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Veröffentlicht am 19.04.2017

Spannende und mitreißende Familiengeschichte

Der Engelsbaum
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Die Geschichte beginnt Weihnachten 1985. Greta Marchmont kehrt nach fast 30 Jahren zurück nach Marchmont Hall in den Bergen von Wales. Seit einem Unfall leidet sie an Amnesie und kann sich an nichts aus ...

Die Geschichte beginnt Weihnachten 1985. Greta Marchmont kehrt nach fast 30 Jahren zurück nach Marchmont Hall in den Bergen von Wales. Seit einem Unfall leidet sie an Amnesie und kann sich an nichts aus ihrer Vergangenheit erinnern.
Mit ihrem "Cousin" David an ihrer Seite steht sie nun zum ersten Mal wieder ihrer Familie gegenüber, ihrer Enkelin Ava und deren Mann Simon, sowie Haushälterin Mary und Davids Freundin Victoria, genannt Tor.
Obwohl Marchmont Hall einmal Gretas Zuhause war, kann sie sich zunächst an nichts erinnern. David bemüht sich seit Jahren, ihr geduldig die Vergangenheit wieder näher zu bringen und hofft nun, eine Rückkehr an diesen Ort hilft ihrem Gedächtnis auf die Sprünge. Gleichzeitig macht er sich aber auch Sorgen, da es einiges gibt, an das Greta sich vielleicht gar nicht erinnern möchten und das er ihr bisher verschwiegen hat, um sie zu schonen.
Bei einem Spaziergang im Wald stößt Greta allerdings unter einem Baum auf ein Grab, in dem offensichtlich vor vielen Jahren ein kleiner Junge begraben wurde und die Inschrift verrät ihr, dass es sich um ihren Sohn handelt. Plötzlich stürzt ein Teil der Vergangenheit auf sie ein und sie bittet David, ihr die Wahrheit zu sagen und sie nicht mehr zu schonen.
In Rückblenden erfahren wir dann von Gretas Leben, wie sie nach Marchmont Hall kam, von ihrem Sohn und ihrer Tochter Francesca, genannt Cheska, und welche tragischen Umstände zu dem Unfall führten und welche Schicksalsschläge die Familie erleiden musste.
Wird Greta mit der schrecklichen Wahrheit fertig werden oder wird sie endgültig daran zerbrechen?

Für mich war "Der Engelsbaum" das erste Buch von Lucinda Riley und es war ein echter Pageturner. Der Schreibstil ist flüssig und lebendig, man ist immer mitten in der Handlung und lebt und leidet mit den Figuren. Diese sind facettenreich, was besonders bei Greta gut dargestellt ist. Es gab Zeiten im Buch, da war sie mir nicht mehr so sympathisch wie am Anfang, besonders wenn es um ihr Verhalten zu ihrer Tochter Cheska ging. Ihre Absichten mögen zwar gut gewesen sein, aber letztendlich hat sie ihrer Tochter damit keinen Gefallen getan. Deswegen hat mir Cheska auch manchmal leid getan. Wer weiß, wie sie sich entwickelt hätte, wenn sie "normal" aufgewachsen wäre?
Das Ende ist zwar auch ein wenig traurig, aber ich mochte es trotzdem.
Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen und einige Mitleserinnen meinten, es wäre manchmal unrealistisch und es gäbe teilweise ein paar Ungereimtheiten, z. B. in Bezug auf das Alter der Protagonisten. Mag sein, aber auf sowas achte ich eigentlich nicht. Es ist ein Roman und ob realistisch oder nicht, die Geschichte hat mich sehr gut unterhalten und gefesselt. Und das erwarte ich von einer guten Geschichte.

Wer also Familiengeschichten mag, die im Stil von Kate Morton oder Katherine Webb geschrieben sind, dem kann ich "Der Engelsbaum" empfehlen.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Spannende Familiengeschichte

Sturm über dem Meer
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Die Archäologin Dr. Samantha Goodwin reist nach Wales, wo der Legende nach ein versunkenes Königreich im Meer begraben sein soll. Ein Sturm hat dort Baumstümpfe freigelegt, die zum geheimnisvollen Cantre'r ...

Die Archäologin Dr. Samantha Goodwin reist nach Wales, wo der Legende nach ein versunkenes Königreich im Meer begraben sein soll. Ein Sturm hat dort Baumstümpfe freigelegt, die zum geheimnisvollen Cantre'r Gwaelod gehören sollen. In der Bucht von Cardigan soll eine gewaltige Sturmflut im Jahre 600 nach Christus das gesamte Reich ins Meer gespült haben. Zum einen interessiert sich Sam seit Jahren für diese Legende, zum anderen lebt ihre Großmutter Gwen im Dorf Borth in der Bucht, wo sie als Kind viele Sommer verbracht hat. Und so überlegt sie nicht lange, als sie den Auftrag bekommt.
Dort trifft sie auf den Witwer Luke, dessen Sohn Max sich als begeisterter Hobby-Archäologe entpuppt und der schließlich einen Ring findet. Wie sich herausstellt, gehörte dieser Ring Sams Großvater Arthur, der in einer Sturmnacht im Jahr 1955 verschwand und nie mehr nach Hause kam. Bis heute weiß Gwen nicht, was mit ihrem Mann passiert ist. Aber nun scheint es so, dass diese Ungewissheit bald ein Ende hat, denn bei ihren Untersuchungen findet Sam einen Toten und ist, genau wie Gwen, davon überzeugt, dass es sich um Arthur handelt. Und wie es aussieht, war sein Tod kein Unfall. Was ist damals passiert? Ihre Nachforschungen bringen Sam in große Gefahr, denn irgend jemand scheint verhindern zu wollen, dass die Geheimnisse von damals ans Licht kommen...

Das war mal wieder ein echter Pageturner, rund 470 Seiten, die flüssig zu lesen waren. Besonders zum Schluss, als man dem Geheimnis um Arthurs Tod näher kam, wurde es richtig spannend.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart geht es um Sam und ihre Arbeit an der Grabungsstelle sowie ihre Nachforschungen wegen ihres Großvaters. In der Vergangenheit lernen wir die junge Gwen, Sams Großmutter, kennen und wie sie und Arthur damals zusammen kamen. Der zweite Weltkrieg ist vorüber und es sind harte Zeiten im Fischerdorf Borth. Aber Gwen und Arthur gehören zusammen und ihre Liebe besteht auch über den Tod hinaus.
Wer jetzt Sorge hat, dass das Ganze zu kitschig wird, den kann ich beruhigen, denn das ist nicht der Fall. Die Geschichte hat meiner Meinung nach genau die richtige Dosis Herz und Gefühl, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart zwischen Sam und Luke.
Ich würde sagen, wer Lucinda Riley, Kate Morton oder Katherine Webb mag, dem wird auch "Sturm über dem Meer" gefallen.
Mich hat auch die Legende von Cantre'r Gwaelod fasziniert, die es wirklich gibt.

Alles in allem ein gelungener Roman, der mich gut unterhalten hat. Und meine Reiselust auf Wales wieder geweckt hat. g

Veröffentlicht am 19.04.2017

Mein erster Kate Morton

Die fernen Stunden
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London 1939: Als die ersten Bomben auf die Stadt fallen, befindet sich die zwölfjährige Meredith mit einer Gruppe evakuierter Kinder auf dem Weg nach Kent, wo sie Zuflucht bei einer fremden Familie findet. ...

London 1939: Als die ersten Bomben auf die Stadt fallen, befindet sich die zwölfjährige Meredith mit einer Gruppe evakuierter Kinder auf dem Weg nach Kent, wo sie Zuflucht bei einer fremden Familie findet. Staunend und eingeschüchtert zieht sie auf das herrschaftliche Milderhurst Castle, wo die siebzehnjährige Juniper mit ihren Zwillingsschwestern und ihrem Vater, dem bekannten Schriftsteller Raymond Blythe, lebt. Sie taucht ein in eine Welt der Geschichten und der Fantasie — bis etwas geschieht, das das Leben des Mädchens für immer verändert. Nie ist sie nach Milderhurst zurückgekehrt, doch das Auftauchen eines lange verschollenen Postsacks führt ihre Tochter Edie auf die Spur einer geheimnisvollen Vergangenheit. Innerhalb der düsteren Gemäuer kommt mehr ans Licht, als Edie sich je hätte vorstellen können. Damals geriet auch die Welt der jungen Juniper Blythe aus den Angeln, doch vielleicht ist es noch nicht zu spät, Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu versöhnen....

Es beginnt mit einem Brief, den Edies Mutter nach fünfzig Jahren erhält, weil dieser auf dem Dachboden eines Briefträgers gefunden wurde. Ein Brief aus der Vergangenheit, über die Meredith Burchill nie spricht, schon gar nicht mit ihrer Tochter Edie. Aber nun ist Edies Neugier geweckt. Sie möchte endlich mehr über ihre Mutter erfahren, die immer so unnahbar scheint.
Mit ihrem Besuch auf Schloss Milderhurst öffnet sie eine Tür in die Vergangenheit. Sie lernt ihre Mutter als junges Mädchen kennen, als sie 1939 von London nach Kent evakuiert wird und im Schloss des Schriftstellers Raymond Blythe landet. Den sie allerdings so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Seine Töchter Persephone (Percy) und Seraphina (Saffy) sowie deren jüngere Halbschwester Juniper kümmern sich um sie und besonders Juniper und Meredith verbindet eine besondere Freundschaft.
Aber je mehr Edie über die Vergangenheit ihrer Mutter und die Bewohner von Schloss Milderhurst erfährt, desto mehr wird klar, dass alle ein dunkles Geheimnis teilen. Was passierte an dem Abend im Oktober, als Juniper zurück aus London kam und sich das Leben der drei Schwestern für immer veränderte? Und was hat Edies Lieblingsbuch "Die wahre Geschichte des Modermannes" von Raymond Blythe damit zu tun?

Edie ist Lektorin bei einem Verlag in London und Bücher sind ihr Leben. Um so erstaunter ist sie, als sie erfährt, dass ihre Mutter als Kind eine Zeit lang auf dem Schloss des berühmten Schriftstellers Raymond Blythe gewohnt hat. Ausgerechnet des Mannes, der "Die wahre Geschichte des Modermannes" schrieb, das Buch, das Edie die Tür zur Welt der Bücher öffnete. Ich fand Edie von Beginn an sympathisch, was natürlich zum größten Teil mit ihrer Liebe zu den Bücher zu tun hat. Auch das freundschaftliche, aber leicht distanzierte Verhältnis zu ihren Eltern, besonders ihrer Mutter, konnte ich nachfühlen. Und die Zwiespältigkeit, als sie beginnt in der Vergangenheit zu schnüffeln, denn natürlich ist das auch ein Vertrauensbruch. Andererseits ist es auch eine Gelegenheit für sie, ihre Mutter besser kennen zu lernen.

Abwechselnd erzählt Kate Morton in der Gegenwart von Edies Suche und in der Vergangenheit aus der Zeit des zweiten Weltkriegs von Percy, Saffy und Juniper. Nach und nach entwirrt die Autorin das Netz aus Familiengeheimnissen und bringt Licht in die dunkle Vergangenheit der Schwestern Blythe.
Es war mein erstes Buch von Kate Morton und zwischendurch war es ein bisschen zäh, zum Schluss hin aber wurde es wieder fesselnder. Ich habe mir sagen lassen, die anderen Bücher wären besser und deswegen werde ich auf jeden Fall noch ein weiteres lesen.
Wer Familiengeheimnisse und Reisen in die Vergangenheit mag, der liegt bei "Die fernen Stunden " aber auf jeden Fall richtig.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Nils Trojan Teil 4

Das Hexenmädchen
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In Berlin geht anscheinend ein Serienmörder um. Nacheinander werden drei Opfer gefunden, brutal ermordet und zur Schau gestellt. Kommissar Nils Trojan sucht fieberhaft nach dem Täter, um weitere Morde ...

In Berlin geht anscheinend ein Serienmörder um. Nacheinander werden drei Opfer gefunden, brutal ermordet und zur Schau gestellt. Kommissar Nils Trojan sucht fieberhaft nach dem Täter, um weitere Morde zu verhindern.
Dann verschwinden auch noch zwei Mädchen. Gibt es da einen Zusammenhang? Beide Kinder sprachen vor ihrem Verschwinden von einer Hexe, die sie anscheinend in Angst und Schrecken versetzte. Und beim Anblick der Toten muss Trojan unweigerlich an Hänsel und Gretel denken. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

Das Hexenmädchen ist der vierte Teil der Thriller-Reihe um Kommissar Nils Trojan aus Berlin. Der chronisch erschöpfte Polizist kommt auch diesmal nicht zur Ruhe. Seine Panikattacken und Angstzustände machen ihm nach wie vor zu schaffen. Hinzu kommt noch sein schlechtes Gewissen, weil er kaum Zeit für seine Tochter hat, die im Moment bei ihm wohnt. Und auch die Beziehung zu Jana leidet darunter. Keine einfachen Voraussetzungen, um einen Mörder zu jagen.
Die Geschichte um die Morde ist gut konstruiert, der Schreibstil gewohnt flüssig und durch die häufigen Perspektivwechsel bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Zwischendurch gibt es Andeutungen, die einen anderen Täter vermuten lassen. Die Auflösung hätte ich dann auch nicht so vermutet.

Alles in allem hat mich das Buch wieder gut unterhalten, wie auch schon die Vorgänger. Allerdings war es mir hier manchmal schon etwas zu viel mit Trojans ständiger Übermüdung, seinen Angstzuständen, Panikattacken usw. Ich denke, im echten Leben, wäre ein Polizist wie er schon krankheitsbedingt aus dem Verkehr gezogen worden. Jedenfalls hoffe ich das.
Aber Das Hexenmädchen ist ja "nur" ein Buch. Das ich Thrillerfans auch durchaus empfehlen kann, ohne dass man die ersten drei Teile unbedingt gelesen haben muss.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Guter Auftakt

Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten
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London 1893. Der Goldschmied Gordon Wigfield wird tot in seiner Werkstatt aufgefunden, brutal ermordet. Chief Inspector Donald Swanson von Scotland Yard übernimmt den Fall. Und es dauert nicht lange, da ...

London 1893. Der Goldschmied Gordon Wigfield wird tot in seiner Werkstatt aufgefunden, brutal ermordet. Chief Inspector Donald Swanson von Scotland Yard übernimmt den Fall. Und es dauert nicht lange, da wird ein weiterer Toter aufgefunden, ebenfalls aus der Goldschmiedebranche. Wer hatte es auf die Männer abgesehen? Und was hat der berüchtigte Hope-Diamant damit zu tun?
Bei ihren Ermittlungen stoßen Swanson und sein Sergeant auch auf so berühmte Persönlichkeiten wie Oscar Wilde und Arthur Conan Doyle. Sind sie ebenfalls in die Morde verwickelt?

"Inspector Swanson und der Fluch des Hope-Diamanten" ist der erste Teil der historischen Krimireihe, die im viktorianischen London spielt. Ich hatte bisher nur Gutes davon gehört und muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
Von Anfang an wurde ich gut unterhalten, der Schreibstil gefiel mir. Die Sprache ist authentisch, würde ich sagen, nicht zu modern, aber auch nicht zu altmodisch. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und glaubwürdig dargestellt.
Manchmal musste ich schmunzeln, denn zwischendurch gibt es immer wieder Momente mit dem bekannten englischen Humor.
Gut gefallen hat mir auch, dass Marley bekannte Figuren in die Story eingebaut hat, die tatsächlich gelebt haben, wie Oscar Wilde oder Holmes-Erfinder Sir Arthur Conan Doyle.
Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Ganz zum Schluss hatte ich zwar einen Verdacht bezüglich des Täters, aber bis dahin tappte ich im Dunkeln.

Alles in allem ein vielversprechender Auftakt zu einer historischen Krimireihe, die auf jeden Fall weiter verfolgen werde. Teil 2 lautet "Inspector Swanson und der Fall Jack the Ripper". Hierauf wird auch schon im "Hope-Diamant" ein paar Mal kurz eingegangen und ich bin gespannt, wie der Autor das Ganze umgesetzt hat.