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Bineira

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2020

Phantastisch illustrierte, anspruchsvolle Geschichte

Einstein
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Torben Kuhlmann versucht in "Einstein. Die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit", die Relativitätstheorie mittels einer phantasievollen Geschichte kindgerecht zu erklären. Am Ende ...

Torben Kuhlmann versucht in "Einstein. Die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit", die Relativitätstheorie mittels einer phantasievollen Geschichte kindgerecht zu erklären. Am Ende des Buches befinden sich eine kurze Biografie und eine Einführung in Einsteins Gedankenwelt.

Zum Inhalt:

Eine Maus freut sich wochenlang auf das Käsefest im schweizerischen Bern und kommt dann einen Tag zu spät dort an. Tief enttäuscht versucht sie alles, um die Zeit zurückzudrehen. Als das nicht gelingt, baut sie sich nach den Plänen Einsteins eine Zeitmaschine. Kann sie damit zurück zu ihrem ersehnten Ziel reisen?

Meine Meinung:

Die Geschichte ist brillant illustriert, jedes Bild ist ein Kunstwerk und steckt voller liebevoller Details; man kann sich nicht daran sattsehen.

Der Text ist zwar relativ einfach gehalten, das Thema ist für 5 jährige jedoch trotzdem zu anspruchsvoll. Sie werden aber sicher ihre helle Freude an den Pastell- und Aquarellzeichnungen haben und jede Menge interessanter Einzelheiten darin entdecken.

Eine Besonderheit an dem Buch ist, dass die Bilder den Text nicht nur begleiten, sondern manchmal an seiner Stelle die Handlung weiterführen. Mit diesem Kunstgriff ermuntert der Autor die (Vor-)leser, eigene Worte für die Geschichte zu finden.

Insgesamt hat mir das wunderschöne Buch sehr gut gefallen.






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Veröffentlicht am 15.08.2020

Erfriscjhende Idee mit Mängeln bei der Umsetzung

HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland
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In seinem Buch „Hiergeblieben!“ vergleicht Jens van Rooij auf 240 Seiten 55 Reiseziele in Deutschland mit vermeintlichen Geschwistern auf der ganzen Welt. Diese Idee ist erfrischend und mit ...


In seinem Buch „Hiergeblieben!“ vergleicht Jens van Rooij auf 240 Seiten 55 Reiseziele in Deutschland mit vermeintlichen Geschwistern auf der ganzen Welt. Diese Idee ist erfrischend und mit einem Augenzwinkern garniert. Bei dem größten Teil der vorgestellten Sehenswürdigkeiten ist eine Ähnlichkeit mit den internationalen Pendants tatsächlich nicht von der Hand zu weisen.

Auf jeweils einer Doppelseite stellt der Autor die Fotos der beiden Objekte gegenüber und gibt dazu gut lesbare, kurzweilige Erläuterungen. Auf den beiden Folgeseiten zeigt er, zum Teil ebenfalls bebildert, weitere Ziele in der näheren Umgebung und empfiehlt Hotels und Restaurants. Der optische Genuss kommt dabei aber zu kurz, denn trotz des großen Buchformats sind die meisten Bilder eher klein. Hier hätte ich mir weniger Ziele und dafür größere sowie qualitativ bessere Fotos gewünscht (Farben und Kontraste sind leider recht mau).

Das Buch wirkt auf mich am stärksten, wenn mich der Doppelgänger überrascht und schmunzeln läßt, z.B. bei der gläsernen Pyramide der Stadtbibliothek in Ulm, die stark dem Louvre ähnelt. Wenig beeindruckend finde ich dagegen die Paarung Eibsee in Bayern - Maligne Lake in Kanada. Es sind halt zwei Seen, umgeben von Bergen, wo ist da der Clou?

Einige Vergleiche wirken auf mich zu bemüht, z. B. der Freizeitpark Tropical Island im Spreewald mit einer Lagune auf Tahiti und der aufgeschüttete Kalisalzberg in Zielitz mit dem Kilimandscharo.

Beim Lesen ist mir nicht ganz klar geworden, um welche Art „Reisebuch“ es sich hier handeln soll. Für einen Reiseführer ist das große, schwere Format zu unhandlich; für einen Bildband, den man mit Genuss durchblättern möchte, reichen die Anzahl, Größe und Qualität der Bilder nicht aus.

Insgesamt ist es ist ein netter Zeitvertreib gewesen, und ich habe mich mehr als einmal dabei ertappt, wie ich mir das ausländische Zwillingsobjekt als Reiseziel vorstellte bzw. es in Erwägung zog.

Auch wenn vom Autor vielleicht nicht beabsichtigt:

„Hiergeblieben!“ weckt trotzdem das Fernweh ....





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Veröffentlicht am 28.07.2020

Federleichte Sprache und vielschichtiger Inhalt

Ein Sonntag mit Elena
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Eines sonntags in Turin: Ein seit kurzem verwitweter ehemaliger Ingenieur hat seine älteste Tochter Sonia mit ihrer Familie zum Mittagessen eingeladen. Kurz vor Mittag -, das Essen ist fertig ...

Eines sonntags in Turin: Ein seit kurzem verwitweter ehemaliger Ingenieur hat seine älteste Tochter Sonia mit ihrer Familie zum Mittagessen eingeladen. Kurz vor Mittag -, das Essen ist fertig - muss Sonia den Besuch absagen. Der Ingenieur hält es allein nicht in der Wohnung aus und entschließt sich zu einem Spaziergang, bei dem er die alleinerziehende Elena und ihren sechzehnjährigen Sohn Gaston kennenlernt. Er lädt die beiden zum Essen zu sich nachhause ein. Dieser Nachmittag verändert das Leben der drei einsamen Menschen.

Die Geschichte wird von Giulia, der zweiten Tochter erzählt. Minutiös beschreibt sie die Abläufe dieses Tages und kommt dabei immer wieder auf Erlebnisse aus ihrer Kindheit und Jugend zurück. So enstehen mehrere Erzählebenen, die nach und nach das Leben des Ingenieurs und seiner Familie preisgeben.

Der Roman ist in einer leichten, anmutigen Sprache geschrieben. Die Übersetzerin hat die italienische Sprachmelodie hervorragend ins Deutsche übertragen. Es überwiegt eine melancholische Grundstimmung, die sich gegen Ende deutlich aufhellt. Mir hat dieses kleine ruhige Buch gut gefallen.


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Veröffentlicht am 14.06.2020

Beeindruckende Sammlung junger Aktivisten

Young Rebels
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Das Buch „Young Rebels – 25 Jugendliche, die die Welt verändern“ wurde von Mutter und Sohn Christine und Benjamin Knödler geschrieben und von Felicitas Horstschäfer illustriert.

Es ist hochwertig ...

Das Buch „Young Rebels – 25 Jugendliche, die die Welt verändern“ wurde von Mutter und Sohn Christine und Benjamin Knödler geschrieben und von Felicitas Horstschäfer illustriert.

Es ist hochwertig ausgestattet (leider ohne Lesebändchen) und liegt angenehm in der Hand.

Die Autoren beschreiben jeweils auf 4 – 6 Seiten die Lebensumstände eines jungen Aktivisten, die Gründe, die ihn zu seinem Engagement veranlasst haben und die Folgen, die daraus entstanden sind. Es werden gleich viele männliche wie weibliche Rebellen vorgestellt.

Jedes Kapitel beginnt mit einem gezeichneten Porträt des Jugendlichen und endet mit einer Seite voller thematisch passender Symbole. Die Illustrationen sind schlicht gehalten, ich finde sie sehr gelungen.

Im Text sind besonders schwierige Fremdwörter farbig markiert, sie werden in einem anhängenden Glossar erklärt. Angesichts der angesprochenen Altersgruppe 10-12 Jahre hätten es noch mehr Erklärungen sein dürfen.

Das Buch endet mit einer Quellenangabe. Vermisst habe ich eine Sammlung weiterführender links zu den einzelnen jungen Aktivisten.

Von den 25 vorgestellten Jugendlichen kannte ich bisher nur sieben, und ich war überrascht, wie vielfältig sie sich engagieren. Sie treten unter anderem für den Umweltschutz, strengere Waffengesetze, Frauenrechte, psychische Gesundheit, bessere Sichtbarkeit farbiger Menschen, Bildung, Frieden und Korruptionsbekämpfung ein.

Sie erfinden, bauen, gründen, verklagen und veröffentlichen für Ihre Sache und müssen dabei oft massive Widerstände überwinden oder sogar um ihr Leben fürchten.

Ich bin tief beeindruckt von diesen jungen Leuten. Das ist sicher auch, was die Autoren mit ihrem Buch bezwecken wollten. Im Vorwort schreiben sie an ihre Leser: „Möge es euch mit Ideen anstecken, Widerspruchsgeist wecken und euch ermutigen, weiter zu fragen, zu denken und womöglich zu handeln. Denn wir alle können dazu beitragen, dass die Welt ein schönerer Ort ist“.

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Veröffentlicht am 14.06.2020

Regt zum Nachdenken an

Der Gepäckträger
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David Rawlings schickt in seiner Erzählung "Der Gepäckträger" drei grundverschiedene Menschen auf eine Flugreise und lässt sie ihre Koffer verwechseln. Um den eigenen Koffer zurückzubekommen, ...

David Rawlings schickt in seiner Erzählung "Der Gepäckträger" drei grundverschiedene Menschen auf eine Flugreise und lässt sie ihre Koffer verwechseln. Um den eigenen Koffer zurückzubekommen, müssen sie sich in einem Gepäckdepot einfinden. Dort erwartet sie ein junger Gepäckträger, der ihnen zwar ihr Gepäck übergibt, sie aber nicht so einfach wieder ziehen lässt. Vielmehr konfrontiert er sie mit Aspekten ihres seelischen Gepäcks, die sie bisher nicht wahrgenommen haben oder nicht sehen wollten.

Bei David geht es um seine Unfähigkeit, einen Fehler zu verzeihen, mit der er seiner Familie und sich selbst das Leben schwer macht. Michael schleppt sich an der Last, ab, die ihm sein Vater aufgebürdet hat, und Gillian ist verbittert, weil sie ihr Leben durch eine Brille aus Neid und Selbstabwertung sieht. Ihnen allen hält der Gepäckträger einen Spiegel vor und gibt ihnen die Gelegenheit, einen Teil ihres Gepäcks abzugeben. Nicht alle nutzen diese Chance.

Der Roman ist eingängig geschrieben, und ich konnte mich gut in alle Charaktere hineinversetzen. Die Auflösung ist allerdings stark vereinfacht, darin ähnelt das Buch einem Motivationsratgeber. Am Ende stellt der Autor Fragen, die zum Nachdenken über das Gelesene und über das eigene "Gepäck" anregen.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen.

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