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Veröffentlicht am 19.07.2018

Eine spannende Fortsetzung!

Hex Hall
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Inhalt
Sophie Mercer weiß nun endlich etwas mehr über ihre Herkunft und wird prompt von ihrem Vater nach London verfrachtet. Sophie beschließt ihre beste Freundin und Vampirin Jenna mitzunehmen und schon ...

Inhalt
Sophie Mercer weiß nun endlich etwas mehr über ihre Herkunft und wird prompt von ihrem Vater nach London verfrachtet. Sophie beschließt ihre beste Freundin und Vampirin Jenna mitzunehmen und schon bald reisen die 2 nach England, wo sie im Hauptsitz des Rates wohnen und Sophie einige unvorhergesehene Entdeckungen und Bekanntschaften macht. Immer mehr Zweifel machen sich in dem Dämonenmädchen breit und ihre Entscheidung sich der Entmächtigung zu unterziehen und so ihre gesamten magischen Kräfte abzugeben, gerät immer mehr ins Wanken - was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass sie ihrem ehemaligen Schwarm (und Gegner) Archer Cross begegnet und sich alte Gefühle wieder regen...

Zitate
"Es ist doch einfach ätzend, dass wir manche Leute so schrecklich vermissen. Da glaubt man, endlich akzeptiert zu haben, dass jemand nicht mehr Teil seines Lebens ist, dass man getrauert hat und die Sache damit erledigt sei, und dann... Peng! Nur eine klitzekleine Kleinigkeit, und schon hat man das Gefühl, als verliere man diese Person noch einmal."

">Erstens, ich habe einen feierlichen Eid geschworenm meine Kräfte stets zur Unterstützung des Rates einzusetzen. Zweitens, die Zeiten sind zwar mometan sehr turbulent, aber das wird nicht bis in alle Ewigkeit so bleiben. Und außerdem vertraue ich darauf, dass Du eines Tages ein wunderbares Ratsoberhaupt sein wirst.<
Ja klar, abgesehen von dieser ganzen Sache á la "Der Feind in meinem Bett", dachte ich. Moment mal, nicht, dass ich tatsächlich schon mit ihm im Bett gewesen wäre... Das ist jetzt nur eine Metapher. Somit wäre es höchstens metaphorischer Sex."

"Mom pflegte immer zu sagen, dass wir die Entscheidungen, die unser Leben verändern, so gut wie nie bemerken, weil sie meistens nur ganz klein sind. Man wählte beispielsweise diesen Bus, statt des anderen und lernte auf diese Weise seinen Seelengefährten kennen, so was in der Art. Aber für mich bestand kein Zweifel darin, dass dieser Augenblick zu denen gehörte, die das Leben komplett verändern konnten."

Fazit
"Dunkle Magie" ist der zweite Teil der Hex Hall Reihe von Rachel Hawkins. Im Gegensatz zum ersten Band spielt dieser Roman nicht auf dem Schulgelände in Hecate "Hex Hall", sondern in "Thorne", dem Hauptsitz des Rates der Progidien, dessen Oberhaupt Sophies Vater darstellt. Da in diesem Band die ein oder andere Szene aus Band 1 aufgegriffen wird, sollte man diesen auf jedenfall gelesen haben, allein schon um die Protagonisten näher kennen zu lernen und die Beziehungen untereinander verstehen zu können.

Die Hauptprotagonistin Sophia "Sophie" Mercer ist ein bissiges, sarkastisches und gehässiges Mädchen, auf ihre eigene, unglaubliche Art aber absolut liebenswürdig und sympathisch. Ihre besondere Art, die einen schon von Seite 1 an amüsiert, lässt einen im kompletten Verlauf des Buches immer wieder schmunzeln, vorallem weil sie in den unmöglichsten Situationen noch alle möglichen Sprüche bringt - dies wirkt jedoch sehr natürlich und nicht gezwugen. Sophie scheint einfach einer dieser Menschen zu sein, von denen man sagt, dass sie ihr Herz auf der Zunge tragen - was sie denken wandert meistens undurchdacht auch nach außen. Was ihre Gefühlswelt angeht, so versucht sie sich mit allen Mitteln den tollen Archer auszureden, denn wie wir alle schon Wissen, ist der ja auch nicht immer so das Gelbe vom Ei - immerhin ist er mehr oder weniger ihr Feind. Aber ist es nicht oft das unpassende, verbotene, was uns so anzieht? Ich als Leser bin zwar sehr angetan von Archer, trotzdem ist auch Sophie's "erzwungener" Verlobter Cal nicht von schlechten Eltern und so manches Mal tat er mir dann doch schon leid - vorallem weil Sophie garnicht wirklich zu bemerken scheint, dass er wirklich und tatsächlich Gefühle für sie hegt und die Verlobung nicht nur als "arrangiert" ansieht.

Archer Cross, der unglaublich anziehende "Feind, ist trotz seines Feindesstatus einfach nicht hassenswert, vorallem weil er immer und immer wieder Sophies Nähe sucht und ihr versucht zu helfen bzw. sie vor Gefahren zu warnen. Man kann ihm nichts böse nehmen und wünscht sich einfach nur ein Happy End für die beiden.

Was das angeht macht jedoch der Heiler der Schule, Cal, der auch gleichzeitig Sophie`s "Verlobter" ist einen kleinen Strich durch die Rechnung: Zwar ist seine Verlobung mit Sophie schon von klein auf geplant und arrangiert und hat somit wohl "keine" oder "nur wenig" Bedeutung, trotzdem spürt man immer wieder seine Verbundenheit und Gefühle für Sophie - und das macht die Wahl zwischen Archer und Cal definitiv zu einer verdammt harten Aufgabe. Trotzdem scheint es für Sophie niemals eine wirkliche Wahl zu geben, im Grunde will sie wohl nur Archer - aber ist das nicht öfter so, dass man sich als Leser vielleicht anders entscheiden würde, als die Protagonisten?

Sophies beste Freundin, und Vampirin Jenna, spielt in diesem Teil des Buches nurnoch eine untergeordnete Rolle, ist aber trotzdem immernoch eine der wichtigsten Personen in Sophies Leben. Sie versucht trotz verschiedener Differenzen immer für Sophie da zu sein und sorgt sich ständig um sie, was sie aber keineswegs zu einer "Übermutter" werden lässt. Ein paar schöne Momente bleiben den beiden hin und wieder zusammen und als Leser freut man sich einfach über diese tolle Freundschaft.

Die Story, die sich dieses Mal in London abspielt, konnte mich wieder auf ganzer Linie überzeugen, die Spannung war fast durchgehend greifbar und auch der "Feind" saß einem als Leser irgendwie immer etwas im Nacken. Die Beziehungen innerhalb des Rates und die Ratsmitglieder werden etwas näher vorgestellt und auch Sophies Vater spielt eine größere Rolle als im ersten Band, wo er quasi nie selbst anwesend war. Die Beziehungen der einzelnen Protagonisten entwickeln sich weiter und auch die Protagonisten selbst machen eine Entwicklung durch, besonders Sophie. Sie differenziert mehr was wichtig für sie selbst ist, steht aber gleichzeitig auch vor der Entscheidung, ob diese Dinge die sie will auch gut für sie sind - im Grunde eine Problematik, vor der wir selbst auch oft genug stehen. Die Ideen, die die Autorin in diese Geschichte packt, insbesondere die Reisemöglichkeit (die mich doch sehr an die Kaminreisen mit Flohpulver aus Harry Potter erinnern!), gefielen mir sehr gut und meiner Ansicht nach wurde das Potenzial voll ausgenutzt. Der Cliffhanger am Ende des Buches lies mich geradezu aufstöhnen und hoffen, dass ich bald, ganz ganz bald, mal wieder in die Buchhandlung komme um mir den dritten Band zuzulegen - ich kann es kaum erwarten!

Insgesamt konnte mich dieser zweite Band auf voller Linie überzeugen, die Seiten flogen von selbst dahin und die Welt um mich verschwamm regelrecht. Der Roman wurde in Ich-Form aus Sophie Mercers Sicht erzählt, die Kapitel waren ausreichend lang und genau an den richtigen Stellen gesetzt. Der (teilweise schwarze) Humor macht diesen Roman zu einem Genuss, die Spannung lässt einen nicht mehr los und auch die Romantik/die Gefühle kommt/kommen definitiv nicht zu kurz.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Ein spannender Thriller mit jeder Menge blutiger Geschehnisse

Todesfrist
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Inhalt
Ein Serienmörder geht um, doch dieses Mal ist es anders als sonst: Dem grausamen Mörder dient ein Kinderbuch als Inspiration und so mordet er auf ganz besondere Weie: Er ertränkt seine Opfer in ...

Inhalt
Ein Serienmörder geht um, doch dieses Mal ist es anders als sonst: Dem grausamen Mörder dient ein Kinderbuch als Inspiration und so mordet er auf ganz besondere Weie: Er ertränkt seine Opfer in Tinte, betoniert sie ein, lässt sie verhungern und spielt noch allerhand Geschichten nach. Die Münchner Kommissarin Sabine Nemez sucht verzweifelt nach dem Mörder, vorallem als ihre Mutter als eines der Opfer aufgefunden wird...

Zitate
"In dem vor ihr baumelnden Spiegel sah sie eine zwei Meter hohe und etwa sechzig Zentimer breite Betonsäule in einer nur zur Hälfte abgeschlagenen Holzverschalung. Nur ihr Gesicht, von der Stirn bis zum Kinn, ragte aus der grauen Oberfläche.. und zwei Schläuche in Hüfthöhe."

"Stattdessen nahm sie wahr, wie der Mann sich von ihr entfernte, die Metalltür schloss, die Kette durch den Griff zog und die Treppe hochstieg. Der Kinderreim begleitete ihn, Stufe um Stufe...

> Ob der Philipp heute still,
> wohl bei Tische sitzen will?
> Also sprach in ernstem Ton
> der Papa zu seinem Sohn.
> Doch der Philipp hörte nicht
> was der Vater zu ihm spricht.

>Er gaukelt und schaukelt, er trappelt und
>zappelt, auf dem Stuhle hin und her.

> Philipp, das missfällt mir sehr!

Und plötzlich wusste sie, wer sie entführt hatte."

"Vorsichtig öffnete sie mit dem Taschentuch den Deckel. Ein Spalt genügte, um zu erkennen, dass ein menschlicher Daumen auf dem roten Filz lag. Helen wurde schwindelig. Mit zitternden Fingern schloss sie den Karton. Sie spürte, wie ihre Knie weich wurden. Wann würde dieser Alptraum enden?"

"Jede Stadt glich einem Lebewesen. Sie hatte ein Gesicht, ein Zentrum, Arme und Beine, wodurch sie ihr spezielles Flair erhielt, ihren Rhythmus, Geruch und ihre eigene Seele."

">Kennen Sie die Erzählung von den zwei Zen-Mönchen?Eines Abends saßen zwei Mönche zusammen und sprachen über die beiden Geister, die im Inneren des Menschen leben und sich gegenseitig bekämpfen. Der eine ist arrogant, egoistisch, eifersüchtig und voll von Rachedurst und falschem Stolz. Der andere ist stark, großzügig und kann verzeihen.< [...]
>Und welcher Geist gewinnt?<
>Der, den Sie füttern.<"

Fazit
"Todesfrist" ist ein Roman von Andreas Gruber, einem Roman- und Thrillerautor. Durch das Gewinnspiel von Zeilenreich bekam ich die Möglichkeit, den Thriller vor Veröffentlichung zu lesen und mich durch eine Rezension für das gedruckte Exemplar zu bewerben. Gelangt meine Rezension unter die besten 10, darf ich mich bald über eines der Exemplare freuen. Der Klappentext des Buches erregte direkt meine Aufmerksamkeit, denn hin und wieder lese ich gerne Krimi's und Thriller, am besten besonders grausam und blutig. Dieser Roman enttäuschte mich hier keinesfalls, denn der Täter handelt über die Maßen grausam und ohne jegliches Gewissen, die Taten wurden extrem anschaulich geschildert und als Leser überzog einen das ein oder andere Mal schon eine Gänsehaut - man fühlte sich einfach zu sehr ins Geschehen hineingezogen. Die Komponente der Kinderbuchmorde gab dem ganzen noch eine zusätzlich makabre Note, denn wer kennt nicht die Geschichten vom Struwwelpeter, dem Zappelphilipp oder Hans-Guck-in-die-Luft? Die Geschichten selbst stellen schon ein gewisses Maß an Grausamkeit dar und waren für mich immer schon die etwas sonderbaren "Kindergeschichten", ohne Happy End, mit furchtbarer Moral - trotzdem erfüllten sie mich schon immer mit einer makrabren Faszination. Dass sich nun ein Autor an diese Kindergeschichten herangewagt und sie zum "Mittelpunkt" eines Thrillers über einen Serienmörder gemacht hat, erweckte also erst recht mein Interesse und so schlug ich voll gespannter Erwartung die erste Seite auf.

Direkt auf der ersten Seite wird man mit Carmen konfrontiert, die durch die Tiefgarage zu ihrem Auto unterwegs ist und auf diesem Wege direkt entführt und, wie man nach einigen Seiten erfährt, einbetoniert wird. Man wird also unmittelbar ins Geschehen hineingeworfen, ohne dass einem groß Zeit bleibt sich auf das Geschehen "vorzubereiten". In der voranschreitenden Geschichte gibt es immer mehr Tote, manchmal dauert es nur wenige Seiten, manchmal dauert es doch etwas länger, doch der Tod lässt eigentlich nie wirklich lange auf sich warten. Jeder blutlechzende Leser wird vollkommen zufrieden gestellt und darf sich bei jedem Mord neu Gedanken darüber machen, wer denn der Täter sein könnte. Im Laufe des Romanes wechselt die Perspektive zwischen verschiedenen Personen, unter anderem der Münchner Ermittlerin Sabine Nemez. Sabine's Mutter wurde selbst Opfer des "Struwwelpeters", wie der Täter in Polizeikreisen schon bald genannt wird, wodurch Sabine natürlich umso intensiver versucht den Täter zu fassen. In Zusammenarbeit mit ihrem niederländischen Kollegen Marteen S. Sneijder, der sie so manches Mal zur Weißglut treibt, versucht sie alles menschenmögliche um an den grausamen Killer heranzukommen und unterdrückt dabei zwanghaft jegliches Gefühl.

Auch Helen Berger kommt als Erzählerin zu Wort, sie ist Psychotherapeutin und spielt eine ganz besondere Rolle in dieser Geschichte, ebenso die zusätzliche Erzählerin Dr. Rose Harmann, ebenfalls Psychotherapeutin, aber auch Ärztin. Die verschiedenen Erzählungen und Wechsel zwischen diesen 3 Frauen verwirrte mich hin und wieder etwas, oftmals warf ich die Hintergründe der einzelnen Frauen etwas durcheinander, doch nach und nach legte sich dies. Auf die Auflösung des Zusammenhangs zwischen den 3 Erzählerinnen, musste ich allerdings eine ganze Zeit lang warten, denn auch durch längeres Grübeln und vermuten kam ich auf keinen richtigen gemeinsamen Nenner. Nachträglich betrachtet finde ich diese Art und Weise, die der Autor hier gewählt hat, jedoch wirklich gut und zumindest für mich bis aufs letzte undurchschaubar.

Was den Täter angeht, so hatte ich relativ schnell eine richtige Idee, die Hintergründe dazu mussten sich jedoch erst noch einstellen und so manches Geheimnis gelüftet werden, bevor man als Leser die Zusammenhänge begreifen konnte. Insgesamt war ich von diesem Buch überaus begeistert, es war spannend, interessant, grausam, blutig, regte zum Nachdenken an, brachte mich so manches Mal aber auch zum schmunzeln - wofür besonders die bissige Art des niederländischen Marteen S. Sneijder verantwortlich war.

Der Roman wurde in der Vergangenheitsform geschrieben, aus Sicht von 3 verschiedenen Erzählerinnen, die Kapitel waren ausreichend lang, sowie an den richtigen Stellen gesetzt. Das Lesen auf dem Kindle gestaltete sich sehr angenehm.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Ein tolles Buch voller Emotionen

Für immer, Dein Dad
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Inhalt
Lois Vater stirbt, als sie gerade mal 5 Jahre alt ist und am Höhepunkt ihrer Verzweiflung - der Hochzeit ihrer Mutter - erreicht sie ein Notizbuch ihres Vaters: Der Leitfaden; extra für seine Tochter. ...

Inhalt
Lois Vater stirbt, als sie gerade mal 5 Jahre alt ist und am Höhepunkt ihrer Verzweiflung - der Hochzeit ihrer Mutter - erreicht sie ein Notizbuch ihres Vaters: Der Leitfaden; extra für seine Tochter. Von ihrem 12ten Geburtstag an, bis zu ihrem 30ten Lebensjahr soll das Buch sie begleiten, ihr Ratschläge und Tipps geben und ihr eine Stütze sein... und so erkennt Lois, dass das ganz große Glück manchmal nur einen Schritt weit entfernt sein kann...

Zitate
"Das ist mein (Kevin Bates') Leitfaden für meine Tochter Lois. Die größte Liebe meines Lebens."

"Ich blätterte die Seite um. Ich war traurig, dann glücklich. Ängstlich. Aufgeregt. Diese Achterbahn der Gefühle verwirrte mich total."

"Während die Menschheit das Weltall erforschte und nach außerirdischem Leben suchte, wurden auf der Erde Menschen allein wegen ihrer Hautfarbe gedemütigt."

"Die meisten negativen Gefühle rauben uns eine Menge Energie. Diese Energie könnten wir bei anderen Gelegenheiten besser einsetzen. Also lass Dich von niemandem dazu bringen, Deine Kraft so sinnlos zu verschwenden."

"Manchmal, Liebling, muss man erst ganz unten ankommen, bevor es wieder aufwärts gehen kann. Sagen wir es mal so: An manchen Tagen bist Du der Hund... und an anderen der Laternenpfahl."

Fazit
"Für immer, Dein Dad" ist ein Roman von Lola Jaye. Ich persönlich lese sehr gerne Romane, die von Leid und Schmerz geprägt sind, von Menschen die mit "ungerechten" und schwierigen Situationen umgehen müssen und deren ganzes Leben dadurch verändert wird. Anders als viele von euch jetzt vielleicht denken mögen, mache ich dies nicht weil ich mich am Schmerz der Protagonisten erfreuen kann, sondern weil ich solche Menschen zutiefst bewundere und immer versuche zu etwas lehrreiches aus solchen Büchern mitzunehmen. Etwas von der Stärke der Menschen "dort" einzufangen und in schwierigen Situationen zu meinem Vorteil nutzen zu können. Als ich dieses Buch gekauft hatte, hatte ich einen Roman a lá "P.S. Ich liebe Dich" erwartet, voller Trauer und Schmerz, Verlust und Sehnsucht, "Für immer Dein Dad" ist jedoch irgendwie anders. Natürlich vermisst Lois ihren Vater wahnsinnig, auf Grund ihres Alters, als er verstarb, nimmt sie diesen Schmerz jedoch anderes wahr, als jemand der einen geliebten Menschen verliert und das auch wirklich zu 100% "mitbekommt".

Zu Beginn des Romanes ist Lois gerade Mal 12 Jahre alt, befindet sich auf der Hochzeit ihrer Mutter und bekommt von ihrer Tante "den Leitfaden" überreicht. Im Roman verfolgen wir die gute Lois dann also beim wachsen und älter werden und dürfen die einzelnen Stationen quasi "hautnah" miterleben, alles immer in Unterstützung des Leitfadens, welchen ich persönlich wahnsinnig toll fand. Lois ist eine wahnsinnig sympathisch Persönlichkeit und wird einem beim älter und reifer werden einfach immer sympathischer. Man fühlt sich, als ob man mit ihr "aufgewachsen" wäre und sie schon ewig kennen würde, kann also auch ihre ganze Gefühlswelt total nachvollziehen und mitfühlen. Der Leitfaden unterstützt sie in allen Lebenslagen und jeder von uns wäre wohl froh, wenn er genau so einen Leitfaden auch sein eigenen nennen könnte. Er unterstützt, tröstet, hilft und bringt so manches Mal zum schmunzeln, ich als Leser fand die Einträge immer sehr gelungen und über so manchen habe ich auch hinterher noch ein Weilchen nachgedacht - es steckt doch immer ein wahrer Kern dahinter. Lois selbst lebt in ihrer eigenen kleinen Welt, manchmal sehr zurückgezogen und einsam, doch irgendwie scheint sie glücklich damit zu sein. Sie ist ein Workaholic und immer auf Achse, immer darauf bedacht den Tag mit Aktivität zu füllen.

Weitere Protagonisten, wie ihre beste Freundin Carla, deren Bruder Corey, ihre Familie, Carla's Familie; sind alle sehr sehr schön durchdacht und spielen immer wieder eine Rolle in Lois Leben - von klein auf. Man schließt sie wahnsinnig ins Herz und will sie garnicht mehr missen. Sie unterstützen Lois (mehr oder weniger jedenfalls) immer und auch wenn jeder so seine Macken hat sind sie im Grunde doch genau richtig, so wie sie sind. Lois' Vater Kevin, der nur in Form des Leitfadens, sowie Erzählungen auftritt, wirkt überaus sympathisch, manchmal schon ein bisschen zu perfekt, doch auch diese Fassade bröckelt irgendwann und ein paar "Fehlerchen" tun sich auf - zum Glück - denn ich persönlich mag perfekte Menschen so garnicht!

Insgesamt bin ich von diesem Buch ziemlich begeistert - es ist voller Emotionen, manchmal zum Weinen, manchmal zum Lachen, voller versteckter Gefühle, unausgesprochener Worte und Gedanken, explosionsartigen, undurchdachten Handlungen und natürlich auch voller Liebe. Die Geschichte und die Idee dahinter ist wahnsinnig schön und jedem zu empfehlen, der Bücher voller Gefühle zu schätzen weiß. Die Kapitel sind ausreichend lang und an genau den richtigen Stellen gesetzt, die Sprache ist locker, flockig und die Seiten fliegen einfach nur so dahin. Mehr davon!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Sehr überzeugend und wenig vorhersehbar!

Ich bin kein Serienkiller
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Inhalt
John Wayne Cleaver ist fünfzehn Jahre alt und will eigentlich nur die simpelsten Dinge: Normal sein, in die Schule gehen, Mädchen kennen lernen. Eine Tatsache macht ihm dieses normale Leben jedoch ...

Inhalt
John Wayne Cleaver ist fünfzehn Jahre alt und will eigentlich nur die simpelsten Dinge: Normal sein, in die Schule gehen, Mädchen kennen lernen. Eine Tatsache macht ihm dieses normale Leben jedoch zunichte: John Wayne Cleaver ist sich sicher, dass er das Potenzial in sich trägt, irgendwann ein Serienkiller zu werden. Mit speziellen Regeln kämpft er gegen sein inneres Monster an, doch als in seiner Heimatstadt unerklärliche Morde geschehen, muss er sich nicht nur dem dämonischen Mörder stellen, sondern auch sich selbst...

Zitate
">Ich leide eindeutig an Soziopathie<, erklärte ich.
>Weißt Du, was das bedeutet?<
>Das bedeutet, dass Du ein Freak bistEs bedeutet, dass Du mir ungefähr so wichtig bist wie eine Pappschachtel<, sagte ich.
>Du bist für mich nur ein Ding - ein Stück Müll, das nur noch niemand weggeworfen hat. Entspricht dies dem,
was ich sagen sollte?<
>Halt den Mund<, fauchte Rob mich an. Er spielte immernoch den starken Mann, aber es funktionierte nicht mehr richtig, weil ihm nichts mehr einfiel.
>Das schöne an Schachteln ist, dass man sie öffnen kann<, fuhr ich fort.
>Selbst wenn sie von außen völlig langweilig sind, könnte etwas Interessantes in ihnen stecken.Während Du also all diese dummen, langweiligen Sätze dahersagst, stelle ich mir vor, wie es wäre, Dich aufzuschneiden und herauszufinden, wie Du von innen aussiehst.<
Ich hielt inne, starrte ihn an, und er starrte zurück. Er hatte Angst. Ich ließ ihn die Angst noch einen Moment lang schmecken, dann sprach ich weiter.
>Andererseits will ich Dich gar nicht aufschneiden, Rob. So jemand will ich nicht sein. Deshalb habe ich mir eine Regel aufgestellt: Immer wenn ich jemanden aufschneiden will, sage ich stattdessen etwas Nettes zu ihm. [...]<"

"Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Schicksal."

Fazit
"Ich bin kein Serienkiller" ist der erste Roman der "John-Wayne-Cleaver-Trilogie", geschrieben von Dan Wells. Im Grunde bin ich eher so der Fantasy - Leser, ein spannender und sehr blutiger Thriller ist aber hin und wieder auch gerne gesehen, besonders wenn er sich mit der Psyche des Menschen befasst. In diesem Falle war ich also sehr gespannt auf die Geschichte und fing schon mit großen Erwartungen an zu lesen. Das Buch beginnt schon rasant mit dem ersten Satz "Mrs. Anderson war tot", gefolgt von 2-3 Sätzen über ihr Leben und Sterben; anschließend Details über die Leiche; schamlos formuliert und keinesfalls beschönigt - und schon da wusste ich: DAS ist ein echtes Buch für mich! Die Geschichte verläuft rasant und unglaublich spannend, allerdings bemerkt man im Laufe des Romanes, dass der Mörder tatsächlich mehr oder weniger dämonischer Natur ist - mich persönlich störte das jedoch herzlich wenig und ich verschlang das Buch auch nach dieser Erkenntnis.


John Wayne Cleaver, ein fünzehnjähriger Junge, der immer gegen seinen eigenen Dämon kämpfen muss, damit er nicht zum herzlosen Serienkiller mutiert. Wahnsinn, wahnsinn, wahnsinn. Die ganze Geschichte dreht sich vorallem um den Hauptprotagonisten und deren Psyche - bei anderen Büchern könnte man sich durchaus vorstellen, dass dies sehr schnell langweilig wird, bei diesem komplexen Charaktere schreit der Leser jedoch nach jeder Seite gedanklich nach mehr und versucht immer tiefer in die Gedanken- und Gefühlswelt des soziopathischen John vorzudringen. Für jemanden wie mich, die sehr starke empathische Gefühle verspürt, war es unsagbar schwer mir vorzustellen wie es sein könnte, wenn man in dieser Richtung überhaupt nichts empfindet. Aus diesem Grund fand ich es äußerst interessant einen Einblick in die Welt des John zu erhalten und sein Handeln verfolgen zu können - es nachempfinden zu können kann man in diesem Fall garnicht so recht sagen, denn irgendwie scheint es nicht so, als habe John wirklich irgendeine Art von Gefühl - zumindest nicht solange er aktiv versucht sein persönliches Monster zu bändigen. Jegliches empathische Gefühl, das man als Leser beim lesen entwickelt fühlt sich etwas seltsam an, ich zumindest hatte immer im Hinterkopf, dass dieser Mensch mit dem ich mitfühle solche Gefühle vielleicht gar nicht hegt und ich eventuell irgendetwas in sein Handeln (oder "fühlen") hineininterpretiere was garnicht da ist (sofern er eine reale Person wäre). Klingt seltsam, vielleicht könnt ihr mir ja aber trotzdem ein bisschen folgen. Insgesamt fand ich John's Handeln das ganze Buch über wenig vorhersehbar, man erwartete immer dass das Monster ausbricht und John sich nicht mehr zurückhalten kann. Der Einblick in eine solch "kranke Psyche" - um es mal wirklich "krass" zu formulieren - hat mich über die Maßen faszinert und ich bin sehr gespannt darauf, wie es in dieser Richtung mit dem Jungen weitergeht.

John's Mutter, sowie sein einziger Freund Max haben wohl kein leichte Leben mit dem kleinen Soziopathen: Serienkiller sind sein liebstes Thema und seine Gedankenwelt ist für die beiden einfach nur völlig undurchsichtig und unverständlich. John's Mutter versucht immer ihr bestes zu geben und irgendwie richtig zu handeln, leider gelingt ihr das wohl aber nur in den seltensten Fällen. Max ist sich seiner Rolle lange Zeit lang garnicht so richtig bewusst, bis es letztendlich zum großen "Crash" kommt und ans Licht kommt, was Max eigentlich für John darstellt - faszinierend und traurig zugleich, wie ich fand.

Dass John's Mutter und deren Schwester ein Bestattungsunternehmen betreiben, bei dem John sogar in der Leichenhalle helfen darf weckte mein Interesse immer wieder auf's neue, besonders bei den vielen Tätigkeiten, die die 3 dort durchführten. Immer wieder fragte ich mich, ob ein "normaler" Bestatter in Deutschland solche Tätigkeiten auch ausführt, oder ob die einzelnen Part's nicht stellenweise Aufgabe des Gerichtsmediziners wären (sofern der Patient eines unnatürlichen Todes gestorben ist)? Sofern jemand dieses Buch gelesen hat und Ahnung von Bestattungsunternehmen hat - er möge es mich bitte wissen lassen!

Insgesamt war ich über die Maßen von diesem Buch überzeugt, es war so wunderbar beschrieben und es wurde eine klare, oftmals humorvolle Sprache verwendet, die gut zu verstehen war und ohne Fremdwörter auskam. Die Kapitel waren ausreichend lang und an den richtigen Stellen gesetzt, die Protagonisten waren zwar in der Regel Nebencharaktere, der Hauptcharakter war jedoch sehr sehr tiefgründig und extrem gut durchdacht. Die Horror-/Thrillergeschichte des ganzen war sehr überzeugend und zumindest für mich auch wenig vorhersehbar.

Veröffentlicht am 19.07.2018

Romeo und Julia - mal anders!

Julia für immer
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Inhalt
Was geschah, in Verona 1304? Ermordete sich Julia selbst weil sie dachte ihr Geliebter Romeo sei dahingeschieden? Oder ermordete Romeo gar seine Julia um Unsterblich zu werden? 700 Jahre später ...

Inhalt
Was geschah, in Verona 1304? Ermordete sich Julia selbst weil sie dachte ihr Geliebter Romeo sei dahingeschieden? Oder ermordete Romeo gar seine Julia um Unsterblich zu werden? 700 Jahre später verhindert Romeo als Söldner der Apokalypse dass Liebende zueinander finden, während Julia versucht, im Autrag der Botschafter des Lichts, die wahren Liebenden, die Seelenverwandten, zueinander zu bringen. Die beiden ehemalig verliebten Kämpfen also auf unterschiedlichen Seiten, jeder auf eigener Mission. So kommt es, dass Julia's Seele in den Körper von Ariel schlüpft und Romeo's Seele in die des Dylan und sich die beiden erneut in einem erbitterten Kampf gegenüberstehen - doch dieses Mal könnte es ihr letzter Kampf sein, wenn sie nicht ihre große Liebe wiederentdecken...

Zitate
"Sie kämpft für das Licht, er für die dunkle Macht;
ringen um den Funken, der die Liebe entfacht.
Sie sind da, wo immer sich zwei wahrhaftig lieben,
die mutige Julia und Romeo, böse und durchtrieben."

"Es scheint mir noch nicht so lange her zu sein, dass ich auch so war - jung und naiv und bereit, an gut aussehende Jungs und die ewige Liebe zu glauben."

"Plötzlich sehe ich aus den Augenwinkeln etwas Blaues aufleuchten, nur ganz kurz, wie eine Lichtrefleion auf dem Wasser. Ich hätte mich auch gar nicht umgedreht, wenn da nicht auf einmal dieser Geruch hinzugekommen wäre. Rosmarin und Lavendel, Staub von den Feldern, der an edlem Satin haftet, von der Sonne erwärmte Haut und ein Hauch von Meer, obwohl Venedig zwei Tagesritte entfernt ist. Es ist der Geruch von Verona, der Geruch von Zuhause, ein Duft, der mich erschaudern lässt."

"Nicht jeder findet seine wahre Liebe. Es gibt hunderte perfekt zueinander passende Liebende, die in ihrer Beziehung nie an den Punkt kommen, dass sie die Aufmerksamkeit von Licht und Dunkel auf sich ziehen. Wenn Romeo und ich geschickt werden ist es in der Regel zu spät für eine friedliche Trennung, aber was ist, wenn..."

"Die Liebe will nicht, dass Menschen in Unwissenheit und Angst leben. Die Liebe stellt nicht den Gehorsam über alles andere. Die Liebe urteilt nicht und misst nicht manchen Leben - oder Beziehungen - mehr Wert zu als anderen. Die Liebe benutzt Menschen nicht und wirft sie nicht einfach so weg. Die Liebe bleibt und macht einen stärker, auch wenn derjenige, den man liebt, tot ist."

"Manchmal besteht der Kampf für die Liebe eben nicht nur aus Angst und Verzweiflung und dem Ringen ums Überleben. Manchmal ist es eine ganz wunderbare Aufgabe."

Fazit
"Julia für Immer" ist der erste Band der Duologie um Romeo und Julia, von Stacey Jay. Anfang war ich zugegebenermaßen doch etwas skeptisch - Söldner der Apokalypse, Botschafter des Lichts, verschmolzen mit der Wohl schönsten Liebesgeschichte zwischen Himmel und Erde? Nunja, das versprach auf jedenfall interessant zu werden. Alles in allem bin ich von der Geschichte aber durchaus überzeugt worden - es ist spannend, voller Gefühle und im Laufe der Geschichte macht auch die Söldner/Botschafter - "Nummer" eine sehr überzeugende Figur und peppt die Geschichte nochmal regelrecht auf, die Spannung kommt keinesfalls zu kurz. Die Liebesgeschichte darf in einem Roman mit "Romeo und Julia" natürlich auch nicht fehlen und so kommt auf jeder Romantik-Fan auf seine Kosten und leckt sich nahezu die Finger nach mehr. Auch die Sache mit den Seelenverwandten wird wunderschön erklärt und umgesetzt und auch wenn das mittlerweile "allseitsbekannte" (zumindest ich lese es mittlerweile ständig) Aura-sehen auch hier zur Sprache kommt ist es abgemildert und nur von geringfügigerer Bedeutung.

Julia ist "dieses Mal" in Ariel's Körper geschlüpft, ein Mädchen, dass zwar wunderschön zu sein scheint, durch einen Unfall jedoch mit Narben "verunstaltet" ist und deren Leben dementsprechend gekennzeichnet ist von Hänseleien und Unsicherheiten. Auch wenn Julia Ariel's Körper zeitweilig "besetzt", so ist Ariel's Seele nicht tot sondern schwirrt irgendwo in einem "Nebel" umher und wartet darauf, bis Julia ihre Aufgabe erfüllt hat. Trotzdem erfahren wir eine Menge über ihre Charakterzüge, vorallem weil Julia immer versucht ähnlich zu handeln wie der "Inhaber" des Körpers, in dem sie steckt, damit sie nicht allzu sehr auffällt. Ariel selbst scheint ein schüchternes, verunsichertes Mädchen zu sein, dass sich dank ihrer Mutter und einer eher arroganten besten Freundin ihrer Schönheit und Besonderheit gar nicht bewusst zu sein scheint, weswegen Julia versucht die Beziehungen zu Ariel's Mutter (die ja nicht weiß, dass eine Fremde den Körper ihrer Tochter "besetzt"), sowie ihrer besten Freundin Gemma zu verbessern und ihr somit das Leben zu erleichtern. Sie versucht die Dinge gerade zu rücken, die Ariel nicht verändern konnte oder wollte weil sie dafür schlechtweg zu nett und schüchtern war. Julia findet sich im Grunde aber ganz gut in Ariel's Welt zurecht, kümmert sich um ihr Leben und versucht ihre Aufgabe bestmöglich zu vollenden und Ariel dabei gleichzeitig etwas gutes zu tun. Im Laufe des Romanes handelt sie dann aber doch hin und wieder eher so, wie sie es gerne hätte, einfach weil sie nicht anders kann. Ihre Charakterzüge vordern diverse Verhaltensweisen und -maßnahmen und auch die Gefühle, die sie entwickelt zwingen sie manchmal anders zu handeln als gut für sie ist. Julia ist eine starke Persönlichkeit, die sich immer durchzusetzen versucht, gleichzeitig aber ein riesiges Herz für andere hat. Ihre Gefühlswelt ist wunderbar und für den Leser so nachvollziehbar, so greifbar. Man glaubt die ganze Zeit über Julia zu kennen und irgendwie fühlt es sich an, als könnte man ihre beste Freundin sein - einfach weil man sich ihr über die Maßen verbunden fühlt.

Romeo, der den Körper von Dylan übernommen hat, ist in dieser Geschichte ausnahmsweise der "Bösewicht" - eine Rolle die ihm extrem gut zu Gesicht steht und die ihn irgendwie umso verführerischer und anziehender macht. Eigentlich sollte man ihn für sein Verhalten und seine Taten hassen, doch irgendwie kann man das einfach nicht - dazu fühlt man sich ihm doch zu nah. Romeo scheint egoistisch, besserwisserisch, kämpferisch, hinterhältig und gehässig, gleichzeitig ist er aber auch einfach nur Romeo. Romeo ist ein Söldner der Apokalypse, er versucht immer einen der Liebenden auf seine Seite zu ziehen und ihn dazu zu bringen seinen Seelenverwandten zu töten - nur so kann er einen neuen Söldner erschaffen und seine Betreuer zufrieden stellen. Anders als Ariel verweilt Dylan's Seele nicht irgendwo im Nebel, denn Dylan stirbt zu Beginn der Geschichte und Romeo übernimmt seinen toten Körper. Über Dylan selbst erfährt man nur wenig, lediglich dass er keine besonders tolle Familie zu haben scheint und selbst auch nicht die netteste Persönlichkeit ist/war.

Ben und Gemma, zwei der wichtigsten "Neben"charaktere, sind überaus interessante und ebenfalls sehr tiefgreifende Charaktere. Oftmals ist nicht immer alles so wie es scheint und man darf sich auch einige Überraschungen gefasst machen. Trotzdem wachsen einem Ben und Gemma sehr ans Herz, auch wenn Gemma hin und wieder doch sehr unsensibel ist und man ihr dafür am liebsten eine scheuern würde. Ben ist liebreizend, charmant und einfach (meistens) nur toll, man muss ihn einfach lieben! Generell sind die Charaktere in diesem Buch äußerst liebevoll ausgearbeitet und man will keinen einzigen von ihnen missen.

Alles in allem hat mich dieses Buch mehr als überzeugt, es hat mich sogar dazu gebracht es nicht mehr aus der Hand legen zu wollen und sehr schnell durchzulesen! Ich bin über die Maßen begeistert und freue mich schon wahnsinnig auf den zweiten Band, der allerdings erst im Januar 2013 erscheint. Die Sprache ist gut verständlich, ohne Fachausdrücke und der Roman wurde sehr flüssig geschrieben. Die Kapitel sind genau an den richtigen Stellen gesetzt und weder zu kurz noch zu lang. Der Roman wurde in der Gegenwartsform geschrieben und aus der Sicht von Julia/Ariel erzählt.