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Veröffentlicht am 01.01.2018

unterhaltsam und hinreißend

Elfenfehde
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Zitate:
"Heute war es auf den Tag genau zwei Wochen her, seit meine Welt auf den Kopf gestellt worden war. Seitdem hatte ich mit keiner Menschenseele mehr geredet." Pos. 276
"Jetzt, da ich wusste, dass ...

Zitate:
"Heute war es auf den Tag genau zwei Wochen her, seit meine Welt auf den Kopf gestellt worden war. Seitdem hatte ich mit keiner Menschenseele mehr geredet." Pos. 276
"Jetzt, da ich wusste, dass es diese Welt hier gab, von der ich als Kind immer nur geträumt hatte, wollte ich sie auch kennenlernen." Pos. 794
"Nun verstand ich auch, weshalb mein Name in keinem Buch zu finden war: Man hatte meine Geschichte verfälscht - zu meinem eigenen Schutz." Pos. 859

Meinung:

Ein bevorstehender Meteoriteneinschlag bedroht Feodoras Heimatstadt. Als es soweit ist, kommt sie -abgesehen von einer Kopfverletzung- relativ glimpflich davon. Jedoch muss sie danach festzustellen, dass sie alleine ist. Und wenn ich sage allein, dann MEINE ich allein...
Alle Menschen sind von jetzt auf gleich verschwunden. Ihr bester Freund Louis, ihre Eltern... Übrig sind nur sie, ein paar Katzen, die sich nach und nach bei ihr einfinden, sowie eine riesige dunkle Wolke, die die Sonne verdeckt und es von Tag zu Tag kälter werden lässt...
Und als wäre das noch nicht schlimm genug, wird es plötzlich noch seltsamer. Plötzlich steht ein fremder, junger Mann vor ihr und behauptet, sie käme aus der Anderswelt, die -genauso wie die normale- kurz vor der Chaos stünde. Und dass nur sie die Welten retten könne...

Witzig, humorvoll und voller Fantasie lässt Mariella Heyd die Welt um Feo und Zerdon zum Leben erwachen. Nicht nur die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und bescheren uns so manchen Schmunzler, auch die "Anderswelt" strotzt vor hinreißendem Ideenreichtum. Elfen, Leprechauns, Kobolde, sogar fluoreszierende Pilze und Glühwürmchen die die Umgebung erhellen. Hier gibt es nichts, was es nicht gibt.

Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Auf ihrer wahrlich abenteuerlichen Reise begegnet Feo vielerlei Gefahren und muss ein ums andere Hindernis überwinden, um bei ihrem Versuch die Welten zu retten, nicht umzukommen. Einmal angefangen, konnten mich Story und deren Charme komplett überzeugen und ließen mich ein ums andere Kapitel verschlingen.

Alles in allem ist mir nur eine kleine Schwäche aufgefallen. Für mich hätte das emotionale Hin und Her in Feodoras Kopf (er mag mich/er mag mich nicht und ist nur aus Pflichtgefühl bei mir), etwas reduziert werden können, das hätte mir persönlich besser gefallen. Jedoch fiel es bei meiner Wertung nicht allzu sehr ins Gewicht, dafür war das Gesamtwerk einfach zu unterhaltsam und hinreißend! Ich freue mich schon sehr auf Band 2 "Elfenfehde: Drei ist einer zu viel", der voraussichtlich bereits am 23.03. bereits erscheinen wird :)

Veröffentlicht am 01.01.2018

Erschütternd, schonungslos und furchterregend!

Epidemie
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Zitate:
"Der Fett-Muskel-Quotient war zur besten Waffe der Gesundheitspartei geworden. Er entschied über die berufliche Eignung." Seite 12
"Das bunte Papier glänzte im Licht der Küchenlampe. Die Zeichnung ...

Zitate:
"Der Fett-Muskel-Quotient war zur besten Waffe der Gesundheitspartei geworden. Er entschied über die berufliche Eignung." Seite 12
"Das bunte Papier glänzte im Licht der Küchenlampe. Die Zeichnung auf der Vorderseite stellte ein rosa Schweinchen dar, das mit einem weißen Verband um den Bauch in einem Krankenhausbett lag.
WER SCHÖN SEIN WILL, MUSS LEIDEN." Seite 20
"Das war also das Ergebnis von vier Jahren unter Johan Svärd. Eine Halle voller Menschen, deren Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl systematisch zerstört worden waren." Seite 124

Meinung:

Sowohl das Vorwort als auch die ersten Seiten lassen erahnen, dass es sich bei "Epidemie" wortwörtlich nicht um leichte Kost handeln wird. Bereits hier ist erkennbar, dass wir es mit einer ernsten, bedrückenden Thematik zu tun haben werden und die Autorin schafft es auch, diese Stimmung über die gesamte Geschichte aufrecht zu erhalten.
Alles beginnt damit, dass die neue Regierung -allen voran deren Vorsitz Johan Svärd- äußerst vehement etwas gegen die dort grassierende Fettsucht unternehmen will, da diese sich auf Gesundheit, Lebensalter und Staatskasse auswirkt.
Erste Maßnahmen wurden zu diesem Zeitpunkt bereits umgesetzt, so erfahren wir auch direkt die ersten Auswirkungen. Überall schlägt der Diäten- und Fitnesswahn um sich, es ist so gut wie nirgends mehr möglich, eine normale Mahlzeit einzunehmen, ohne sich ernsten Blicken, Getuschel oder sogar Pöbeleien auszusetzen. Das geht so weit, dass dicke Menschen auf Grund eines zu hohen "Fett-Muskel-Quotienten" entlassen werden können, Kinder sich Magenverkleinerungen unterziehen und es nicht selten zu Magersucht oder Tablettenmissbrauch kommt. Auch Todesfälle konnten bereits verzeichnet werden. Aber was wäre, wenn diese Maßnahmen noch nicht ausreichend wären?!

Das erste, was mir auffiel, ist der von der Autorin gewählte Schreibstil. Die Sätze sind knapp gehalten, ja es handelt sich -gerade zu Beginn der Geschichte, in dem wir die Thematik und Schicksale unsere Hauptcharaktere erfahren- um einen nahezu berichthaften Schreibstil. Er lässt die Geschichte wie eine Dokumentation oder nachrichtentechnische Berichterstattung erscheinen. Ich empfand dies als sehr gut gewählt! Es lässt alles bedrückender und offizieller erscheinen.
Das weitere Geschehen wird danach aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Unter anderem aus Sicht eines beleibteren jungen Mannes, einer Mutter, die ihre Tochter schützen will und einer Frau, die vom Schlankheitswahn bereits voll infiziert ist. Hier wird der Schreibstil dann natürlich persönlicher.

Aber es ist nicht nur die Tatsache, dass man ziemlich nah an den Schicksalen dran ist, die eine absolut gelungene Stimmung erschaffen, sondern auch die Tatsache, dass die staatlichen Maßnahmen langsam aber kontinuierlich härter werden und einen stellenweise das blanke Entsetzen packt. Diskriminierung, Mobbing, Selbsthass. Die Folgen einer solchen Gesellschaft sind verheerend! Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie düster und beklemmend dieses Setting auf den Leser wirkt! Man verfolgt atemlos (und vor allem sprachlos!), was als nächstes passieren wird. Auf jeden Fall handelt es sich um ein absolut beängstigendes Szenario, von dem man nur hoffen kann, dass es reine Fiktion bleiben und niemals auch nur ansatzweise möglich sein wird.

Das Einzige, was ich etwas vermisst habe, ist zumindest eine ansatzweise Erklärung, WARUM Johan seine Ziele derart fanatisch verfolgt. Die Geschichte an sich weist zwar einen runden Schluss auf, mit dem ich persönlich als Leser gut leben kann, aber zu dieser Thematik hätte ich mir ebenfalls ein paar Worte gewünscht, dann wäre es perfekt gewesen ;)

Alles in allem kann ich nur sagen, dass "Epidemie" mich wirklich mitreißen konnte. Erschütternd, schonungslos und absolut furchterregend handelt es sich für mich definitiv um ein Werk, dass einen bleibenden Eindruck hinterlassen wird!

Veröffentlicht am 01.01.2018

ich bin verliebt...

Mein Freund Pax
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Zitate:
"Schlaff und verletzlich hing er im Griff des Mannes, obwohl er jetzt genug Angst verspürte, um zu beißen. Doch an diesem Tag wollte er seine Menschen nicht verärgern." Seite 12

"Peter versuchte, ...

Zitate:
"Schlaff und verletzlich hing er im Griff des Mannes, obwohl er jetzt genug Angst verspürte, um zu beißen. Doch an diesem Tag wollte er seine Menschen nicht verärgern." Seite 12

"Peter versuchte, das letzte Bild, das er von seinem Fuchs vor Augen hatte, zu vergessen. Bestimmt war er dem Wagen nicht lange gefolgt. Andererseits war die Vorstellung, wie Pax sich verwirrt auf den Schotter sinken ließ, nur noch schlimmer." Seite 22
"Viele Ungerechtigkeiten werden aus der Welt geschafft, weil erst die Wut darüber Menschen dazu bringt, etwas ändern zu wollen. Doch zunächst einmal müssen wir alle herausfinden, wie wir diese Wut in uns zivilisieren." Seite 238

Meinung:

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht genau, wo ich anfangen soll. Ich bin schlicht und ergreifend überwältigt von dieser Geschichte, die so zauberhaft und gleichzeitig traurig ist!
Die Handlung setzt ein, als Peter, ein 12-jähriger Junge, von seinem Vater gezwungen wird, seinen Fuchs Pax auszusetzen. Der Vater selbst wird in den Krieg ziehen und so muss Peter zu seinem Großvater, wohin er Pax nicht mitnehmen darf. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, bedeutete das für mich natürlich feuchte Augen, und das bereits nach den ersten paar Seiten...
Da Peter und Pax bereits seit Jahren zusammen durch dick und dünn gehen -gefunden haben sich die beiden in Zeiten größter Not, als die Welt für keinen der beiden ein noch dunklerer Ort hätte sein können-, sind die Empfindungen füreinander sehr tief, was man mit jeder gelesenen Zeile mehr erkennt. So versteht es sich von selbst, dass Peter versucht zurückzugelangen, um seinen Freund zu retten. Doch die Zeit drängt, denn der Krieg kommt immer näher. Und mit ihm alle Grausamkeiten die dieser für Mensch und Umwelt bedeutet.

Von Anfang an fällt einem der Schreibstil ins Auge, der sehr von dem alltäglichen abweicht. Er erinnert an ein Märchen, das Eltern ihrem Kind vorlesen. Um die Empfindungen beider Charaktere zu verdeutlichen, erfahren wir immer im kapitelweisen Wechsel, wo der entsprechende Charakter sich gerade befindet, was er erlebt und empfindet. Wirklich süß fand ich hierbei die Zeichnungen der beiden in der jeweiligen Kapitelüberschrift.

Besonders gut hat mir gefallen, wie die Autorin Pax zum Leben erweckt. Hierbei hat sie nicht nur Empfindungen seinem Jungen gegenüber einfließen lassen, so ist er zum Beispiel von einem ausgeprägtem Beschützerinstinkt ihm gegenüber getrieben, sondern auch Wert auf seine "füchsische" Seite gelegt. Wir erfahren einiges über typisches Verhalten der Tiere, wobei mir besonders die Szene gut gefallen hat, als Pax zurück zu Peter will, aber dann von einem Vogel abgelenkt wird :D
Solche Details machen ihn lebendiger und authentischer, das finde ich persönlich sehr gut gelungen!

Natürlich erleben die beiden auf ihrer Reise zueinander so manches Abenteuer, sowohl witzige als auch gefährliche. Aber man hofft einfach von Anfang an, dass die beiden nie das Ziel aus den Augen verlieren und heil sowie vereint aus der Geschichte herauskommen werden. Ob meine Hoffnung erfüllt wurde, müsst ihr schon selbst lesen ;)

Auf den ersten Blick ist "Mein Freund Pax" eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Verbundenheit. Aber sie kann weit mehr als das! Anfänglich dachte ich, dass es sich hierbei um ein tolles Kinderbuch handelt, aber mittlerweile bin ich der Meinung, dass auch Erwachsene viel Freude an dieser mehr als liebevollen, warmherzigen und vor allem tiefgründigen Geschichte haben werden, die auch die ein oder andere Lebensweisheit für den Leser bereithält! Ich kann nur sagen: ich bin verliebt in dieses Werk!

Veröffentlicht am 01.01.2018

rundum gelungen!

The Sun Is Also a Star
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Zitate:
"Um eins klarzustellen: Ich glaube nicht an Schicksal. Aber ich bin verzweifelt." Seite 15
"Er sagt wir, als läge eine gemeinsame Zukunft vor uns, in der uns unsere jeweilige Sterblichkeit etwas ...

Zitate:
"Um eins klarzustellen: Ich glaube nicht an Schicksal. Aber ich bin verzweifelt." Seite 15
"Er sagt wir, als läge eine gemeinsame Zukunft vor uns, in der uns unsere jeweilige Sterblichkeit etwas bedeutet." Seite 117

Meinung:

Daniel und Natasha, zwei junge Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, treffen sich in New York. Was jedoch für Daniel wie Schicksal erscheint, ist für Natasha nur Zufall. Und, was Daniel zu dem Zeitpunkt nicht weiß, er wird nicht lange Zeit haben, Natasha auch davon zu überzeugen, dass sie füreinander bestimmt sind. Denn schon heute Abend muss sie, wegen der Abschiebung ihrer Familie, das Land verlassen... Eine unlösbare Aufgabe? Oder das Einzige, das zählt? Lasst euch überraschen :)

Vorab sollte ich sagen, dass ich eigentlich so gut wie nie Bücher lese, in denen es um reine Liebesgeschichten geht. Ich war jedoch, auf Grund der mehr als positiven Resonanzen auf Nicola Yoons Debut "Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt", welches ich bislang nicht gelesen habe, einfach zu neugierig! Ich konnte mir dieses Buch einfach nicht entgehen lassen. Tja, was soll ich sagen... Diese Geschichte hat mich definitiv überrascht, denn es ist weit mehr, als eine "normale" Liebesgeschichte...
Es ist die Geschichte von Daniel und Natasha, aber auch von Träumen, verpassten Chancen und ungesagten Dingen, die vielleicht doch gesagt werden sollten. Eine Geschichte über Familie, Rassismus und vielen Emotionen, sowohl gute, als auch schlechte...
Ja, vermutlich hört ihr es bereits heraus: Ich bin begeistert! Aber nicht nur, weil mehr dahinter steckt, als das Offensichtliche, sondern auch viele Themen anders verlaufen, als erwartet. Ich dachte zum Beispiel, dass die Liebe und Natashas Abschiebung das Dauerthema wären, aber die Autorin erweckt die Geschichte und die Erlebnisse der beiden derart zum Leben, dass selbst mir als Leser das vermeintlich "Unvermeidbare" zwischendurch beinahe entfiel! Sehr schön gemacht!

Jetzt fragt ihr euch sicher, wie sie das macht? Dafür sind mehrere Details verantwortlich, Zum einen erzählt sie die Geschichte im Wechsel aus Natashas und Daniels Perspektive, verpackt in kurze Kapitel, was die knapp 400 Seiten sehr kurzweilig werden lässt.
Zum anderen lässt sie damit den Leser tief in die Charaktere eintauchen. Wir lachen mit dem Romantiker Daniel, dessen Handlungen von Liebe, Glaube und sonstigen Dingen geleitet werden, die man nicht nur schwarz/weiß sehen kann. Aber wir schmunzeln auch über Natasha, die eher in die Kategorie Skeptiker gehört. Sie glaubt weder an die Liebe noch an die Seele oder ähnliches. Sie ist eher pragmatisch veranlagt und vertraut auf Fakten, die sich wissenschaftlich erklären lassen.
Zwischen diesen zwei Extremen finden wir die Dialoge der beiden, die einen mit viel Wortwitz, aber auch Ernstem zum Nachdenken bringen.
Diese Szenen haben mir besonders gut gefallen, weil sie mich ein Stück weit an mich und meinen Mann erinnern. Ok, wir sind natürlich beide nicht ganz so ausgeprägt wie die Protagonisten des Buches -und natürlich sind die Geschlechter vertauscht ;)-, aber wir leben schon eine ganze Weile mit unterschiedlichen Gedanken zu solchen Themen. Und -ähnlich wie Natasha und Daniel- nehmen wir diese Diskussionen gerne mal in witziger Weise auf und "fachsimpeln" :). Ich finde es wichtig, in diesen Belangen eine eigene Überzeugung zu haben, aber noch wichtiger ist, die des Anderen ebenso zu akzeptieren. Ich finde diesen "Appell" hat die Autorin wirklich schön in die Geschichte verwoben und wird hoffentlich den ein oder anderen zum Nachdenken anregen.

Für mich ist "The sun is also a star" eine rundum gelungene, fesselnde und mitreißende Geschichte voller Emotionen, ohne je kitschig zu sein. So warmherzig und berührend, dass ich wohl schon bald "Du neben mir..." zur Hand nehmen werde :)

Veröffentlicht am 01.01.2018

eine wirklich gelungene und spannende Fortsetzung!

Animox 2. Das Auge der Schlange
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Zitate:
"Der Wind peitschte seine Federn, während er schneller flog als je zuvor. Er durfte nicht langsamer werden. Orion war hinter ihm her." Seite 21
"Schlimme Dinge geschehen jeden Tag, und manchmal ...

Zitate:
"Der Wind peitschte seine Federn, während er schneller flog als je zuvor. Er durfte nicht langsamer werden. Orion war hinter ihm her." Seite 21
"Schlimme Dinge geschehen jeden Tag, und manchmal ... manchmal fühlt es sich an wie das Ende der Welt. Aber irgendwann wird alles wieder besser." Seite 69

Meinung:

Simon Thorn lebt mittlerweile im L.A.G.E.R., wo sein Zwillingsbruder Nolan und sein Onkel Malcolm ihr Bestes geben, um ihm das animagieren und somit das Überleben beizubringen. Simon versucht das zu vermeiden, wo er nur kann. Ihm ist nur allzu bewusst, dass niemand, weder die beiden noch seine Freunde, erfahren dürfen, dass er -ebenso wie Nolan- ein Erbe des Bestienkönigs ist. Er lebt auch so schon gefährlich genug! Wenn seine Großmutter Celeste, oder sein Großvater Orion ihn in die Finger bekämen...
Und DAS darf nun wirklich nicht passieren! Denn er muss seine Mutter finden, die sich noch immer in Orions Gewahrsam befindet. Als er einen Hinweis bekommt, wo sie sein könnte, will er einen Plan schmieden, um sie zu befreien. Ungeachtet dessen, dass es sich auch um eine Falle handeln könnte, um ihn in die Finger zu bekommen...

Auch Band 2 der Reihe, lässt dem Leser nur wenig Verschnaufpausen. Relativ rasch nimmt die Geschichte um Simon und seine wirklich abenteuerlich Reise Fahrt auf und konnte mich dermaßen fesseln, dass ich das Buch in einem Rutsch durchlesen musste!
Vielerlei Wendungen, Gefahren und Geheimnisse begegnen uns, sodass eine durchgehende Spannung entstand, die mir als Leser einfach nur unheimlich viel Spaß gemacht hat.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin -durch gut eingewebte Rückblicke-, einen superleichten Einstieg ins Geschehen ermöglicht. So befand ich mich nach ein paar Seiten bereits wieder mitten im Geschehen. Aber auch die Charaktere selbst erleichtern dieses sofortige Einfühlen. Wir verstehen Simons Trauer und Einsamkeit, schließlich hat er mit einem Schlag seine gesamte bekannte Familie verloren und als einziges Mitglied des Vogelreichs im L.A.G.E.R. ist er dort ein Außenseiter. Sein Leben ist alles andere als einfach, zumal ihn die meisten als Verräter sehen. Aber auch seine Freunde Ariana, Jam und Winter haben so ihre Probleme, die sie menschlich und authentisch werden lassen. Gerade diese Geschichten um die Ängste, Nöte und Träume der Kinder sind es, die dieses Buch für mich zu etwas Besonderem werden lassen. Dadurch gelingt es der Autorin immer wieder kleine Botschaften einfließen zu lassen, die mir -für den Leser ab 10- gut gefallen. Themen wie Andersartigkeit, Vorurteile und Vertrauen finden hier sehr gekonnt ihren Platz.

Deklariert als Kinderbuch, ist es für mich jedoch definitiv mehr als das! Abenteuer, Verfolgungsjagden und Geheimnisse machen die Geschichte spannend, Freundschaft, Fantasie und Actionreichtum lassen diese Fortsetzung Band 1 in nichts nachstehen. Mit dieser Vielfältigkeit wird bestimmt auch so manch Erwachsener seine Freude mit Simon Thorn und seinen Freunden haben ;) Ich jedenfalls freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!