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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2021

Umfangreiche Geschichte über die Frauen einer Familie und der Insel Juist.

Die vier Gezeiten
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An erster Stelle möchte ich mich beim Lübbe Verlag und der Bloggerjury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken.

Wir erleben eine Geschichte mit viel Tiefgang, Stürmen und vielen Wendungen. ...

An erster Stelle möchte ich mich beim Lübbe Verlag und der Bloggerjury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken.

Wir erleben eine Geschichte mit viel Tiefgang, Stürmen und vielen Wendungen. Dies passt zur Location der Nordseeinsel Juist, wo die Geschichte fast vollständig stattfindet. Der Ort ist ziemlich fest und kaum verändert, aber die Zeit wo das Buch spielt ist vielfältig.

Um zu verstehen wer alles dabei ist hier erstmal eine Übersicht, der wichtigsten Familienmitglieder und Personen.

Johanne:

Wir erleben ihre Kindheit auf der Insel Juist in den 1930er Jahre. Als Tochter eines armen Hausmeisters der Alkoholiker ist und einer Mutter die sie einfach verlassen hat. Einfach hat sie es somit schon von Anfang an nicht gehabt. Ihre erste Liebe mit Gustav fällt in die Anfänge der Judenverfolgung und somit kann sie Gustav nur gehen lassen. Wilhelm wird somit ihr Partner und die beiden heiraten auch. Johanne hat den Sohn Joost und Tochter Adda. Joost stirbt im jungen Erwachsenenalter am noch unbekannten Aids, welcher er sich beim ungeschützten Sex mit Männern eingefangen hat. Als die Bombenangriffe beginnen, flüchtet Johanne mit Adda auf die Insel. Wilhelm ist derweilen nicht mehr am Leben und sie Witwe.

Adda:

Wir erleben Ihre Kindheit und Jugend, aber vor allem Ihre Zeit im hier und jetzt, so wie sie mit knapp 18 schwanger wird. Adda wird von Jan, einem Medizinstudenten schwanger. Eine Schande Mitte der 60er. Also nimmt sie das Angebot an, auf der Insel den Kurgast Dr. Eduard Kießling zu heiraten. Er ist wesentlich älter als sie, aber ihn stört das nicht. Immerhin bekommt er ein Bein in das florierende Hotel rein, welches Mutter Johanne leitet. Addas erste Tochter Wanda wächst im Glauben auf, dass er ihr Vater sei. Es folgen die drei Töchter Frauke, Theda und Marijke. Die Kinder wachsen alle auf der Insel auf. Unter dem Dach des Patriarchen und einer schwierigen Familiengeschichte.

Denn dies ist es. Ein Buch über eine Familie mit so endlos vielen Geheimnissen und Dramen.

Wir erleben den Krieg mit. Ungewollte Schwangerschaften. Die Unterdrückung von Frauen und der fehlenden Meinungsfreiheit.

Wir erleben die Geschichte im hier und heute wo der cholerische, engstirnige und besserwissende Patriarch der Familie das Bundesverdienstkreuz erhalten soll. Dies hat er sich mit Lügen, Ellenbogen und das aneignen der Ideen anderer für sich beansprucht. Gestört werden die Vorbereitungen von der jungen Helen. Die junge Frau kommt aus Neuseeland und ist Adda wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie sagt sie wäre mit der Familie verwandt. Doch niemand möchte ihr Glauben schenken. Außer Adda, die spürt das mehr dahintersteckt.

Wir erfahren aus Rückblicken in die Vergangenheit von Affären, wer wirklich wessen Vater ist, was manche Personen in ihrem Leben für Schuld und Druck auf sich nehmen um andere zu schützen. Wir lesen im Tagebuch von Tochter Wanda, welche in den Watt ging und stab.

Es ist sehr Umfangreich an Geschehen und Eindrücken. Wir reisen durch fast 70 Jahre Geschichte. Von dem was in der DDR passiert ist und wie sich die Insel und die Menschen verändert haben. Viele Namen und Personen kommen und gehen. Den Zusammenhang zu behalten ist echt schwierig gewesen. Zudem sehr viele Infos über das Watt und die Gezeiten.

Was mich persönlich störte, war die Oberflächlichkeit der Familie. Das niemand so wirklich über Gefühle und Probleme mit den anderen gesprochen hat. Das alles unter den Tisch gekehrt wurde. Der Streit um denselben Mann, der Neid um einen Gegenstand, das Missverstehen warum Johanne so kalt wirkt. Alles wird nach und nach aufgedeckt. Für die Charaktere werden in knapp einer Woche fast alle offenen Fragen ihrer gesamten Lebenszeit aufgedeckt. Für diese und besonders für den Leser etwas viel.

Die Geschichte hat Tiefgang, sie zeigt viele Facetten, Ereignisse und macht Lust nach Juist zu fahren. Aber manchmal ist etwas weniger, etwas mehr. So hätte ich mir bei dem Roman etwas weniger Enthusiasmus gewünscht, wenn es darum geht dieser Familie leidvolles anzutun.

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Ganz nett aber kein Hypebuch

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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„Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind?“ ist kaum erschienen da war der Hype und die Erwartung schon groß gewesen. Denn Stefanie Hasse ist eine der bekanntesten deutschen Autorinnen und sehr erfolgreich ...

„Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind?“ ist kaum erschienen da war der Hype und die Erwartung schon groß gewesen. Denn Stefanie Hasse ist eine der bekanntesten deutschen Autorinnen und sehr erfolgreich in dem was sie schreibt.

So habe ich auch nicht nein sagen können, wir mir die Möglichkeit bestand, das Buch zu lesen. Denn Bücher von jungen Menschen die bereits im Studienalter sind, finde ich, gibt es einfach zu selten und dann noch in Verbindung mit einer Studentenverbindung hört sich unheimlich gut an.

So erleben wir die junge Cara, die frisch am St. Joseph studieren will. Das Elite-College hat jedoch recht hohe Studiengebühren und auch die weiteren Kosten sind recht hoch. So hat Caras Familie und Verwandtschaft Geld gesammelt und auch Hypotheken aufgenommen um ihr diesen Traum zu ermöglichen. Leider hat sie Pech und das gewählte Zimmer, welches schon nicht nah am College ist, ist verschimmelt. Nebenbei muss sie kellnern. Alles scheint sich gegen Cara zu stellen.

So hat sie zwar Hilfe durch ihre Freundin Hannah welche ihr zuhört und ihrer neuen Freundschaft mit dem sexy Tyler der ihr die Couch anbietet, diese will sie aber nicht wahrnehmen. Umso überraschender ist sie, dass sie für die Studentenverbindung der „Ravens“ ausgesucht wird. Diese sind bekannt für ihre Reichweite, ihre Macht und für ihre beliebten Mitglieder. Doch einfach so wird es nicht. Denn sie muss durch die Matching Night, in der sie mit einem jungen Mann der Lions (der männlichen Verbindung) verkuppelt wird. Gemeinsam müssen sie mehrere Aufgaben bewältigen. So einfach wie sich das ganze anhört soll es doch nicht werden.

Ist Cara bereit ihre Freundschaft und ihr Leben der Studentenverbindung zu opfern? Dafür ein Stipendium erhalten, kostenlose Unterkunft und Verpflegung? Nicht mehr pendeln, nicht mehr nebenbei jobben. Doch der Preis ist höher als sie vermuten wird.

Denn ihre Freundin Hannah warnt sie. In der Vergangenheit ist eine Studentin aus der Verbindung spurlos verschwunden und Cara könnte die nächste sein.

Eine Story gemischt aus Collegesorgen, Existenzsorgen, der Versuch sich treu zu bleiben, Freunde zu halten und gleichzeitig noch zwischen zwei Kerlen wählen.

Cara hat es in dem Buch nicht leicht. Die Dreiecksbeziehung, die Heimlichtuerei, Prüfungen der Uni wie der Ravens. Alles in allem hat sie es schon schwer. Man mag Cara. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen, ist bereit für alles hart zu arbeiten. Aber manchmal merkt man auch, dass sie noch sehr jung und leichtgläubig ist. So manche Reaktion in ihrem Verhalten war nicht ganz verständlich, aber so schlimm wie manch andere Büchercharaktere, ist sie dann Gott sei Dank nicht.

Zu den Männern kann ich wenig schreiben, da das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben wurde und wir nur oberflächliche Sicht auf diese haben. Sympathisch sind sie mir aber alle nicht.

Das Buch hat auf seine Art einen gewissen Thrill und für mich mehr Spannung als Lovestory. Am Ende des Buches ist dann noch das böse Erwachen und für Cara eine richtige schwere Situation entstanden. Als Leser erfahren wir dann erst im zweiten Teil wie sie mit dem Problem umgehen wird.

Das Buch lässt sich schnell und einfach lesen. Es ist für die breite Masse geschrieben und weder ein Jahreshighlight noch ein Flopp, sondern ganz nett für nebenbei.

Ich für mich bin zufrieden mit dem ersten Teil, aber für den zweiten habe ich einen zu großen SUB und bessere Neuerscheinungen, als dass ich diesen noch lesen werde.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Den Tsokos muss ich mit der Lupe suchen - ansonsten stabiler Krimi

Die siebte Zeugin
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Ein Familienvater verabschiedet sich von seiner Tochter, geht in eine Bäckerei und erschießt dort einen Mann. Ohne Widerstand zu leisten lässt sich dieser verhaften und der Skandalprozess für Berlin beginnt. ...

Ein Familienvater verabschiedet sich von seiner Tochter, geht in eine Bäckerei und erschießt dort einen Mann. Ohne Widerstand zu leisten lässt sich dieser verhaften und der Skandalprozess für Berlin beginnt. Was bewegte den Familienvater zu dieser Tat?

Den Grund will Strafverteidiger Rocco Eberhardt herausfinden. Auf einen Freispruch kann man nicht hoffen, aber er ist gewollt ihm zu helfen und zugleich dem Erzfeind, Oberstaatsanwalt Bäumler, einen Strich durch die Rechnung machen.

In recht kurzen Kapiteln, die teilweise nicht mal eine Seite lang sind, erfahren wir nach und nach die Hintergründe für die Tat. Warum wurde der Rechtsanwalt Lindner erschossen? Was bewegte Nölting zur Tat? Wusste seine Familie davon?

Für Rocco und seinen Ermittler sind das viele offene Fragen. Der er seinen Job wie ein Spiel sieht und nicht gerne verliert, hat das erste Mal das Bedürfnis es richtig anzugehen. Denn es ist eine Familie die hier auseinandergerissen werden soll. So wie es bei seiner der Fall ist. Denn im Leben von Rocco läuft auch nicht alles rund.

Wir erleben einen Justiz-Krími, mit dem Kampf um die Wahrheit, Bestechung und Eigeninteresse.
Wer eine einfache Lektüre sucht, wo der Täter bereits bekannt ist und das Motiv auch schon auf den ersten Seiten ersichtlich ist, ist hier richtig. Spannung kam für mich leider kaum auf. Auch der Titel, auf den Mann hin fieberte, war leider etwas irreführend. So hofft man das die 7. Zeugin etwas Besonderes zu Tage bringt, aber wurde dann doch sehr enttäuscht.

Ein weiterer Minuspunkt war für mich, dass hier Tsokos zwar auf dem Buch draufsteht, im Buch aber nicht wirklich zu finden ist. Seine sonstigen sehr detailreichen und zu hundert Prozent fachmännischen Fakten zur Rechtsmedizin sind hier nur minimal aufzufinden. Er bestätigt nur das Lingner tot ist und die Schüsse bewusst gesetzt wurden. Danke, dass war auch ohne Studium schnell begreifbar. Daher wäre es in der Konsumwelt, eine klassische Mogelpackung. Leider auch für mich.

Alles in allem ist eine nette Lektüre. Das Ende vom Buch ist zugleich eine Vorschau, auf den nächsten Teil und was hier Bestandteil der Geschichte sein wird. Aber es ist der erste Teil in sich geschlossen, auch wenn manche Leute von einem Cliffhanger sprechen. Dem ist nicht so.

Für mich wäre Tsokos ein Kaufargument gewesen. Da ich das Buch jedoch als Rezensionsexemplar erhalten habe, hier ein Dankeschön an Wasliestdu.de, bin ich froh es so erhalten zu haben. Den zweiten Teil werde ich jedoch nicht mehr lesen.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Vorkochen auf moderne Art

Meal Prep
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Wenn wir in der heutigen Zeit von etwas wenig haben, dann ist es Zeit. Selbst wenn wir viel von dieser haben, so möchten wir diese nicht mit zu viel Zeit beim kochen verbringen. So hat die Autorin Lena ...

Wenn wir in der heutigen Zeit von etwas wenig haben, dann ist es Zeit. Selbst wenn wir viel von dieser haben, so möchten wir diese nicht mit zu viel Zeit beim kochen verbringen. So hat die Autorin Lena Merz für alle Altersgruppen und jeden sozialen Status, vom Single bis zur Familienmutti, ein wunderbar abwechslungsreiches Kochbuch geschrieben.

Die Grundidee des Meal Prep ist das Vorkochen und dann die Möglichkeit es im Kühlschrank mehrere Tage, oder im Tiefkühler sogar Monate, zu parken und dann im schnellen warm machen zu können und dann zu genießen.

Die Aufmachung des Buches ist gut gemacht. Es ist erstmal optisch sehr schön anzusehen, die Bilder sind gut geworden, die Rezepte sind vielfältig. Jedes Rezept braucht nur wenige Lebensmittel und hat wenig Aufwand. Der größte ist fast schon im Vorfeld des Platzes schaffen im Kühlschrank bzw. in der Tiefkühltruhe.

So haben wir die Kategorien:

Frühstück: leichte, abwechslungsreiche Frühstücksmöglichkeiten, welche auch mehrere Tage im Kühlschrank überdauern. Lecker und gesund.

Kalte Gerichte: von Salaten und Bowls bis hin zu Deftigem. Mit Fleisch, Fisch und auch vegetarisch. Der Vorteil ist hier natürlich, dass es nicht mehr warm gemacht werden muss.

Warme Gerichte: auch hier ist die Auswahl abwechslungsreich, von der deftigen Pizza und Quiche über leichte fleischlose Gerichte wie Suppen die auf den Bildern direkt das Wasser im Mund sammeln lassen.

Gesunde Snacks: Nicht gleichzusetzen mit den Kalten Gerichten und super fürs Büro, der Schule oder zwischen zwei Vorlesungen. Obstlastig und köstlich anzusehen. Die Bilder sehen klasse aus und wenn man dann noch sieht das es alles gesund ist, möchte man sofort loskochen.

Alles in allem ein Kochbuch für jeden Tag, für jede Situtation. Das tolle ist, man stellt sich ein oder zwei Tage in die Küche und hat dann für alle Tage was vorbereitet. Einmal Zeit aufgewendet, wo anders die Zeit gespart.

Ich finde das Buch ist empfehlenswert und freu mich die Tage mal mehrere Gerichte auszuprobieren.

Sehr gut fand ich noch am Anfang des Buches den Hinweis auf die „GU Kochen Plus“ – App runterladen. Die Lieblingsrezepte dabeihaben und dazu direkt die Einkaufsliste zum Abhaken.

Veröffentlicht am 16.02.2021

Für Licht wird es Dunkel, den leider ist das ein Megafail gewesen

Lovely Curse, Band 2: Botin des Schicksals
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Wenn ich etwas gut kann, dann ist es gegen den Strom zu schwimmen. Denn ich sehe die Fehler, die Unstimmigkeiten und die schlechte Umsetzung, sowie unliebsame Charaktere in Büchern oft anders als die breite ...

Wenn ich etwas gut kann, dann ist es gegen den Strom zu schwimmen. Denn ich sehe die Fehler, die Unstimmigkeiten und die schlechte Umsetzung, sowie unliebsame Charaktere in Büchern oft anders als die breite Masse. So mag es eventuell daran liegen, dass ich schon was älter bin als die Teenager bis hin zu den Mittzwanziger welche die Bücher von Kira Licht gerade zu vergöttern, bzw. sie als Autorin. Leider kann ich sie nicht auf mein Siegertreppchen der wirklich für mich guten Autorinnen stellen. So hat mich der zweite Band auch wirklich sehr enttäuscht und ich hätte diesen, wie den ersten schon, komplett als Hörbuch hören sollen anstatt ihn neu zu kaufen.

Ich fasse hier nur kurz zusammen was wir bis hierhin haben:

Vier apokalyptische Reiter (mal mit Pferd, mal mit Auto, mal mit Motorrad) müssen das Ende der Welt verhindern. Dafür müsste man aber erst den vierten finden. Bis jetzt haben hier Aria, Noemi und Dean. Alle mit neuen Haarfarben welche sich über Nacht, selbst nach frischen färben, wieder zurückfärben. Sie haben spezielle Fähigkeiten, welche diese im Kampf einsetzten sollen.

So wirklich wissen sie nicht wer der vierte Reiter ist und wo sie suchen sollen. Im Allgemeinen Wissen sie nichts, trotz ständigem Fragen von Onkel Google. Den guten Onkel daheim der Ahnung hat oder einen Mann der Kirche den man kennt, fragt man natürlich nicht.

So sind Naturgewalten in der kleinen Stadt unterwegs und die Tiere sterben elendig an der roten Alge im Wasser. Hier ist man wenigstens versucht noch was zu machen.

So das wäre dann der grobe Abriss. Nun kommt das große Ganze was neben dem Versuch die Erde zu retten stattfindet. Die Dreieckskiste zwischen Aria und ihren beiden Jungs Simon und Dean.

Band 1: Aria kommt mit den lieben Simon zusammen. Ein toller Junge, überall beliebt, spielt Football, hilft im Diner seines Vaters aus. Band 2: Simon mutiert zum Arschloch. Und das so richtig. Also muss Dean als neuer Kerl herhalten.

So haben wir eine Lovestory schön verpackt neben dem Weltuntergang, aber hey, Hormone haben Vorrang.

So nun komme ich zum dem was mir schon seit dem Vortag unter den Fingern brennt loszuwerden:

Fail 1:

Wiederholungen. Ständig und überall, und nicht nur einmal oder zwei Mal, sondern so oft, dass ich nicht zählen mag.

Tammy ist tot, Tammy ist tot, Tammy ist nicht mehr da, Tammy fehlt mir, was ist bloß passiert, Warum hat er uns nicht alle umgebracht?

Wer sagt das sie tot ist? Es stellt sich heraus, dass sie ein Engel ist und nun verschwunden ist. Wie sagt man so schön im Krimi: keine Leiche, also kein Beweis.

Ohne zu sehr zu spoilern, es ist der vierte Bote schon da. Und er schafft es sich zu verstecken in dem er sich jeden Tag aufs Neue die Haare färbt. Aria wiederholt so oft wie die Haarfärbemittel bei den Temperaturen stinken würden und wie auffällig diese im Müll wären. Ach klar, nur sie findet diese, der Rest wundert sich nicht und nun der Fehler überhaupt: Es stinken auch die Haare. Jeder der sich diese färbt, egal welche Farbe, weiß das es noch tagelang nachriecht. Hier wird sich täglich gefärbt und sie schnallt es nicht? Nicht nur eine nervige Wiederholung, sondern auch der Preis für absolute Dummheit geht hier nicht nur an den Charakter.

Fail 2: SPOILER!!!

Die Dreiecksbeziehung zwischen Aria, Simon und Dean. Erst war da der tolle, liebe, smarte Simon der bis zur Hochzeit auf den Sex warten würde. Und dann machte es peng und er ist ein sexbesessener Kerl der sie zu hart am Handgelenk festhält. Simon hat sich verändert. Er ist dominant, zeigt was er will, glaubt ihrer Geschichte nicht und stellt sie als dummes Kind da. Etwas was keine 16/17-Jährige gerne hört. Auch Aria nicht. Dann ein Kuss zwischen den beiden, sie fühlt nichts. Aber man küsst einfach nochmal und nochmal und nochmal. (Klar macht doch jeder). Dann kommt er ihr in der Scheune unterm Shirt zu nah und später in einer anderen Szene ist er auch zu schnell und zu drängend. Aria merkt das sie lieber Jungfrau bleiben möchte.

Also wechselt sie lieber zu Dean. Der legt zwar jeden zweiten Tag ne andere flach. Aber was solls. Am Anfang haut sie ihm noch auf die Finger, dass er sich benehmen soll. Er sagt: „Seit ich dich getroffen habe, hatte ich keine andere mehr.“ Oh mein Gott, feuchte Höschen für die jüngeren Leserinnen, somit hat es sich bei Dean bei den meisten wohl ins Herz befördert. Also gibt es, nicht allzu lange nach Simon, ein, zwei Küsschen und dann zack ab ins Heu und Aria lässt sich entjungfern. Interessant wie schnell sie von „ich fühle mich nicht reif genug dafür“ zu „gib es mir“ wechselt. Ob es nicht doch die Erfahrung ist die Simon nicht mitbringt?

Dies war für mich der mit Abstand größte Fail. Kira Licht als selbst noch recht junge Autorin von Mitte zwanzig schreibt Bücher für Kids von 12 Jahren bis hin zum jungen Erwachsenen und auch darüber hinaus. Aber gerade mit dem Blick auf die Jüngeren, was soll der Mist? Muss ich einer 16-Jährigen vermitteln das nach drei Küssen der erste Sex stattfinden muss und das mit einem Wechsel des Kerles innerhalb weniger Tage? Gerade Autoren die für so ein junges Publikum schreiben haben für mich auch ein Stück weit eine Fürsorgepflicht. Und da gehört sowas nicht rein. Es hätte das Händchen halten und Küssen vollkommen gereicht. Mag vielleicht jeder anders sehen, aber gerade in der heutigen Zeit wo die Aufklärung immer noch für die Katz ist, erwarte ich da mehr Feingefühl und verstand in einem hauptsächlich basierenden Jugendbuch und nicht YA oder NA.

Fail 3:

Auf einmal ist jeder Charakter alles, aber nicht das was er vorzugeben scheint. Ich gehe hier nicht stärker drauf ein, aber wir werden noch überrascht wer sich alles als Teil des himmlischen oder dämonischen Teams herausstellen wird. Und damit meine ich nicht die Unlogik, dass ein Charakter sogar mit zwei Persönlichkeiten besetzt wird. Das war dann der Fail in Sachen Charaktervergabe.

Grundsätzlich sind diese bei mir sehr gemischt empfunden wurden. So mag ich Aria für ihre ständigen Wiederholungen und ihre unreife und teilweise so dumme Art nicht. Kein Holzpfahl der Welt kann groß genug für sie sein, um das Offensichtliche nicht zu sehen.

Dean erfährt man etwas mehr von, aber der Fail aus Fail 2, den er mit zu verantworten hatte, machte ihn mir auch nicht sympathischer.

Noemi mochte ich als einzige, ihre bissige Art ist frisch und für mich amüsant gewesen. Gerade die Treue zu ihrem im Koma liegenden Freund fand ich super. Hier könnte sich Aria mal eine Scheibe von abschneiden.

Simon ist das Arschloch in diesem Buch, aber dies gehört einfach zu der Story. Von daher weder positiv noch negativ bewerten kann.

Fazit:

Alles in allem denke ich mir, das Hörbuch wäre besser gewesen. Gerade der flüssige Stil den die meisten bei Licht´s Büchern anpreisen ist für mich nicht existent. Ich lese z.Z. einen Krimi und ein anderes Jugendbuch, da fliegt man durch die Seiten, hier ist es nicht der Fall. Der Schreibstil ist zu wiederholend, schleppend und stellenweise zäh. Das Buch hätte auch locker einhundert Seiten weniger haben können und kompakter mehr Spannung gehabt. Die Charaktere sind für mich nicht ausgeprägt genug und die Lovestory einfach nur reingedrängt, für das Publikum welches sowas unbedingt braucht.

Ich kann leider keine Empfehlung für den zweiten Teil geben und den ersten ohne den Zweiten lohnt, nicht, also lasst es ganz sein.

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