Profilbild von Blubie

Blubie

Lesejury Star
offline

Blubie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Blubie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2023

Zu viel Fiktion

Frau Einstein
0

Dieses Buch hat mich verärgert. Zugegeben es liest sich schnell und leicht, aber inhaltlich finde ich es bedenklich. Da es ja derzeit super angesagt ist, über alle möglichen starken oder generell semi ...

Dieses Buch hat mich verärgert. Zugegeben es liest sich schnell und leicht, aber inhaltlich finde ich es bedenklich. Da es ja derzeit super angesagt ist, über alle möglichen starken oder generell semi berühmte Frauen einen Roman zu schreiben, wird mittlerweile die Realität zurechtgebogen und Spekulationen zu Fakten erklärt, dass es kaum noch zu ertragen ist.
Es gibt zum einen keinen gesicherten Beweis, dass die erste Frau Einsteins maßgeblich an seinen Entdeckungen mitgearbeitet hat, zum anderen dient dieses Buch in keinster Weise dazu, sie in einem strahlenden Licht dastehen zu lassen, verkommt sie in diesem Roman doch letztlich zum devoten Mäuschen, dass sich Einstein bedingungslos untergeordnet hat.
Einstein wiederum wird im Laufe des Buches immer unsympathischer, weil er gefühlskalt und egozentrisch dargestellt wird… wofür es eigentlich auch keine Belege gibt. Es passieren kleinere und größere Ereignisse, die es dann auch nur aus der Fantasie der Autorin ins Buch geschafft haben.
Wenn man alle Fiktion und Spekulation aus dem Buch entfernt, bleibt ein dünnes Heftchen übrig.
Immerhin erklärt sich die Autorin im Nachwort (mein Pech, dass ich es diesmal tatsächlich zuletzt gelesen habe), aber ganz ehrlich: das Buch hätte es einfach nicht gebraucht.
Die zwei Sterne gibt es für den flüssigen Schreibstil.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2023

316 Seiten schlechte Witze mit Bärten

Elternabend
0

Fips Asmussen ist tot - es lebe Sebastian Fitzek… der mir 316 Seiten lang, alte und schlechte Witze wie Maschinengewehrfeuer um die Ohren gehauen hat. Und bei jedem einzelnen hätte ich gerne mit einem ...

Fips Asmussen ist tot - es lebe Sebastian Fitzek… der mir 316 Seiten lang, alte und schlechte Witze wie Maschinengewehrfeuer um die Ohren gehauen hat. Und bei jedem einzelnen hätte ich gerne mit einem nassen Lappen gekontert.
Ehrlich gesagt, ich hätte dieses Buch normalerweise abgebrochen, aber ich hatte es mir gewünscht und geschenkt bekommen - und was man sich auf den Teller häuft, wird aufgegessen.
Ich kenne nicht so viele Bücher von Fitzek, aber was ich bisher gelesen hatte war genial. Nur „Schreib oder Stirb“ habe ich wegen der furchtbaren Dauerwitze abgebrochen, aber damals hatte ich Micky Beisenherz in Verdacht.
Schade, denn der Klappentext hatte mich sehr angesprochen. Ich fand die Plotidee wirklich gut und witzig, auch dass später Mobbing, Gewalt, Trauer und Suizid thematisiert werden (weil ich das durch Rezensionen schon wusste, habe ich überhaupt erst durchgehalten), allerdings hat Fitzek das alles mit seinem wirklich schlechten Humor total kaputt gemacht.
Ich kann das Buch beim besten Willen nicht empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2023

Ein Fenster in meine Kindheit

Das Café ohne Namen
0

Ich war damals schon von "Der Trafikant" sehr angetan und nach einer Leseprobe musste ich "Das Cafe ohne Namen" unbedingt haben.

Dieses Buch ist wie ein Kaleidoskop, durch das man schaut und sich immer ...

Ich war damals schon von "Der Trafikant" sehr angetan und nach einer Leseprobe musste ich "Das Cafe ohne Namen" unbedingt haben.

Dieses Buch ist wie ein Kaleidoskop, durch das man schaut und sich immer wieder neue Muster bilden, je nachdem wie man es dreht. Hier steht keine Person im Vordergrund, sondern das Cafe ohne Namen, im zweiten Wiener Gemeindebezirk in der Nähe des Pratersterns und des Karmelitermarktes - damals Ende der Sechziger Jahre nicht unbedingt ein edles Pflaster.

In diesem Cafe, das der Gelegenheitsarbeiter Robert spontan eröffnet, finden sich verlorene Gestalten, gebrochen durch Kriegserlebnisse, persönliches Scheitern, desillusioniert, alkoholabhängig aber teilweise immer noch voller Träume und Hoffnung. In manchen Kapiteln schildert uns die erzählende Stimme vom Alltag in diesem Cafe, das eigentlich ein Beisl (Kneipe) ist, in manchen Kapiteln lauschen wir den skurrilen aber authentischen Dialogen zweier befreundeter Damen, die Stammgäste des Cafes sind.

Robert Seethaler hat eine wunderbare Art, den typischen Wiener einzufangen, mit seiner grantlerischen pessimistischen Art, zum anderen hat er mir meine Kindheit wieder lebendig vor Augen geführt. Ich bin im Nachbarbezirk groß geworden und habe seine Schilderungen der Gegend regelrecht gespürt... viele Spaziergänge zusammen mit meinem Papa sind vor meinem geistigen Auge wie ein Film abgelaufe... das ist das Wien das ich gut kenne.
Wir sind Beobachter dieses Cafes, vom Anfang bis zu seinem Ende nach zehn Jahren, wir sehen Gäste kommen und gehen, manche bleiben weg, neue finden den Weg an die Theke. Und ab und zu erfährt man nebenbei Zeitgeschehen, wunderbar eingeflochten in die Dialoge.
Und am Ende fühlen wir uns, als hätte ein liebgewonnenes Stammlokal für immer geschlossen und wir haben die Protagonisten genauso kennen gelernt wie das in Stammlokalen halt tatsächlich so ist: an der Oberfläche gekratzt aber nie wirklich in die Tiefe gegangen.

Ein absolut großartiges Buch, das sicher nicht jeden Leser erreicht - mich hat es berührt, in meine Kindheit versetzt und ein wenig nostalgisches Heimweh hervor gerufen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2023

Inspektor Grohsmann ermittelt wieder

Wiener Todesmelodie
0

Ja ja ja! Als ich vor etwa einem Jahr „Mexikoplatz“ gelesen habe, war ich so begeistert und hoffte, dass es eine Krimireihe gibt.
Tadaaaa! Dies ist also Grohsmanns zweiter Fall.
Das Wiedersehen mit Joe, ...

Ja ja ja! Als ich vor etwa einem Jahr „Mexikoplatz“ gelesen habe, war ich so begeistert und hoffte, dass es eine Krimireihe gibt.
Tadaaaa! Dies ist also Grohsmanns zweiter Fall.
Das Wiedersehen mit Joe, Nicky, Grohsmann und Sally war einfach wunderbar und ich habe dieses Buch in wenigen Stunden durchgesuchtet.
Für mich - gebürtige Wienerin in Deutschland lebend - waren ja schon die Straßennamen eine wahre Freude. Und dass alle Protagonisten in authentischem Wiener Akzent sprechen, hat mich wieder vollends in meine Heimatstadt versetzt. Aber keine Angst, ihr lieben deutschen LeserInnen, auch als Nicht-WienerIn kann man alles gut verstehen.
Der Fall war spannend und knifflig mit vielen möglichen Tätern, und auf das Ende wäre ich nicht gekommen. Viel über klassische Musik habe ich auch gelernt und zwar auf unterhaltsame und nicht trockene Art und Weise.
Liebe Mina Albich, der zweite Fall ist außerordentlich gut gelungen, Du konntest das Niveau nicht nur halten, sondern noch steigern.
Und jetzt? Jetzt hoffe ich einfach auf einen baldigen dritten Fall… und ich akzeptiere kein Nein!
Vielen Dank und G‘schamsterdiener, Pfiati Baba, woa echt leiwand

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2023

Ein Buch das schmerzt

SORRY. Ich habe es nur für dich getan
0

Was für ein wunderschönes Buchcover, ein traumhaft gestalteter Buchschnitt… und dank des Buches weiß ich jetzt, dass Popcorn mit Parmesan wirklich lecker schmeckt. Dafür gibt es einen Stern!

Den Rest ...

Was für ein wunderschönes Buchcover, ein traumhaft gestalteter Buchschnitt… und dank des Buches weiß ich jetzt, dass Popcorn mit Parmesan wirklich lecker schmeckt. Dafür gibt es einen Stern!

Den Rest kann ich folgendermaßen zusammenfassen: Verdammt! Sie hat einen neuen Lieblingswein… sehr sehr verdammt teuer. Irgendjemand streicht mit dem verdammten Daumen über ihre verdammte Wange/Unterlippe oder eine verdammte Haarsträhne hinter ihr verdammtes Ohr. Sie gehört ihm, nur ihm allein - verdammt nochmal! Und ziemlich verdammt oft laufen heiße Flüssigkeiten über ihre Wangen. Sie mag ihren verdammten Job nicht, aber der bezahlt ihre Rechnungen - gottverdammt!
Das blieb bei mir hängen, weil es verdammt oft erwähnt wurde. Zu viele „verdammt“? Hajo das auf jeden Fall, ein Trinkspiel solltet Ihr damit nicht machen.

Nein, jetzt mal im Ernst: das schlechteste Buch aller Zeiten - und Ihr wisst, ich komme oft mit schlimmen Büchern daher. Aber das hier toppt Alles. Unspannend, flache Charaktere, hanebüchener Plot und beim Ende fragt man sich, ob die Autorin Lack schnüffelt.
Nö, spart Euch bitte die 15€ und lest lieber Euer lokales Telefonbuch.

Was für eine verdammte Zeitverschwendung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere