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Veröffentlicht am 10.12.2021

Wohlfühlbuch zur Winterzeit

Friesenwinterzauber
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Kurz vor Weihnachten macht Isabels Freund aus heiterem Himmel Schluss mit ihr. Nicht nur das, er fliegt auch noch mit einer Anderen in den mit ihr geplanten Urlaub nach Hawaii. Da kommt die Frage ihrer ...

Kurz vor Weihnachten macht Isabels Freund aus heiterem Himmel Schluss mit ihr. Nicht nur das, er fliegt auch noch mit einer Anderen in den mit ihr geplanten Urlaub nach Hawaii. Da kommt die Frage ihrer älteren Nachbarin gerade richtig. Frau Osterfeld hat eine Einladung ihrer Schwester erhalten, in St. Peter-Ording mit ihr Weihnachten zu feiern. Frau Osterfeld traut sich die Strecke von Rosenheim an die Nordseeküste alleine nicht mehr zu und bietet Isabel an, ihr eine Woche in einer Ferienwohnung zu bezahlen, wenn sie mit ihr nach Nordfriesland fährt. Da Isabel sowieso Urlaub hat, nimmt sie an und zusammen mit ihrer Hündin Mari geht es rund 1000 Kilometer in den Norden. Die vierundreißigjährige Isabel war noch nie an der deutschen Nordseeküste und spürt beim Blick auf die winterlichen Salzwiesen und Dünen schnell deren heilsamen Zauber. Sie lernt viele liebe Menschen geben, die ihr ein Gefühl geben, das sie lange nicht kannte: Zuhause.

Ich freue mich ja immer, wenn es wieder einen neuen Winterroman von Tanja Janz gibt. Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Der Autorin gelingt es wie immer, die winterliche Atmosphäre an der See perfekt einzufangen. Man spürt die frische Luft, den Wind, schmeckt das Salz und sieht die vereisten Dünengräser vor sich. Es ist einfach eine Geschichte zum Wohlfühlen, man kann sich hinein fallen lassen und den Alltag für die Zeit vergessen. Etwas, das ich gerade im Moment sehr brauche.

Natürlich kann man sich fragen, ob es realistisch ist, dass die Familie Friedrich Isabel einfach so in ihren Kreis aufnimmt und sie direkt zum Essen einlädt, bloß weil sie sich bei ihnen ein Fahrrad ausleiht. Aber allein die Vorstellung, dass es solche Menschen gibt, tut einfach gut. Und das Ganze spielt schließlich in der Weihnachtszeit und da sollte es schließlich Wunder geben. Ich fand es jedenfalls sehr schön beschrieben, wie Isabel, die in einem Kinderheim aufgewachsen ist, nachdem ihre Mutter sie als Baby dort abgegeben hat, nun in St. Peter-Ording Freunde, Geborgenheit und vielleicht auch eine neue Familie findet. Nils und Opa Erk waren mir gleich sympathisch.

Ganz toll fand ich auch Mari, denn die ist eine ausgebildete Therapiehündin und zusammen mit Isabel kann sie beim Nachbarjungen von Frau Osterfelds Schwester einiges bewirken. Das war auch noch mal etwas fürs Herz.
Und gefreut habe ich mich auch über ein Wiedersehen mit einer Figur aus "Wintermeer und Dünenzauber".

"Friesenwinterzauber" ist für mich wieder ein Wohlfühl-Winterbuch, ohne dabei kitschig zu sein. Ich kann es gerade in dieser Zeit sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Die Chronik der Vampire, Teil 1

Interview mit einem Vampir
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Der Vampir Louis erzählt einem jungen Mann, den er in einer Bar in New Orleans trifft, seine Lebensgeschichte. Angefangen bei seiner Verwandlung Ende des 18. Jahrhunderts durch den charismatischen Lestat ...

Der Vampir Louis erzählt einem jungen Mann, den er in einer Bar in New Orleans trifft, seine Lebensgeschichte. Angefangen bei seiner Verwandlung Ende des 18. Jahrhunderts durch den charismatischen Lestat de Lioncourt, berichtet Louis von seiner Reise durch die Jahrhunderte und in ferne Länder. Immer auf der Suche nach anderen Untoten, nach Gefährten und Wesen, die so sind wie er, so fühlen und empfinden. Eines Tages nehmen Louis und Lestat ein Kind zu sich, ein kleines Mädchen. Louis hofft dadurch, eine Lücke in seinem Leben zu füllen, aber zu spät erkennt er, was er Claudia damit angetan hat. Schließlich reist er mit ihr nach Europa und trifft in Paris auf Armand und sein Theatre des Vampires. Wird er hier endlich Antworten auf seine vielen Fragen finden?

Für einen Vampirfan ist es eigentlich unverzeihlich, dass ich bis heute "Interview mit einem Vampir" noch nicht gelesen hatte. Aber ich hatte damals den Film gesehen und mir gedacht, das Buch spare ich mir dann. Und nun gibt es die Neuauflage und da konnte ich dann noch nicht widerstehen, zumal ich auch noch das Glück hatte, ein Rezensionsexemplar beim Bloggerportal zu bekommen.

Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist schlicht, aber schön. Ein Aufkleber weist darauf hin, dass es sich um eine komplett überarbeitete Version handelt. Den Unterschied zu früheren Ausgaben kann ich leider nicht beurteilen.

"Interview mit einem Vampir" ist auf jeden Fall ein Meilenstein in der Vampirliteratur. Als das Buch in den Siebziger Jahren erschien, wurden Vampire dadurch nicht mehr nur einfach als blutrünstige Monster dargestellt. Es wurde klar, dass sie einmal Menschen waren und auch immer noch zu menschlichen Gefühlen fähig sind. Dass sie dazu verdammt sind, auf ewig in der Dunkelheit zu leben und nie mehr einen Sonnenaufgang sehen werden. Und dass sie Kunst, Musik und Literatur genauso lieben können, wie ein Mensch. Durch Anne Rice wurden Vampire gesellschaftsfähig.
Aber es wird eben auch klar, dass sie töten und Blut trinken müssen, um weiter zu existieren. Und besonders im Falle von Claudia, dass die Verwandlung nicht für alle ein Geschenk ist, sondern ein Fluch. Sie ist in ihrem Kinderkörper gefangen, weil sie zu klein war, als sie zum Vampir wurde. Sie hat keinerlei Erinnerungen an ihr menschliches Leben, an Gefühle und Empfindungen. Ihr Geist entwickelt sich weiter, aber nach außen bleibt sie auf ewig ein kleines Mädchen.

Insgesamt ist die Geschichte düster und melancholisch, was natürlich auch am Charakter des Ich-Erzählers liegt. Der Erzählstil ist manchmal fast schon philosophisch, deswegen werden Fans von eher neumodischen Vampirgeschichten vielleicht ihre Probleme haben. Auch Romantik sucht man vergeblich, was für mich aber eher ein Pluspunkt ist.

Ich bin gespannt, ob die anderen Teile aus der "Chronik der Vampire" auch neu veröffentlicht werden.

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Cilla Storms 3. Fall

Schwedischer Todesfrost
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Kurz vor Weihnachten in Stockholm. Cilla Storm vermisst ihre gemütliche Laube in den Schären. Da kommt ihr die Einladung von ihrem besten Freunde Zacke gerade recht. Zusammen mit Zackes Freund Jonathan ...

Kurz vor Weihnachten in Stockholm. Cilla Storm vermisst ihre gemütliche Laube in den Schären. Da kommt ihr die Einladung von ihrem besten Freunde Zacke gerade recht. Zusammen mit Zackes Freund Jonathan und Cillas Gartennachbarin Rosie geht es über die Feiertage in eine gemütliche Hütte im Skigebiet Idre Fjäll. Nur schade, dass Cillas Freund Adam nicht dabei sein kann. Und die Winterromantik findet auch ein jähes Ende, als Rosie eines morgens im Wald einen Toten entdeckt. Es sieht nach einem Unfall aus, ein Sturz von einem Felsvorsprung. Aber was hat der junge Mann nachts alleine dort gemacht, ohne Taschenlampe, ohne Handy? Und dann stellt sich heraus, dass der Tote für eine reiche Familie in Idre Fjäll gearbeitet hat, deren Sohn seit kurzem ein berühmter Musiker ist. Cillas Neugier ist natürlich geweckt, zumal sie gerade nach einer neuen Story für ihren True Crime Podcast "Blutspur" sucht.

Ein Krimi mit Spannung und der schon bekannten Prise Humor, das ist auch der 3. Teil der Cilla-Storm-Reihe. Abseits der ganzen düsteren Thriller kann Schweden also auch Cozy Crime.

Cilla freut sich, dem nasskalten Winter in Stockholm zu entfliehen und in den verschneiten Bergen zu verbringen. Auch wenn es ihr natürlich lieber wäre, dass Adam dabei wäre, muss der Polizist vor den Feiertagen leider arbeiten. Dafür kommt seine Mutter Rosie mit. Die ehemalige Polizistin Siebzig plus ist mittlerweile eine gute Freundin für Rosie geworden und insgeheim froh, Weihnachten nicht alleine verbringen zu müssen. Zacke ist von der Skihütte und dem nicht vorhandenen Komfort zwar nicht so begeistert, fügt sich aber Jonathan zuliebe in sein Schicksal. Jonathan liebt die Berge und Skifahren. Hier gibt es dann auch wieder die meisten Momente zum Schmunzeln. Etwa beim Einkauf im Laden von Idre, als Zacke entsetzt feststellt: "Oh mein Gott, die haben keinen frischen Estragon!"

Geschrieben ist das Buch aus Sicht von Cilla und von Rosie sowie auch des später toten jungen Mannes. Nach und nach wird der Ablauf chronologisch erzählt und der Fall geklärt, untermalt von Beschreibungen der verschneiten Winterlandschaft in Schwedens Bergen.

Wie es aussieht, gibt es jetzt nur noch einen weiteren Teil, der im Februar 2022 erscheinen wird: "Tödlicher Inselfrühling".

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Hätte mehr Weihnachten sein können

Weihnachten auf Mistletoe Island
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2019, ein paar Tage vor Weihnachten. Felicity, genannt Fliss, bereitet sich auf ihre Hochzeit am 23. Dezember vor. Zur Feier hat sie ihre Freunde aus der Uni eingeladen, mit denen sie vor zehn Jahren ein ...

2019, ein paar Tage vor Weihnachten. Felicity, genannt Fliss, bereitet sich auf ihre Hochzeit am 23. Dezember vor. Zur Feier hat sie ihre Freunde aus der Uni eingeladen, mit denen sie vor zehn Jahren ein paar unbeschwerte Tag im Holly Cottage auf Mistletoe Island an der schottischen Küste verbracht hat. Fliss freut sich auf eine märchenhafte Winterhochzeit im Kreis ihrer Familie und besten Freunde. Aber kann die Woche wirklich wieder so schön werden wie vor zehn Jahren? Seit damals ist viel passiert und jeder der Freunde hat seine Sorgen und Probleme im Gepäck. Doch Fliss ist fest entschlossen, dass alles gut wird und hofft auf die Magie der "heilenden Insel", wie Mistletoe Island auch genannt wird.

Zunächst einmal danke an das Bloggerportal und den Verlag für das Rezensionsexemplar.
Das Cover ist einfach wunderschön, noch mehr Weihnachten geht schon fast gar nicht. Was mir dann im Buch selbst aber leider ein wenig zu kurz kam. Teilweise kommt zwar schon die vorweihnachtliche Stimmung auf der Insel gut rüber, etwa bei der Beschreibung des Laternenumzugs oder des Weihnachtsmarktes, aber in erster Linie geht es um die Beziehungen der Freunde und deren Entwicklung in den letzten Jahren. Theoretisch hätte die Hochzeit auch zu jeder anderen Jahreszeit dort stattfinden können.

Da ist zum Einen Fliss, die endlich ihrem Traummann gefunden hat und Ewan bald heiraten wird. Fliss war schon immer die Positive, Brave und Optimistische in der Gruppe. Dann ihre beste Freundin Lara, die bis vor zehn Jahren mit Jon zusammen war. Aber als der ihr einen Heiratsantrag machte, hat sie ihn abgelehnt. Jon ist danach nach Amerika gegangen. Der vierte im Bunde ist Harry, ewiger Junggeselle und Kindskopf. Dann sind da noch Caitlin und Neill, die auch nach zehn Jahren immer noch zusammen sind und so etwas wie Ersatzeltern für die ganze Clique sind. Und zum Schluss noch Alec, der inzwischen mit Ruth verheiratet ist. Ruth fühlt sich immer ein bisschen außen vor, da sie die Freunde noch nicht lange kennt und auch in dem Sommer vor zehn Jahren nicht dabei war.

Auch wenn ich mir von der Geschichte etwas mehr Weihnachten erhofft habe, hat es mir insgesamt gut gefallen. Es ist nicht schnulzig oder zu romantisch, sondern wirkt sehr authentisch, was die Beziehungen der Freunde untereinander betrifft. Auf manche hat die Insel anscheinend tatsächlich eine heilende Wirkung. Und das ist dann vielleicht doch ein kleines Weihnachtswunder.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Familiengeheimnisse unter Schnee und Eis

Unter dem Schnee
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Schleswig Holstein, 1978. Es ist kurz nach Weihnachten, als Luise von Schwan beerdigt werden soll. Über fünfzig Jahre hat sie die Baumschule ihrer Familie erfolgreich geleitet. Zur Beerdigung kommt nun ...

Schleswig Holstein, 1978. Es ist kurz nach Weihnachten, als Luise von Schwan beerdigt werden soll. Über fünfzig Jahre hat sie die Baumschule ihrer Familie erfolgreich geleitet. Zur Beerdigung kommt nun ihre Familie zusammen und während alle in der Kirche sind, bricht ein Schneesturm über das Land herein. Am Abend steht aber noch eine junge Frau vor der Tür des Herrenhauses, angereist aus Frankreich, nachdem sie die Nachricht erreicht hat, dass Luise verstorben ist. Kann es wirklich sein, dass Aimée Luises Tochter ist? Und waren auf dem Gut während des Zweiten Weltkriegs tatsächlich Zwangsarbeiter einquartiert, von denen einer Aimées Vater war? Während Gut Schwanenholz durch den Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten ist, wird die Familie mit verborgenen Wahrheiten konfrontiert und es kommen Dinge ans Licht, die manch einer vielleicht lieber verschwiegen hätte.

Erst mal danke an das Bloggerportal und den Verlag, dass ich das Buch lesen durfte. Es hat mir gut gefallen, sowohl die Geschichte selbst, als auch der Schreibstil. Ich kann mich dunkel an den Winter 1978/79 erinnern, als ich sieben Jahre alt war. Die Beschreibungen lassen den Leser noch mal hautnah dabei sein, man spürt fast die Kälte und den eisigen Wind. Auch das Gefühl der damaligen Zeit wird gut dargestellt, was die Menschheit Ende der Siebziger so bewegte und welche politischen Probleme es in der Welt gab. So zum Beispiel, dass es niemand für möglich hielt, dass Deutschland mal wieder vereint sein würde.

Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, es gibt nicht nur schwarz und weiß. Da ist zum Einen Luise, die das Familienunternehmen mit eiserner Hand geführt hat und viel erleiden musste. Aber als ihre Schwester Klementine mit ihren beiden Söhnen Carl und Johann nach der Flucht vor den Russen aus Pommern vor ihrer Tür steht, zögert sie keine Sekunde, sie aufzunehmen. Die Flucht hat die beiden Jungs geformt und besonders Carl ziemlich hart werden lassen. Nach und nach kommen bei ihm nun Erinnerungen hoch, die er verdrängt hatte. Auch Johann hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen, denn er hat seiner Teenagertochter Carolin etwas Wichtiges über ihre Mutter verschwiegen. Und Caro selbst ist zum ersten Mal verliebt. Oder findet sie den gleichaltrigen Niki einfach nur cool, weil der ein Moped hat?
Und dann ist da noch Isa, die Köchin und gute Seele des Hauses. Über die Jahre ist sie für Luise eine Freundin geworden und teilt ihr Geheimnis um Aimée.

Im Nachwort schreibt die Autorin, dass die ausländischen Zwangsarbeiter während des Krieges oft noch ein dunkles Kapitel in Deutschland sind und lange darüber geschwiegen wurde. Auch die Kinder, die aus vielen "Beziehungen" hervorgingen, hatten es nicht leicht.
Und dann das Leid und die Ängste der Menschen, die zum Ende des Krieges auf der Flucht vor den Russen in den Westen waren und oftmals alles zurück ließen, außer der Kleidung, die sie am Leib trugen. Die einfach verhungerten oder erfroren, die ihre Kinder tot am Straßenrand zurück lassen mussten. Diesen Teil der Geschichte finde ich ebenso wichtig und auch er darf nicht vergessen werden, denn diese Menschen waren Deutsche und ich bin überzeugt, die wenigsten von ihnen waren Nazis oder Sympathisanten des Regimes. Sie hatten einfach nur das Pech, im östlichsten Teil des Landes zu leben.

Insgesamt ist "Unter dem Schnee" ein atmosphärischer Roman, der den Leser unterhält, aber auch wichtige Dinge aus der Vergangenheit erzählt.

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