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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2022

Hahnebüchener Kitsch

Für immer der Deine
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Ein unglaubwürdiger, an den Haaren herbeigezogener Plot, stereotype schwarz-weiss Charaktere, Dialoge wie in einem Kinderbuch und insgesamt trieft alles nur so vor lauter Schmalz.
Es gibt Sparksbücher, ...

Ein unglaubwürdiger, an den Haaren herbeigezogener Plot, stereotype schwarz-weiss Charaktere, Dialoge wie in einem Kinderbuch und insgesamt trieft alles nur so vor lauter Schmalz.
Es gibt Sparksbücher, die sind erträglich und dann gibt es jene, die man unter Bauchschmerzen liest. Bei diesem hier, sind mir öfter die Gesichtszüge entglitten und die Milch im Kaffee wurde sauer.
Klar, alles ist immer Geschmacksache und hie und da mal eine leichte Lektüre ist Balsam für die Seele, aber das hier war einfach nur schmerzhaft dumm.
Notiz an mich: kein Sparks mehr für mich!

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Authentisch und unheimlich unterhaltsam

Tausend kleine Lügen
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Moriarty ist eine unglaublich gute Beobachterin, und so fallen auch in diesem Buch die Charaktere authentisch und nachvollziehbar aus.
Die Geschichte umfasst die Geschehnisse von drei Monaten um eine Grundschule, ...

Moriarty ist eine unglaublich gute Beobachterin, und so fallen auch in diesem Buch die Charaktere authentisch und nachvollziehbar aus.
Die Geschichte umfasst die Geschehnisse von drei Monaten um eine Grundschule, vielmehr um die Beziehungen der Eltern zueinander. Es ist die typische Geschichte von Gerüchten, Eifersüchteleien, Angebereien und dem Verstecken von privaten Tragödien vor der Öffentlichkeit. Da die Grundschulzeit meiner Kindheit noch nicht so lange her ist, hatte ich so das eine oder andere Gesicht vor Augen.
Die Erzählung zeigt wie schnell eine Situation eskalieren kann und dabei wird man großartig unterhalten und durchlebt alle möglichen Gefühle: Amüsiertheit, Entsetzen, Wut, befriedigtes Lächeln... man kann gar nicht anders als sich in diese Erzählung reinzusteigern, vielleicht sogar die eine oder andere Identifikationsfigur zu finden.
Und ich wundere mich kein bisschen, dass dieses Buch als Serie verfilmt wurde, das bot sich allein schon durch die tollen und vor allem realistischen Dialoge und die nachvollziehbaren Gedanken regelrecht an.

Für alle, die Kleinstadtflair und tolle vielschichtige Charaktere lieben, ist dieses Buch schon fast ein Muss - gekonnt übersetzt von Sylvia Strasser.

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Veröffentlicht am 05.10.2022

Harter Tobak der berührt aber Hoffnung macht

Ich, Eleanor Oliphant
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Wow, dieses Buch läßt mich einfach sprachlos zurück. Ich habe selten eine so eindringliche und berührende Geschichte gelesen, ohne Kitsch und Übertreibung.
Die Thematik ist hart, sehr hart und nichts wird ...

Wow, dieses Buch läßt mich einfach sprachlos zurück. Ich habe selten eine so eindringliche und berührende Geschichte gelesen, ohne Kitsch und Übertreibung.
Die Thematik ist hart, sehr hart und nichts wird ausgelassen: Einsamkeit, Depression, Selbstmord, Alkoholismus, emotionaler Missbrauch, Vernachlässigung in der Kindheit...
Und trotz der Schwere ist das Buch stellenweise humorvoll und leicht.
Eleanor ist anfangs kein wirklich sympathischer Charakter, aber auf der letzten Seite des Buches angelangt, stellt man fest, dass man sie liebt und ständig in die Arme nehmen möchte. Man stellt recht früh fest, was hinter ihrer arroganten und besserwisserischen Art stecken könnte.
Wir begleiten sie durch ihren sehr strukturierten, aber langweiligen und eisamen Alltag, erleben ihre schrittweise "Wandlung" und freut sich über jede Besserung in ihrem Leben.


Es ist eine Geschichte, die Hoffung gibt und inspiriert. Ein ganz wunderbares Buch, das ich absolut empfehle - großartig übersetzt von Alexandra Kranefeld.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Stellenweise sehr zäh und langatmig

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
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Puuuhh... es fällt mir diesmal schwer, die richtigen Worte zu finden, da ich nicht wirklich weiss, ob ich das Buch nun mochte oder nicht.
Es hat sich durch viele Längen enorm gezogen, wie zäher alter ...

Puuuhh... es fällt mir diesmal schwer, die richtigen Worte zu finden, da ich nicht wirklich weiss, ob ich das Buch nun mochte oder nicht.
Es hat sich durch viele Längen enorm gezogen, wie zäher alter Kaugummi, aber der Plot war nicht so schlecht, dass ich es abbrechen hätte mögen. Irgendwie wollte ich dann doch wissen, was da nun genau passiert ist.
Ich kann auch nicht sagen, dass es mir stilistisch nicht gefallen hätte, ich habe ja auch gar kein Problem mit langsamer Art des Erzählens, das ist ja oft gut für die Charakterbildung oder die Atmosphäre. Aber ich habe Probleme mit langen und detailierten Beschreibungen von Dingen, die nichts zur Sache beitragen... stellenweise hatte ich das Gefühl, dass ich mir jetzt einen Weinberg kaufen kann und sofort loslegen mit dem Winzern und Keltern. Manchmal musste ich mich tatsächlich zum Weiterlesen zwingen. Wäre dies ein Film gewesen, hätte ich bei den Pinkelpausen keine Stop-Taste gedrückt, weil: hätt ja eh nichts Wichtiges verpasst.

Hat es sich gelohnt das Buch zu Ende zu lesen? Jain... ich wollte ja wissen was denn da vorgefallen war und wer wem dann was angetan hat, also von daher: Ja. Hat es mein literarisches Leben bereichert: Nein.

Meine Empfehlung? Kann man lesen, muss man aber nicht. Übersetzt von Lisa Grüneisen.

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Veröffentlicht am 28.09.2022

Ein Roman so schön wie ein bunter Herbsttag

Im letzten Licht des Herbstes
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Es passiert nicht so oft, dass das Buchcover genau das selbe Gefühl vermittelt wie der Inhalt - hier ist es aber so. Dieser Roman ist wunderbar warmherzig und schön, wie ein gemütlicher Herbstnachmittag ...

Es passiert nicht so oft, dass das Buchcover genau das selbe Gefühl vermittelt wie der Inhalt - hier ist es aber so. Dieser Roman ist wunderbar warmherzig und schön, wie ein gemütlicher Herbstnachmittag mit Spaziergang im bunten Laubwald und danach eingemümmelt in eine flauschige Decke heissen Kakao schlürfen.

Die Geschichte spielt Anfang der 70er Jahre in einer Kleinstadt in Kanada und wir lernen die fast achtjährige Clara kennen, die auf die Rückkehr ihrer verschwundenen älteren Schwester wartet. Wir hören der sterbenden Elizabeth Orchard zu, wie sie über ihr Leben nachdenkt und den Fehler den sie vor vielen Jahren begangen hat. Und wir beobachten Liam, der in dieser Kleinstadt langsam Fuss fast.

Unaufgeregt und einfühlsam erzählt Mary Lawson von den Bewohnern dieser Kleinstadt und wie sie zueinander stehen, das macht so viel Freude, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Ein Roman wie ein guter Film - übersetzt von Sabine Lohmann.

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