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Veröffentlicht am 29.12.2017

weit entfernt von dem bislang Bekannten, aber ein klares Highlight ;)

Ein bisschen wie Unendlichkeit
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Zitate:
"Der Sommer hat gerade erst begonnen, aber es fühlt sich an wie ein Ende, nicht wie ein Anfang." Seite 13

"Ich warte und warte, aber niemand kommt, um mich zu finden. Ein Jahr lang habe ich mich ...

Zitate:
"Der Sommer hat gerade erst begonnen, aber es fühlt sich an wie ein Ende, nicht wie ein Anfang." Seite 13

"Ich warte und warte, aber niemand kommt, um mich zu finden. Ein Jahr lang habe ich mich klein und immer kleiner gemacht, so dass ich inzwischen kaum noch existiere." Seite 65

Meinung:

Die 17-jährige Gottie musste in ihrem Leben schon so einiges verkraften. Den Tod ihrer Mutter am Tage ihrer Geburt, den Verlust ihres besten Freundes Thomas -der vor 5 Jahren mit seinen Eltern nach Kanada ging- und den relativ unschönen Verlust ihrer ersten großen Liebe Jason.
Als dann ihr Großvater Grey im letzten September noch starb, war sie all dem nicht mehr gewachsen. Seitdem kapselt sie sich ab, bleibt meist allein und trauert. Von der lebensfrohen Gottie ist nahezu nichts mehr übrig. Sie lebt in ihrer eigenen Welt und interessiert sich mehr für Mathematik und Physik als Freunde und Partys.
Doch ihr Leben stellt sich erneut auf den Kopf, als Thomas im Sommer aus Kanada zurückkommt. Ausgerechnet Thomas, der seit seinem Weggang nie geschrieben oder angerufen hat und ihr damit das Herz brach.
Zusätzlich muss sie sich mit Blackouts herumschlagen, die sie überall und jederzeit zu übermannen drohen. Schlimm genug, dass sie währenddessen Tage ihrer Vergangenheit neu erleben muss, aber sie verliert auch Zeit! Jedes Mal, wenn sie aus einem Blackout erwacht, ist Zeit vergangen, von der sie nicht weiß, was währenddessen passiert ist. Wird sie langsam verrückt, hat sie Halluzinationen oder handelt es sich doch um schwarze Löcher??? Schnell wird klar, dass sie herausfinden muss, was mit ihr nicht stimmt...

Die Geschichte um Gottie ist geprägt von Verlust und Trauer, was eine sehr melancholische Grundstimmung entstehen lässt. Durch den bildhaften Schreibstil leiden wir Leser mit ihr und können ihren Schmerz sehr gut nachvollziehen.
Es dauerte nicht sehr lange, bis ich komplett in die Geschichte eingetaucht war, mich über jeden kleinen Lichtblick in ihrem einsamen Dasein gefreut und gehofft habe, dass sie bald einen Weg zurück ins Leben findet! Natürlich habe ich da erst einmal alle Hoffnungen auf Thomas gesetzt, aber ganz so leicht macht es uns die Autorin dann doch nicht ;) Ihr dürft gespannt sein!

Was man definitiv erwähnen sollte, ist Gotties ausgeprägter Hang zur Mathematik, theoretischen Physik und allem, was damit zusammenhängt. Wurmlöcher, schwarze Löcher, Quantensprünge, Raumzeit... Ein großer Anteil der Geschichte dreht sich um solche Themen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Ich mag diese theoretischen Gedankengänge im Sinne von "was-wäre-wenn" sehr gerne, ein gutes Beispiel hierfür ist Schrödingers Katze, die natürlich in der Geschichte auch erwähnt wird. Wer diese Theorie nicht kennt, sollte sie unbedingt mal nachlesen ;) Aber wer jetzt denkt "oh nein, damit kenne ich mich doch aber gar nicht aus", MACHT NIX! Um dem Geschehen zu folgen, die Thematik zu verstehen und Spaß an der Story zu haben, sind keine Kenntnisse vonnöten ;)

Für mich war "Ein bisschen wie Unendlichkeit" ein klares Highlight mit einem zugegebenermaßen bekannten Grundthema und dennoch weit entfernt von dem Bekannten!
Die Idee dahinter finde ich einfach nur brillant und die Umsetzung ist mehr als gelungen.
Gotties Geschichte ist irgendwie von Allem etwas: verwirrend, mysteriös, theoretisch, verträumt, abgehoben und dennoch voller Wärme und Wiedererkennung! Denn wer von uns fühlte sich nicht schon einmal allein in seiner Trauer?
Eine klare Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 29.12.2017

ein interessanter Stilmix

Revolver Tarot
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Zitate:
"Und dort oben war etwas. Er fühlte es, konnte es aber nicht sehen. Etwas, das eher taumelte als lief, etwas, das gute Männer wahnsinnig und wahnsinnige Männern zu Mördern machte. Etwas Namenloses, ...

Zitate:
"Und dort oben war etwas. Er fühlte es, konnte es aber nicht sehen. Etwas, das eher taumelte als lief, etwas, das gute Männer wahnsinnig und wahnsinnige Männern zu Mördern machte. Etwas Namenloses, riesig und schrecklich." Seite 62

"Das hier ist Golgotha: Menschen verschwinden hier und werden tot aufgefunden, das ist so etwas wie eine Stadttradition." Seite 263

Meinung:

Herzlichen Willkommen in Golgotha, der Stadt, in der Menschen jeden Schlags gerne gesehen sind. Ok, vielleicht gibt es dort ein paar Probleme mit Rassismus und Vorurteilen, aber das darf man nicht so eng sehen…

Golgotha ist ein Sündenpfuhl. Hier trifft sich alles, was Dreck am Stecken hat und sich vor dem Rest des Landes verstecken muss. Glücksspiel, Prostitution, Drogen, Mord und sogar übernatürliche Vorkommnisse, das sind alles keine seltenen Dinge in dieser Stadt.
Selbstverständlich gibt es auch nette, brave Menschen - in Golgotha trifft buchstäblich Gut auf Böse.
Hier passiert es auch, dass unsere Protagonisten aufeinander treffen. Jim, ein junger Flüchtiger, Mutt, ein auf Grund seiner Abstammung Ausgestoßener, Scheriff Highfather, der theoretisch schon mehrfach tot sein sollte und noch so einige andere interessante Persönlichkeiten! Das geht bis hin zu Mitgliedern der göttlichen Heerscharen ;)
Doch von heute auf morgen ist alles irgendwie noch dunkler und gefährlicher als sonst. Plötzlich drehen brave Männer durch und sind nicht mehr sie selbst!
Ob unsere „Helden“ wohl auch in Golgotha geblieben wären, wenn sei gewusst hätten, dass eine Gefahr, älter als der Tod, dort lauert?

Besonders begeistert war ich von der Genremischung. Wir finden Steampunk, Horror, Western, aber auch ein bisschen Liebe -oder zumindest Ansätze-.
Auch der Schreibstil passt hervorragend zu diesem Setting! Es wird geflucht, geprügelt und gespuckt, eben so, wie man sich das in einer solchen Geschichte vorstellt ;) Generell verwendet R.S. Belcher viel Liebe zum Detail um seine Stadt, deren Bewohner und den Kampf um Gut gegen Böse zum Leben zu erwecken, was ihm meiner Meinung nach auch hervorragend gelingt. Zwischenzeitlich muss man sich beinahe wundern, dass man nicht tatsächlich ein Pferd wiehern hört ;)

Wie im oberen Teil bereits erwähnt, erleben wir die Geschichte aus Sicht mehrerer Personen. Die Befürchtung, dass es zu viele werden und ich den Überblick verlieren könnte, hatte ich jedoch zu keinem Zeitpunkt. Dafür legt der Autor zu viel Wert darauf, dem Leser die Protagonisten -zum Teil im Lauf des aktuellen Geschehens, zum Teil in Rückblenden in ihre jeweilige Vergangenheit- näher zu bringen. Diesen Aspekt empfand ich als sehr angenehm!
Gleichzeitig führt mich das jedoch auch zu einem Punkt, der mir nicht so gefiel. Gerade in der ersten Hälfte schleicht sich, durch den gut gemeinten Detailreichtum, leider die ein oder andere Länge ein, bzw. hatte ich nach der Hälfte der Geschichte das Gefühl, dass etwas passieren müsste. Wobei ich dazusagen muss, dass -sobald die Action und Spannung richtig loslegen-, das Buch nur noch schwer aus der Hand zu legen ist ;)

Ideenreichtum und Phantasie des Autoren sind wahrlich ausgeprägt und bereitem dem Leser viel Freude. Ich für meinen Teil hatte, abgesehen von der eben genannten Schwäche, sehr viel Spaß mit dem Buch und kann die Geschichte jedem empfehlen, der eine gute Story über den Kampf gegen das Ende der Welt lesen möchte und offen gegenüber einem gelungenen Stilmix ist!

Veröffentlicht am 29.12.2017

Spannend, fantasievoll, unerwartet!

Das Reich der sieben Höfe – Dornen und Rosen
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Zitate:

"Ich hatte einen Fae ermordet. Das war mein Verbrechen." Seite 57
"Das Untier ließ sich in den Sessel fallen, dass der hölzerne Rahmen ächzte. Und dann, mit einem gleißenden Aufblitzen, verwandelte ...

Zitate:

"Ich hatte einen Fae ermordet. Das war mein Verbrechen." Seite 57
"Das Untier ließ sich in den Sessel fallen, dass der hölzerne Rahmen ächzte. Und dann, mit einem gleißenden Aufblitzen, verwandelte es sich in einen Mann mit goldblondem Haar." Seite 65
"Der Leib unter dem dünnen Gewand war ein Albtraum aus Knochen und Adern, trocken und verdorrt und genauso entsetzlich anzuschauen wie sein Gesicht." Seite 155

Meinung:

Eine unbedachte Handlung und in Feyres Leben ist nichts mehr wie vorher. Sie muss ihr Dasein von nun an in Prythian –dem Reich der Fae- fristen.
Dem grauenvollsten und bösartigsten Volk, dass die Menschheit je gesehen hat. Angeblich machen die Fae sich einen Spaß daraus Menschen zu quälen. Einzig ein 500 Jahre alter Vertrag schützt sie vor ihnen.
Aber wird Feyre es dort -sollte sie überleben- wirklich schlechter gehen, als in der verarmten Hütte, in der ihre Familie lebt? Ein Leben voller Hunger, Einsamkeit und alleingelassen von ihrem Vater und ihren Schwestern? Wertschätzung erfährt sie von ihnen für ihre Versuche, sie alle am Leben zu erhalten jedenfalls nicht…
Ich möchte natürlich nicht zu viel verraten! Nur soweit: ihr Leben in Prythian als anders als erwartet zu bezeichnen, wäre eine glatte Untertreibung ;)

Hach, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, aber ich kann klar sagen, dass „Das Reich der sieben Höfe“ für mich ein absolutes Highlight und Mustread ist!
Ok, fangen wir mit dem einzigen Aspekt an, der in mir auch eine kleine negative Empfindung hervorgerufen hat… Wir sind von Anfang an relativ dicht an Feyre dran, da wir die Geschichte aus ihrer Perspektive erleben. Das Bild, dass sie um sie herum zum Leben erweckt, ist sehr gelungen und fesselnd. Feyra ist ein dickköpfiger Charakter, der früh lernen musste, sich auf die wichtigen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Sie weiß, dass Überleben wichtiger ist als Emotionen oder Spaß und dementsprechend hart und abgeklärt handelt sie auch. Sie ist bodenständig, rational und sagt, was sie denkt. Theoretisch sehr gute Eigenschaften, aber gerade zu Beginn des Buches waren des Öfteren Situationen, in denen ein etwas überlegteres Handeln ihr viele Vorteile gebracht hätten. Im Laufe der Geschichte erweist sich dieser Charakterzug jedoch als Stärke, das hat mich den -für mich unüberlegten- Trotz zu Beginn schnell verschmerzen lassen ;)

Die Welt, in der die Geschichte spielt, ist ein meinen Augen ebenfalls absolut gelungen. Nicht nur die Landschaften, Gebäude und die Natur sind unheimlich fantasievoll, auch die Kreaturen, sowie die magischen Elemente sind absolut fesselnd und überwältigend!
Der Schreibstil von Sarah Maas passt perfekt dazu -mal gefühlvoll (ja, da hat mich auch schonmal ein Tränchen überrollt), mal taff und durchgehend spannend! Hilfreich hierfür ist die Tatsache, dass fast alle Kapitel mit einem Mini-Cliffhanger enden, pausieren des Lesens war mir fast nicht möglich :D Sehr gelungen fand ich auch, dass das Thema Vorurteile und Propaganda mit angeschnitten werden, was perfekt in die Geschichte passt.

So, damit wären wir eigentlich bei meinem Lieblingsdetail angekommen. Jeder kennt das. Ihr lest ein Buch oder schaut einen Film und dann kommt eine dieser Situationen, in denen man GENAU weiß, was als nächstes kommt. Nehmen wir dafür den Klassiker: eine Frau umarmt zum Beispiel einen alten Freund und genau in diesem Moment kommt ihre große Liebe zur Tür herein… Das sind die Momente, in denen ich mich oftmals genervt abwenden muss, weil diese Themen einfach zu abgedroschen, ja ausgelutscht sind…
Ähnliche Situationen gibt es wohl in jeder Geschichte und wird es auch immer geben. Tja, denkste! Ein ums andere Mal hat mich die Autorin damit überrascht, dass ich dachte, ich wisse genau, was jetzt komme, aber Pustekuchen! Ich wurde geradezu verwöhnt mit Situationen, die gänzlich anders verlaufen, als es im Großteil der meisten Geschichten der Fall gewesen wäre! Ganz ehrlich, ich fand das absolut genial und erfrischend, ich bin quasi ganz hin und weg!

Für mich war „Das Reich der sieben Höfe“ ein absolutes Highlight! Spannend, fantasievoll, unerwartet! Ich kann Band 2 kaum erwarten!!

Veröffentlicht am 29.12.2017

etwas schwächer als Band 1, aber dennoch eine gelungene Fortsetzung

Witches of Norway 2: Polarschattenmagie
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Zitate:
"Vor wenigen Stunden war es noch mein größter Wunsch gewesen, wieder in meine Zeit zu gelangen, und nun, wo ich hier und in Sicherheit war, wollte ich so schnell wie nur irgend möglich wieder zurück." ...

Zitate:
"Vor wenigen Stunden war es noch mein größter Wunsch gewesen, wieder in meine Zeit zu gelangen, und nun, wo ich hier und in Sicherheit war, wollte ich so schnell wie nur irgend möglich wieder zurück." Position 645

"Ich glaubte daran, dass wir etwas bewegen könnten, dass ich unter seiner Führung Kontrolle über meine Magie gewinnen und die Hilflosigkeit besiegen würde, die unentwegt in mir pochte." Position 804

Meinung:

Endlich zurück von ihrer Zeitreise muss Elis feststellen, dass ihr mit ihrer Rückkehr auch nicht wirklich geholfen ist. Luc befindet sich zwar auf dem Weg der Besserung, aber ob er je wieder normal sein, oder irreparable Schäden davontragen wird, ist ungewiss. Auch der Tod Kjells, setzt ihr heftig zu. Sie hat Schuldgefühle und muss schnell feststellen, dass sie so nicht damit Leben kann. Sie muss zurück und ihn retten, koste es, was es wolle! Aber wie soll sie das nur anstellen? Können ihr die Andersons helfen? Oder muss sie auf Stian bauen, bei dem sie noch immer nicht weiß, was sie von ihm und der Fehde zu ihrer Familie halten soll?
Eins steht jedoch fest: Sie hat definitiv keine Ahnung, in welche Gefahr sie sich begibt und welche Ausmaße das Komplott um Kjell noch annehmen wird...

Band 2 setzt nahezu nahtlos am Ende des ersten Teils an. Hier sind schnell alte Themen und Weiterentwicklungen zu erkennen. Zum Beispiel Elis' Zerrissenheit in Bezug auf ihre Gefühle gegenüber Stian und dem Vertrauen in ihre Familie, aber auch ihre fehlendes Können in Sachen Magie, wobei wir hier Fortschritte sehen können.
Das, in Kombination mit dem bekannt angenehmen und flüssigen Schreibstil, ermöglicht ein schnelles Wiedereinfinden in ihre Welt.
Während im ersten Teil noch vermehrt wunderschöne Details Norwegens, der Landschaften, der Gebäude usw. vorkamen, dürfen wir uns nun über tolle Ideen im Bereich der Magie freuen -wer hätte zum Beispiel nicht gerne kleine, fliegende Dochte, die einem beim Lesen optimales Licht spenden ;)-, die uns fantasie- und liebevoll in ihren Bann ziehen. Die kleine Exkursion ins Thema "Zeitreisen" an sich war aber auch sehr lesenswert :D

Ich muss zugeben, dass ich an 2-3 Themen/Stellen FAST etwas auszusetzen gehabt hätte. Aber jedes Mal, wenn ich mir entsprechende Notizen machen wollte, reißt die Autorin scharf das Ruder herum, sodass meine Kritikpunkte letzten Endes nur als "jammern auf hohem Niveau" durchgegangen wären.
Da ich euch nicht spoilern möchte, kann ich hier nur schwer auf Details eingehen, aber -um ein Beispiel zu nennen- Elis Gefühle gegenüber Stian fallen in dieses Schema. Hin- und hergerissen zwischen "Ich liebe ihn" und "Liebe ich ihn wirklich, oder ist gaukelt unsere verwobene Magie uns das nur vor?" kam der Punkt, an dem es mir negativ auffiel, aber just in dem Moment, ist es dann auch schon vorbei :)

Ein weiteres Mal überrascht hat mich Jennifer Alice Jager mit ihrem Ideenreichtum, mit dem sie sowohl Spannung aufbaut, komplett unerwartete Richtungen einschlägt oder einen schönen Hauch Emotionen in die Story einflicht!

Für mich ist "Polarschattenmagie" etwas schwächer als Band 1, aber dennoch eine gelungene Fortsetzung. Wobei dieses Mal das Ende nicht ganz so fies war, aber lest selbst ;)

Veröffentlicht am 29.12.2017

Ein gelungener Thriller mit einer kleinen Schwäche ;)

Angstmädchen
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Meinung:

Als Malin in ihr erstes eigenes Studentenzimmer ziehen kann, ist sie überglücklich. Doch leider wird dieser Zustand nicht von Dauer sein... Denn nicht nur ihre WG-Mitbewohner sind irgendwie seltsam, ...

Meinung:

Als Malin in ihr erstes eigenes Studentenzimmer ziehen kann, ist sie überglücklich. Doch leider wird dieser Zustand nicht von Dauer sein... Denn nicht nur ihre WG-Mitbewohner sind irgendwie seltsam, sondern auch mit ihrem Zimmer -oder besser gesagt Bad-, scheint etwas nicht zu stimmen.
Als sie dann erfährt, dass sich die vorherige Bewohnerin Yuko in ihrer Badewanne das Leben nahm, ist es schon fast zu spät! Denn seltsame und beängstigende Vorkommnisse haben längst ihren Lauf genommen...

Als ich den Klappentext des Buches las, war ich sofort hin und weg. Düster und geheimnisvoll, genau so wie ich es mag!
Natürlich musste ich mich gleich über das Schätzchen hermachen aber was dabei herauskam, lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück.

Kommen wir zuerst zum Schreibstil. Die Autorin erzählt aus Malins Perspektive, in zumeist kurzen, überschaubaren Sätzen. Gerade zu Beginn wirken diese auf mich stellenweise etwas abgehakt. Dies legt sich jedoch im Verlauf der Geschichte und weicht einem angenehmen Lesefluss.

Das Thema der Story ist wirklich interessant und birgt viel Potential. Leider braucht die Autorin jedoch etwas "Anlauf". Gerade zu Beginn waren mir die Charaktere etwas blass, irgendwie fehlte mir einfach der Bezug. So konnte ich weder nachvollziehen, warum Malin ständig weint -mal aus Zorn, mal aus Trauer- oder warum sie derart besessen von der toten Yuko ist. Für mich hat sich Jenny Milewski etwas zuviel Mühe mit dem Drumherum gegeben, was auf mich etwas langatmig wirkte.
Aber dann... Ja dann ging es so richtig los! ,
Kurz vor der Mitte des Buches zieht die Story dermaßen an, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte! Ab diesem Moment kommt alles zusammen, was ich mir beim Lesen des Klappentextes erhofft hatte. Spannung, Mystery und Gefahren in einer derart rasanten Geschwindigkeit, dass es ein wahrer Genuss ist!
Aber ich muss euch warnen. Die Art und Weise, wie sich die Geschehnisse ab dem Moment überschlagen, ist nichts für zartbesaitete Gemüter! Es wird auch schon mal spooky und vor allem blutig ;)

Alles in allem war "Angstmädchen" für mich ein gelungener Thriller! Denn das, was mich anfangs an Länge störte, macht die Rasanz und Action des Rests definitiv wett!