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Veröffentlicht am 30.08.2017

Die fantastische Magie der Bücher!

Die Spur der Bücher
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Endlich geht es weiter mit der Bibliomantik in London. Wer die Trilogie "Die Seiten der Welt" mochte, wird dieses Buch lieben! Es ist definitiv mein Fantasy-Highlight des Jahres 2017. Kai Meyer hat es ...

Endlich geht es weiter mit der Bibliomantik in London. Wer die Trilogie "Die Seiten der Welt" mochte, wird dieses Buch lieben! Es ist definitiv mein Fantasy-Highlight des Jahres 2017. Kai Meyer hat es geschafft, mich mit dieser Vorgeschichte noch mehr für seine Thematik zu begeistern. Mit neuen Ideen, die auf einem schon bestehenden Gerüst aufbauen, lässt er den Zauber seiner Buchwelt erneut aufleben und man kann sich diesem Sog der faszinierenden Handlung nicht entziehen.

Mercy Amberdale wächst bei ihrem Ziehvater Valentine in dessen Buchladen in London auf und verdient sich mit der meist illegalen Beschaffung seltener Bücher für besessene Sammler ihren Lebensunterhalt. Als Bibliomantin besitzt sie ein persönliches Seelenbuch, mit dem sie ihre magischen Kräfte verstärken kann. Zusammen mit ihren Freunden gerät sie bei der Erledigung eines Auftrags in eine lebensbedrohliche Situation, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint...

Die Handlung setzt direkt in einer aufregenden Szene ein und man wird sofort von einer atemberaubenden Spannung gepackt und verfolgt, wie Mercy und ihre Freunde mit allen Mitteln versuchen, der Bedrohung zu entkommen. Erst nach und nach wird der Charakter von Mercy genauer beschrieben, doch man kann sich von Anfang an in sie hineinversetzen und ihre Gefühle nachvollziehen. Ich habe mich beim Lesen nicht ein einziges Mal gelangweilt, so interessant und bewegt wie Mercys Erlebnisse geschildert werden. Es gibt ruhige und actionreiche Passagen, die genau im richtigen Verhältnis dosiert sind und die Beschreibungen der Schauplätze sind informativ und anschaulich, aber nicht zu umfangreich.

Die Nebencharaktere sind durchweg interessant und es macht Spaß mit zu rätseln, welche Rolle sie bei der Auflösung spielen. Was mir schon bei der Trilogie so gut gefallen hat, sind auch hier wieder die skurrilen Geschöpfe aus der buchmagischen Welt. Da treibt eine alexandrinische Flamme ihr Unwesen und ein Besserwisser nervt mit seinen endlosen Vorträgen. Ich konnte es mir lebhaft vorstellen!

Es gibt einige Bezüge und Verknüpfungen zu der "Die Seiten der Welt" Trilogie, die man nicht erkennt, wenn man diese nicht gelesen hat, aber es ist auch kein Problem, dieses Buch ohne die Vorkenntnisse zu verstehen. Ich würde es aber unbedingt empfehlen, weil es sich einfach lohnt!

Veröffentlicht am 28.08.2017

Dürftig und sinnlos...

Der Atem der Vögel
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Philipp lebt auf einer der Färöer-Inseln mit seiner Lebensgefährtin Johanna und deren Tochter Rannvá. Man erfährt nicht viel über ihn, nur dass sein Verhältnis zu Johanna etwas zwiespältig ist und er sogar ...

Philipp lebt auf einer der Färöer-Inseln mit seiner Lebensgefährtin Johanna und deren Tochter Rannvá. Man erfährt nicht viel über ihn, nur dass sein Verhältnis zu Johanna etwas zwiespältig ist und er sogar befürchtet, dass sie ihn mit ihrem Kollegen vom Krankenhaus in dem sie arbeitet, betrügt.

Wenn dieses Büchlein nicht so kurz gewesen wäre, hätte ich es nicht zu Ende gelesen. Die "Handlung" beschränkt sich im Wesentlichen auf die Beobachtungen der Natur und Szenen des alltäglichen Lebens auf einer Färöer Insel, die Philipp auf seinen Spaziergängen macht. Ein wenig Farbe bekommen seine Erzählungen nur durch die liebevolle und innige Beziehung, die er zu Rannvá, der Tochter seiner Partnerin Johanna hat. Auch wenn der Schreibstil mit poetischen Wendungen und außergewöhnlichen Wortschöpfungen, wie "das kaltböse Herüberspähen" aufwartet, reicht das nicht aus, um die fehlende Handlung unterhaltsamer zu gestalten. Es passiert nichts von Bedeutung und sogar als eine Frau tot aufgefunden wird, die Philipp vorher noch gesehen hat, versandet diese Tatsache in der Flut seiner sonstigen, etwas sprunghaften Beschreibungen.

Für meinen Geschmack war das leider zu dürftig und sinnlos...

Veröffentlicht am 23.08.2017

Leider nicht fesselnd

Fangirl
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Die Zwillinge Cath und Wren waren bisher unzertrennlich, aber als sie aufs College gehen, möchte Wren neue Leute kennenlernen und nicht mehr so viel mit ihrer Schwester zusammen sein. So muss die introvertierte ...

Die Zwillinge Cath und Wren waren bisher unzertrennlich, aber als sie aufs College gehen, möchte Wren neue Leute kennenlernen und nicht mehr so viel mit ihrer Schwester zusammen sein. So muss die introvertierte Cath das erste Mal in ihrem Leben alleine zurechtkommen. Ihre neue Zimmergenossin Reagan ist sehr direkt und schüchtert Cath ein, ihr Freund Levi ist dagegen immer nett zu Cath und so kann sie langsam ein vertrautes Verhältnis zu ihm aufbauen.

Caths Leben wird von Fanfiction bestimmt. Sie schreibt über eine Buchreihe in der es um Simon Snow, einen Zauberer geht. Es werden immer wieder Auszüge aus dem ebenfalls von der gleichen Autorin existierenden Buchs eingeschoben, die allerdings keinen Bezug zu der Handlung von "Fangirl" haben. Das hat den ohnehin etwas zähen Lesefluss gehemmt und mich nur verwirrt und gelangweilt. Die extreme Besessenheit von Cath zu dieser Buchreihe, konnte ich nicht nachvollziehen und es fiel mir deshalb auch schwer, mich in ihre Gedanken und Gefühle hineinzuversetzen. Vielleicht sollte man zuerst "Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow" lesen, um einen besseren Zugang zu finden.

Die anderen Charaktere waren bis auf Levi zu oberflächlich beschrieben, um interessant zu sein und die Entwicklung von Cath war für meinen Geschmack zu schleppend und nicht bemerkenswert genug, um sie sympathisch zu finden. Die Handlung zieht sich ohne große Spannung oder Höhepunkte in die Länge und konnte mich nicht fesseln.

Leider hat mich dieses Buch nicht überzeugen können, aber da ich generell mit dem Thema Fanfiction nichts anfangen kann, bin ich dafür auch die falsche Zielgruppe.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Durchgehend interessant

Im Schatten das Licht
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Als Fan von Jojo Moyes habe ich schon auf dieses Buch gewartet und mich hat besonders die Pferdegeschichte interessiert, die diesmal eine Rolle spielt. Das Mädchen Sarah lebt mit ihrem Großvater Henri ...

Als Fan von Jojo Moyes habe ich schon auf dieses Buch gewartet und mich hat besonders die Pferdegeschichte interessiert, die diesmal eine Rolle spielt. Das Mädchen Sarah lebt mit ihrem Großvater Henri in London und sie besitzen mit Boo ein talentiertes, französisches Pferd, das sie in der Hohen Schule ausbilden. Sarahs Großvater war einst Mitglied in der berühmten Reitschule für Dressur, der Le Cadre Noir von Saumur und hofft für seine Enkelin, dass sie in seine Fußstapfen treten kann und ebenfalls dort angenommen wird. Gemeinsam trainieren sie unter einfachsten Bedingungen für dieses Ziel, als durch einen plötzlichen Schlaganfall Henris, beider Leben völlig auf den Kopf gestellt wird. Sarah wird von dem in Trennung lebenden Paar Natasha und Mac übergangsweise aufgenommen, doch die beiden haben selbst zu viele Probleme, um sich auch noch angemessen um die Nöte einer Jugendlichen kümmern zu können. Sarah bleibt mit ihren Sorgen um den Großvater und Boo auf sich selbst gestellt.

Mich hat diese sofort spürbare Verbundenheit von Henri und Sarah zu ihrem Pferd, tief berührt. Obwohl sie selbst nicht viel haben, ist ihnen das Wohlergehen von Boo sehr wichtig und auch das Bestreben des Großvaters, Sarah zu einem besseren Leben zu verhelfen, ist komplett verständlich. Die Handlung ist durchweg interessant und es passiert immer wieder etwas Unerwartetes, um spannend zu bleiben. Auch wenn mir Natasha und ihr Mann Mac anfangs nicht sehr sympathisch waren, ändert sich das allmählich, als sie immer mehr Verständnis für Sarah aufbringen und sich im Umgang miteinander weiterentwickeln.

Einige Szenen waren für mich als Reiterin etwas unglaubwürdig und überzogen, doch die Geschichte hat mich durchgehend gut unterhalten und gefesselt, so dass ich den Roman sehr gerne weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Die magischen Strömungen des Meeres

Die komplette Ostsee-Trilogie
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Diese Trilogie hat mich von Anfang bis zum Ende in ihren Bann gezogen und vollkommen überzeugt. Die Bände sind durch die Geheimnisse einer Familie miteinander verknüpft, wobei in jedem Teil eine andere ...

Diese Trilogie hat mich von Anfang bis zum Ende in ihren Bann gezogen und vollkommen überzeugt. Die Bände sind durch die Geheimnisse einer Familie miteinander verknüpft, wobei in jedem Teil eine andere der weiblichen Protagonisten im Vordergrund steht. Zuerst geht es um Carly, die gerade ihr Astronomie-Studium erfolgreich abgeschlossen hat und den Auftrag ihres Professors, sein geerbtes Haus an der Ostsee zu entrümpeln und für den Verkauf herzurichten, gerne annimmt. Seit ihre Eltern bei einem Unfall in Florida auf dem Meer ums Leben kamen, hat sie es gemieden, doch nun will sie sich ihren Ängsten stellen und auch über die aussichtslose Liebe zu ihrem verheirateten Professor hinweg kommen.

Im zweiten Teil beschließt Tiryn, die in Florida aufgewachsen ist, den Spuren und Wurzeln ihres Großvaters an die Ostsee zu folgen. Mit Ylvi, die nach dem Tod ihrer Mutter mehr über ihre Herkunft erfahren will, schließt sich der Kreis dieser Familienchronik, die mich mit vielen Geheimnissen und magischen Erfahrungen sehr begeistert hat.

Die ganze Szenerie strahlt eine so pittoreske und heimelige Atmosphäre aus, das man sich in Ahrenshoop sofort geborgen fühlt. Man kann das Haus und die außergewöhnlichen Kunstwerke förmlich vor sich sehen, so anschaulich wird alles beschrieben. Der Schreibstil ist einfach nur bezaubernd poetisch, ohne dabei kitschig zu wirken. Die Charaktere sind durchgehend interessant, liebenswert und zum Teil skurril, bis hin zu mystischen Erscheinungen, die die Handlung mit einer geheimnisvollen Aura umgeben.

Die Kapitel wechseln zwischen den aktuellen Erlebnissen der Protagonistinnen und Rückblenden in die Vergangenheit. Dabei ziehen sich die Geschichten dreier Bernsteinschiffe, in denen Erinnerungen gespeichert sind, wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung und haben mir besonders gut gefallen.

Immer wenn besondere Getränke oder Speisen eine Rolle spielen, werden deren Rezepte auf gesonderten Seiten, jedoch an den jeweiligen Stellen im Text aufgeführt. Eine ungewöhnliche, aber sehr charmante Idee ist, wie ich finde, dass sich die Autorin am Ende jeden Teils selbst in die Handlung hineingeschrieben hat und mit ihren Protagonisten über ihre Erlebnisse spricht.

Mir hat diese Trilogie ausnehmend gut gefallen und ich werde weitere Bücher dieser Autorin auf jeden Fall gerne lesen!