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Veröffentlicht am 09.12.2020

Englischer Krimi

Puppenheim
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Eine Reihe mysteriöser Vermisstenfälle hält London in Atem. Junge Mädchen, die von zu Hause ausgebrochen sind, verschwinden von einem Tag auf den anderen spurlos. Das Gerücht geht um, ein geheimnisvoller ...

Eine Reihe mysteriöser Vermisstenfälle hält London in Atem. Junge Mädchen, die von zu Hause ausgebrochen sind, verschwinden von einem Tag auf den anderen spurlos. Das Gerücht geht um, ein geheimnisvoller Mann habe seine Finger im Spiel. Schon bald wird die erste Leiche gefunden, hindrapiert wie eine Puppe. Marnie Rome von der Kriminalpolizei London wird zum Tatort gerufen. Marnie, die brillante Ermittlern, die aus eigener Erfahrung weiß, was es heißt, Opfer zu sein. Und die sofort spürt, dass man sich auf die Fürsorge dieses Mannes nicht verlassen kann ...

Ich habe dieses Buch über das Bloggerportal bekommen. Es ist der dritte Teil einer Reihe, aber mir hat das nichts ausgemacht, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen. Es wird zwar ab und zu Bezug zu vergangenen Fällen genommen, aber dabei erfährt man genug, um alles nachvollziehen zu können.
Marnie Rome ist als Polizistin vorbelastet. Vor fünf Jahren hat ihr Stiefbruder ihre Eltern brutal ermordet und dazu noch behauptet, er hätte es für sie getan. Seitdem plagen sie Schuldgefühle. Außerdem ist sie früh von zuhause abgehauen, so dass die Fälle der verschwundenen Jugendlichen ihr nah gehen. Als die erste Leiche in Battersea gefunden wird, wird klar, dass der Entführer sich "gut" um seine Opfer kümmert. Das Mädchen ist sauber, gepflegt und nicht unterernährt. Aber was bezweckt der Täter damit? Will er ihnen ein besseres Zuhause geben, als sie es vorher hatten?
Marnies Partner ist der Schwarze Noah Jake. Er wuchs in einem Problemviertel in London auf, schaffte aber noch rechtzeitig den Absprung aus einer Gang. Seitdem versucht er, seinen jüngeren Bruder ebenfalls auf den richtigen Weg zu bringen.

Am Anfang fand ich die Geschichte ein bisschen zäh, aber in der zweiten Hälfte wurde es spannender, besonders nach einer überraschenden Wendung, was eine der Figuren betrifft.
Die Erzählperspektiven sind unterschiedlich, mal aus Sicht von Marnie, mal aus der von Noah. Und dann gibt es wieder Kapitel, in der die Entführungsopfer selbst erzählen. Auf den Täter wäre ich übrigens nicht gekommen.

"Puppenheim" zeigt eine ganz andere Seite von London und es ist nicht nur ein guter Krimi, sondern auch sehr sozialkritisch. Die englische Hauptstadt hat eben nicht nur ihre sauberen Touristenviertel mit den historischen Gebäuden, dem Tower oder dem Buckingham Palace. Es gibt auch viele soziale Brennpunkte.

Ich würde das Buch nicht als Thriller bezeichnen, aber es ist ein guter Krimi, der mich besonders in der zweiten Hälfte gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Das Haus der finsteren Träume

Das Haus der finsteren Träume
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Die USA in den 1960er-Jahren: Harry Turner, ein geradezu fanatischer Verehrer von H. P. Lovecraft, macht sich an die Verwirklichung eines gewaltigen Vorhabens. Auf seinem Grundstück soll ein Geisterhaus ...

Die USA in den 1960er-Jahren: Harry Turner, ein geradezu fanatischer Verehrer von H. P. Lovecraft, macht sich an die Verwirklichung eines gewaltigen Vorhabens. Auf seinem Grundstück soll ein Geisterhaus entstehen, und zwar das größte und unheimlichste, das Amerika je gesehen hat. Harrys komplette Familie arbeitet an dem Projekt mit, obwohl seine pragmatisch veranlagte Frau und seine beiden Töchter die Augen vor der gruseligen Wahrheit verschließen: Die Monster, die im Geisterhaus der Turners ihr Unwesen treiben, sind echt. Der einzige, der diese Tatsache akzeptiert, ist der jüngste Turner-Spross Noah. Doch als er eines Tages beschließt, den Ungeheuern die Tür zu öffnen, wird das Leben der Turners zum Albtraum ...

Shaun Hamill nennt sein Buch in der Danksagung einen "Hybrid aus mehreren Genren". Ich würde sagen, das trifft es ganz gut. Ein bisschen Horror, ein bisschen Fantasy, ein bisschen Familiendrama und auch ein wenig Gesellschaftskritik.
Insgesamt fand ich es nicht schlecht, aber ich muss sagen, angesichts des Klappentexts habe ich etwas anderes erwartet. Ein bisschen mehr Horror und Spannung. Den Anfang fand ich jedenfalls viel versprechend, aber leider ließ meine Begeisterung zum Ende hin nach. Ob es daran liegt, dass ich nie etwas von Lovecraft gelesen habe? Ich weiß es nicht.
Der Schreibstil hat mir eigentlich sehr gut gefallen, sehr anschaulich und lebendig. Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben viele Facetten.
Aber die Entwicklung des Ganzen, die Auflösung, das war einfach nicht meins. Oder ich habe es nicht richtig verstanden.

Na ja, manchmal ist das einfach so und es kann einem ja auch nicht jedes Buch gleich gut gefallen. Jedenfalls noch mal danke an das Bloggerportal für die Zusendung.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Ein Klassiger der Schauerliteratur

Frankenstein
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Die Geschichte um Viktor Frankenstein und sein "Monster" beginnt im ewigen Eis des hohen Nordens. Der Engländer Walton nimmt den völlig entkräfteten Schweizer an Bord seines Expeditionsschiffes, das im ...

Die Geschichte um Viktor Frankenstein und sein "Monster" beginnt im ewigen Eis des hohen Nordens. Der Engländer Walton nimmt den völlig entkräfteten Schweizer an Bord seines Expeditionsschiffes, das im Eis feststeckt. Während sie auf die Schneeschmelze warten, erzählt Frankenstein seine Geschichte. Aufgewachsen in einer behüteten Familie, verlässt Viktor seine Heimat am Genfer See, um in Ingolstadt Naturwissenschaften zu studieren. Schon immer faszinierte ihn das Geheimnis um Leben und Tod und eines Tages gelingt es ihm, ein Geschöpf zu erschaffen, zusammengesetzt aus vielen Körperteilen. Als ihm klar wird, was er getan hat, verflucht er sich selbst und wünscht sich nichts sehnlicher, als alles rückgängig machen zu können und seine Schöpfung zu zerstören. Aber so einfach ist das nicht und mit der Zeit entwickelte das Ungeheuer Gefühle und stellt fest, das jeder Mensch Angst vor ihm hat. Als Frankenstein sich weigert, ein zweites Wesen zu erschaffen, damit es selbst nicht mehr allein ist, schwört das Ungeheuer Rache an seinem Schöpfer.

Die Entstehungsgeschichte von Mary Shelleys Roman "Frankenstein" ist beinahe genau so interessant wie der Roman selbst. Wie kommt ein junges Mädchen dazu, sich so etwas Unheimliches auszudenken? Die Idee entstand bereits im Jahr 1816. Mary Shelley hielt sich damals mit ihrem Mann, dem Dichter Percy Shelley und ihrer Stiefschwester am Genfer See auf. Dort trafen sie sich mit Lord Byron und seinem Leibarzt Dr. John Polidori. Der Sommer war verregnet und kühl und so hielten sie sich viel in der Villa auf und erzählten sich Geschichten. Daraus entstand ein Wettbewerb: Jeder sollte eine Geistergeschichte erfinden. Mary tat sich zunächst schwer damit, aber dann - so schreibt sie in der Einleitung zum Roman - hatte sie einen Traum und daraus entstand die Idee zu "Frankenstein".

Der Aufbau des Romans beginnt mit Briefen des Engländers Walton an seine Schwester, in denen er von seiner Expedition zum Polarkreis erzählt und von seinem ersten Treffen mit Frankenstein. Dann folgt der Bericht Frankensteins über seine Familie und Kindheit sowie seine Studienzeit und wie er dazu kam, ein Menschenleben erschaffen zu wollen. Das Entsetzen darüber, was er tatsächlich erschaffen hat, kommt sehr gut rüber. Athmospärisch wird das Grauen beschrieben, der gesundheitliche Verfall Frankensteins, als er erkennt, was er getan hat und seine Versuche, das Unheil irgendwie abzuwenden. Dem Leser ist klar, dass jeder Versuch sinnlos ist, was das Ganze noch tragischer macht.
Als das Monster seinem Schöpfer erzählt, wie es ihm seit seiner Flucht aus Ingolstadt ergangen ist, kann man sogar fast ein bisschen Mitleid mit ihm haben. Es hat schließlich nicht darum gebeten, zum Leben erweckt zu werden und muss nun mit den Folgen klar kommen.

Fast 200 Jahre nach der ersten Veröffentlichung hat die Geschichte nichts von seiner Faszination verloren. Natürlich muss man sich an die Sprache gewöhnen, aber sie ist auch nicht zu altmodisch.

Nachdem "Frankenstein" jahrelang auf meine SUB geschlummert hat, kann ich nun sagen, dass es sehr interessant war, die Geschichte zu lesen. Stellenweise war es zwar ein wenig langatmig, aber ich habe es nicht bereut, das Monster nun endlich zum Leben erweckt zu haben.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Teil 3 der Henkerstochter-Reihe

Die Henkerstochter und der König der Bettler (Die Henkerstochter-Saga 3)
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Bayern im 17. Jahrhundert. Der Schongauer Henker Jakob Kuisl reist nach Regensburg, um seine kranke Schwester zu besuchen und tappt in eine Falle. Er findet Schwester und Schwager tot im Baderhaus, offensichtlich ...

Bayern im 17. Jahrhundert. Der Schongauer Henker Jakob Kuisl reist nach Regensburg, um seine kranke Schwester zu besuchen und tappt in eine Falle. Er findet Schwester und Schwager tot im Baderhaus, offensichtlich ermordet. Die Stadtwache verhaftet ihn und wirft ihn in den Kerker. Währenddessen flüchten seine Tochter Magdalena und der Medicus Simon nach einer Auseinandersetzung bei Nacht und Nebel aus Schongau. In Regensburg angekommen, erfahren sie von der Ermordung Magdalenas Tante und Onkel und der Verhaftung ihres Vaters. Fieberhaft suchen die beiden nun den wahren Täter. Die Zeit läuft, denn der Regensburger Henker soll bald mit der Folter beginnen, um ein Geständnis von Jakob Kuisl zu erzwingen.

Dies ist der dritte Teil der historischen Reihe von Oliver Pötzsch. Dieses Mal entführt er den Leser nach Regensburg.
Der Schreibstil ist wie immer lebendig und anschaulich, die Straßen der Stadt sieht man beim Lesen direkt vor sich, fast kann man den Unrat riechen.
Es gibt eine ganze Reihe von Figuren, bei denen man nicht sicher sein kann, ob man ihnen trauen kann und ob sie zu den Guten oder Bösen gehören. Zum einen ist das der Venezianische Gesandte Silvio, dann der Bettlerkönig Nathan und auch beim Flößer Gessner war ich mir nicht sicher. Das sorgt im Verlauf der Handlung für Spannung, ebenso die Perspektivwechsel. Einmal wird aus Sicht von Jakob erzählt, dann aus der von Magdalena und/oder Simon.

Wie schon in den vorherigen Bänden wird auch hier wieder deutlich, wie zwiespältig der Beruf des Henkers damals war. Zum einen hatten die Leute Angst, haben ihn verachtet und er galt als ehrlos. Andererseits hatte er aber auch großes Wissen, was die Linderung und Heilung von Krankheiten und Verletzungen anging. Viele gingen sogar lieber zum Scharfrichter und ließen sich Kräutermischungen geben, als den Medicus aufzusuchen.
Und nicht nur der Henker selbst galt als ehrlos, sondern die gesamte Familie war betroffen. Eine Heirat mit jemandem, der "höher gestellt" war, war zum Beispiel nicht möglich. Also verschwinden Magdalena und Simon aus Schongau. Was in diesem Fall Glück ist für ihren Vater, denn so können sie ihm helfen, den wahren Mörder zu finden.

Spannend, emotional, witzig. Mir hat "Die Henkerstochter und der König der Bettler" gut gefallen.

Interessant: Autor Oliver Pötzsch ist selbst ein Nachfahre der Henkersfamilie aus Schongau.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Winter auf Sylt

Wintersonnenglanz
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Sylt im Dezember. Larissa freut sich auf das Weihnachtsfest mit ihrer kleinen Familie und ihren Freunden. Alles könnte so schön sein. Die Buchhandlung Büchernest mit angeschlossenem Café hat zwar im letzten ...

Sylt im Dezember. Larissa freut sich auf das Weihnachtsfest mit ihrer kleinen Familie und ihren Freunden. Alles könnte so schön sein. Die Buchhandlung Büchernest mit angeschlossenem Café hat zwar im letzten Jahr wie alle durch den Online-Buchhandel Einbußen gehabt, aber trotzdem läuft das Weihnachtsgeschäft gut. Aber ihre Großtante Bea macht ihr Sorgen. Sie verhält sich merkwürdig, scheint vergesslich zu werden. Larissa befürchtet, dass sie dement wird. Und dann gibt es im Büchernest einen Wasserschaden, das Geschäft muss erst einmal geschlossen werden und es kommen auch noch finanzielle Sorgen dazu. Ob das Geschäft zu retten ist? Da hilft eigentlich nur noch ein Weihnachtswunder.

Man könnte "Wintersonnenglanz" schon fast als Liebeserklärung der Autorin an die Insel Sylt und ihre Bewohner bezeichnen. Für mich war es das erste Buch von Gabriella Engelmann, das ich gelesen haben und es hat mir gut gefallen. Natürlich passt es auch besonders gut jetzt in diese Jahreszeit. Obwohl ich selbst noch nie auf Sylt war, kam es mir durch die lebingen und anschaulichen Beschreibungen so vor, als würde ich die Insel kennen.
Kitschige Liebesromane, die zufällig gerade zur Weihnachtszeit spielen, sind ja nicht mein Ding. Das ist "Wintersonnenglanz" auch nicht. Wenn man die Liebe zur Nordsee und speziell zu Sylt mal außen vor lässt. Es geht um Freundschaft, Familie, Loyalität, Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft und Heimat. Die Geschichte hat sogar etwas von einem Wintermärchen, wenn man das Ende bedenkt.

Ein Buch zum Rundum-Wohlfühlen mit interessanten Charakteren, in das man sorglos eintauchen kann, um den Alltag einfach mal für ein paar Stunden zu vergessen. Eine absolute Leseempfehlung für den Winter. Und es macht auch nichts, wenn man die anderen Teile nicht gelesen hat, so wie ich.

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