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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2023

Verschenktes Potential

Die Davenports – Liebe und andere Vorfälle
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"Never judge a book by it's cover"... hier in diesem Falle, hätte ich ruhig auf meine Augen hören können. Aber der Klappentext war so vielversprechend: Ein ehemaliger Sklave, der Karriere gemacht hat und ...

"Never judge a book by it's cover"... hier in diesem Falle, hätte ich ruhig auf meine Augen hören können. Aber der Klappentext war so vielversprechend: Ein ehemaliger Sklave, der Karriere gemacht hat und mit seiner Frau und den erwachsenen Kindern zur schwarzen Upperclass Chicagos gehört. Inspiriert durch eine wahre Geschichte...
Wir schreiben das Jahr 1910 und es fühlt sich an wie: Setting Regencyzeit mit vielen Bällen, rauschenden Roben, Schmuck, Flirterei, Tanzkarten.... und gleichzeitig wie 1970, wenn man nach den Dialogen geht, auch der Schreibstil fühlt sich niemals wie 1910 an.
Das Interessanteste an dem Buch ist der Klappentext und das Nachwort. Hätte die Autorin bloss tatsächlich über die Themen geschrieben, die im Nachwort erwähnt wurden, dann wäre das Buch mit Sicherheit nicht nur toll gewesen, sondern auch noch empfehlenswert.
So war es halt genau das wonach es aussah: ein Young Adult Buch mit viel "Ah, mein Herz klopft so wild und laut" und "Oh, er riecht nach Bergamotte/Sandelholz" und "Uh, sein nackter Oberkörper ist ja so muskulös und definiert".... einfach nur Gesülze und Geschnulze. Leider.
Diskriminierung, Jim Crow-Gesetze, Sklavenvergangenheit, das alles war nur immer wieder eingestreut ohne näher darauf einzugehen. Letztendlich war es dann doch bloss ein Mädchenbuch mit viel Herz und Schmerz - sorry aber davon gibt es echt mittlerweile genug.
Keine Leseempfehlung für keine Zielgruppe.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Kleine Geschichte ganz gross erzählt

Sommersprossen – Nur zusammen ergeben wir Sinn
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Ich muss zugeben, dass es ein wenig gedauert hat, bis ich in die Geschichte reingefunden habe, aber es hat sich gelohnt.
Die Autorin schafft es, ohne viel Trara eine unaufgeregte Geschichte zu erzählen, ...

Ich muss zugeben, dass es ein wenig gedauert hat, bis ich in die Geschichte reingefunden habe, aber es hat sich gelohnt.
Die Autorin schafft es, ohne viel Trara eine unaufgeregte Geschichte zu erzählen, die am Ende dennoch unter die Haut geht.
Allegra ist eine Hauptprotagonistin mit der man erst einmal warm werden muss. Sie ist ein wenig verschroben, braucht ihre festgefahrene Routine, ab und zu könnte man in ihr eine Autistin vermuten. Mit Menschen locker umzugehen ist nicht so ganz ihr Ding und sie tritt öfter in Fettnäpfchen als ihr lieb ist.
Eines Tages trifft sie auf Tristan, der ihr unfreundlich zu verstehen gibt, dass sie die Summe der fünf wichtigsten Personen sei von denen sie umgeben ist.
Diese Aussage lässt sie nicht mehr los und die Suche nach diesen fünf Menschen wird für sie fast schon zur Obsession… kommt sie überhaupt im Moment auf ganze fünf Menschen, die ihr nahe stehen?
Ein Buch das berührt und zum Nachdenken anregt. Wer hat uns maßgeblich beeinflusst und wer steht uns tatsächlich nahe?
Und wie immer blitzt der typische Ahern-Humor durch, übersetzt von Christine Strüh.

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Veröffentlicht am 08.08.2023

Das Ende hat mich nicht befriedigt

Der silberne Elefant
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Ein äußerst ungewöhnliches Buch, das sich - für mich - mit nichts vergleichen lässt.
Drei Frauen, die ihr Bündel zu tragen haben, wobei die diversen Leben sich kaum vergleichen lassen.
Da ist zum einen ...

Ein äußerst ungewöhnliches Buch, das sich - für mich - mit nichts vergleichen lässt.
Drei Frauen, die ihr Bündel zu tragen haben, wobei die diversen Leben sich kaum vergleichen lassen.
Da ist zum einen die todkranke Lynn, die mit ihrem Leben unzufrieden ist; zum anderen ihre zukünftige Schwiegertochter Vera, die eine sehr bewegte Vergangenheit hatte. Und dann gibt es noch Emily aus Ruanda, die schwer traumatisiert den Völkermord überlebt hat und immer noch ums „Überleben“ kämpft.
Abwechselnd erhalten wir Einblicke in den Alltag der drei Frauen und deren Schicksale mit denen sie hadern.
Anfangs hatte ich meine Probleme mit Lynn und Vera, die mir beide nicht besonders sympathisch waren. Auch war mir einfach zu viel Religiosität in der Geschichte, dennoch entwickelte diese Geschichte eine enorme Sogwirkung, der ich mich kaum entziehen konnte.
Der Schreibstil ist mitreißend… das Ende leider an einem Punkt verwirrend unbefriedigend.
Aber dennoch lohnt sich das Lesen sehr, allerdings Achtung, die Erinnerungen Emilys an Ruanda sind extrem heftig.
Übersetzt von Ursula C. Sturm.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Ein wunderbares Lesevergnügen

Du hast mir gerade noch gefehlt
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Ich bin verliebt! Also nicht in das Buchcover (Jugendbuchcharme der 90er) und schon mal gar nicht in den bescheuerten deutschen Buchtitel.
„Last night“ im Original von der wunderbaren Mhairi McFarlane ...

Ich bin verliebt! Also nicht in das Buchcover (Jugendbuchcharme der 90er) und schon mal gar nicht in den bescheuerten deutschen Buchtitel.
„Last night“ im Original von der wunderbaren Mhairi McFarlane hat mir grad einige tolle Lesestunden beschert und sie hat sich somit auf die Liste meiner Lieblingsautorinnen katapultiert.
Durch Zufall bin ich auf dieses Buch in einem öffentlichen Bücherregal gestossen und ich bin froh darüber.
Das war ein ähnliches Lesevergnügen wie bei Petra Hülsmann oder Jojo Moyes - wenn die Protagonisten so realistisch sind, dass man beim Zuklappen des Buches das Gefühl hat, sich von Freunden verabschieden zu müssen.
Die Story war berührend und glaubwürdig, die Dialoge authentisch und witzig.
Maria Hochsieder hat eine großartige Übersetzung abgeliefert.
Los! Lest! Dieses! Buch!

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Dritter Band einer großartigen Trilogie

Romy. Mädchen, die pfeifen
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Der 3.Band der Trilogie und ich bin emotional gebeutelt nach diesem wilden Ritt durch Romys Leben.
Ich habe diese Reihe vom ersten Buch an geliebt, eine Familiengeschichte, wie sie authentischer nicht ...

Der 3.Band der Trilogie und ich bin emotional gebeutelt nach diesem wilden Ritt durch Romys Leben.
Ich habe diese Reihe vom ersten Buch an geliebt, eine Familiengeschichte, wie sie authentischer nicht sein könnte. Man merkt beim Lesen, dass es eine ehrliche und ungeschönte Geschichte ist, alle Protagonisten haben Ecken und Kanten, sind realistisch… mal mag man sie, mal eher nicht. So ist Leben!
Bereits bei den ersten beiden Bänden habe ich oft kopfnickend dagesessen, weil mir Vieles aus der eigenen Familiengeschichte vertraut vorgekommen ist, aus Erzählungen.
Der dritte Band war für die Autorin sicher der schwierigste, weil es ihre Geschichte ist. Und für mich war er schwierig zu lesen, weil ich ständig am Luftanhalten war und meine eigene Jugend in den 80ern Revue passieren hab lassen. Es war so Vieles so ähnlich und auch tragisch und für mich eine emotionale Achterbahn.
Ich ziehe meinen Hut vor Felicitas Fuchs, wie konsequent und spannend sie ihre Familiengeschichte aufgearbeitet hat. Ganz große Leseempfehlung von Band 1 bis Band 3.

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