Perfekt auf allen Ebenen
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues KleidWow, einfach nur wow!
Dieses Buch ist auf so vielen Ebenen so perfekt, dass ich gar nicht weiss wo ich beginnen soll.
Ich fange mal mit dem Erzählstil an, der schlicht und einnehmend ist, immerhin haben ...
Wow, einfach nur wow!
Dieses Buch ist auf so vielen Ebenen so perfekt, dass ich gar nicht weiss wo ich beginnen soll.
Ich fange mal mit dem Erzählstil an, der schlicht und einnehmend ist, immerhin haben wir eine Erzählung aus den 20er-bis 40er Jahren und eine aus der Jetztzeit und man kann dem Zeitenwechsel wunderbar folgen.
Wer aufgund des Klappentextes vermutet, dass er einem spannenden Restitutionsverfahren beiwohnen wird... dann ist das nicht richtig. Das Buch ist extrem aufschlussreich, wie die Arbeit der Verwalter des Naziraubguts funktioniert, wie aufwändig die Recherchearbeiten sind und wie erfolgreich die rechtlichen Erben bzw. das Raubgut ausfindig gemacht werden. Man versteht, wieviel Arbeit dahinter steckt und zieht respektvoll den imaginären Hut.
Aber der Roman kann noch viel mehr, er erzählt die Geschichte einer auseinander gerissenen Familie mit Opfern und Tätern in den eigenen Reihen und wie sich diese Schuld bzw. der Verlust nachhaltig auf die Generationen später auswirken kann. Er berichtet vom Wegsehen und Nichtwahrhabenwollen, was extrem nachvollziehbar, aber auch schmerzhaft ist.
Und dann wären da noch die Protagonisten, die lebendig sind und glaubwürdig und man zweifelt keine Sekunde an der Echtheit der Geschichte.
Meine absolute Empfehlung für Geschichtsinteressierte, die fast alles schon wissen, hier kann man noch einiges mitnehmen, Hut ab!