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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2023

Eine Schatztruhe voller Wissen

Effingers
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Ich kann bei diesem Buch keine angemessene Rezension abliefern, lediglich eine dringende Leseempfehlung. Nicht nur, dass es sich hierbei um ein Werk handelt, dass sich mit jedem Buch von Thomas Mann messen ...

Ich kann bei diesem Buch keine angemessene Rezension abliefern, lediglich eine dringende Leseempfehlung. Nicht nur, dass es sich hierbei um ein Werk handelt, dass sich mit jedem Buch von Thomas Mann messen kann, ich fände es wichtig, es zur Schullektüre zu erheben.
Auf knapp 900 Seiten präsentiert sich hier eine Schatztruhe voller Zeitgeist, politischem Wissen, historisch exakter Fakten und Porträts, wie sie authentischer nicht sein könnten.
Die Geschichte einer jüdisch-deutschen Familie beginnend mit den 1870ern bis zu den dunkelsten Tagen der Deutschen Geschichte in den 1940ern. Angelehnt an die Familiengeschichte der großartigen Autorin.
Dieses Buch ist eine Bereicherung auf allen Ebenen!

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Unter die Haut gehend

Das Jahr, in dem wir verschwanden
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Die Figuren sind fiktiv, die Rahmenhandlung nicht.
Ende der 1970er Jahre trieb ein Serienmörder in Atlanta sein Unwesen, der afroamerikanische Kinder verschleppte und tötete. Die Autorin war damals 9 ...

Die Figuren sind fiktiv, die Rahmenhandlung nicht.
Ende der 1970er Jahre trieb ein Serienmörder in Atlanta sein Unwesen, der afroamerikanische Kinder verschleppte und tötete. Die Autorin war damals 9 Jahre alt und verarbeitet in diesem Roman die Ängste und Gedanken, denen sie und ihre Altersgenossen ausgesetzt war. Der Alltag der Familien wurde massiv beeinträchtigt, der Schulweg, die Nachmittage, das Zusammenleben- nichts war mehr so wie vorher.
Anhand dreier Kinder, deren Leben miteinander verflochten ist, lesen wir über diese Zeit und erfahren viel über das Leben afroamerikanischer Familien das Milieu und die Endsiebziger.
Ein wirklich großartiger Roman, der tief unter die Haut geht und perfekt von Britt Somann-Jung ins Deutsche übersetzt wurde. Volle Punktezahl und absolute Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 28.12.2022

Feinfühlig

Dinge, an die wir nicht glauben
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Oh! Was für ein tolles Buch - und zwar auf so vielen verschiedenen Ebenen.
Die Geschichte ist ein Einblick in die Beziehung zwischen Mike und Ben, ein gleichgeschlechtliches Paar unterschiedlicher Hautfarben. ...

Oh! Was für ein tolles Buch - und zwar auf so vielen verschiedenen Ebenen.
Die Geschichte ist ein Einblick in die Beziehung zwischen Mike und Ben, ein gleichgeschlechtliches Paar unterschiedlicher Hautfarben. Ben ist Afroamerikaner, Mike japanisch stämmig, beide kommen aus zerrütteten Familien und tragen somit einige Altlasten mit sich herum.
Aber dies ist nicht nur einfach eine Beziehungsgeschichte und vor allem keine reine queere Story, sondern die einfühlsame Schilderung von Beziehungen im Allgemeinen: Väter und Söhne, Mütter und Söhne, Freunde, Partner und Heimat.
Washington bedient sich einer sehr einfachen, manchmal frechen, jungen Sprache und schafft es dennoch feinfühlig Stimmungen zu schaffen, die man kennt, kleine Dinge, die dem Leser vertraut sind. Ja selbst die Dinge, die er nicht ausschreibt spürt man - so wie man generell die ganze Story in ihrer Tragkraft spüren kann: die Zwiespälte, den Kummer, die ungesagten Dinge.
Mit diesem Buch gelingt Washington eine ganz große Erzählung, die mich auf der einen Seite bereichert hat und auf der anderen Seite super gut unterhalten. Mehr davon! Und bitte immer in der wunderbaren Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence!

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Erstklassig recherchiert

Die Liebenden von Bloomsbury – Vanessa und die Kunst des Lebens
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Ich war sehr glücklich als der zweite Band der Bloomsbury Trilogie endlich erschien, bereits der erste Band konnte mich total überzeugen.

Nochmal zur Erinnerung: die Bloomsberries waren eine moderne ...


Ich war sehr glücklich als der zweite Band der Bloomsbury Trilogie endlich erschien, bereits der erste Band konnte mich total überzeugen.

Nochmal zur Erinnerung: die Bloomsberries waren eine moderne und junge Künstlergruppe im Londoner Stadtteil Bloomsbury, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts um die Schwestern Virginia Woolf und Vanessa Bell gegründet hat.
In der Trilogie erfahren wir vom Leben Virginia Woolfs bevor sie eine bekannte Literatin wurde. In diesem Band steht ihre malende Schwester Vanessa Bell im Fokus.
Nicht nur dass die Thematik und der Zeitgeist enorm interessant ist, Martin schreibt einfach überzeugend und recherchiert sehr genau. Es hat mir viel Freude bereitet, nebenher nach Fotos zu googeln, die das Gelesene noch untermauern. Es ist toll wenn ein Gemälde oder eine Person so detailliert beschrieben wird, dass man diese auf einem Foto sofort wiedererkennt.
Stefanie H.Martin schreibt so wunderbar, dass man ohne ständige Hinweise, immer weiss wann man sich befindet… die Atmosphäre der Zeit ist immer greifbar, ganz ohne „Produktplatzierung“.
Dass alles historisch exakt ist, ist für mich mittlerweile leider keine Selbstverständlichkeit mehr, deshalb will ich das nochmal betonen.
Danke für diese wunderbare Fortsetzung, jetzt hoffe ich, dass die Wartezeit zum dritten Band schnell vergeht!

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Extrem spannend

Ein langes Wochenende
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Endlich wieder ein Buch, das mich aus der Leseunlust geholt hat.
Was für eine aufregende Geschichte. In der ersten Hälfte des Buches lernen wir ausführlich den bunt zusammengewürfelten Freundeskreis kennen ...

Endlich wieder ein Buch, das mich aus der Leseunlust geholt hat.
Was für eine aufregende Geschichte. In der ersten Hälfte des Buches lernen wir ausführlich den bunt zusammengewürfelten Freundeskreis kennen und blicken langsam hinter die Fassaden, wo es nicht so schön aussieht, wie man anfangs annehmen sollte. So ziemlich jeder der Protagonisten, ist irgendwie komplett durch und ich muss zugeben, dass ich ganz zu Anfang gerade die weiblichen Protagonisten ziemlich nervig und unsympathisch fand. Das änderte sich zwar nicht wirklich, aber man versteht plötzlich warum die alle so sind, wie sie sind.
Ab der Mitte nimmt die Story richtig Fahrt auf und eskaliert gegen Ende völlig... genial geschrieben, da man der Geschichte aus den verschiedenen Blickwinkeln der Protagonisten folgt und der Wechsel immer rasanter wird. Ist gut zu lesen und nicht verwirrend, man weiss immer genau, wo man sich gerade befindet und irgendwie kann man auch das Buch kaum noch aus der Hand legen.

Macmillan kann so herrlich "psycho" schreiben, da ist permanent eine bedrohliche Grundstimmung, Paranoia und wachsendes Misstrauen in alle Richtungen.
Wer bei jedem Buch diverse Triggerwarnungen braucht, der sollte die Finger davon lassen, wer sich spannend unterhalten lassen will, dem sei das Buch wärmstens ans Herz geleget.
Übersetzt von Sabine Schilasky.

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