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Veröffentlicht am 24.08.2020

1979 in New York City

Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens
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Meine Meinung

Zuerst ist mir das wunderschöne auffällige Cover zusammen mit dem Titel ins Auge gesprungen.

Dieser Roman ist eine Hommage an das New York der späten 70er.Das Showbusiness boomt, die Hochzeit ...

Meine Meinung

Zuerst ist mir das wunderschöne auffällige Cover zusammen mit dem Titel ins Auge gesprungen.

Dieser Roman ist eine Hommage an das New York der späten 70er.Das Showbusiness boomt, die Hochzeit des Fernsehens ist angebrochen, die Kennedys kämpfen erneut um den Posten des Präsidenten der Vereinigten Staaten und Yoko Ono wird weiterhin für das Aus der Beatles verantwortlich gemacht.

Mittendrin: Familie Winter. Es ist 1979 in New York City, als der 23-jährige Anton Winter zurück vom Freiwilligendienst in Afrika wieder nach Hause ins berüchtigte New Yorker Dakota Building zieht. Aus dessen Sicht wird auch die Geschichte erzählt. Als Protagonist ist Anton sehr gut dargestellt und seine Anekdoten sind sehr unterhaltsam.

Antons Vater ist der berühmte Late-Night-Show-Moderator Buddy Winter. Er hatte erst kürzlich einen Zusammenbruch live im Fernsehen erlitten, jetzt soll Anton seinem Vater wieder auf die Beine helfen, genauer gesagt: seiner Karriere.

Doch der größte Hoffnungsträger für Anton ist Nachbar und Freund John Lennon, denn mit einem Comeback der Beatles in Buddys neuer Show würden die Einschaltquoten durch die Decke gehen. Je mehr Anton jedoch in die berufliche und spirituelle Neuerfindung seines Vaters involviert wird, desto mehr stellt er seinen eigenen Weg infrage.

Die Gedankengänge haben mir sehr gut gefallen. Das Buch ist sehr interessant, jedoch stellenweise etwas anstrengend und langatmig. Barbash schreibt flüssig, realistisch und bringt viele interessante Informationen dieser Zeit mit in die Geschichte.

"Ich werde einen Monat bleiben, dachte ich, und dann zurück nach Gabun fahren und das zu Ende bringen, was ich angefangen habe. Ich darf mich nicht wieder reinziehen lassen.Darf nicht, kann nicht, will nicht, Punkt, dachte ich." (ZITAT)

Als Leser bekommt man viel über die damalige Zeit mit, was mich sehr positiv unterhalten hat.

Tom Barbash ist ein US-amerikanischer Schriftsteller. International bekannt wurde er mit seinen erfolgreichen Kurzgeschichten und Romanen, die regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen. Darüber hinaus arbeitet er als Moderator und Journalist. Wenn er nicht gerade schreibt unterrichtet er Kreatives Schreiben am California College of the Arts.Heute lebt der Autor zusammen mit seiner Familie in Kalifornien.


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Veröffentlicht am 24.08.2020

Pflanzenratgeber

Plant Love
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Meine Meinung

Dieses Buch konnte mich nicht nur aufgrund des tollen Covers überzeugen.

Sicherlich gibt es sehr viele Pflanzenratgeber, jedoch nur wenige, die so übersichtlich und schön gestaltet sind ...

Meine Meinung

Dieses Buch konnte mich nicht nur aufgrund des tollen Covers überzeugen.

Sicherlich gibt es sehr viele Pflanzenratgeber, jedoch nur wenige, die so übersichtlich und schön gestaltet sind wie dieser hier.

Mit diesem Buch findet jeder seine passende Pflanze. Hier kann man herausfinden, was die optimalen Bedingungen für die Pflanze ist und was der dazu beste Standort.

Ob Kakteen, Sukkulenten, essbare, tropische oder kletternde Pflanzen – Alys Fowler stellt Ihnen über 70 gängige und weniger übliche Arten sortiert nach Lichtverhältnissen vor und zeigt, worauf jeweils zu achten ist. So findet man auch als Einsteiger die Pflanze, die perfekt zu einem passt!

Inhaltsaufteilung:

- Pflanzfinder

- Zimmerpflanzen ein Zuhause geben

- Die richtigen Pflanzen für jede Ecke

- Pflanznachwuchs aus der Küche

- Zimmerpflanzen im Porträt

- Register

- Danksagung


Mithilfe des Registers lässt sich sehr einfach nach einer bestimmten Pflanze suchen.

Alys Fowler gärtnert schon seit ihrer Jugend. Sie arbeitete als Chef-Gärtnerin für die Serie „Gardeners’ World“ auf BBC Two und schreibt für einige Gartenzeitschriften. Sie hat eine eigene Kolumne in der Tageszeitung „The Guardian“ und ist Autorin zahlreicher erfolgreicher Gartenbücher.


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Veröffentlicht am 24.08.2020

Anarchischen Kindheit im Berlin der Nachwendezeit

Am Rand der Dächer
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Meine Meinung

"Als wir die letzte Tür öffneten, an die eine kindliche Buntstiftzeichnung geklebt war, fanden wir uns in einem winzigen Zimmer wieder, und da war ein Erschrecken, ein plötzliches Zögern. ...

Meine Meinung

"Als wir die letzte Tür öffneten, an die eine kindliche Buntstiftzeichnung geklebt war, fanden wir uns in einem winzigen Zimmer wieder, und da war ein Erschrecken, ein plötzliches Zögern. Wir witterten das Kind, meinten, seine Träume zu spüren, seine ängstlichen Nachtgedanken, als es uns durch die Wohnung hatte tappen hören und es die Wärme des Bettes, die Nähe der Eltern, dieses vermeintlich sichere Zuhause vergaß, in das wir wie böse Schatten eingedrungen waren. " (ZITAT)

Das Buch beginnt sehr harmlos auf einem Spielplatz, mit Simon's Gipsarm und der dazugehörenden Geschichte über eine Boa. Andrej erinnert sich an seine Kindheit, erzählt von seinen Freunden, seiner Familie, von der Zeit, wie sie durch Berlin gezogen sind.

Während Berlin-Mitte durch den Elan der herbeiströmenden Alteigentümer, Unternehmerinnen, DJs und DJanes, Kunst- und Abenteuerlustigen zu neuem Leben erwacht, gleiten die Kinder auf den Wegen ihrer Jugend an den Rand des Geschehens. Durch verwinkelte Hinterhöfe und den chaotischen Leerstand, in die Sackgasse der Kleinen Ham­burger Straße, wo sie den Anfang und das Ende der Besetzung der Nr. 5 beobachten, bis auf die Dächer, auf denen sie fern der Welt ganze Nachmittage verbringen. Als die alten Häuser hinter neuen Fassaden und die Flachdächer unter den Dachterrassen der neuen Bewohner mehr und mehr zu verschwinden beginnen, geraten sie auf immer bedrohlichere Abwege.

"Die Dachpappe unter uns war beruhigend schwarz. Hätte mich jemand in diesem Augenblick gefragt, ich hätte schwören können, dass wir uns exakt auf Höhe des Meeresspiegels befanden. Die Welt wich von uns ab und hetzte allem und nichts hinterher, aber in meinem Kopf herrschte verheissungsvolle Klarheit." (ZITAT)

Mir hat das Buch, vor allem die Schilderung aus der Kinderperspektive, sehr gut gefallen. Just's Schreibstil war von Beginn an flüssig, ergreifend und authentisch.

Die Schilderungen an das Berlin der 90er sind anders und vielleicht konnte mich auch genau deshalb auch das Buch so faszinieren.

Das auffällige verspielte Cover gefällt mir sehr gut und passt absolut gut zur Story.

Lorenz Just, geboren 1983 in Halle an der Saale, zog 1988 mit seiner Familie nach Berlin und wuchs dort auf. Nach seinem Islamwissenschaftstudium in Halle und verschiedenen Auslandsaufenthalten studierte er von 2011 bis 2015 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Er lebt in Berlin.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Gustav Mahler

Der letzte Satz
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Meine Meinung

"»Sie sollten sich ausruhen«, hatte ein befreundeter Arzt vor Jahren zu ihm gesagt. »Am besten ein Leben lang.«

»Danke«, hatte er geantwortet und das Honorar bezahlt, dann war er gegangen. ...

Meine Meinung

"»Sie sollten sich ausruhen«, hatte ein befreundeter Arzt vor Jahren zu ihm gesagt. »Am besten ein Leben lang.«

»Danke«, hatte er geantwortet und das Honorar bezahlt, dann war er gegangen. Er redete sich ein, dass ein Körper, der imstande war, so viele Versehrtheiten und Krankheiten in sich zu tragen, von Grund auf stark sein müsse. " (ZITAT)


Unglücklich in der Liebe, sterbenskrank, ein Außenseiter: Das Leben des berühmten Komponisten Gustav Mahler ist reich an Tragik.

Seethaler schildert ihn in seinem neuen Roman als verzweifeltes Genie, das sich trotz aller Widerstände durchsetzt.


An Deck eines Schiffes auf dem Weg von New York nach Europa sitzt Gustav Mahler. Nur wenige Wochen später wird der zuvor noch in New York gefeierte Komponist und Dirigent in Wien sterben.

Während ihn der Schiffsjunge sanft, aber resolut umsorgt, denkt er zurück an die letzten Jahre, die Sommer in den Bergen, den Tod seiner Tochter Maria, die er manchmal noch zu sehen meint. An Anna, die ande-re
Tochter, die gerade unten beim Frühstück sitzt, und an Alma, die Liebe seines Lebens, die ihn verrückt macht und die er längst verloren hat. Es ist seine letzte Reise.

In diesem Roman haben mir die Erinnerungssequenzen, die in die fast ereignislose Rahmenhandlung der Reise eingefügt sind, sehr gut gefallen. Stationen von Mahlers Lebens passieren Revue.


»Der letzte Satz« bekommt eine absolute Leseempfehlung. Seethaler schafft es, ein ergreifendes Portrait eines Künstlers darzustellen, über Momente des Bedauerns, seiner Vergangenheit und die des Ruhms. Seethaler geht nur sehr wenig auf die Musik von Mahler ein, stellenweise hätte ich mir ein paar Details mehr in diesem Bereich gewünscht.

Das Cover gefällt mir sehr und harmorniert mit seinen bisherigen schlichten Covern gut.

Der Österreicher Robert Seethaler wurde 1966 in Wien geboren und besuchte in seiner Heimatstadt zunächst die Schauspielschule. Er war in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen sowie auf der Bühne zu sehen.
Von 2003 bis 2016 spielte er in zahlreichen Folgen der ZDF-Serie „Ein starkes Team“ den Rechtsmediziner Dr. Kneissler. In Paolo Sorrentinos Oscar-gekröntem Meisterwerk „Ewige Jugend“ (2015) war Robert Seethaler an der Seite von Rachel Weisz zu erleben.
2006 veröffentliche er seinen ersten Roman „Die Biene und der Kurt“. Seinen bisher größten Erfolg erzielte Robert Seethaler mit „Der Trafikant“.
Neben Romanen schreibt Robert Seethaler auch Drehbücher und gewann den Grimme-Preis für „Die zweite Frau“.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Das Tor

Das Tor
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Meine Meinung

"Nagi hatte erwartet, dass wenigstens einer die Regeln brechen würde, dass wenigstens einer der Wartenden die Halbstarken unterstützen oder zumindest mit ihrem Aufruf zur Revolte gegen diese ...

Meine Meinung

"Nagi hatte erwartet, dass wenigstens einer die Regeln brechen würde, dass wenigstens einer der Wartenden die Halbstarken unterstützen oder zumindest mit ihrem Aufruf zur Revolte gegen diese kuriose Situation sympathisieren würde, aber nichts geschah." (ZITAT)

Das Buch sticht sofort mit seinem auffallenden Titel und Cover ins Auge. Der Autor demonstriert in "Das Tor" eindrucksvoll die Machtlosigkeit und den Kontrollverlust der Menschen in einem totalitären Staat. Ein Buch, welches nicht so einfach ist zu lesen und den Überblick zu behalten.

Das Buch spielt in einem näher benannten Land im Nahen Osten.

Seit der Niederschlagung der Revolution brauchen die Bürger für jede noch so kleine Kleinigkeit in ihrem Leben – sei es die Überweisung zum Arzt oder die Erlaubnis, Brot zu kaufen – die Genehmigung des Staates.

Um die zu erhalten, müssen sie sich vor einem riesigen Tor anstellen, das angeblich jeden Tag nur einer gewissen Anzahl an Anträgen stattgibt. In Wirklichkeit aber öffnet sich das Tor niemals, und die Schlange der Menschen, die in der glühenden Hitze warten, wird länger und länger, ihre Verzweiflung immer größer. Und doch will keiner von ihnen die Hoffnung aufgeben, dass das Tor eines Tages aufgehen wird.

Die Idee dahinter ist sehr gelungen. Man merkt als Leser die beklemmende Stimmung. Es ist fesselnd und dennoch hat mir trotz des flüssigen Schreibstils die Umsetzung nicht komplett überzeugen könnnen.


Basma Abdel Aziz wurde 1976 in Kairo, Ägypten, geboren. Sie arbeitet als Künstlerin, Schriftstellerin und Psychiaterin, wobei sie auf die Behandlung von Folteropfern spezialisiert ist. In ihrer Heimat setzt sie sich unermüdlich für den Kampf gegen Unterdrückung und Verletzung der Menschenrechte ein. Für ihr literarisches Schaffen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Autorin lebt in Kairo.

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