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Veröffentlicht am 01.03.2018

Spannend, ergreifend und mit viel Potential!

Sun Warrior
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Dies ist der zweite Band einer Reihe über eine dystopische, aber sehr ursprüngliche Welt, in der verschiedene Clans mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen existieren. Ich würde unbedingt empfehlen, zuerst ...

Dies ist der zweite Band einer Reihe über eine dystopische, aber sehr ursprüngliche Welt, in der verschiedene Clans mit sehr unterschiedlichen Lebensweisen existieren. Ich würde unbedingt empfehlen, zuerst den ersten Band zu lesen, da sehr viele Charaktere eine wichtige Rolle spielen, denen man dort schon begegnet ist und die sich enorm entwickelt haben. Ohne Vorkenntnisse ist es schwer, den Überblick zu behalten, denn es sind wirklich viele Menschen und beim Stamm des Lichts kommen auch noch die jeweiligen Gefährten, die Hunde, dazu.

Die Handlung setzt genau an der Stelle wieder ein, an der das erste Buch aufgehört hat. Ein verheerender Waldbrand droht die Stadt des Lichts zu vernichten. Mari, die Mondfrau und Nik, der Sonnenkrieger versuchen, das Schlimmste zu verhindern. Einige Stammesmitglieder schlagen sich auf ihre Seite und akzeptieren die veränderten Verhältnisse, die sich aus der Gründung eines ganz neuen Clans ergeben, doch viele beharren auf den alten Traditionen und schwören Rache. Allen voran Thaddeus, der rücksichtslos und von einer wesensverändernden Krankheit befallen, seine eigenen Ziele durchsetzen will. Doch mit den unbarmherzigen Hautdieben existiert noch eine andere Gefahr, die am Ende das Leben aller Waldbewohner bedroht!

Mich hat die Geschichte sofort nach den ersten Seiten wieder gepackt und in ihren Bann gezogen. Nach dem ersten rasanten Kampf gegen die Flammen bekommt man als Leser in einer ruhigeren Phase, durch viele ausführliche Dialoge der Protagonisten, die nötigen Erklärungen geliefert, um die bisherigen Ereignisse zu verstehen. Dabei werden detaillierte Einblicke in die verschiedenen Lebensweisen der Clans gewährt, die zum Teil auch etwas langatmig geraten sind. Dabei hat mir die warmherzige und eindrucksvolle Darstellung der engen Bindung, die die Tiere zu ihrem Menschen eingehen, besonders gut gefallen. Erstmals spielt hier auch der Luchsmann Antreas mit seiner Gefährtin Bast eine größere und wichtige Rolle. Ich musste an manchen Stellen richtig lachen, weil die manchmal arroganten Eigenarten der großen Raubkatze im Vergleich zu den immer ergebenen Hunden, genau so wie bei unseren heutigen Haustieren beschrieben wird.

Bemerkenswert sind die Bemühungen von Nik und Mari, die verschiedenen Clanangehörigen unter einen Hut zu kriegen. Da sind lang bestehende Feindschaften zu überwinden, alte Gesetze in Frage zu stellen und jegliche Andersartigkeit zu tolerieren und zu akzeptieren. Sie meistern diese Schwierigkeiten mit viel Herz und überzeugendem, gesundem Menschenverstand. Ich finde das beispielhaft und durchaus übertragbar auf unsere heutigen Konflikte. Dabei wird deutlich gemacht, dass es nicht nur einen oder wenige Helden geben muss, sondern dass jeder mit seinen persönlichen, manchmal sehr kleinen Heldentaten, zum Erreichen großer Ziele, im Rahmen seiner Möglichkeiten, beitragen kann. Mich haben dann besonders die anfangs unsympathischen Charaktere überrascht, die sich plötzlich als wertvolle Helfer erwiesen haben. Das Motto lautet: Gemeinsam sind wir stark!

Eine spannende und ergreifende Geschichte, mit viel Potential, die noch lange nicht fertig erzählt ist und die mich uneingeschränkt begeistert hat.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Oberflächliche Shooter-Action

Armada
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Zack Lightman ist ein begnadeter Gamer und hat sich im Computerspiel "Armada" einen Platz in den weltweiten Top Ten erkämpft. Sein Vater ist schon kurze Zeit nach seiner Geburt bei einem Arbeitsunfall ...

Zack Lightman ist ein begnadeter Gamer und hat sich im Computerspiel "Armada" einen Platz in den weltweiten Top Ten erkämpft. Sein Vater ist schon kurze Zeit nach seiner Geburt bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen und so hat er ein enges Verhältnis zu seiner Mutter und seinen Freunden, die ebenfalls gerne zocken. Sein normales, beschauliches Leben endet plötzlich, als auf dem Hof seiner Schule ein Shuttle der Earth Defence Alliance landet und er an Bord gehen soll. Aber diese Schiffe gibt es doch nur im virtuellen Armada-Spiel, oder nicht?

Die Idee, die hinter der Handlung steckt, ist zwar nicht neu, aber sehr unterhaltsam. Ich konnte mich gut in Zack hineinversetzen und seine Verwirrung, aber auch die Faszination nachvollziehen. Morgens sitzt er noch in der Schule und ein paar Stunden später versucht er, in einem Weltraumkrieg die Erde gegen eine außerirdische Invasion zu verteidigen. Das Erzähltempo des Buches ist rasant und atemberaubend, was zur Spannung beiträgt. Allerdings haben mich die vielen technischen Begriffe und die ständigen Verweise zu Filmen, Spielen und Musik gestört. Man wird regelrecht damit überhäuft und das hemmt den Lesefluss.

Die Stimmung ist sehr militärisch geprägt und auch die Bedeutung der Ränge und Orden ist für meinen Geschmack zu präsent und typisch amerikanisch. Doch es gibt auch witzige Anekdoten, die zwischendurch zum Schmunzeln anregen. So spielt zum Beispiel Stephen Hawking eine kleine Rolle und ein Mitstreiter verwechselt ständig die außerirdischen Europianer mit Europäern...

Die Story liest sich wie ein Science Fiction Film mit viel Shooter-Action und einem Schuss amerikanischen Patriotismus. Leider ist die Handlung sehr vorhersehbar, kommt ohne großartige Wendungen aus und auch die Charaktere bleiben nicht im Gedächtnis. Das Buch ist aber zur oberflächlichen Unterhaltung gut geeignet.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Eine Familie zwischen den Zeiten

Nördlich von Nirgendwo
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Die 13-jährige Mia muss mit ihrer Mutter überraschend die Ferien in einem Küstenort am Ende der Welt (so kommt es ihr vor) verbringen, weil ihr Großvater ganz plötzlich verschwunden ist. Die Großmutter ...

Die 13-jährige Mia muss mit ihrer Mutter überraschend die Ferien in einem Küstenort am Ende der Welt (so kommt es ihr vor) verbringen, weil ihr Großvater ganz plötzlich verschwunden ist. Die Großmutter ist verzweifelt und da ist auch noch der Pub mit Frühstückspension, der geführt werden muss. Sie versucht das Beste aus der Situation zu machen und neben ihren Sorgen, ohne ihre Freundinnen und Handynetz, trotzdem ein wenig Spaß zu haben. Bei einem Spaziergang mit dem Hund ihrer Oma, sieht sie ein verlassenes Fischerboot, in dem sie das Tagebuch eines Mädchens entdeckt. In der Hoffnung, endlich eine gleichgesinnte Freundin gefunden zu haben, schreibt sie eine Nachricht hinein und liest am nächsten Tag tatsächlich eine Antwort darin...

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen und man kommt schnell in die Handlung hinein. Mia ist mir sofort sympathisch gewesen und ich konnte ihre Gedanken problemlos nachvollziehen. Da im Klappentext schon steht, dass es sich um ein Zeitreise-Abenteuer handelt, werden die Zusammenhänge dem Leser relativ schnell klar, bevor sich auch für Mia zum Ende hin alles aufklärt. Bis dahin bleiben aber etliche Geheimnisse offen, so dass man gespannt sein kann, wie sich die Geschichte auflöst. Einige dramatische Szenen sorgen auch noch für ausreichend Spannung, wobei ein mysteriöser Kompass eine wichtige Rolle spielt.
Ein schöner Aspekt ist, wie der Zusammenhalt innerhalb der Familie dargestellt wird und wie Mia durch die Ereignisse ihre Großmutter immer besser versteht.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn es ein paar unlogische und verwirrende Tatsachen enthält, was bei Zeitreise-Szenarien natürlich nicht ausbleibt. Man sollte dies einfach ausblenden und sich dem Genuss dieser abenteuerlichen Geschichte hingeben.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Entzückend und liebenswert

Lieselotte versteckt sich (Mini-Broschur)
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Dies ist ein weiterer Band über die Kuh Lieselotte, der nun als Mini-Ausgabe herausgekommen ist. Schauplatz ist wieder der Bauernhof mit seinen liebenswerten Tieren, die diesmal verstecken spielen. Alle ...

Dies ist ein weiterer Band über die Kuh Lieselotte, der nun als Mini-Ausgabe herausgekommen ist. Schauplatz ist wieder der Bauernhof mit seinen liebenswerten Tieren, die diesmal verstecken spielen. Alle haben schon ein passendes Versteck gefunden, nur Lieselotte sucht noch und klettert schließlich in einen Baum bis ganz nach oben. Doch dann bemerkt sie voller Schreck, dass sie nicht mehr alleine herunterkommt. Da versuchen die anderen Tiere und die Bäuerin ihr zu helfen, doch auch ihnen passiert ein Missgeschick. Zum Glück können die Hühner den Postboten zu Hilfe holen...

Die kurzen Texte sind ideal zum Vorlesen und die Kinder können auf den detaillierten Zeichnungen die versteckten Tiere suchen und dabei, wie auch auf allen anderen Seiten, ganz entzückende Dinge entdecken. Ich habe mich selbst richtig in die wunderbaren Illustrationen verliebt. Sie sind sehr witzig und man entdeckt auch beim wiederholten Anschauen immer noch etwas Neues. Ganz nebenbei und lustig verpackt, werden auch Werte wie Mitgefühl, Fürsorge und Hilfsbereitschaft vermittelt. In der heutigen, oft hektischen Zeit, entführen diese Geschichten in ein Stückchen heile Welt, in der Harmonie und Freude vorherrschen. Uns hat das Buch wieder großen Spaß gemacht und es ist in dem handlichen, kleineren Format auch ideal zum Mitnehmen.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Zeitloses Abenteuer

Insel der blauen Delfine
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Das Indianermädchen Won-a-pa-lei lebt mit ihrem Stamm auf einer abgelegenen Pazifikinsel. Das Leben dort ist zwar hart und manchmal gefährlich, aber die Menschen leben im Einklang mit der Natur und bekommen ...

Das Indianermädchen Won-a-pa-lei lebt mit ihrem Stamm auf einer abgelegenen Pazifikinsel. Das Leben dort ist zwar hart und manchmal gefährlich, aber die Menschen leben im Einklang mit der Natur und bekommen von ihr alles was sie brauchen. Die Männer jagen und fischen, die Frauen sammeln und kümmern sich um alle häuslichen Belange. Der Frieden wird jäh gestört als ein Schiff mit fremden Männern in der Bucht vor Anker geht. Sie jagen Seeotter und sind nicht bereit, die vereinbarten Anteile an die Indianer abzugeben. Es kommt zum erbitterten Kampf in Folge dessen Won-a-pa-lei alleine auf der Insel zurückbleibt...

Die Handlung ist so lebendig beschrieben, dass man sich sofort in die Situation des Mädchens hineinversetzen kann. Das Leben der Inselbewohner und die Schwierigkeiten mit denen sie zu kämpfen haben, werden anschaulich dargestellt. Das Jugendbuch ist überraschend anspruchsvoll und war auch für mich als Erwachsene interessant, da es einige spannende Kampf-Szenen, Tier-Jagden, Naturkatastrophen und auch Tote zu beklagen gibt. Dies wird aber nicht brutal, sondern eher als etwas zum Inselleben dazu Gehörendes und daher Normales beschrieben.

Als das Mädchen alleine ums Überleben kämpft, muss sie sich dazu durchringen, Waffen anzufertigen und zu jagen. Das ist ihrem Glauben nach, nur Männern erlaubt. Es ist interessant zu verfolgen, wie sie sich trotzdem langsam immer mehr zutraut und feststellt, dass nichts Schlimmes passiert, obwohl sie uralte Gesetze bricht. Die Freundschaft zu einem wilden Hund und später auch noch zu anderen Tieren, macht die Erzählung gefühlvoll und warmherzig.

Mir hat besonders gefallen, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht und dass das Robinson-Crusoe-Mädchen tatsächlich gelebt hat. Ich kann dieses zeitlose und spannende Abenteuer für jung und alt wärmstens empfehlen.