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Bisco

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Eine Geschichte vom allein sein, Auswegen suchen und Hilfe annehmen

Dear Evan Hansen
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Dear Evan Hansen ist für mich eins der ersten Bücher welches ich 2020 gelesen habe und wird auf jeden Fall vorab eins der besten für mich für das ganze Jahr werden. Ein Buch über Verlust und Wünsche, über ...

Dear Evan Hansen ist für mich eins der ersten Bücher welches ich 2020 gelesen habe und wird auf jeden Fall vorab eins der besten für mich für das ganze Jahr werden. Ein Buch über Verlust und Wünsche, über Einsamkeit und Hoffnung, über das Leben und das Sterben. Die Suche nach dem Sinn des eigenen Lebens und warum man überhaupt jeden Tag aufstehen soll.

Dies fragt sich Evan. Der 17-jährige ist Eigenbrötler und ohne Freunde. Sein Selbstbewusstsein ist nicht vorhanden und durch seine extreme Introvertiertheit hat er Probleme soziale Kontakte zu halten bzw. überhaupt zu bilden. Da sich seine Mutter Sorgen macht, und kaum Zeit hat wegen ihrer Arbeit und einer Fortbildung, schickt sie Evan zum Psychiater. Doch der kann sich dem Jungen auch nicht wirklich nähern. So bekommt er den Auftrag Briefe zu schreiben, in dem er von seinen Sorgen und seinen Wünschen schreibt. Es soll ein Weg sein, um sich zu öffnen.

Am Anfang der Geschichte erfahren wir, dass sein Vater mit seiner neuen Frau ein Kind bekommen wird und Evan in seinem Sommerjob von einem Baum gefallen ist und sich den Arm gebrochen hat. Mit Gips beginnt nun sein neues Schuljahr. Seine Mutter ermutigt ihn, sich von den Mitschülern Unterschriften für den Gips abzuholen. Dabei kommt es zur Konfrontation mit Conner. Die beiden haben null miteinander zu tun, dieser ist aber interessiert daran wie es zum Armbruch kam und unterschreibt.

Bei einem späteren Aufeinandertreffen in der Bibliothek stiehlt Conner Evan den Brief, welchen er für den Psychiater geschrieben hat. Dieser beginnt mit „Dear Evan Hansen“ und erscheint daher aus der Sicht eines dritten. Evan will den Brief wieder bekommt ihn aber nicht, zudem in diesem eine sehr lakonische Stimmung herrscht und er klar sagt das er keine Hoffnung mehr sieht. Lediglich Zoey (Schwester von Conner) ist ein Lichtblick in seinem Leben.

Wenige Tage später stellt sich heraus das Conner Selbstmord begangen hat und man den Brief von Evan bei ihm gefunden hat. Alle denken nun, dass Conner diesen geschrieben hat und es ein Abschiedsbrief ist. Nun ist Evan in der Pattsituation es aufzuklären oder es so stehen zu lassen. Er nutzt aber die Situation und sagt er wäre sein bester Freund gewesen. Es folgen gefälschte Emails, Geschichten, die es nie gab und ein großes Projekt mit Conner im Mittelpunkt und Evan als einer der Organisatoren. Das Rad beginnt sich zu drehen, die Lügen zu wachsen und das erste Mal im Leben fühlt sich Evan beliebt. Eine Situation so schön wie auch belastend. Zudem auch Zoey ihn nun das erste Mal wahrnimmt, aber wie weit will man lügen, um sich gut zu fühlen?

Zudem erfahren wir aus der Sicht des toten Conners was dazu geführt hat, dass er Selbstmord begangen hat und sehen die Fehler vieler Menschen, welche gemacht wurden und das es nicht dazu hätte kommen müssen.

Ein Buch welches konfrontiert. Welches Eltern zeigt was sie falsch gemacht haben. Jugendliche aufzeigt welche nur noch Suizid als Lösung ihrer Probleme sehen. Die Entscheidungen, die getroffen wurden, Konsequenzen haben. Ein Drama so wahr, dass es wirklich passiert sein könnte und zeigt wie sehr wie unserer Umwelt mehr Beachtung schenken sollten.

Veröffentlicht am 17.01.2020

Die Welt der Düfte und Intrigen

Shadowscent - Die Blume der Finsternis
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Das Buch beinhaltet drei sehr wichtige Charaktere, um welche sich die Geschichte dreht.

Da haben wir das junge Mädchen Rakel, die nur noch ihren Vater hat und deren Traum ist Parfümherstellern zu werden. ...

Das Buch beinhaltet drei sehr wichtige Charaktere, um welche sich die Geschichte dreht.

Da haben wir das junge Mädchen Rakel, die nur noch ihren Vater hat und deren Traum ist Parfümherstellern zu werden. Dieser ist an der Fäulnis erkrankt und verliert nach und nach sein Bein, weil das Fleisch von Bakterien zerfressen wird. So muss Rakel dafür kämpfen ihrem Traum näher zu kommen und hofft zugleich bei der Ausbildung ein Gegenmittel für ihren Vater zu finden. Ihr sehr stark ausgeprägter Geruchssinn lässt sie jeden Geruch erkennen und kleinste Veränderungen wahrnehmen. Ihr Kindheitsfreund Barden soll ihr in der Geschichte mehr als nur einmal das Leben retten.

In der Geschichte wird sie von Ash immer als die starke und tapfere beschrieben welche nie aufgibt. Als Leser liest man aber auch wie naiv sie ist und auch noch viel Kind in ihr steckt. Aber dennoch mag man den Charakter.

Dann haben wir Nisai. Der Thronfolger hat es nicht leicht. Sein Vater liegt seit langer Zeit mit der Fäulnis im Bett und ist mehr dem Tod nah als am Leben. So trachtet auch der ein oder andere dem zukünftigen Kaiser nach seinem Leben. Bei einem Ausflug in seinem Kaiserreich, zu der großen Blüte einer besonderen Blume, passiert das unfassbare. Nisai wird schwer krank und es zeigt sich das ein Giftanschlag auf ihn erfolgte. Niemand weiß wer er es war, aber schnell sind die Übeltäter ausgemacht. Rakels Versuch ihn zu retten wird als Mordversuch aufgetan.

Vom Prinzen erlebt man selbst natürlich nicht so viel, aber er wirkt sanft und freundlich. Gerecht und weise.

Ash ist der Harnisch, oder vereinfacht die Leibwache, von Nisai. Sie kennen sich seitdem sie Kinder sind und vertrauen einander blind. Ash macht einen super Job, aber in der Nacht wo der Prinz verletzt wird, ist er selbst ausgeknockt. Sein Körper ist bedeckt von Tätowierungen, welche seinen Stand zeigen so wie seine Herkunft. Seine Vergangenheit ist düster und immer wieder wird ihm nachgesagt er habe die Schatten. In der Nacht wo sein Prinz vergiftet wird, glaubt er an die Unschuld von Rakel und wird ihr helfen Nisai zu retten.

Die Geschichte ist ein bunter Mix aus Fantasy, Düften, fremden Welten innerhalb des Buches, einer langen Reise und Selbstfindungen.

Ich fand es war angenehm zu lesen und wurde trotz seiner Länge nicht langweilig. Die Charaktere waren einem sympathisch und waren für ihre Aufgaben passend beschrieben. Ash ist mein persönlicher Lieblingscharakter geworden. Rakel ist halt das typische Mädchen um die sechzehn welches meint erwachsener zu sein als sie wirklich ist. Aber es hält sich das geschmolle und gezicke so sehr in Grenzen, das es nicht negativ auffällt.

Die Geschichte um die Suche nach dem Gegengift und die damit verbundene Reise fand ich schon schön. Die unterschiedlichen Orte innerhalb des Landes, der Menschen und Kreaturen waren bildlich und lebendig gewesen.

Alles in allem ist eine interessante Geschichte, welche zum Ende die Türen öffnet für den zweiten Teil. Den vieles wird aufgeworfen und erweckt Interesse daran, wie es für Rakel weiter gehen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.01.2020

Manipulierte Mädchen auf Rachezug

The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld
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Ein junges Mädchen wird nicht weit von ihrem Elternhaus vergewaltigt. In ihrer Scham flüchtet sie zu ihrer besten Freundin und niemals erfahren ihre Eltern was passiert ist. Mehrere Jahrzehnte später, ...

Ein junges Mädchen wird nicht weit von ihrem Elternhaus vergewaltigt. In ihrer Scham flüchtet sie zu ihrer besten Freundin und niemals erfahren ihre Eltern was passiert ist. Mehrere Jahrzehnte später, soll dieses Geschehen dazu führen, das Mädchen und Frauen sich an den Tätern rächen.
Wir befinden uns in Austin, Texas. Die junge Thea kämpft mit dem Verlust ihrer Cousine Natalie. Diese ist ein Opfer eines brutalen Mordes geworden. Thea kämpft täglich damit weiter zu machen. Zu wissen das der Täter frei draußen rumläuft ist für sie sehr belastend. Dieser wurde aufgrund mangelnder Beweise frei gelassen. In der Schule ist die sonst recht gute und sportliche Schülerin zu einer grauen Maus geworden, welche nicht mehr dem Laufsport nachgeht.
Überraschenderweise erhält sie einen Umschlag mit einer Schnitzeljagd. Diese führt sie zu den Black Coats. Einer Geheimgruppe von Mädchen und Frauen (bei 16-jährigen weigere ich mich von Frauen zu sprechen) welche für die weibliche Gerechtigkeit kämpfen. Wer nun denkt sie halten Plakate hoch oder lassen wie andere Protestgruppen die Brüste sprechen liegt hier falsch. Bei den BC geht es um mehr. Zusammenhalt und Gerechtigkeit stehen für die Mitglieder im Mittelpunkt.
Thea und weitere Mädchen werden zu einer Gruppe zusammengefasst. Alle haben einen guten Grund warum sie angefordert wurden. So haben alle einen Grund für Gerechtigkeit, weil ein Mann in ihrem Leben ihnen selbst oder jemanden der ihnen nahe stand Schaden zugefügt habt.
So gibt es den Code Morning, wo es um Einschüchterung ging aber keinerlei Gewalt angewendet werden soll. Mit diesen Aufgaben fängt für die Mädchen alles an.
Dann gibt es jedoch schon recht bald den Code Evening und hier werden nicht nur Worte zur Gerechtigkeitswiederherstellung gebraucht.
Thea lernt in der Zeit bei den Black Coats Drew kennen und muss nun den Seiltanzakt zwischen Liebe und dem Team Banner finden. Zudem sie merkt das nicht alles so zu sein scheint wie es wirklich ist.
Ich bin persönlich ein bisschen enttäuscht gewesen. Ich habe mit einer Gruppe starker Frauen gerechnet und nicht mit ein paar Highschoolmädchen welche noch am Anfang ihres Lebens stehen. Alle haben sie Autos, spezielle Fähigkeiten und die Eltern sind einfach nur hohl und merken nicht das sich ihre Kinder verändern. Das Spezialtraining ist etwas weit hergeholt, zudem die Teammitglieder innerhalb ein bis zwei Monaten ausgebildet sind wie Spezialeinheiten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich wie die Organisation arbeitet. Kinder werden manipuliert und zu Fremden geschickt um dort „Gerechtigkeit“ auszuüben. Dabei wird deren Alltag untergraben und sie können kaum entscheiden ob sie dies für richtig halten oder nicht. Dabei wird hart von oben nach unten vermittelt wer das Sagen hat.
Alles in allem ist die Geschichte in Ordnung, auch wenn sie zum Ende hin ihre Länge hat. Aber man darf nichts Großartiges erwarten.

Veröffentlicht am 12.01.2020

Opfer sind Täter und Täter sind Opfer und was bist du?

Das Wesen
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Eine Geschichte, fast zwei Jahrzehnte an Geschehen dazwischen.

1994: Das kleine Mädchen Juliane verschwindet und wird wenige Tage später gefunden. Beschuldigt und verurteilt wir der Psychiater Lichner. ...

Eine Geschichte, fast zwei Jahrzehnte an Geschehen dazwischen.

1994: Das kleine Mädchen Juliane verschwindet und wird wenige Tage später gefunden. Beschuldigt und verurteilt wir der Psychiater Lichner.

2009: Ein anonymer Hinweis deutet auf das Verschwinden eines Kindes. Ohne dies vorab zu wissen finden sich die Polizeihauptkommissare Seifert und Menkhoff vor der Tür des damals verurteilten Lichner.

Der Schock auf beiden Seiten ist groß, denn diese beiden haben ihn damals ins Gefängnis gebracht. Lichner bezeugt das er weder ein Kind entführt noch überhaupt eins habe, wie es aber in Unterlagen erwähnt wird.

Lichner bezeugt nichts zu wissen und unschuldig zu sein, so wie damals auch schon. Doch einmal Täter immer Täter, ist in der Gedanke von Menkhoff und dieser versucht mit aller Gewalt zu beweisen das er schuld ist.

Doch nicht ein Indiz, kein Hinweis, nichts bestätigt das es überhaupt ein entführtes Kind gibt.
So beginnt ein Spiel wo jeder glaubt im Recht zu sein, jeder zu wissen was die Wahrheit ist. Doch das größte Problem ist, dass Menschen voreingenommen sind und so auch Menkhoff. Denn dieser hatte vor 15 Jahren eine Affäre. Eine Affäre mit Nicole, einer Patientin von Lichner. Einer Frau mit einer so zerstörenden Vergangenheit, dass die Frau eine extrem gestörte Persönlichkeit geworden ist. So schlimm, dass sie hinter all dem steht? Und Menkhoff voreingenommen, denn für ihn gibt es nur das Opfer Nicole, aber niemals kann für ihn das Opfer zum Täter werden.

Aber wie ist es nun wirklich? Und dann wird doch noch ein Kind entführt. Aber wer war es und warum?
Ich bin froh nur die gekürzte Fassung des Hörbuches gehört zu haben, denn es war sehr anstrengend. Vorteil im Buch wären die Jahreszahlen, welche einen zeigen wo in der Geschichte man sich befindet. Beim Hören geht das schonmal schnell unter.

Positiv ist auf jeden Fall der Sprecher. Er bringt die richtige Note an Spannung und unterschiedlichen Charakterstimmen ein. So dass man sich bildlich die unterschiedlichen Personen im Dialog vorstellen kann.
Negativ für mich war es, dass ich zwei von drei Hauptcharakteren überhaupt nicht leiden mag. Der Psychiater ist der „unschuldige“? Exhäftling. Aber ist er es wirklich? Seine arrogante und überhebliche Art nervte mich total. Das er die beiden Herren nicht mag kann man verstehen, aber Respekt kann man dennoch haben.

Menkhoff ist der schlimmste Typ Kommissar, den man sich vorstellen kann. Weil er ein Stück weit selbst Teil der Geschichte ist, ist er so dermaßen
voreingenommen. Er beleidigt, schreit und ist einfach nur unsozial in seinem Umgang mit Kollegen und Verdächtigen. Es steht fest das Nicole eine schwer gestörte Persönlichkeit hat, aber er sieht nur das Opfer und würde sie selbst als Täterin noch schützen. Es kommen Details zur Vorschau, welche zeigen das er über Leichen geht, wenn es um seinen Vorteil geht.

Innerhalb des Hörbuchs wird mir jedoch einfach zu viel geschrien. Der Typ ist nur am brüllen wo es nur geht und es nervt dadurch. Mit sieben Stunden war die gekürzte Version schon echt lang genug gewesen.

Zum Ende hin gibt es nochmal einen großen Showdown und alles wird aufgedeckt. Wer die Opfer und Täter ist, wird nun ersichtlicher.


Veröffentlicht am 12.01.2020

Eine Begebenheit welche man nie vergessen wird

Gesamtausgabe
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Das Tagebuch der Anne Frank, ist die Schullektüre, die jeder zwischen der siebten und zehnten Klasse liest und sollte dies nicht der Fall sein, so muss es nachgeholt werden.
Die Vergangenheit ist uns ...

Das Tagebuch der Anne Frank, ist die Schullektüre, die jeder zwischen der siebten und zehnten Klasse liest und sollte dies nicht der Fall sein, so muss es nachgeholt werden.
Die Vergangenheit ist uns bekannt, Geschichten gibt es viele, aber es rückt in die Ferne. Aber die Geschichten der Menschen sind so einprägsam, dass diese niemals in Vergessenheit geraten dürfen.
So gehört die Geschichte dieses Mädchen und ihrem Tagebuch dazu.
Anne ist die Tochter jüdischer Eltern, welche als Kaufleute nicht schlecht leben. Zu ihrem 13 Geburtstag bekommt sie ein Tagebuch geschenkt und beginnt fleißig ihre Erlebnisse aufzuschreiben. Was mit Schule, Freunden und interessanten Jungs anfängt, wird zu einer Lektüre des Versteckens. Verstecken vor den Nazis, dem Tod und dem was draußen passiert. Wir befinden uns im zweiten Weltkrieg und die Judenverfolgung beginnt.
Sie flieht mit ihrer Familie in ein umgebautes Dachgeschoß, über ein Büro, welches von deutschen geführt wird. Mit ihrer Mutter, ihrem Vater, ihrer Schwester und einer weiteren fremden Familie wie einem einzelnen Mann werden sie dort zu siebt eingepfercht. Dort wird sie die nächsten zwei Jahre ihres Lebens verbringen. In einem Versteck wo sie Angst haben müssen, täglich zu sterben. Jedoch lesen wir nicht die ganze Zeit über von der Angst das die Nazis kommen. Es sind die Menschen und Ereignisse vor Ort. Sie muss mit dem fremden Kaufmann ein Zimmer teilen, welcher sie lüstern anschaut. Sie lernt den Jungen der anderen Familie zu lieben. Ihr Leben wird zwei Jahre lang in diesem Tagebuch nachzulesen sein. Geburtstage, Hunger, Dunkelheit. Alles ist dabei.
Eines Tages bricht das Tagebuch ab und wir erfahren in einem Nachwort was passiert ist. Dies erschüttert so sehr, dass es nach zwanzig Jahren immer noch Tränen in die Augen fließen lässt. Ein Buch welches man nie vergessen wird.