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Veröffentlicht am 16.02.2024

Tempe Brennans 19. Fall

Das Gesicht des Bösen
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Es ist Hochsommer in Charlotte und eine drückende Hitze liegt über North Carolina. Die forensische Anthropologin Tempe Brennan erholt sich von einer OP und leidet unter Migräneattacken und Albträumen. ...

Es ist Hochsommer in Charlotte und eine drückende Hitze liegt über North Carolina. Die forensische Anthropologin Tempe Brennan erholt sich von einer OP und leidet unter Migräneattacken und Albträumen. Dann erhält sie eine Reihe von Fotos einer Leiche, ohne Gesicht und ohne Hände. Wer ist dieser Tote, den man mitten im Wald gefunden, wer schickt ihr diese Bilder und warum? Um Antworten zu erhalten, muss Tempe den vorgeschriebenen Dienstweg verlassen, denn sie wurde von ihrer neuen Vorgesetzten quasi kaltgestellt. Diese hegt einen tiefen Groll gegen sie und will sie mit allen Mitteln von dem Fall fernhalten. Aber mit Unterstützung des ebenso hartnäckigen Detectives "Skinny" Slidell kommt Tempe der Wahrheit allmählich, bringt dich damit aber auch selbst in Gefahr. Und je mehr sie aufdeckt, desto düsterer und bedrohlicher erscheint das Bild...

Mit "Das Gesicht des Bösen" liegt bereits der 19. Band der Reihe vor. Gewohnt routiniert und mit Spannung führt uns die Autorin durch die Geschichte.
Dieses Mal hat Tempe mit ein paar gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, denn bei ihr wurde kürzlich ein Aneurysma im Gehirn festgestellt. Was sie aber nicht davon abhält, den Toten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, auch wenn sie das offiziell gar nicht darf. Ihre neue Vorgesetzte ist überhaupt nicht gut auf die Anthropologin zu sprechen, was aber auf Gegenseitigkeit beruht und bei Tempe mit einem Fall in der Vergangenheit zu tun hat.
Ich gebe zu, ich hatte zunächst das Gefühl, ich hätte etwas verpasst. Wieso eine neue Chefin und was ist mit Tim Larrabee passiert? Im letzten Buch war er noch dabei. Aber anscheinend war dies Thema in einem Kurzroman, die in einem Sammelband veröffentlicht wurde und wohl zeitlich zwischen "Die Sprache der Knochen" und "Das Gesicht des Bösen" angesiedelt ist.

Nach ein paar Startschwierigkeiten bin ich aber dann gut in die Geschichte reingekommen und habe auch diesen neuen Fall wieder sehr gerne gelesen. Tempe verbeißt sich wie immer in ihre Recherchen und lässt sich nicht abschrecken. Es gibt Überraschungen und Wendungen, die die Spannung aufrecht halten. Und auch wieder Momente zum Schmunzeln, zum Beispiel in den Dialogen mit Slidell oder den Auftritten von Kater Bird.
Einzig Ryan kommt ein bisschen zu kurz dieses Mal, was ich schade fand.

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Veröffentlicht am 08.02.2024

Zurück in Waringham

Drachenbanner
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England 1238. Die junge Adela of Waringham und Bedric, Sohn einer leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen aufgewachsen. Während Adela als Hofdame zur Schwester des Königs geschickt und mit einem Ritter ...

England 1238. Die junge Adela of Waringham und Bedric, Sohn einer leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen aufgewachsen. Während Adela als Hofdame zur Schwester des Königs geschickt und mit einem Ritter verheiratet wird, schuftet Bedric auf den Feldern von Waringham, dem Elend der Leibeigenschaft und der Willkür von Adelas Bruder Raymond ausgesetzt. Als die Situation unerträglich wird, flieht er nach London. Dort trifft er auf Simon de Montfort, Prinzessin Eleanors Mann und Schwager von König Henry III. Er riskiert eine Rebellion und den Bruch mit der Krone, um Reformen durchzusetzen. Als Seuchen und Missernten über das Land ziehen, bricht ein Krieg aus, der eine neue Zeit einläutet. Plötzlich sind Freunde Feinde und Feinde Verbündete. Doch Adela und Bedric haben einander nie vergessen...

"Drachenbanner" ist zwar der siebte Teil der Waringham-Reihe, aber chronologisch spielt er vor "Das Lächeln der Fortuna" und nach "Teufelskrone". Wir erleben die nächste Generation auf Waringham und auch auf der royalen Seite. Es ist König Johns Sohn Henry, der die Macht über England hat, aber er ist ein schwacher Herrscher. Nicht sein Volk ist sein wichtigstes Anliegen, sondern seine Söhne, für deren Zukunft er das Geld mit vollen Händen ausgibt.
Auf Waringham stehen Yvains Enkel Adela, Roger und Raymond im Mittelpunkt der Geschichte. Geschwister, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Wie alle Frauen damals ist Adela gefangen in den Konventionen ihrer Zeit. Aber sie lernt von Prinzessin Eleanor, ihre Möglichkeiten zu nutzen.
Und dann ist da Bedric, der zwar seine ersten Lebensjahre auf Waringham verbracht hat, aber das Kind unfreier Bauern ist. Nach dem Tod seines Vaters muss er schon früh seine Familie durchbringen. Er möchte nur eins: endlich frei sein.

Ich muss sagen, die historische Figur Simon de Montfort und was er letztendlich für England getan hat, war mir bisher nicht bekannt. Den Namen hatte ich zwar schon gehört, aber viel mehr auch nicht. Nach Beendigung des Buches habe ich erst einmal recherchiert.
Auch im Nachwort der Autorin findet man wieder interessante Aspekte, auch zu dem, was wahr ist und was erfunden.

Rebecca Gablé ist es wieder einmal gelungen, Fakten und Fiktion wunderbar miteinander zu verbinden, so dass man am Ende denkt: Ja, genau so kann es gewesen sein.
Von Anfang bis Ende hat mich die Geschichte gefesselt und viele kleine und große Schicksale haben mich zum Weiterlesen animiert. Mit ihrem Schreibstil lässt die Autorin die damalige Epoche lebendig werden und wir begleiten Adela, Bedric und Co. durch mehrere Jahre spannender und geschichtsträchtiger Ereignisse.
Gut gefallen hat mir auch wieder, dass die entscheidenden Schlachten zwar erwähnt und auch dargestellt werden, aber nicht im Vordergrund stehen. Es gibt kein seitenlanges Abschlachten und Blutvergießen. Das Drumherum, vorher und nachher ist hier wichtiger.

Ich hoffe, es kommt noch eine weitere Fortsetzung, denn bis zu "Das Lächeln der Fortuna" fehlt eigentlich noch eine Generation auf Waringham. Vielleicht lernen wir dann Robins Vater näher kennen.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Zurück in St. Peter-Ording

Was die Dünen verheißen. Die St.-Peter-Ording-Saga
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St. Peter-Ording 1978. Die Zwillinge Achim und Julia Hansen könnten nicht unterschiedlicher sein. Achim steht mit seinen siebzehn Jahren sehr bodenständig und es ist klar, dass er später das elterliche ...

St. Peter-Ording 1978. Die Zwillinge Achim und Julia Hansen könnten nicht unterschiedlicher sein. Achim steht mit seinen siebzehn Jahren sehr bodenständig und es ist klar, dass er später das elterliche Strandhotel übernimmt, wo er jetzt schon neben der Schule viele Aufgaben übernimmt. Außerdem wird er Vater und freut sich auf das Familienleben mit seiner Freundin Biggi in St. Peter-Ording. Julia dagegen will hinaus in die Welt und träumt von einem Leben als Stewardess. Für ihre Eltern steht allerdings fest, dass sie das Strandcafé übernimmt, das bis jetzt noch ihrer Mutter Sabine gehört. Immer wieder gerät sie darüber mit ihrem Vater in Streit, weil er nichts davon hören will, dass sie vorzeitig die Schule und kein Abitur machen will. Trotzig bewirbt sie sich schließlich ohne Wissen ihrer Eltern bei der Lufthansa. Die Bewerbungsfotos hat sie dem Fotografen Björn zu verdanken, den sie auf einer Rollschuhparty kennenlernt. Eigentlich kommt er aus Herne und besucht an der Nordsee seine Verwandten. Als er plötzlich abreisen muss und Julias Mutter ihr als Kompromiss für ihren Berufswunsch erst mal ein Praktikum im neu eröffneten Reisebüro ihrer Schwester Karin in Gelsenkirchen vorschlägt, fährt Julia ebenfalls ins Ruhrgebiet. Ob sie Björn findet? Der quirlige Ruhrpott mit seinen vielen Menschen ist doch etwas Anderes als das beschauliche St. Peter-Ording.

Dies ist der zweite Teil der St. Peter-Ording-Saga von Tanja Janz. Waren es im ersten Teil Sabine und Tom, die im Mittelpunkt der Geschichte standen, sind es nun ihre Kinder Julia und Achim. Aber auch Sabine und Tom sowie Rita und Fiete sind hier mit von der Partie, genau wie Sabines Geschwister Karin und Rolf. Die Handlung ist in St. Peter-Ording und in Gelsenkirchen im Ruhrgebiet angesiedelt, was mir wieder sehr gut gefallen hat. Ich kenne Gelsenkirchen recht gut, zumindest die Innenstadt direkt, so dass ich mir ein gutes Bild machen konnte, auch wenn das Ganze im Jahr 1978 spielt. Es werden Geschäfte oder Cafés genannt, die es heute immer noch gibt oder bis vor kurzem zumindest noch gab.
Auch beschreibt die Autorin den Kontrast zwischen dem eher beschaulichen Nordseebad und dem Ruhrgebiet sehr authentisch. Für Julia ist es fast ein kleiner Kulturschock, als sie plötzlich die vielen Menschen in der Bahnhofstraße um sich hat. Überhaupt ist die gesamte Geschichte mit ihren großen und kleinen Problemen wieder sehr realistisch und "normal".

Die landschaftlichen Beschreibungen der Nordseeküste sind wieder sehr lebendig und anschaulich. Man hört das Meer rauschen, kann das Salz riechen und den Wind spüren. Herrlich.

Schön fand ich auch die Erkenntnis zum Ende, dass man vielleicht erst einmal sein Zuhause verlassen muss, um zu schätzen, wie schön es dort eigentlich ist. Und dass der Zusammenhalt in der Familie das Wichtigste ist.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Ida Rabes 2. Fall

Alte Schuld
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Hamburg 1948. Die Währungsreform steht vor der Tür, Bargeld soll an die Zivilbevölkerung verteilt werden und die komplette Polizei ist in Bereitschaft versetzt worden. Doch Schutzpolizistin Ida Rabe hat ...

Hamburg 1948. Die Währungsreform steht vor der Tür, Bargeld soll an die Zivilbevölkerung verteilt werden und die komplette Polizei ist in Bereitschaft versetzt worden. Doch Schutzpolizistin Ida Rabe hat einen viel brisanteren Fall auf dem Tisch: Eine misshandelte Frau, Vera, sucht ihre Hilfe. Der mutmaßliche Täter: ein Brite, der enge Kontakte zur Hamburger Polizei hat. Als wenig später der Verdächtige ermordet aufgefunden wird, womöglich mit einem hoch gefährlichen Kampfstoff vergiftet, und man Vera verhaftet, geht Ida einen riskanten Weg: Sie beginnt in den eigenen Reihen zu ermitteln.

"Alte Schuld" ist der zweite Krimi mit Polizistin Ida Rabe von der Davidwache Hamburg. Die Besatzer haben nach englischem Vorbild eine Weibliche Polizei ins Leben gerufen, die sich hauptsächlich um Fälle von Kindern und Frauen kümmern soll. Ida und ihre Kollegin Heide sind seit etwa einem Jahr dabei. Nun soll Ida auf Empfehlung ihrer Vorgesetzten Watson zu einem Lehrgang in die niedersächsische Provinz, was sie einerseits erfreut, aber andererseits der Zeitpunkt nicht schlechter hätte sein können.
Vera Pape fühlt sich bedroht und wendet sich an die Polizei. Ida ist überzeugt, dass mehr dahinter steckt und es macht sie zudem wütend, dass die männlichen Kollegen die Ängste der Frau nicht ernst genommen haben.
Dann wird in den Trümmern halb verdeckt unter Schutt eine schwer verletzte Frau gefunden. Zudem steht die Währungsreform an, niemand weiß etwas Genaues über den Ablauf, aber es werden alle Polizeikräfte benötigt. Und Ida soll in drei Tagen nach Niedersachsen...

Ich habe schon den ersten Teil der Reihe gerne gelesen und mochte Ida Rabe. Dieser zweite Teil hat mir sogar noch etwas besser gefallen.
Vor dem Hintergrund des zerbombten und teilweise völlig zerstörten Hamburg erzählt die Autorin eine spannende Geschichte mit lebhaften Bildern, die sehr authentisch wirkt. Wir begleiten Ida durch die Ruinen Hamburgs, in denen die Menschen ums Überleben in der Nachkriegszeit kämpfen. Der Hunger ist immer noch allgegenwärtig und jeder ist sich selbst der Nächste. Dadurch ist der gesamte Krimi eher düster, aber eben auch realistisch.
Durch Überraschungen und Wendungen wird die Spannung von Beginn an aufrecht erhalten und wenn man denkt, das ist es jetzt, das ist die Lösung, kommt wieder etwas Unerwartetes.

Ida Rabe hat in ihrem Leben schon einiges durchgemacht und kann sich auch in der dominanten Männerwelt der Polizei behaupten. Sie lässt sich nicht so leicht einschüchtern und geht auch mal unkonventionelle Wege.

Muss man den ersten Teil gelesen haben? Eigentlich nicht, obwohl man dort etwas mehr über Idas Vergangenheit erfährt und das erklärt, dass sie ist, wie sie eben heute ist. Empfehlen kann ich jedenfalls beide Teile und hoffe, es geht weiter mit Ida Rabe und ihren Kollegen der Davidwache.

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Nicht so meins...

Die Einladung
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Klappentext:
In Vorfreude auf ein verlängertes Wochenende in den Alpen folgt Marla Lindberg der Einladung zu einem Klassentreffen. Doch schon kurz nach der Ankunft wird ihr klar: Es gibt nur eins, was ...

Klappentext:
In Vorfreude auf ein verlängertes Wochenende in den Alpen folgt Marla Lindberg der Einladung zu einem Klassentreffen. Doch schon kurz nach der Ankunft wird ihr klar: Es gibt nur eins, was tödlicher ist, als das abgeschiedene Berghotel nachts im eisigen Schneetreiben wieder zu verlassen. Es nicht zu tun...

"Die Einladung" war ein Weihnachtsgeschenk meines Vaters und eine Empfehlung der Buchhändlerin. Ich selbst hätte es mir wohl nicht gekauft. Ich habe bisher zwei oder drei Bücher des Autors versucht, aber irgendwie springt der Funke nicht über. Manchmal glaube ich, man mag Fitzek oder eben nicht.

Aber nun zum Buch. Der Prolog war auf jeden Fall schon mal spannend und versprach eine gute Geschichte. Das ist "Die Einladung" auch, also spannend. Allein schon durch die kurzen Kapitel und die Perspektivwechsel an fast jedem Ende. Man will auf jeden Fall dran bleiben und weiterlesen, um zu sehen, was als nächstes kommt. Auch gibt es oft nur Andeutungen, wenn z. B. ein Gegenstand gefunden wird und die Erklärung folgt dann erst später. Mit diesem Stil hält man den Leser natürlich bei der Stange.

Es gibt viele Wendungen und Überraschungen, für meinen Geschmack aber manchmal schon zu viele. Irgendwie wirkt das Ganze ein wenig zu konstruiert und zum Ende hat mich eigentlich nicht mehr viel überrascht.

Wie gesagt, spannend geschrieben ist das Buch, das sollte ein Psychothriller ja auch sein und ich habe mich auch gut unterhalten. Aber das ist bei vielen anderen Thrillern oder Krimis auch der Fall. Mag sein, dass ich schon zu viele Bücher dieses Genres gelesen habe und verwöhnt bin oder zu hohe Erwartungen hatte.

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