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Veröffentlicht am 19.12.2018

Ein Hotelzimmer, eine Leiche, fünf Verdächtige, drei Stunden Zeit – ein tödliches Spiel beginnt

Escape Room - Nur drei Stunden
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Inhalt
Im Alter von 11 Jahren erlangte Morgan Sheppard als 'Kinder-Detektiv' Berühmtheit, weil er den mysteriösen Tod seines Mathelehrers aufklärte.

Heute, 25 Jahre später, wacht er in einem ihm unbekannten ...

Inhalt
Im Alter von 11 Jahren erlangte Morgan Sheppard als 'Kinder-Detektiv' Berühmtheit, weil er den mysteriösen Tod seines Mathelehrers aufklärte.

Heute, 25 Jahre später, wacht er in einem ihm unbekannten Hotelzimmer auf, zusammen mit fünf Fremden. Keiner von ihnen weiß, wie er hierher geraten ist. Die Hotelzimmer-Tür ist verriegelt, und im Badezimmer liegt die Leiche von Simon Winter – Morgans langjährigem Psychiater.

Es beginnt ein Spiel der besonderen Art. Die Mitspieler: eine Kellnerin, ein Putzmann, eine Schauspielerin, ein Anwalt und eine Schülerin. Sie alle sind Verdächtige.
Morgan Sheppard hat drei Stunden Zeit, seine detektivischen Fähigkeiten erneut unter Beweis zu stellen. Denn eine der Personen im Hotelzimmer ist ein Mörder. Gelingt es Morgan nicht, den Mord aufzuklären, werden sie alle sterben.

Kann Morgan das tödliche Spiel gewinnen? Die Zeit rennt.

Meine Meinung
Das Cover zusammen mit dem Titel hatte sofort mein Interesse geweckt. Ich selbst war bereits in einem "Escape Room", allerdings einen von der "weniger tödlichen" Sorte.

Der Klappentext klang ebenso vielversprechend und machte Lust auf mehr.

Der Schreibstil von Chris McGeorge hat es mir am Anfang etwas schwer gemacht, einen guten Einstieg ins Buch zu finden. Mit der Zeit gewöhnt man sich als Leser daran und findet gut hinein.

Die Kapitel wechseln zwischen Vergangenheit (Tod an Mathelehrer) und Gegenwart (die missliche Lage im Escape Room).

Wer steckt dahinter? Wer hasst Sheppard so sehr?

"Sehen Sie ich um, Morgan. Fünf Leute. Fünf Verdächtige. Ein Mörder. Einer von denen ist nicht wie die anderen." (ZITAT)

Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Die Idee hinter der Story ist wirklich sehr gut, allerdings teilweise nicht ganz ausgereift. Einige Schritte waren für mich nicht sehr nachvollziehbar.

Die "Mitspieler", sowie der Protagonist waren wirklich sehr gut dargestellt und man rätselt so selbst mit und versucht hinter die Lösung zu kommen.

Nichtsdestotrotz ein sehr gelungener Thriller von Chris McGeorge, den ich mir gut als Film vorstellen könnte.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Weckruf

Loyalitäten
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nhalt
Der 12-jährige Théo ist ein stiller, aber guter Schüler. Dennoch glaubt seine Lehrerin Hélène besorgniserregende Veränderungen an ihm festzustellen. Doch keiner will das hören. Théos Eltern sind ...

nhalt
Der 12-jährige Théo ist ein stiller, aber guter Schüler. Dennoch glaubt seine Lehrerin Hélène besorgniserregende Veränderungen an ihm festzustellen. Doch keiner will das hören. Théos Eltern sind geschieden und mit sich selbst beschäftigt. Der Junge funktioniert und kümmert sich um die unglückliche Mutter und den vereinsamten Vater. In ihren Augen ist also so weit alles gut. Doch Théo trinkt heimlich, und nur sein Freund Mathis weiß davon. Der Alkohol wärmt und schützt ihn vor der Welt. Eines Tages wird ihn der Alkohol ganz aufsaugen, das weiß Théo. Doch wer sollte ihm helfen? Hélène, seine Lehrerin, würde es tun, doch wie soll das gehen, ohne dass er die Eltern verrät? Mathis beobachtet das alles voller Angst. Zu gerne würde er sich seiner Mutter anvertrauen, aber Théo ist sein einziger Freund. Und einen Freund verrät man nicht. Außerdem würde er damit auch seinem großen Bruder in den Rücken fallen, denn der besorgt den Alkohol für die Minderjährigen. Und er ist es auch, der das gefährliche Spiel in dem schneebedeckten Park vorschlägt, bei dem Théo bewusst den eigenen Tod in Kauf nimmt.

Meine Meinung
Zuallererst möchte ich den absolut großartigen und herausstechenden Schreibstil der Autorin hervorheben.

Die Story berührt.
Die Charaktere und ihre Geschichten sind sehr authentisch geschildert, man fiebert und leidet mit.

Loyalitäten wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was zu einem insgesamt bedrückenden Gesamtbild zusammenwächst.

"Eines Tages möchte er gerne das Bewusstsein verlieren, völlig. Sich für ein paar Stunden oder für immer in das dicke Gewebe der Trunkenheit fallen, sich davon bedecken, begraben lassen, er weiß, dass so etwas vorkommt." (ZITAT)

Die Geschichte um den 12-jährigen Théo spitzt sich immer mehr zu. Er versucht seine Unsicherheit und seine emotionale Verlassenheit mit Alkohol zu kompensieren. Sein Freund Mathis steht zu ihm, aber dessen Mutter ahnt, wie auch die Lehrerin Hélène, dass die beiden Jungs auf einem gefährlichen Weg sind.

"Übrigens seltsam, dieses Gefühl einer Besänftigung, wenn schließlich das hervorkommt, was man nie sehen wollte, obwohl man wusste, dass es ganz in der Nähe vergraben war, dieses Gefühl von Erleichterung, wenn sich das Schlimmste bestätigt." (ZITAT)

De Vigan schafft es ein nahezu allgemeingültiges Gesellschaftsporträt zu beschreiben. Eltern und Lehrer, die mit ihren eigenen Unzulänglichkeiten kämpfen, ihre Traumata bearbeiten / verdrängen und auf der Suche nach sich selbst sind. Kinder, die der Überforderung ausgesetzt werden, die häufig als „frühe Eigenständigkeit“ gefeiert wird und die letztlich allein sind mit dem Umfeld und dem Scheitern ihrer Kernfamilie.

Das Cover ist schlicht, zugleich aber sehr passend. Durch die am Anfang beigefügten Interviews, erfährt man als Leser mehr von der Autorin, ihren Werken und Hintergründen. Großer Pluspunkt!

Absolute Leseempfehlung von mir. Ein Meisterwerk, das bleibt.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Die letzte Ballonfahrt

Im Visier des Mörders
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Inhalt
Friedliche Morgenstimmung liegt über den Hügeln und Wäldern nahe der schottischen Grenze. Zwölf Menschen genießen die prachtvolle Aussicht, die ihnen der Ausflug mit einem Heißluftballon bietet ...

Inhalt
Friedliche Morgenstimmung liegt über den Hügeln und Wäldern nahe der schottischen Grenze. Zwölf Menschen genießen die prachtvolle Aussicht, die ihnen der Ausflug mit einem Heißluftballon bietet – und müssen plötzlich mit ansehen, wie am Boden eine Frau erschlagen wird. Als der Mörder von seinem Opfer ablässt und den Blick gen Himmel richtet, steht das Schicksal dieser Menschen auf Messers Schneide. Der Mann schultert sein Gewehr und nimmt die Verfolgung auf. Eine grausame Jagd beginnt. Am Ende wird nur eine Zeugin entkommen. Sie kennt das Gesicht des Mörders. Und er kennt ihres. Nun läuft sie um ihr Leben.

Meine Meinung
Nervenkitzel von der ersten bis zur letzten Seite garantiert!

"Das Innere des Pilotenabteils sah aus, als hätte dort jemand eine Dose mit roter Farbe verteilt. Blut und ein zäher grauer Schleim liefen an den geflochtenen Wänden entlang. Am Boden des Korbes lag ein Gewirr aus Gliedmaßen und Torso. " (ZITAT)


Das tolle Cover und der Klappentext hatten sofort mein Intresse geweckt.
Dies war mein erstes Buch der Autorin und sie konnte mich mit ihrem fantastischen und spannenden Schreibstil regelrecht fesseln.

"Jessica Lane aus York. Die einzige Überlebende des Ballonabsturzes. Jeder im ganzen Land suchte nach ihr. Er suchte nach ihr. Er würde sie finden." (ZITAT)

Das Buch ist geprägt von vielschichtigen authentischen Charakteren und einer unglaublich packenden Handlung. Der Titel könnte vermutlich auch heißen "Zur falschen Zeit am falschen Ort".
Die Panik der Reisenden ist regelrecht spürbar für den Leser.
Wer überlebt und wer stirbt?

Der Leser ist durch den Spannungsaufbau mitten in der Story und es kreisen Fragen im Kopf wie z.B. Warum sucht Jessica Lane nicht die Polizei auf? Kann sie entkommen? Was sind die Absichten des Schützen?



Absolute Leseempfehlung meinerseits!

Veröffentlicht am 19.12.2018

Geheimnisvolles Moor

Mädchen aus dem Moor
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nhalt
Seit man ihr gesagt hat, sie habe im Dartmoor Selbstmord begehen wollen, scheint Kath Redways Leben langsam, aber sicher in einen finsteren Abgrund zu trudeln: An den Vorfall selbst kann sie sich ...

nhalt
Seit man ihr gesagt hat, sie habe im Dartmoor Selbstmord begehen wollen, scheint Kath Redways Leben langsam, aber sicher in einen finsteren Abgrund zu trudeln: An den Vorfall selbst kann sie sich nicht erinnern, auch die Woche davor scheint aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Kath glaubt, sie sei glücklich gewesen, doch verhält ihr Mann Adam sich nicht seltsam abweisend? Welches Geheimnis verbirgt ihr Bruder vor ihr? Und was treibt ihre kleine Tochter Lyla nachts draußen im Moor? Verliert Kath den Verstand – oder ist sie einer furchtbaren Wahrheit auf der Spur?

Meine Meinung
Dies war mein erstes Buch der Autorin. Cover und Klappentext haben aufgrund der düsteren geheimnisvollen Erscheinung mein Interesse sofort geweckt.

Kath Redway lebt mit ihrem Mann Adam und ihrer gemeinsamen Tochter Lyla, inmitten des idyllischen, aber einsam gelegenen Dartmoors.
Ihr Haus ist recht beschaulich und die Familie besitzt nicht viel Geld, dennoch waren sie glücklich, bis vor Kath's "Unfall".

Ihr Wagen wurde in einem kleinen Teich gefunden, Kath konnte sich selbst retten, leidet jeedoch seitdem an Amnesie.
Verzweifelt versucht sie, ihre Erinnerungen an den Tag wiederzugelangen. Ihre Schwägerin Tessa, ein Psychologin, ist ihr dabei eine große Hilfe, doch ausgerechnet Kath's Bruder Dan und ihr Mann Adam scheinen Geheimnisse vor Kath zu verbergen. Zudem verhält sich Adam Kath gegenüber, kalt und schroff, dass selbst Lyla, ihr besonderes Kind, in rätselhafte Verhaltensmuster verfällt.

Sprachlich finde ich das Buch sehr ansprechend. Auch inhaltlich konnte das Buch bei mir punkten.
Stellenweise waren mir die detaillierten Moorbeschreibungen, sowie das weit hergeholte Ende etwas langatmig und suspekt, was jedoch der Spannung keinen Abbruch tun konnte.

Die Charaktere wurden gut dargestellt. Dem Leser bleibt lange Zeit offen, was vor sich geht. Wer ist gut und wer nicht. War es wirklich Selbstmord?!

Meiner Meinung nach ein solider Thriller.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Lady in Black

Sofia trägt immer Schwarz
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Inhalt
Sofia Muratore wäre so gern glücklich und trägt doch immer Schwarz. Sie hat zwei ungleiche Augen und fühlt sich wie ein »Luftballon hinter Gittern«. Mit zehn Jahren rasiert sie sich aus Protest ...

Inhalt
Sofia Muratore wäre so gern glücklich und trägt doch immer Schwarz. Sie hat zwei ungleiche Augen und fühlt sich wie ein »Luftballon hinter Gittern«. Mit zehn Jahren rasiert sie sich aus Protest die Haare, mit sechzehn hat sie von allem genug. Sie erträgt die Krisen der Eltern nicht, will Schauspielerin werden, wird aber nur magersüchtig. Sie zieht von Mailand nach Rom und dann nach New York. Sie verliebt sich, taucht ein in das Leben anderer und verflüchtigt sich sofort wieder wie Gas. Überhaupt ist Sofia immer auf der Flucht, vor ihren Freunden, Liebhabern, den Eltern und sich selbst – in der Hoffnung, anderswo endlich zur Ruhe zu kommen.

Meine Meinung
„Sofia trägt immer Schwarz“ von Paolo Cognetti lässt seinen Lesern viel Freiraum zur Interpretation.
Zu Beginn hatte ich deshalb auch ein bisschen Schwierigkeit, in die Story zu finden und mit den Darstellern warm zu werden.
In einzelnen Episoden schildern unterschiedliche Charaktere ihre Begegnung mit Sofia.

Da wären zum einen ihre Eltern, ihre depressive Mutter, der schwerkranke Vater, die patente Tante, sowie diverse Bekanntschaften und Liebhaber.
Alle erzählen in kurzen Episoden von ihrer Begegnung mit Sofia.
So kreiert der Leser sein eigenes Bild nach und nach von der Protagonistin. Jedoch ist es niemals Sofia selbst, die von sich aus der Ich-Perspektive erzählt. So bleibt sie bis zu einem gewissen Grat stets rätselhaft und unnahbar.

"Du schleppst deine beiden Identitäten mit dir herum wie streitsüchtige Schwestern: Eine zerrt an dir und will weiterkommen, während die andere die Absätze in den Boden rammt." (ZITAT)

Sie fordert andere heraus und ist stets auf der Suche. Nur nunja, nach was genau. Das lässt der Autor dem Leser mehr oder weniger offen.

"Ich will im Hier und Heute glücklich sein." (ZITAT)

Der Roman von Cognetti ist definitiv keine leichte Kost, jedoch ein Buch, dass sich zu lesen lohnt.