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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2023

Super recherchiert, liebenswerte Protagonisten und charmant geschrieben

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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Hui, da habe ich aber in letzter Zeit massives Glück bei historischen Büchern, denn auch dieses war exzellent und ein absoluter Pageturner.
Diesmal befand ich mich in den 50er Jahren in München und der ...

Hui, da habe ich aber in letzter Zeit massives Glück bei historischen Büchern, denn auch dieses war exzellent und ein absoluter Pageturner.
Diesmal befand ich mich in den 50er Jahren in München und der Arbeitsplatz dieser Hauptprotagonistin ist ein Friseursalon.
Natürlich gibt es auch hier eine Familiengeschichte, aber eigentlich stehen in dieser Story eine Gruppe junger Menschen, unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Problemen und Anliegen im Fokus.
Wir befinden uns zwar in den 50er Jahren, aber ganz ohne Pferdeschwanz-Petticoat-Rock‘n Roll Kitsch. Wiederaufbau, Kriegsschuld, Besatzungszeit, ländliche Frömmelei, Burschenschaften und die unterdrückte Frau sind Themen, die Julia Fischer unter anderem in diesem Roman unterbringt. Viel Zeitgeschehen, kulturell wie politisch, lässt sie elegant in die Salonklatschgespräche einfließen und formt ein perfektes atmosphärisches Bild dieser Zeit. Und der bayrische Dialekt macht alles sehr charmant. Fischers zahlreiche Protagonisten sind liebevoll herausgearbeitet und agieren authentisch.
Großartig! … für meinen Geldbeutel leider weniger, denn ich MUSS jetzt unbedingt den zweiten Band haben.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Viele Emotionen ohne Kitsch

Lichte Tage
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Ein schmales Büchlein voller Emotionen und Liebe - vor allem Liebe.
Ich gebe es zu: zuerst hat mich das Buchcover sehr angesprochen und danach haben mich ein paar böse Rezensionen komplett neugierig gemacht. ...

Ein schmales Büchlein voller Emotionen und Liebe - vor allem Liebe.
Ich gebe es zu: zuerst hat mich das Buchcover sehr angesprochen und danach haben mich ein paar böse Rezensionen komplett neugierig gemacht. Aber ich kann diese Kritiken nicht teilen. Ich mochte an dem Buch alles: den Erzählstil, die Figuren und vor allem die Beziehung der Figuren untereinander… so voller schöner Momente und doch so tragisch. Traurig, aber nicht hoffnungslos.

Es ist die Geschichte dreier Menschen zwischen Liebe, Freundschaft und Trauer über fehlende Bezugspersonen.
Besonders aufgefallen ist mir das langsame Tempo und die teilweise wunderbaren Beschreibungen von Begebenheiten und Örtlichkeiten.
Wer ruhige Romane voller Emotionen ohne triefenden Kitsch mag, dem sei dieses wunderbare Buch empfohlen - toll übersetzt von Elina Baumbach.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Großartig recherchiert und sympathische Protagonisten

Die Buchhändlerin
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Kennt Ihr das: wenn Ihr einfach nicht aufhören könnt zu lesen und völlig in der Geschichte und der Epoche drin seid und der E-book Reader sagt plötzlich unerwartet, dass Ihr am Ende angekommen seid?
So ...

Kennt Ihr das: wenn Ihr einfach nicht aufhören könnt zu lesen und völlig in der Geschichte und der Epoche drin seid und der E-book Reader sagt plötzlich unerwartet, dass Ihr am Ende angekommen seid?
So ging es mir mit diesem Roman und ich bin froh, dass es einen zweiten Teil gibt!
Wer mich kennt, weiß dass ich historische Bücher liebe, aber sehr oft enttäuscht werde (weil unlogisch oder ungenau recherchiert), hier nicht! Ines Thorn hat enorm gute Recherche betrieben und eine authentische Familiengeschichte rund um Literatur und Buchhändler Leben gezeichnet, die in den 40er Jahren in Frankfurt spielt. Da Frankfurt für zehn Jahre meine Heimat war und ich quasi im Buchhandel tätig war und auch oft die Buchmesse besucht hatte, gab es unheimlich viele vertraute Szenen für mich. Das Frankfurt der Kriegs- und Nachkriegszeit kennenzulernen war äußerst spannend und ich habe viel Interessantes und Neues für mich mitnehmen können.
Als Bücherfreundin kam ich bei der Story auch voll auf meine Kosten und meine Lesewunschliste ist gewachsen.
Die Protagonisten waren mir am Ende alle sehr ans Herz gewachsen und ich habe die Idee der fast schon modernen Patchwork Familie sehr geliebt.
Bravo! Genauso muss ein Buch sein das mich zu hundert Prozent glücklich macht!

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Veröffentlicht am 02.03.2023

Entzückendes Portrait

Das Lachen der Pinguine
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Dieses entzückende und hervorragend recherchierte Buch basiert auf einer wahren Begebenheit, über die nicht so viel berichtet wurde. Oder wer von Euch hat schon von Caroline Mikkelsen gehört, die immerhin ...


Dieses entzückende und hervorragend recherchierte Buch basiert auf einer wahren Begebenheit, über die nicht so viel berichtet wurde. Oder wer von Euch hat schon von Caroline Mikkelsen gehört, die immerhin als erste Frau im Jahre 1935 die Antarktis betreten hat?
Erst in den 90er Jahren erfährt sie Anerkennung, Gottseidank noch zu ihren Lebzeiten. Sie war keine Wissenschaftlerin, keine Forscherin, aber eine abenteuerlustige und starke Frau ihrer Zeit und @arabellameranautorin zeichnet ein liebevolles Porträt mit viel Respekt vor den wenigen Fakten, die über Caroline zu finden sind. Mir hat die Geschichte über diese einfache, aber durchaus bemerkenswerte Frauenfigur sehr gefallen, vor allem die Stimmung der Epoche und die Reise selbst.
Auf die Frauenfigur der Moderne, Jesse eine australische Journalistin auf der Suche nach Caroline, hätte ich allerdings verzichten können, leider fand ich keinen emotionalen Zugang zu ihr.
Insgesamt ein schönes, gut recherchiertes Buch, das ich allen LeserInnen von historischen Geschichten empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Extrem eindringlich und traurig

Die Überlebenden
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Dieses Buch hat mich sprachlos gemacht und ich werde noch lange von dieser extrem traurigen Geschichte erfüllt sein. Es ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass ich ein Buch beendet habe und dann ...

Dieses Buch hat mich sprachlos gemacht und ich werde noch lange von dieser extrem traurigen Geschichte erfüllt sein. Es ist mir schon lange nicht mehr passiert, dass ich ein Buch beendet habe und dann erst mal mit Gänsehaut an Kopf und Armen einfach nur dasaß.
Zu keinem Zeitpunkt fühlt sich die Story unrealistisch oder übertrieben dramatisch an, obwohl es genug Drama gibt. Gleich von der ersten Seite an fühlt man sich beim Lesen bedrückt, so als könne jederzeit irgend etwas Ungeheuerliches passieren, unterschwellig bedrohlich ist die Stimmung. Eigentlich gibt es viele schöne Ferienmomente, die die drei Brüder beim Häuschen am See erleben… eigentlich haben sie liebevolle Eltern… eigentlich. Wäre da nicht die extreme Launenhaftigkeit der Mutter und der Alkoholkonsum der Eltern.
Schulman erzählt die Geschichte abwechselnd: Kindheit in chronologischer Reihenfolge, Jetztzeit in Rückschritten… und wir erhalten langsam und eindringlich ein gesamtes Bild dieser Familie, und der Kreis schließt sich am Ende mit einem großen „Wow“.
Wunderbar übersetzt wurde dieses Meisterwerk von Hanna Granz aus dem Schwedischen.
Absolute Leseempfehlung!

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