitstag im Hotel. Die Situation zwingt sie dazu, eine Entscheidung ...

Eine tolle Ausgangssituation. Einsames Hotel, Schnee, zwei Fremde, von denen einer lügt.
Mittendrin Remie, eine junge Frau an ihrem letzten Arbeitstag im Hotel. Die Situation zwingt sie dazu, eine Entscheidung zu treffen, von der das Leben abhängen könnte. Die erste Hälfte des Buches lebt von der Ungewissheit um die Frage, wer lügt? Wer ist der Polizist und wer der entflohenen Verbrecher? Es ist wirklich spannend geschrieben und man fiebert mit. In Rückblenden erfährt man einiges über Remies Vergangenheit.
Aber dann geht dem Thriller die Luft aus. Endlose Landschaftsbeschreibungen unterbrechen permanent den Lesefluss und den Spannungsbogen. Logikfehler schleichen sich in die Handlung ein. Die Protagonisten handeln teilweise sehr konstruiert. Es kommt zwar noch mal Spannung durch eine überraschende Wendung auf, aber die kann den zweiten Teil des Buches für mich auch nicht mehr retten.
Insgesamt hat das Buch unterhalten, hinterlässt aber keinen nachhaltigen Eindruck bei mir.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

10. Mai 1996

In eisige Höhen
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Kommerzielles Bergsteigen ist wie ein Fluch. Für die Berge, aber auch für die, die unbedingt auf die Gipfel der Welt wollen. Hier versuchen Menschen ihr Schicksal herauszufordern. Ich habe auch am Ende ...

Kommerzielles Bergsteigen ist wie ein Fluch. Für die Berge, aber auch für die, die unbedingt auf die Gipfel der Welt wollen. Hier versuchen Menschen ihr Schicksal herauszufordern. Ich habe auch am Ende dieser wirklich aufschlussreichen Lektüre nicht verstanden, warum sie das tun. Selbst die, die den Gipfel erreichen, sind meist am Ende ihrer Kraft und haben mit den Folgen vielleicht ihr Leben lang zu kämpfen.
Jon Krakauer berichtet schonungslos von Fehlern, Irrtümern, Missverständnissen, Selbstüberschätzungen, die in ihrer Summe zu der Katastrophe geführt haben.
Ob seine Sicht der Dinge dem Hergang entsprochen haben oder ob Anatoli Boukreev in seinem Buch den Geschehnissen näher kam, entzieht sich meiner Kenntnis.
Jon Krakauer hat in seinem Buch genug Gründe dafür geliefert, warum Extrembergsteigen lebensgefährlich ist. Das Buch liest sich sehr gut und man bekommt, auch ohne den Film zu kennen, eine ansatzweise Vorstellung von den Geschehnissen. Auch wenn seitdem viele Jahre vergangen sind, sich Ausrüstungen immer wieder verbessern, der Berg hat nichts von seiner Gefahr eingebüßt und zeigt dies auch in jeder neuen Saison.
Wer also plant den Everest zu besteigen, der sollte das Buch lesen und dann entscheiden

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