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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2019

Eine super Fortsetzung des ersten Bandes

Wir gegen euch
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„Wir gegen euch“ von Fredrik Backman ist eines der Bücher, auf dass sie mich in diesem Jahr am meisten gefreut habe. Er hat bereits andere Romane geschrieben, die auf jeden Fall zu meinen Lieblingsbüchern ...

„Wir gegen euch“ von Fredrik Backman ist eines der Bücher, auf dass sie mich in diesem Jahr am meisten gefreut habe. Er hat bereits andere Romane geschrieben, die auf jeden Fall zu meinen Lieblingsbüchern zählen, wie zum Beispiel der erste Band der Reihe, “Kleine Stadt der großen Träume”, oder auch “Oma lässt grüßen und sagt, dass es ihr leid tut”. Auch dieses mal wurde ich zum Glück nicht enttäuscht und das Warten hat sich gelohnt.


Handlung

Dieses Buch setzt da an, wo der erste Band „Kleine Stadt der großen Träume“ aufgehört hat. Die beiden Städte Hed und Björnstadt sind verfeindet. Dies ist nichts Neues, aber nach einem Skandal im letzten Jahr sind nicht nur der Eishockeytrainer, sondern auch viele der wichtigsten Spieler der Jugendmannschaft zu Hed Eishockey gewechselt. Nun soll auch noch der Eishockey-Klub von Björnstadt geschlossen werden. Doch dann mischt sich der Politiker Theo ein und versucht das Blatt zu wenden. Auch die neue Eishockey Zackell will den Verein wieder auf Vordermann bringen. Doch haben wirklich alle nur das Beste für die Eishockeymannschaft und das kleine Städtchen im Sinn?


Meine Meinung

Der Roman ist eine perfekte Fortsetzung des ersten Bandes „Kleine Stadt der großen Träume“. Wer die Bücher von Fredrik Backman generell mag, wird auch hier nicht enttäuscht werden. Ganz im Gegenteil: Das Buch hat mich wieder einmal positiv überrascht und das, obwohl meine Erwartungen sehr hoch waren, da ich seinen Schreibstil und seine Bücher schon immer sehr faszinierend fand.

Was ich an Fredrik Backmans Romanen besonders schätze, sind seine besonderen Charaktere. Auch in diesem Band hat er es geschafft, tolle Figuren zum Leben zu erwecken. Einige waren mir auf Anhieb sympathisch. Dazu gehörte zum Beispiel die neue Eishockey Trainerin Zackell, die mit ihrer resoluten Art sehr gut in das Dorf gepasst hat. Nach dem Skandal im letzten Jahr hat die Geschichte genau so eine Figur gebraucht: Jemanden, der durchgreift, der sich nichts sagen lässt, der Klischees bricht und vielleicht manchmal nur so tut als ob. Obwohl einige ihrer Methoden sicherlich pädagogisch zweifelhaft sind, glaube ich, dass sie den Jungs in der Eishockeymannschaft sehr geholfen hat. Jemanden wie Zackell gibt es bestimmt kein zweites mal auf diesem Planeten.

Den Politiker Theo fand ich hingegen gleich unsympathisch. Seine falsche Art ist sehr schnell aufgefallen. Hinterlistige Menschen gibt es eben überall, so auch in Büchern. Und genau das ist einer der Aspekte, die Fredrik Backmans Bücher so realistisch erscheinen lassen: Egal um welches Thema es geht, er lässt die gnadenlose Wahrheit ans Licht kommen.

Dabei spricht er wichtige Themen an, wie zum Beispiel Freundschaft, Vertrauen oder Menschen, die nicht „der gesellschaftliche Norm“ entsprechen. Er vermittelt dem Leser immer wieder, dass es wichtig ist, seine eigene Meinung zu bilden und für das richtige zu kämpfen. Und dass man sich in dem Fall vielleicht sogar manchmal gegen seine Freunde stellen muss. Oder dass Feinde in manchen Situation eben doch Freunde sein können.

Egal, welches seiner Bücher ich auch lese: Ich habe immer den Eindruck, dass Fredrik Backman Bücher über das schreibt, was er zu sagen hat und nicht über das, was seine Leser hören wollen. Und genau deshalb liebe ich sie so sehr!


Das Cover

Mal davon abgesehen, dass ich das Cover wirklich wunderschön finde, passt es auch hervorragend zur Geschichte. Die Düsterheit kommt direkt rüber, genau wie die Abgeschiedenheit im ländlichen Schweden. Als Leser weiß man gleich, in welchem Setting man sich befindet.


Fazit

Dieses Buch gehört zu einem meiner Highlights des Jahres! Und genau deshalb kann ich es einschränkungslos empfehlen. Ich glaube, dass jeder mindestens eine Figur findet, mit der er sich identifizieren kann – immerhin gibt es so unheimlich viele tolle, spezielle Charaktere!

Veröffentlicht am 27.10.2019

Ein schauriges Märchen

Das Labyrinth des Fauns
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Ich war mir zunächst sehr unschlüssig, ob ich das Buch lesen möchte, oder nicht. Zum einen liebe ich Cornelia Funkes Bücher und sie haben mich schon seit meiner Kindheit begleitet. (Die wilden Hühner und ...

Ich war mir zunächst sehr unschlüssig, ob ich das Buch lesen möchte, oder nicht. Zum einen liebe ich Cornelia Funkes Bücher und sie haben mich schon seit meiner Kindheit begleitet. (Die wilden Hühner und Tintenherz waren einfach genial!) Zum anderen hieß es, dass diese Geschichte nicht von ihr und zudem sehr brutal sei – viel brutaler als alles, was sie jemals geschrieben hatte – inklusive Folter und anderen nicht so schönen Szenen. Das ist normalerweise gar nichts für mich. Letztendlich hat die Tatsache, dass das Buch aus der Feder von Cornelia Funke stammt, es geschafft, mich davon zu überzeugen, dass ich ihm wenigstens eine Chance geben sollte.


Handlung

Das Mädchen Ofelia muss im Jahre 1944 plötzlich mit ihrer Mutter zu einem fremden Mann – ihren zukünftigen Stiefvater – ziehen. Der nicht gerade für seine Barmherzigkeit bekannte Herr ist während des Krieges mit seinen Truppen in einem abgelegenen Wald stationiert.
Im Wald kann Ofelia dem brutalen Umgang auf dem Hof entfliehen. Doch ist es dort so viel ungefährlicher? Sie begegnet magischen Kreaturen; darunter einem Faun, der ihr drei Aufgaben stellt. Sollte sie alle drei Erfüllen und ihre Loyalität zeigen, sei sie die lang vermisste Prinzessin des Königreichs.


Meine Meinung

Ich fand es toll, wieder in eine so magische, undurchschaubare Welt eintauchen zu dürfen. “Wahrheit” und Fantasie haben sich so stark vermischt, dass ich oft nicht mehr wusste, was nun Traum ist und was wahr – oder, ob alles wahr ist, aber eben nur in dieser Fantasiewelt. Für mich war die Geschichte etwas zu fantastisch, um einen direkten Zusammenhang mit dem Herrscher Franco herstellen zu können. Allerdings muss ich zugeben, dass es wahrscheinlich leichter ist, wenn man die Geschichte Spaniens besser im Detail kennt, als ich.

Oben hatte ich bereits kurz angesprochen, dass ich Angst hatte, dass sie Geschichte zu brutal sei. Ich muss der vielen Kritik diesbezüglich leider zustimmen – für mich ist dieser Roman auch kein Kinder- bzw. Jugendbuch. Es gibt sicherlich Vierzehnjährige, die diese Geschichte gut verkraften, aber bestimmt auch viele, die auch Jahre später lieber ihre Finger davon lassen sollten… Ich glaube, man muss sich im Einzelfall überlegen, ob jemand das Buch verkraftet, oder eben nicht. Für Zartbesaitete ist Tintenherz mit Sicherheit die bessere Wahl. Deswegen ist das Buch jedoch nicht schlecht.

Obwohl Das Labyrinth des Fauns von Guillermo del Toro und Cornelia Funke stammt, konnte ich den Schreibstil letzteren eindeutig identifizieren. Es ist schwer in Worte zu fassen, was an Cornelia Funkes Formulierungen und Wortwahl so besonders ist, aber wer schon einige ihrer Bücher gelesen hat, wird sicher wissen, was ich meine. Man versinkt einfach sofort in der Geschichte und ihren märchenhaften Welten.

Darüber hinaus haben mir die vielen Illustrationen im Buch besonders gefallen. Sie haben die Geschichte sehr gut unterstützt und dem Buch das gewisse Etwas verliehen.


Das Cover

Ich liebe dieses Cover! Das Labyrinth des Fauns ist wahrscheinlich eines der schönsten Bücher des Jahres. Ich finde die dunklen Illustrationen als Kontrast zu den silbernen und goldenen Hervorhebungen sehr gut gelungen. Nicht jedes Buch wird durch derartige Veredelungen zu etwas besonderen, aber bei diesem Roman hat es definitiv gut geklappt.


Fazit

Wer einige brutale Szenen verträgt und zudem Fantasy mag, wird dieses Buch lieben! Der Schreibstil ist genial – typisch Cornelia Funke – und die Geschichte an sich sehr märchenhaft. Unterstützt wird das Ganze durch traumhafte Illustrationen auf dem Cover und im Buch selbst.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Eine Geschichte aus dem wahren Leben

Leben wird aus Mut gemacht
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Dieses Buch ist eigentlich ein großer Zufall. Hätte Anika Landsteiner nicht ausgerechnet an dem Tag, an dem sie bei ihren Eltern zu Hause war, einen Anruf von der 84-jährigen Frau Emma bekommen, die sie ...

Dieses Buch ist eigentlich ein großer Zufall. Hätte Anika Landsteiner nicht ausgerechnet an dem Tag, an dem sie bei ihren Eltern zu Hause war, einen Anruf von der 84-jährigen Frau Emma bekommen, die sie bat, ihr Leben niederzuschreiben, würde es dieses Buch vielleicht gar nicht geben. Genauso wenig gäbe es die sieben Herausforderungen bzw. Abenteuer, denen sich Anika Landsteiner gestellt hat. Doch das Glück war auf unserer Seite, denn Emma hat es geschafft, die Autorin zu erreichen und sie zu inspirieren.


Handlung

Die 84-jährige Emma ruft unerwartet bei der Autorin Anika Landsteiner an und bittet sie, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.

Durch mehrere Telefonate und Treffen lernt sie Emma und ihre Geschichte nach und nach immer besser kennen. Doch anstatt es dabei zu belassen, Emmas Geschichte aufzuschreiben, wird sie dazu inspiriert, sich selbst sieben Herausforderungen zu stellen:

- Meine Familiengeschichte: Wie ich einen Nobelpreisträger suchte und meine Wurzeln fand
- Eine Reise nur für mich: Wie ich lernte, das Internet zu vergessen
- Dem Tod ins Auge blicken: Was ich von den Trauerkulturen dieser Welt lernte
- Schweigen lernen im Ashram: Warum im Stillsitzen die größte Bewegung liegt
- Roadtrip mit Papa: Wie mein Vater und ich uns wieder annäherten
- Meinem achtzehnjährigen Ich gegenübertreten: Warum ich genug bin
- Barrieren überwinden: Warum ich einen verurteilten Mörder Briefe ins Gefängnis schickte

Somit lernt man in diesem Buch nicht nur eine, sondern zwei Lebensgeschichten kennen. Und doch ist das Buch viel mehr als eine Biografie: Es geht um den Mut, sich seinen eigenen, persönlichen Herausforderungen zu stellen, über seinen Schatten zu springen, mit sich zufrieden zu sein und sein Leben dennoch immer wieder zu hinterfragen, um weiter zu kommen.


Meine Meinung

Anika Landsteiner hat die Geschichten auf eine extrem persönliche Art formuliert, sodass man sehr gut nachvollziehen konnte, warum sie dieses Buch geschrieben hat – und warum sie sich überhaupt diesen sieben Herausforderungen gestellt hat. Dadurch konnte mich das Buch sehr schnell in seinen Bann ziehen.

Die Herausforderungen waren sehr unterschiedlich und doch alle sehr relevant. Es ging unter anderem um den Tod, “digital Detox” und die Beziehung zur Familie und dem eigenen Ich. Die Details haben für die Kernbotschaft allerdings gar keine so große Rolle gespielt, denn es ging vor allem darum, dass man sich mit seinen eigenen Ängsten auseinandersetzen kann um – zumindest teilweise – mit ihnen Frieden schließen zu können.

Die Erlebnisse von Emma und der Autorin waren sehr gut verknüpft. So ist die Autorin auch der Bitte von Emma, ihre Geschichte zu erzählen, nachgekommen. Es wurde deutlich, wie Emmas Geschichte Anika Landsteiner zu ihren Abenteuern inspiriert hat.

An Anika Landsteiners Stelle wären mir viele dieser Abenteuer wahrscheinlich zu privat gewesen, um sie der Öffentlichkeit zu erzählen. Aber vielleicht ist auch das etwas, das sie von der 84-jährigen Frau gelernt hat: Dass man seine Geschichte, Gedanken und Eindrücke lieber früher als später für die Ewigkeit festhält, weil andere viel davon lernen können. Davon, dass andere etwas aus ihren Erfahrungen lernen können, bin ich überzeugt, denn beide Frauen sind ein gutes Vorbild dafür, dass man mit Offenheit und Mut durchs Leben gehen und vor dem Fremden nicht zurückschrecken sollte.


Das Cover

Obwohl ich sowohl das Foto von Anika und Emma als auch den Titel super finde, sagt mir das Cover nicht zu. Wahrscheinlich liegt es an der Farbkombination und den sehr verschiedenen Schriftarten, Schriftgrößen und Schriftschnitten.


Fazit

Dieses Buch kann ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen! (…Was ich privat inzwischen auch schon mehrfach getan habe). Ich musste aufpassen, dass ich das Buch nicht zu schnell verschlinge, da die Abenteuer sehr interessant waren und ich mir die Zeit nehmen wollte, über jedes einzelne zu reflektieren, anstatt das Buch nach ein paar Stunden ins Regal zu stellen. Ich denke, das ist ein sehr gutes Zeichen!

Veröffentlicht am 27.10.2019

Für alle, die genauso gerne schwimmen wie Maisie und Deb

Der Club der Schwimmerinnen
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Am Tag vor meinem Urlaub hat mich “Der Club der Schwimmerinnen” in der Buchhandlung förmlich angeschrien: “Ich sehe aus wie das perfekte Buch für deinen Urlaub! Du fährst ans Meer! Und du liebst schwimmen! ...

Am Tag vor meinem Urlaub hat mich “Der Club der Schwimmerinnen” in der Buchhandlung förmlich angeschrien: “Ich sehe aus wie das perfekte Buch für deinen Urlaub! Du fährst ans Meer! Und du liebst schwimmen! Also kannst du mich hier wirklich nicht einfach liegen lassen!” Und da Bücher ja tendenziell recht schlaue Gefährten sind, dachte ich mir, es hat bestimmt recht. 😉 Und schon stand ich an der Kasse…


Handlung

Deb und Maisie, zwei Frauen mittleren Alters, könnten unterschiedlicher nicht sein. Doch zwei Sachen vereinen sie: Beide gehen liebend gerne bei Flut schwimmen. Und beide haben sich von ihrem Mann getrennt, um ein neues Leben zu beginnen. Nach und nach lernen sie am Strand immer mehr Leute kennen und so entsteht der “Whitstable High Tide Swimming Club”. Doch plötzlich soll ihr Strandabschnitt neuen Touristenlokalen weichen. Das können sie sich doch nicht gefallen lassen! Können sie den Strand noch retten?


Meine Meinung

Noch bevor ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass das Buch genau das richtige für mich und meine aktuelle Stimmung ist. Ich weiß, man soll ein Buch eigentlich nicht nach dem Cover beurteilen, aber meiner Erfahrung nach klappt es unheimlich gut – insbesondere in Kombination mit dem Titel. So auch diesmal, denn “Der Club der Schwimmerinnen” hat mir unheimlich gut gefallen.

Der Club der Schwimmerinnen heißt eigentlich “The Whitstable High Tide Swimming Club”. Damit wären wir dann auch bei dem einzigen wirklichen Kritikpunkt angelangt: Der Titel wurde meiner Meinung nach nicht besonders gut übersetzt. Im Buch wird ganz klar rausgestellt, dass es sich um einen Club für Frauen und Männer handelt:
Auf den Vorschlag von Ann, den Club “Gesellschaft für Meeresschwimmen in Whitstable und Seasalter (für Frauen und Mädchen)” zu nennen und ihren Kommentar, dass Bill als Mann nicht dabei sein dürfe, fragt Deb: “Sagt wer? Ich meine, abgesehen von dir, als du dir diesen bekloppten Namen ausgedacht hast. Ich kann mich nicht erinnern, jemals zugestimmt zu haben.” (S. 99) Und Maisie fügt später hinzu: “Bill ist herzlich willkommen, wenn er mit uns zusammen schwimmen will.” (S. 100) Somit bin ich der Meinung, dass man durchaus einen besseren Namen hätte finden können (obwohl “Der Club der Schwimmerinnen” sich wirklich gut anhört).

Nun aber wieder zum Positiven. Ich fand das Buch sehr gut geschrieben – der Schreibstil war flüssig und die Wortwahl absolut passend. Auch die Charaktere waren sehr authentisch und insbesondere Deb und Maisie, aber auch einige Nebenfiguren, waren wirklich gut ausgearbeitet.
Sowohl Deb, als auch Maisie haben ihr Leben gerade richtig umgekrempelt und trotzdem kamen sie nicht rüber wie Mitte zwanzig oder alte Ladies. Das fand ich super, denn ich glaube nicht, dass alle Autoren das so gut hinbekommen hätten.

Die Handlung war gut, wenn auch teilweise etwas vorhersehbar. Dennoch gab es insbesondere am Ende des Buchs einige unerwartete Überraschungen. Diese waren allerdings nicht soweit hergeholt, dass sie mir unglaubwürdig erschienen sind.


Das Cover

Das Cover passt wirklich super zum Buch. Ich finde, es strahlt viel inne Ruhe aus. Zudem stellt es den Hauptschauplatz des Buches, den West Beach in Whitstable, dar. Die Frau auf dem Bild hingegen ist weder Maisie noch Deb, sondern eher eine abstrakte Kombination aus beiden. Auch das finde ich sehr passend.

Fazit

Ich kann dieses Buch auf jeden Fall weiterempfehlen! Gerade für jemanden, der auf der Suche nach einem angenehmen, sommerlichen Roman mit Happy End ist, ist das Buch sicher genau das richtige.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Eine märchenhafte Geschichte

Cinder & Ella
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Ehrlich gesagt konnte ich überhaupt nicht einschätzen, ob mir “Cinder & Ella” gefallen wird. Auf der einen Seite fand ich das Cover total toll, auf der anderen hatte ich Bedenken, dass ein Buch mit dem ...

Ehrlich gesagt konnte ich überhaupt nicht einschätzen, ob mir “Cinder & Ella” gefallen wird. Auf der einen Seite fand ich das Cover total toll, auf der anderen hatte ich Bedenken, dass ein Buch mit dem Namen “Cinder & Ella” etwas zu kitschig für meinen Geschmack werden könnte. Zum Glück war es das überhaupt nicht! Ich habe das Buch von Anfang an geliebt.


Handlung

Cinder und Ella lernen sich über Ellas Buchblog kennen. Sie führen endlos lange Diskussionen über ihre Lieblingsbücher und später auch über andere Themen. Doch dann ist Ella plötzlich verschwunden und Cinder kann sie nicht erreichen, da er ihre wahre Identität nicht kennt. Was er nicht weiß: Ella hatte einen schweren Autounfall und musste nicht nur den Tod ihrer Mutter verarbeiten, sondern auch unzählige OPs und Rehas über sich ergehen lassen.

Nach dem Tod ihrer Mutter muss sie von der Ostküste der USA zu ihrem Vater an die Westküste ziehen. Doch dieser hat sie vor Jahren verlassen und eine neue Familie gegründet. Ella sehnt sich vor allem nach ihrem alten Leben, doch durch die Tausende von Kilometern zwischen ihr und ihren Freunden, sowie Monate ohne Kontakt, fühlt es sich für sie nicht richtig an, sich bei ihnen zu melden. Stattdessen schreibt sie nach langer Zeit wieder Cinder, der nicht erleichterter sein könnte. Doch auch er hat ein Geheimnis: Er ist ein bekannter Schauspieler. Ella soll davon natürlich nichts erfahren. Doch der Drang, sie näher kennenzulernen, wird immer größer.


Meine Meinung

Ich habe das Buch geliebt und bin von der ersten Seite an in den Bann der Geschichte gezogen worden.
Obwohl sich mein Verdacht, dass das Buch außerordentlich kitschig sein könnte, zum Glück nicht bestätigt hat, hat es etwas Märchenhaftes an sich.

Irgendwie waren mir Cinder und Ella auf Anhieb sympathisch. Sie haben beide versucht, ihr Leben möglichst normal zu gestalten und es dabei geschafft, sich selbst Steine in den Weg zu legen.

Cinder kann kaum noch einen normalen Umgang mit den Menschen in seiner Umgebung pflegen, seitdem er berühmt ist. Ella ist eine der wenigen, die ihn ganz normal behandeln, da sie nichts von seinem Erfolg ahnt. Und natürlich möchte Cinder das genauso beibehalten. Dass Ella ihn auch wie einen normalen Menschen behandeln würde, wenn sie sein Geheimnis kennt, kann er schließlich nicht ahnen – die meisten anderen Menschen schaffen es schließlich auch nicht. Als behält er sein Geheimnis lieber für sich, anstatt sich zu öffnen. Ich würde es an seiner Stelle wahrscheinlich genauso machen. Wer möchte schon etwas so Schönes zerstören? Die Chancen, dass sich die Situation durch die Offenbarung seines Geheimnisses verbessert, war nun wirklich nicht selbstverständlich.

Ella hingegen hat mit den Folgen des Unfalls zu kämpfen: Sie hat Angst, von den Menschen als “Krüppel” wahrgenommen werden, da sie leider auch nach der Reha noch nicht normal laufen kann und zudem viele Narben davongetragen hat. Leider kann ich ihre Angst verstehen, denn sie wird in ihrer neuen Umgebung nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Ich habe zweitweise allerdings angezweifelt, dass es einem Menschen in ihrer Lage wirklich so schrecklich behandelt wird. Ich kann die Situation an einer amerikanischen Privatschule schlecht beurteilen, aber ich weiß, dass es Ella an meiner Schule deutlich besser ergangen wäre. Wir hatten nämlich auch einige Menschen mit Behinderungen an unserer Schule, die genauso dazu gehört haben, wie alle anderen. Vielleicht haben sie auch manchmal einen blöden Kommentar zu hören gekriegt – wer weiß -, aber die Unterstützung von “der guten Seite” hat definitiv überwogen. Aber das heißt nicht, dass es woanders nicht wirklich so schlimm sein kann.

Der Schreibstil war wirklich sehr flüssig. Da haben Kelly Oram und ihre Übersetzerin Fabienne Pfeiffer wirklich ganze Arbeit geleistet! Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

Ich fand es toll, anzuschauen, wie sich einige der Charaktere weiterentwickeln. Insbesondere die neue Familie von Ella hat sich im Laufe des Buches sehr gewandelt. Ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Band weiter geht! Ich kann es kaum erwarten, weiterzulesen. Zuvor muss ich aber noch ein paar andere Bücher zu Ende lesen… Aber so lange dauert das schließlich nicht.


Das Cover

Ich finde das Cover toll, auch wenn man keinen direkten Bezug zur Geschichte herstellen kann (…ich zumindest nicht, vielleicht habe ich auch etwas übersehen?). Ich mag den Kontrast der Farben und die Tatsache, dass das Buch den märchenhaften Charakter so gut transportiert.
Ich fand den Einband an sich auch toll und qualitativ sehr hochwertig – das Buch liegt einfach super in der Hand und bleibt viel besser offen liegen, als die meisten anderen broschierten Bücher.


Fazit

Ich kann das Buch allen Liebhabern von Young Adult, New Adult oder Romance nur ans Herz legen! Ich habe jeden Lesemoment sehr genossen und könnte mich kaum mehr auf den nächsten Band freuen.