Die Thematik wäre ganz mein Ding gewesen, aber die Autorin fabuliert Sätze, bei denen man sich wirklich fragt, was in ihrem Kopf vorgeht. Wäre das ganze Buch in dem Stil geschrieben, dann wäre das zwar ...
Die Thematik wäre ganz mein Ding gewesen, aber die Autorin fabuliert Sätze, bei denen man sich wirklich fragt, was in ihrem Kopf vorgeht. Wäre das ganze Buch in dem Stil geschrieben, dann wäre das zwar furchtbar schwülstig, aber immerhin zusammen passend.
Aber der Großteil ist sehr einfach gehalten, schon fast im Stile einer Jugendlektüre und alle zwei Seiten kommt eine Phrase, die an Theatralik kaum zu überbieten ist.
Das ist das eine... viel schlimmer finde ich, dass die Protagonisten absolut unglaubwürdig sind, in ihren Handlungen und Dialogen und vor allem Kinder und junge Menschen agieren nicht altersgerecht.
Es gibt derzeit so extrem viele historische Familiensagas... auf diese hier kann man also getrost verzichten.
Yippiejayjeh! Was war das großartig.
Allerdings würde ich die Handlung nicht dem Thrillergenre zuordnen, ich bezeichne es als Psychodrama mit drei Personen.
Wir werden im Buch mit drei Blickwinkeln konfrontiert, ...
Yippiejayjeh! Was war das großartig.
Allerdings würde ich die Handlung nicht dem Thrillergenre zuordnen, ich bezeichne es als Psychodrama mit drei Personen.
Wir werden im Buch mit drei Blickwinkeln konfrontiert, die der beiden Schwestern und ein Ehemann.
Langsam aber stetig erhalten wir immer mehr Einblicke in eine zutiefst kranke Familie. Und da wir ständig mit unterschiedlichen Perspektiven zu tun haben, ändern wir kontinuierlich unsere Meinung über die einzelnen Protagonisten, also mir erging es zumindest so.
Und zugegeben: so richtig von Herzen sympathisch ist keiner der drei.
Ehrlich? Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen, was für Abgründe taten sich da auf. Ich war fasziniert und abgestoßen gleichzeitig und abwechselnd.
Genial erzählt und aufgebaut und das Ende ist ebenfalls total gelungen.
Also von mir gibt es eine klare Empfehlung!
Das Buch hatte mich schon vor dem Klappentext mit seinem schönen Cover eingefangen, die Inhaltsangabe machte mich dann erst recht neugierig.
Die ersten Seiten hatten mich stimmungsmässig auch gleich in ...
Das Buch hatte mich schon vor dem Klappentext mit seinem schönen Cover eingefangen, die Inhaltsangabe machte mich dann erst recht neugierig.
Die ersten Seiten hatten mich stimmungsmässig auch gleich in die alte Metropole Smyrna versetzt, die Autorin beschreibt die Atmosphäre so wunderbar, dass man meint eine Zeitreise zu unternehmen... fast kann man die Gerüche und Geräusche wahrnehmen.
Und dann kamen die nächsten Seiten und ich kam mir immer blöder vor. Ich denke nicht, dass ich eine besonders ungebildete Leserin bin und nur seichte Literatur wegschnabulieren kann, aber ich habe einfach mit zunehmender Seitenanzahl gar nichts mehr gerafft.
Ich interessiere mich sehr für die Geschichte des beginnenden 20. Jahrhunderts, allerdings habe ich kaum Ahnung von griechisch-türkischer Geschichte, leider setzt die Autorin diese Kenntnisse allerdings voraus. Als ahnungslose Leserin wird man also nicht nur in ein politsches Geschehen geworfen, dass man kaum versteht, nein - es folgen auch noch Zeitensprünge und (gefühlt) 2000 Protagonisten mit exotischen Namen, die ich manchmal noch nicht mal hätte aussprechen können. Dialoge sind schwer zuzuordnen (wer spricht grad mit wem?) und gespickt mit griechischen und türkischen Ausdrücken, keine der beiden Sprachen verstehe ich. Allerdings hat die Autorin die gängigsten Ausdrücke am Ende des Buches zusammengefasst.
Ich hätte das Buch wirklich wirklich gerne gemocht, auch wenn der Schreibstil anspruchsvoll (aber sehr distanziert) ist, aber ich habe es nach der Hälfte aufgegeben. Kaum war ich mal in der Handlung drin, kam wieder irgendein Kampf, eine politische Handlung und ich war wieder raus.
anspruchsvoller Schreibstil - kann ich
anspruchsvoller Plot - kann ich
ungewohntes historisches Setting - kann googeln
viele Protagonisten - kann ich
viele Protagonisten mit ungewohnten Namen - schaff ich auch noch
Zeitsprünge - meist auch kein Problem
alles zusammen: bin leider raus
Wer sich ein wenig mit diesem Teil der Historie auskennt und vielleicht sogar Wurzeln in Izmir hat, der wird dieses anspruchsvolle Buch wahrscheinlich sehr lieben, sprachlich ist es wirklich schön.
Ich ziehe meinen Hut vor dem Übersetzer Gerhard Meier.
Für Fantasy muss ich immer ganz hart meine Komfortzone verlassen, aber hier handelt es sich um keinen klassischen Fantasyroman, eher Schauergeschichte.
Eines mal vorweg: das Buch ist sehr schön gestaltet, ...
Für Fantasy muss ich immer ganz hart meine Komfortzone verlassen, aber hier handelt es sich um keinen klassischen Fantasyroman, eher Schauergeschichte.
Eines mal vorweg: das Buch ist sehr schön gestaltet, vom Cover angefangen bis hin zu den Illustrationen. Auch sprachlich konnte es mich beeindrucken, an dieser Stelle ein Bravo an Petra Huber und Sara Riffel, die gute Übersetzungsarbeit geleistet haben.
Die Stimmung ist durchwegs düster und beklemmend, die Beschreibungen der Schauplätze sind stimmig, auch die stumme Hauptprotagonistin Olivia Prior ist eine interessante Person….
Und doch konnte die Story mich nicht wirklich erreichen, ich hatte beim Lesen absolut keine Gefühlsregungen . Vielleicht bin ich zu alt für dieses Buch? Das Zielpublikum dürften ältere Teenager sein, das könnte ich mir gut vorstellen.
Insgesamt eine interessante Story, solide geschrieben und schön aufgemacht, seine begeisterten Leser wird dieses Buch ganz sicher finden.
Wer hat schon von Annie Londonderry gehört oder gelesen? Ich gehe mal davon aus: die wenigsten von Euch. Und so erging es mir auch, bevor ich dieses Buch in Händen hielt. Das Internet spuckt nicht viele ...
Wer hat schon von Annie Londonderry gehört oder gelesen? Ich gehe mal davon aus: die wenigsten von Euch. Und so erging es mir auch, bevor ich dieses Buch in Händen hielt. Das Internet spuckt nicht viele Informationen über sie aus, was auch die Autorin im Nachwort bestätigt - Annie (Londonderry) Kopchovsky existierte, mutig verließ sie 1894 ihre Familie (Mann und drei kleine Kinder) im Alter von 22 Jahren, um mit einem Fahrrad einmal um die Welt zu radeln. Dafür wird sie heute noch "gefeiert", da sie damit einen Beitrag zum Feminismus geleistet hat.
Ob es damals tatsächlich eine Wette gab, mit der Bedingung, dass sie diese Reise ohne Geld mit nur einer Wechselganitur Wäsche antreten darf, die Reise nur 15 Monate dauern darf und sie in dieser Zeit 5000 Dollar verdienen muss... darüber weiss man nichts Genaues, aber Gerüchten zufolge war es so.
Tatsache ist, sie war eine mutige abenteuerlustige junge Frau, die sich selbst perfekt vermarkten konnte und großartig Geschichten erzählen.
Und so strickt Susanna Leonard aus diesen wenigen Fakten eine sehr unterhaltsame quasi Biografie, die sich kurzweilig lesen lässt. Ihre Annie ist eine sympathische junge Frau, in die man sich gut hineinversetzen kann. Leonards Prtoagonisten sind allesamt griffig und bunt, es macht Spass den Dialogen zu folgen und den Gedankengängen Annies. Auch die Atmosphäre dieser Zeit ist stimmig.
Annie Londonderry war bekannt dafür, dass sie schillernde Abenteuergeschichten erzählen konnte und die Presse der damaligen Zeit an der Nase herumführte. Die Autorin nutzt diese Geschichten und knüpft sie gekonnt in die Erzählung ein.
Viel Fiktion befindet sich zwischen den beiden Buchdeckeln, aber dennoch könnte es durchaus genauso gewesen sein. Eine schöne und unterhaltsame Hommage an eine interessante Frauenfigur über die man leider viel zu wenig liest.