Cover-Bild Die vier Gezeiten
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 26.02.2021
  • ISBN: 9783751703819
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Anne Prettin

Die vier Gezeiten

Roman

Die Kießlings gehören zu Juist wie die Gezeiten. Als Patriarch Eduard das Bundesverdienstkreuz erhält, kommen sie alle zusammen: Eduards Frau Adda, die drei Töchter, sowie Großmutter Johanne. Doch in die Generalprobe platzt Helen aus Neuseeland, die behauptet, mit der Sippe verwandt zu sein. Und tatsächlich: Sie ist Adda wie aus dem Gesicht geschnitten. Gemeinsam gehen sie dem Rätsel ihrer Herkunft nach. Denn Adda ahnt: Der Schlüssel zur Wahrheit liegt im familieneigenen Hotel de Tiden, dort, wo vor 75 Jahren alles begann.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2021

vier Gerationen Frauen und ihr Schicksal

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„Die vier Gezeiten“ von Anne Prettin erschien am 26.02.2021 beim Verlag Lübbe.
Das Cover ist farblich sehr schön gestaltet.

Die junge Neuseeländerin Helen platzt mitten in die Generalprobe zu Patriarch ...

„Die vier Gezeiten“ von Anne Prettin erschien am 26.02.2021 beim Verlag Lübbe.
Das Cover ist farblich sehr schön gestaltet.

Die junge Neuseeländerin Helen platzt mitten in die Generalprobe zu Patriarch Eduard Kießlings Rede, anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Die ganze Familie ist anwesend und staunt nicht schlecht, als Helen die Behauptung aufstellt mit ihnen verwandt zu sein. Zur Verblüffung aller der gesamten Sippschaft, scheint etwas dran zu sein, denn Helen ist Adda Eduards Ehefrau wie aus dem Gesicht geschnitten. Gemeinsam gehen Adda und Helen dem Rärsel um ihre Adoption auf die Spur. Was sie alles zu Tage bringen, ahnen sie nicht, denn die Vergangenheit birgt viele Geheimnisse.

Der Prolog beginnt die Geschichte mit einem dramatischen Tagebucheintrag einer jungen Frau, die sich im Watt das Leben nehmen möchte. Was daraus geworden ist, erfährt der Leserin im Verlauf der Geschichte. Die Erzählung beginnt 30 Jahre späte mit den Vorbereitungen zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und dem Auftauchen der jungen Helen.
Die Autorin hat ihre Handlung mit sehr interessanten Zeitsprüngen versehen, die die Jugend der Urgroßmutter Johanne, in der NS – Zeit beleuchten. Da hat das Schicksal der der Frauen der Familie begonnen, das sich über Generationen wiederholt. Anne Prettin zeigt in ihrer komplexen Familiengeschichte sehr bildhaft auf, was aus quälender Sprachlosigkeit entsteht. Durch Helens Erscheinen bricht Adda aus dem Hamsterrad aus und die Puzzleteile fügen sich zusammen, als die Geheimnisse jeder einzelnen zu tage gebracht werden.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, sie besitzen Charisma, Ecken und Kanten, sind vielschichtig und wirken dadurch sehr lebendig.
Der Schreibstil ist abwechslungsreich, detailliert, bildhaft wurde die Insel zu Leben erweckt. Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven, so ist der Leser
in immer hautnah am Geschehen und bei den Figuren.

Fazit: „Die vier Gezeiten“ ist eine komplexe Familiengeschichte, sehr facettenreich mit Höhen und Tiefen wie die Gezeiten. Das Schicksal der Frauen, über 4 Generationen, das sich wiederholt, hat mich tief berührt, weil sie einfach miteinander hätte sprechen sollen, so wären ihnen vieles erspart geblieben. Besonders gut haben mir die Verwebung von Fiktion und Wirklichkeit, mit Einblicken in die NS – Zeit, gefallen. Ich wurde von der Geschichte sehr gut unterhalten, deshalb gebe ich meine
Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.02.2021

Umfangreiche Geschichte über die Frauen einer Familie und der Insel Juist.

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An erster Stelle möchte ich mich beim Lübbe Verlag und der Bloggerjury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken.

Wir erleben eine Geschichte mit viel Tiefgang, Stürmen und vielen Wendungen. ...

An erster Stelle möchte ich mich beim Lübbe Verlag und der Bloggerjury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken.

Wir erleben eine Geschichte mit viel Tiefgang, Stürmen und vielen Wendungen. Dies passt zur Location der Nordseeinsel Juist, wo die Geschichte fast vollständig stattfindet. Der Ort ist ziemlich fest und kaum verändert, aber die Zeit wo das Buch spielt ist vielfältig.

Um zu verstehen wer alles dabei ist hier erstmal eine Übersicht, der wichtigsten Familienmitglieder und Personen.

Johanne:

Wir erleben ihre Kindheit auf der Insel Juist in den 1930er Jahre. Als Tochter eines armen Hausmeisters der Alkoholiker ist und einer Mutter die sie einfach verlassen hat. Einfach hat sie es somit schon von Anfang an nicht gehabt. Ihre erste Liebe mit Gustav fällt in die Anfänge der Judenverfolgung und somit kann sie Gustav nur gehen lassen. Wilhelm wird somit ihr Partner und die beiden heiraten auch. Johanne hat den Sohn Joost und Tochter Adda. Joost stirbt im jungen Erwachsenenalter am noch unbekannten Aids, welcher er sich beim ungeschützten Sex mit Männern eingefangen hat. Als die Bombenangriffe beginnen, flüchtet Johanne mit Adda auf die Insel. Wilhelm ist derweilen nicht mehr am Leben und sie Witwe.

Adda:

Wir erleben Ihre Kindheit und Jugend, aber vor allem Ihre Zeit im hier und jetzt, so wie sie mit knapp 18 schwanger wird. Adda wird von Jan, einem Medizinstudenten schwanger. Eine Schande Mitte der 60er. Also nimmt sie das Angebot an, auf der Insel den Kurgast Dr. Eduard Kießling zu heiraten. Er ist wesentlich älter als sie, aber ihn stört das nicht. Immerhin bekommt er ein Bein in das florierende Hotel rein, welches Mutter Johanne leitet. Addas erste Tochter Wanda wächst im Glauben auf, dass er ihr Vater sei. Es folgen die drei Töchter Frauke, Theda und Marijke. Die Kinder wachsen alle auf der Insel auf. Unter dem Dach des Patriarchen und einer schwierigen Familiengeschichte.

Denn dies ist es. Ein Buch über eine Familie mit so endlos vielen Geheimnissen und Dramen.

Wir erleben den Krieg mit. Ungewollte Schwangerschaften. Die Unterdrückung von Frauen und der fehlenden Meinungsfreiheit.

Wir erleben die Geschichte im hier und heute wo der cholerische, engstirnige und besserwissende Patriarch der Familie das Bundesverdienstkreuz erhalten soll. Dies hat er sich mit Lügen, Ellenbogen und das aneignen der Ideen anderer für sich beansprucht. Gestört werden die Vorbereitungen von der jungen Helen. Die junge Frau kommt aus Neuseeland und ist Adda wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie sagt sie wäre mit der Familie verwandt. Doch niemand möchte ihr Glauben schenken. Außer Adda, die spürt das mehr dahintersteckt.

Wir erfahren aus Rückblicken in die Vergangenheit von Affären, wer wirklich wessen Vater ist, was manche Personen in ihrem Leben für Schuld und Druck auf sich nehmen um andere zu schützen. Wir lesen im Tagebuch von Tochter Wanda, welche in den Watt ging und stab.

Es ist sehr Umfangreich an Geschehen und Eindrücken. Wir reisen durch fast 70 Jahre Geschichte. Von dem was in der DDR passiert ist und wie sich die Insel und die Menschen verändert haben. Viele Namen und Personen kommen und gehen. Den Zusammenhang zu behalten ist echt schwierig gewesen. Zudem sehr viele Infos über das Watt und die Gezeiten.

Was mich persönlich störte, war die Oberflächlichkeit der Familie. Das niemand so wirklich über Gefühle und Probleme mit den anderen gesprochen hat. Das alles unter den Tisch gekehrt wurde. Der Streit um denselben Mann, der Neid um einen Gegenstand, das Missverstehen warum Johanne so kalt wirkt. Alles wird nach und nach aufgedeckt. Für die Charaktere werden in knapp einer Woche fast alle offenen Fragen ihrer gesamten Lebenszeit aufgedeckt. Für diese und besonders für den Leser etwas viel.

Die Geschichte hat Tiefgang, sie zeigt viele Facetten, Ereignisse und macht Lust nach Juist zu fahren. Aber manchmal ist etwas weniger, etwas mehr. So hätte ich mir bei dem Roman etwas weniger Enthusiasmus gewünscht, wenn es darum geht dieser Familie leidvolles anzutun.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Von meiner Seite aus eine Leseempfehlung, vor allem für die, die gerne historischen Romane lesen,

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Mein Start mit diesem Buch war leider nicht allzu gut. Durch die vielen Charaktere und Zeitsprünge konnte ich dem eigentlichen Geschichtsverlauf nicht so gut folgen. Nach einigen Seiten legte sich mein ...

Mein Start mit diesem Buch war leider nicht allzu gut. Durch die vielen Charaktere und Zeitsprünge konnte ich dem eigentlichen Geschichtsverlauf nicht so gut folgen. Nach einigen Seiten legte sich mein anfängliches Problem und ich erkannte die Vorteile der verschiedenen Erzählperspektiven und Zeitsprünge.

In dem Buch werden alte Familiengeheimnisse aufgedeckt und von verschiedenen Charakteren und Zeiten beleuchtet. So lesen wir beispielsweise aus dem Tagebuch von Addas toter Tochter Wanda, erfahren im hier und jetzt was in Helens oder Addas Leben passiert und treffen Johanne, Addas Mutter, in ihren jungen Jahren an. Es war sehr spannend in die Jahre zwischen 1934 und 2008 einzutauchen. Die geschichtlichen Ereignisse wurden dabei ebenso eingebracht, wie die familiären. Vier Generationen starker Frauen treffen wir in verschiedenen Lebensabschnitten an und erfahren dabei, wie ihre Mitmenschen und die Gesellschaft in der jeweiligen Zeit auf die Frauen einwirkten. Nach und nach erfährt man, was es mit dem Familiengeheimnis auf sich hat. Beim Lesen konnte ich schon Zusammenhänge entdecken, die die Protagonistinnen selbst noch nicht gesehen haben. Allerdings war das, was ich geglaubt hatte als Geheimnis aufgedeckt zu haben, nicht ganz wahr und auch nur ein Bruchteil der wahren Geschehnisse! Die Protagonistin Adda reflektierte am Ende ihr Leben und kam zu Erkenntnissen, die auch der Leser für sich als Lebensweisheit mitnehmen kann.

Das Setting in Juist war sehr schön gewählt. Auch Juist veränderte sich über die Zeit, was man als Leser sehr gut miterleben konnte. Der Aspekt Umweltschutz spielt dabei auch eine Rolle und wurde sehr schön in die Geschichte eingearbeitet, sodass man beim Lesen auch noch etwas lernen konnte. Vor allem die Atmosphäre zwischen den 30er- und 50er-Jahre so zu „erleben“ war sehr interessant.

Durch die vielen Charaktere konnte ich keine Bindung aufbauen, das war hier aber auch nicht weiter schlimm. Die Oberflächlichkeit der Charaktere lag mitunter an den vielen Geheimnissen, die sie mit sich rumtragen. Das wurde mir gegen Ende hin immer klarer. Dadurch, dass ich mehr und mehr erfuhr, verschwand diese Oberflächlichkeit und ich konnte zumindest manche Entscheidungen, die die Frauen trafen, verstehen.

Das Buch hatte mich ab der Mitte so richtig gepackt und ich wollte immer mehr über die Vergangenheit von Helen wissen.

Mir fällt es um ehrlich zu sein schwer eine Rezension zu verfassen, da ich euch nicht spoilern möchte. Die Geschichte konnte mich am Ende doch begeistern. Von meiner Seite aus eine Leseempfehlung, vor allem für die, die gerne historischen Romane lesen, da auch vieles in der Vergangenheit spielt.