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Veröffentlicht am 30.03.2023

Eine Herausforderung für fortgeschrittene Leser

Tochter einer leuchtenden Stadt
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Das Buch hatte mich schon vor dem Klappentext mit seinem schönen Cover eingefangen, die Inhaltsangabe machte mich dann erst recht neugierig.
Die ersten Seiten hatten mich stimmungsmässig auch gleich in ...

Das Buch hatte mich schon vor dem Klappentext mit seinem schönen Cover eingefangen, die Inhaltsangabe machte mich dann erst recht neugierig.
Die ersten Seiten hatten mich stimmungsmässig auch gleich in die alte Metropole Smyrna versetzt, die Autorin beschreibt die Atmosphäre so wunderbar, dass man meint eine Zeitreise zu unternehmen... fast kann man die Gerüche und Geräusche wahrnehmen.
Und dann kamen die nächsten Seiten und ich kam mir immer blöder vor. Ich denke nicht, dass ich eine besonders ungebildete Leserin bin und nur seichte Literatur wegschnabulieren kann, aber ich habe einfach mit zunehmender Seitenanzahl gar nichts mehr gerafft.

Ich interessiere mich sehr für die Geschichte des beginnenden 20. Jahrhunderts, allerdings habe ich kaum Ahnung von griechisch-türkischer Geschichte, leider setzt die Autorin diese Kenntnisse allerdings voraus. Als ahnungslose Leserin wird man also nicht nur in ein politsches Geschehen geworfen, dass man kaum versteht, nein - es folgen auch noch Zeitensprünge und (gefühlt) 2000 Protagonisten mit exotischen Namen, die ich manchmal noch nicht mal hätte aussprechen können. Dialoge sind schwer zuzuordnen (wer spricht grad mit wem?) und gespickt mit griechischen und türkischen Ausdrücken, keine der beiden Sprachen verstehe ich. Allerdings hat die Autorin die gängigsten Ausdrücke am Ende des Buches zusammengefasst.

Ich hätte das Buch wirklich wirklich gerne gemocht, auch wenn der Schreibstil anspruchsvoll (aber sehr distanziert) ist, aber ich habe es nach der Hälfte aufgegeben. Kaum war ich mal in der Handlung drin, kam wieder irgendein Kampf, eine politische Handlung und ich war wieder raus.

anspruchsvoller Schreibstil - kann ich
anspruchsvoller Plot - kann ich
ungewohntes historisches Setting - kann googeln
viele Protagonisten - kann ich
viele Protagonisten mit ungewohnten Namen - schaff ich auch noch
Zeitsprünge - meist auch kein Problem
alles zusammen: bin leider raus

Wer sich ein wenig mit diesem Teil der Historie auskennt und vielleicht sogar Wurzeln in Izmir hat, der wird dieses anspruchsvolle Buch wahrscheinlich sehr lieben, sprachlich ist es wirklich schön.
Ich ziehe meinen Hut vor dem Übersetzer Gerhard Meier.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Etwas hat gefehlt

Gallant
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Für Fantasy muss ich immer ganz hart meine Komfortzone verlassen, aber hier handelt es sich um keinen klassischen Fantasyroman, eher Schauergeschichte.
Eines mal vorweg: das Buch ist sehr schön gestaltet, ...

Für Fantasy muss ich immer ganz hart meine Komfortzone verlassen, aber hier handelt es sich um keinen klassischen Fantasyroman, eher Schauergeschichte.
Eines mal vorweg: das Buch ist sehr schön gestaltet, vom Cover angefangen bis hin zu den Illustrationen. Auch sprachlich konnte es mich beeindrucken, an dieser Stelle ein Bravo an Petra Huber und Sara Riffel, die gute Übersetzungsarbeit geleistet haben.
Die Stimmung ist durchwegs düster und beklemmend, die Beschreibungen der Schauplätze sind stimmig, auch die stumme Hauptprotagonistin Olivia Prior ist eine interessante Person….
Und doch konnte die Story mich nicht wirklich erreichen, ich hatte beim Lesen absolut keine Gefühlsregungen . Vielleicht bin ich zu alt für dieses Buch? Das Zielpublikum dürften ältere Teenager sein, das könnte ich mir gut vorstellen.
Insgesamt eine interessante Story, solide geschrieben und schön aufgemacht, seine begeisterten Leser wird dieses Buch ganz sicher finden.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Sympathisches Porträt einer mutigen jungen Frau

Die Radfahrerin
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Wer hat schon von Annie Londonderry gehört oder gelesen? Ich gehe mal davon aus: die wenigsten von Euch. Und so erging es mir auch, bevor ich dieses Buch in Händen hielt. Das Internet spuckt nicht viele ...

Wer hat schon von Annie Londonderry gehört oder gelesen? Ich gehe mal davon aus: die wenigsten von Euch. Und so erging es mir auch, bevor ich dieses Buch in Händen hielt. Das Internet spuckt nicht viele Informationen über sie aus, was auch die Autorin im Nachwort bestätigt - Annie (Londonderry) Kopchovsky existierte, mutig verließ sie 1894 ihre Familie (Mann und drei kleine Kinder) im Alter von 22 Jahren, um mit einem Fahrrad einmal um die Welt zu radeln. Dafür wird sie heute noch "gefeiert", da sie damit einen Beitrag zum Feminismus geleistet hat.
Ob es damals tatsächlich eine Wette gab, mit der Bedingung, dass sie diese Reise ohne Geld mit nur einer Wechselganitur Wäsche antreten darf, die Reise nur 15 Monate dauern darf und sie in dieser Zeit 5000 Dollar verdienen muss... darüber weiss man nichts Genaues, aber Gerüchten zufolge war es so.
Tatsache ist, sie war eine mutige abenteuerlustige junge Frau, die sich selbst perfekt vermarkten konnte und großartig Geschichten erzählen.
Und so strickt Susanna Leonard aus diesen wenigen Fakten eine sehr unterhaltsame quasi Biografie, die sich kurzweilig lesen lässt. Ihre Annie ist eine sympathische junge Frau, in die man sich gut hineinversetzen kann. Leonards Prtoagonisten sind allesamt griffig und bunt, es macht Spass den Dialogen zu folgen und den Gedankengängen Annies. Auch die Atmosphäre dieser Zeit ist stimmig.
Annie Londonderry war bekannt dafür, dass sie schillernde Abenteuergeschichten erzählen konnte und die Presse der damaligen Zeit an der Nase herumführte. Die Autorin nutzt diese Geschichten und knüpft sie gekonnt in die Erzählung ein.
Viel Fiktion befindet sich zwischen den beiden Buchdeckeln, aber dennoch könnte es durchaus genauso gewesen sein. Eine schöne und unterhaltsame Hommage an eine interessante Frauenfigur über die man leider viel zu wenig liest.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Kreativer Schreibstil

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Es ist seltsam, für dieses Buch eine Rezension zu schreiben, denn ich fühle mich sehr zerrissen.
Eigentlich wäre es ein typisches Buch gewesen, das ich normalerweise nach einigen Seiten abgebrochen hätte: ...

Es ist seltsam, für dieses Buch eine Rezension zu schreiben, denn ich fühle mich sehr zerrissen.
Eigentlich wäre es ein typisches Buch gewesen, das ich normalerweise nach einigen Seiten abgebrochen hätte: der größte Minuspunkt sind für mich die fehlenden Quellenangaben, ein absolutes No-Go bei einem historischen Buch mit realen Personen. Der andere Punkt ist der Schreibstil, der sich zwischen schwülstig und außerordentlich „kreativ“ bewegt. Aber genau letzteres hat mich dran bleiben lassen, und ich hatte sogar irgendwann begonnen, die lustigsten Formulierungen zu markieren. Bei Corina Bomann sind Dinge nicht einfach, sondern sie sind immer WIE (hier bitte Metaphern übertriebener theatralischer Natur einsetzen). Es ist auch extrem lustig was ihre Protagonisten körperlich alles ereilt: der Körper pocht, pulsiert, flimmert oder zittert, ab und an flattert auch der Bauch vor Aufregung (nein, es flattert nicht IM Bauch, sondern gleich der ganze Bauch). Das Herz rast, pocht, hämmert und schlägt und bitte fragt erst gar nicht nach dem Erröten: aus Wut, Scham, Verlegenheit, Anstrengung, Hitze oder Kälte (Achtung Trinkspielalarm mit Alkoholvergiftungsgefahr nach wenigen Seiten).
Ja, also um es kurz zu machen: der Schreibstil hat mich hart an meine Toleranzgrenze gebracht.
Aber ich blieb dran, weil es doch irgendwie spannend und nett war und ich werde mich tatsächlich um die beiden Nachfolgebände kümmern.
Wie gesagt, Quellenangaben wären wirklich absolut angebracht.

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Auch Band zwei ist perfekt

Hanne. Die Leute gucken schon
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Nachdem ich den ersten Band schon extrem toll gefunden habe, war ich schon ganz heiß auf diesen Band, der nahtlos an die Geschehnisse anschließt. Und ich wurde nicht enttäuscht, ich konnte das Buch einfach ...

Nachdem ich den ersten Band schon extrem toll gefunden habe, war ich schon ganz heiß auf diesen Band, der nahtlos an die Geschehnisse anschließt. Und ich wurde nicht enttäuscht, ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen und habe es in knapp zwei Tagen durch gelesen.
Was für eine Familiengeschichte! Und Gottseidank hat Felicitas Fuchs (Carla Berling) diese aufgeschrieben.
Viele Dinge, Situationen und Sprüche aus ihrer Familie sind mir selbst vertraut durch Erzählungen innerhalb meiner Familie, aber auch durch selbst Erlebtes.
Die Protagonisten sind so vielschichtig und authentisch, man hat das Gefühl, sie schon ewig zu kennen.
Und nun freue ich mich auf den Sommer… neee Blumen und Sonnenschein sind mir völlig egal, aber dann kommt endlich Band 3 heraus!

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