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Veröffentlicht am 28.10.2019

fesselnd und unerwartet anders

Wasteland
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Im Jahr 2064 ist nichts mehr so, wie wir es heute kennen. Die Erde ist nur stellenweise bewohnbar, drum herum verseuchtes Land, das über kurz oder lang den Tod bringt.
Und wer nicht an der tödlichen Wastelandkrankheit ...

Im Jahr 2064 ist nichts mehr so, wie wir es heute kennen. Die Erde ist nur stellenweise bewohnbar, drum herum verseuchtes Land, das über kurz oder lang den Tod bringt.
Und wer nicht an der tödlichen Wastelandkrankheit krepiert, hat ein schweres Leben mit Gefahren durch Gangs, Sekten, usw. vor sich.

In dieser Welt treffen wir auf Zeeto, der durch sein gutes Herz sein Leben riskiert, und Laylay, die mit ihrem Vater umherzieht und zwar immun gegen die Wastelandkrankheit ist, dafür aber gegen andere Dämonen kämpft.
Wir ihr euch denken könnt, besteht die Geschichte natürlich zum Teil aus dem Aufeinandertreffen der beiden und ihrem weiteren gemeinsamen Weg. Hierzu möchte ich jedoch nicht wirklich mehr schreiben, denn ich würde zu schnell spoilern - und das will ja keiner.
Jedoch sei zumindest so viel gesagt: diese Begegnung legt eine Menge an Grundsteinen für mannigfaltige Themen. Natürlich spielen dabei Emotionen eine Rolle, aber auch Themen wie Bipolarität, Depressionen, Gewalt - Dinge, die man stellenweise im Rahmen einer solchen Dystopie erwartet, aber auch ernste Themen, die mit Fiktion leider nicht das geringste zu tun haben.

Intensiviert wird diese Erfahrung noch durch das Erzählen aus drei unterschiedlichen Perspektiven, die das Ganze mit Leben fühlen. Emotionen, Ängste und Geschehen aus erster Hand erschaffen eine fesselnde, wenn auch oftmals beklemmende Atmosphäre.

Mir persönlich hat neben den Charakteren auch das Setting sehr gut gefallen, das eigentlich an alles gedacht hat. Gesellschaftsformen, alternative Nahrungsmittel, Hierarchien - alles Nötige, um ein rundes Gesamtkonstrukt zu erschaffen, war dabei. Dieses konnte mich letzten Endes nicht nur durch seine Durchdachtheit, sondern vor allem durch seine Unberechenbarkeit überzeugen.

Jedoch bekommt der Leser es auch noch mit einer zusätzlichen „Partei“ zu tun, bei der ich gestehen muss, dass sie mich manchmal echt angestrengt hat. Ein junger Mann mit einer etwas -sagen wir mal- „ausufernden“ Grammatik sowie erfundenen Wörtern, die an heutige angelehnt sind (z.B. HaiRes, Alek-Za oder Wewewe) haben mich - wenn ich ehrlich bin - beim Lesen ein bisschen gequält.
Aber nun gut, zum Glück gingen diese Kapitel auch nicht so lange, dass es nicht auszuhalten gewesen wäre. Dennoch hätte ich mich über weniger gefreut.

Für mich war „Wasteland“ eine gut durchdachte und vor allem fesselnde Dystopie, die durch eine gute Portion Realismus besticht, ohne abgedroschen zu sein. Gerne mehr!

Veröffentlicht am 20.10.2019

ein gelungenes Abenteuer

Dear Logan
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Maddie und Logan waren mit zehn Jahren die besten Freunde - bis zu dem Tag, an dem das Schicksal sie auf brutale Weise auseinander gerissen hat.
Sechs Jahre später sollen sie sich endlich wieder treffen, ...

Maddie und Logan waren mit zehn Jahren die besten Freunde - bis zu dem Tag, an dem das Schicksal sie auf brutale Weise auseinander gerissen hat.
Sechs Jahre später sollen sie sich endlich wieder treffen, nur, um sich mit der selben Gefahr erneut konfrontiert zu sehen.

Die Geschichte der beiden Kinder liest sich zu Beginn recht süß - die besten Freunde, die alles teilen. Sie die Tochter des wichtigsten Secret Service - Mitarbeiters überhaupt, dem Schützer des Präsidenten, der wiederum Logans Vater ist. Eine Freundschaft, die unter schwierigsten Umständen entstand und ihnen dennoch trotzt, bis die beiden getrennt werden.
Von da ab schreibt Maddie Briefe um die Distanz zu überbrücken, bis sie dies eben nicht mehr tut, da nie eine Antwort von Logan eintrifft.
Viele diese Briefe dürfen wir zu Beginn der einzelnen Kapitel -die aus abwechselnd aus beiden Perspektiven geschrieben sind- lesen, und damit Maddies zunehmende Traurig- und Einsamkeit erleben, die so greifbar ist, dass sie beklemmend wirkt. Schließlich sitzt sie mit ihrem Vater in einer einsamen Hütte in Alaska fest und versteht nicht, warum ihr bester Freund sie alleine lässt.
Die emotionale Komponente fand ich gut gelungen, zumal man durch die Perspektivenwechsel natürlich auch intensive Gedanken und Empfindungen der beiden miterlebt.

Ab dem Moment, in dem sich die beiden wiedersehen, überschlagen sich die Ereignisse regelrecht. Spannung, Überraschungen und Thrill geben sich im Überlebenskampf die Klinke in die Hand - Langeweile Fehlanzeige!
Seite um Seite versinkt der Leser tiefer in der Geschichte, in der Hoffnung, dass das Abenteuer sich zum Guten wendet. Lasst euch überraschen!

Ein bisschen weniger hat mir das Ende, bzw. die Auflösung gefallen. Die hätte für mich ein bisschen bodenständiger sein können, ich könnte mir vorstellen, dass der ein oder andere Leser sie als etwas konstruiert empfindet. Gerade in Kombination mit Maddies Abgebrühtheit und der damit einhergehenden „Großmäuligkeit“, wirkte das Ganze auf mich etwas oversized. Ein Bisschen tiefer stapeln hätte mir besser gefallen ;)

Alles in allem hat mir „Dear Logan“ beim Lesen viel Spaß gemacht. Emotionen, Spannung und viele Überraschungsmomente haben ein für mich gelungenes Abenteuer entstehen lassen, das fesselt.

Veröffentlicht am 20.10.2019

wieder ein weitestgehend gelungener EXIT-Titel

EXIT® - Das Buch: Tagebuch der Zeit
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Wie manche von euch sicher wissen, ist das Lösen der EXIT-Bücher mittlerweile zu einem regelmäßigem Ritual zwischen Books and Cats, mir und unseren werten Göttergatten geworden.
Vor ein paar Tagen war ...

Wie manche von euch sicher wissen, ist das Lösen der EXIT-Bücher mittlerweile zu einem regelmäßigem Ritual zwischen Books and Cats, mir und unseren werten Göttergatten geworden.
Vor ein paar Tagen war es dann wieder soweit und das neue Profilevel-Exemplar ist erschienen, was wir natürlich zum Anlass genutzt haben, es mit unseren grauen Zellen mal wieder so richtig krachen zu lassen!
Für alle, die sich eventuell zum ersten Mal an ein solches Rätselbuch wagen, sollte jedoch erwähnt sein, dass es sich hierbei um die Fortsetzung zu "EXIT – Tagebuch 29" handelt, meine Rezension dazu habe ich euch natürlich verlinkt :D
Dazu muss ich meinerseits jedoch ergänzen, dass man diese Rätsel definitiv auch ohne Kenntnis des Vorgängers lösen kann, jedoch beinhaltet das Tagebuch der Zeit angeblich Zusatzinhalte, sogenannte "Easter Eggs" für diejenigen, die Band 1 gespielt haben. Zu meinem Bedauern sind wir jedoch an abgefragten Seitenzahlen gescheitert, effektiv blieb uns dieses Geheimnis also leider verborgen. Also falls jemand Tipps für mich hat, gerne her damit ;)

Abgesehen davon, hat mir dieses Exit besser gefallen, als die vorherigen. Habe ich in Band eins noch die fehlende Story kritisiert, durch die wir nie so richtig wussten, was zu tun war, so kann ich dies nun definitiv nicht mehr kritisieren. Für mein Empfinden war die Storyline stimmig, nicht übertrieben viel, sondern gerade so, wie benötigt. OK, ein Stück weit hängt das vielleicht auch mit unseren mittlerweile gesammelten Erfahrungswerten zusammen, aber für meinen Holden und mich ergaben sich hierbei keinerlei Kritikpunkte.
Ganz im Gegenteil! Zu viert waren die meisten der Rätsel gut lösbar, wenn auch bei manchen wirklich die unterschiedlichen Denk- und Herangehensweisen der einzelnen Personen vonnöten war. Es ist immer wieder faszinierend, wenn man vor einem Rätsel sitzt und absolut NULL Peilung hat und ein anderer sagt "na ist doch ganz einfach", oder eben andersrum. Und auch wenn wir trotz gutem Willen effektiv nicht alle Rätsel gänzlich ohne Hilfe lösen konnten -ja, es kam eben auch mal vor, dass ALLE vier keinen Plan hatten- so war jedoch der Spaßfaktor eigentlich durchgehend hoch. Wir haben viel gelacht, zumal nach ein paar Stunden rätseln nonstop, dann doch der ein oder andere Kracher den Mund verlässt. Sei es, dass jemand das Alphabet mit "U - P - Q" aufzählt, oder jemand "lelele" gelesen hat, obwohl da einfach nur 6 6 6 stand, in der richtigen Gruppe werden definitiv die Lachtränen fließen. Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle an unsere tolle Rätselgruppe, ihr seid toll :*

Effektiv hat mir persönlich das Tagebuch der Zeit sehr gut gefallen - ein hoher Unterhaltungswert, eine nicht frustrierende Lösbarkeit und ein gutes Maß an Hintergrund haben ein für mich rundes Bild ergeben. Ich werde das nächste Buch definitiv auch wieder in Angriff nehmen.
Ich würde jedoch jedem empfehlen in einer Gruppe zu rätseln, denn durch die unterschiedlichen Rätselarten, sind einfach unterschiedliche Herangehensweisen unumgänglich. Logik, Allgemeinwissen, um die Ecke denken - hier ist von allem ein bisschen vonnöten :)

Veröffentlicht am 04.10.2019

regt zum Nachdenken an und wird eine Weile nachhallen

Das Ting
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Das Ting… Eine App die geschaffen wurde, um aus sich den perfekten Menschen zu machen.
Keine Ahnung, wie du dich entscheiden sollst? Was das Beste für dich ist? Ob du dehydriert bist oder unter einen Vitaminmangel ...

Das Ting… Eine App die geschaffen wurde, um aus sich den perfekten Menschen zu machen.
Keine Ahnung, wie du dich entscheiden sollst? Was das Beste für dich ist? Ob du dehydriert bist oder unter einen Vitaminmangel leidest?
Macht nichts! Denn das Ting wird sich darum kümmern und dich auf Möglichkeiten hinweisen, bzw. Empfehlungen aussprechen.
Soweit zumindest die Idee, die letztendlich von vier komplett unterschiedlichen Menschen aufgegriffen und vorangetrieben wird.

Schon als ich zum ersten Mal von dieser Idee gehört habe, war ich sehr interessiert. Sie ist absolut abwegig und doch so praktisch!
Stellt euch vor, ihr habt plötzlich ein integriertes Navigationssystem, das komplett auf euch und eure Bedürfnisse ausgelegt ist. Wäre irgendwie schon der Hammer, oder?
Gleichzeitig finde ich die Idee jedoch auch unheimlich beängstigend. Vor allem, weil sie im Buch ja auch noch weiter getrieben wird. Darüber verrate ich an dieser Stelle jedoch natürlich nicht mehr.
Aber selbst harmlose Modelle einer solchen App wirken irgendwie gruselig, wenn man wie Kasper, Niu, Adam und Linus vereinbart, dass man sich zu Testzwecken wirklich an JEDE Anweisung des Ting halten muss…
Um das zu verdeutlichen wurde das Buch in drei Teile gegliedert. Teil eins beschäftigt sich mit den Hintergründen der Charaktere, sowie dem Wie und Warum sie zusammenfinden.
Teil zwei dreht sich um die Testphase inklusive dem vereinbarten Gehorsam und den Auswirkungen auf die jeweiligen Leben.
Der letzte Teil handelt von der Zeit nach dem ersten signifikanten Update, den Entwicklungen der Personen und dem Weg, der eingeschlagen wird.
Dieser Aufbau hat mir sehr gut gefallen, da man das Fortschreiten der Protagonisten -gegliedert in Kapitel aus den vier jeweiligen Perspektiven- hautnah miterleben kann, ohne sich mit unwichtigen Details aufzuhalten, die das Ganze in die Länge ziehen könnten. Von der ersten Seite an ist man gespannt, wohin sich Geschichte sowie Niu, Adam, Kasper und Linus entwickeln - und man wird definitiv nicht enttäuscht! Viel Unerwartetes, Spannendes aber auch Unglaubliches begegnet dem Leser. Und so habe ich mich oft gefragt, wie solch ein Tool wohl in Zeiten von Fitnesstrackern, Work-Life-Balance, usw., tatsächlich ankommen würde.
Zugegeben, es beinhaltet ein paar sehr nützliche Funktionen, auch wenn man ab einem gewissen Punkt vermutlich nicht mehr wissen würde, wo der Mensch aufhört und die KI beginnt - oder eben andersrum. Ihr seht, ich bin gespalten. Das Ting ist so vieles zugleich. Praktisch, beängstigend, fürsorglich, eigennützig, nervig, hilfreich... Aber eins bewirkt es definitiv: es regt zum Nachdenken an und wird mich wohl auch noch eine ganze Weile in meinen Gedanken beschäftigen.

Von mir gibt es für Artur Dziuks Debut "Das Ting" jedenfalls eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.09.2019

Viele wichtige Themen und Botschaften - definitiv anders als erwartet!

Zusammen wie Schwestern
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Brit, die den Verlust ihrer Mutter, das Leben mit ihrem „Stiefmonster“ und einem Vater ertragen muss, der sich irgendwie immer weiter entfernt, wird von ebenjenem ins Internat abgeschoben. Nur dass sich ...

Brit, die den Verlust ihrer Mutter, das Leben mit ihrem „Stiefmonster“ und einem Vater ertragen muss, der sich irgendwie immer weiter entfernt, wird von ebenjenem ins Internat abgeschoben. Nur dass sich nach und nach immer deutlicher herauskristallisiert, dass es sich mehr um ein Bootcamp handelt, mit strengen Regeln, rauen Umgangsformen und Therapien, die eher an Mobbing als an Heilung erinnern...

In diesem Umfeld lernt sie V, Bebe, Cassie und Martha kennen und lernt, dass alles leichter ist, wenn man alles „zusammen wie Schwestern“ durchsteht.

Vorab muss ich sagen, dass dies weder mein erstes, noch mein letztes Buch dieser Autorin war. Nicht nur, dass sie sich immer wieder sehr wichtigen Themen widmet, sie hat auch einfach einen sehr angenehmen Stil - auch, wenn sie immer wieder auch sehr unbequeme Wahrheiten thematisiert.
In diesem Buch erleben wir, wie Jugendliche von unqualifiziertem Personal betreut werden, um ihnen „Unarten“ wie Homosexualität, Aufmüpfigkeit, usw. auszutreiben. Auch wenn das genannte „Red Rock“ nur fiktiv ist, handelt es sich keineswegs um erfundene Dinge. Es wäre wohl nicht das erste Boot Camp, das einen eher monetären als pädagogischen Hintergrund hat.

Die Charaktere der Mädchen haben mir beim Lesen viel Spaß gemacht. Die Art und Weise, wie sie miteinander umgehen, wie sie sich näher kommen und natürlich auch immer mehr zueinander halten, war einfach toll. Ihre Freundschaft konnte mir sogar ein Tränchen entlocken, ab und an ist man eventuell auch ein bisschen neidisch. Vor allem die Weihnachtsszene hat es echt in sich ;)

Alles in allem wurde ich ein weiteres Mal angenehm überrascht, denn es handelt sich keineswegs um eine Geschichte pubertierender Teenies, wie man vielleicht annehmen könnte. Vielmehr habe ich eine bewegende Geschichte voll wichtiger Themen und der ein oder anderen Message bekommen, die man nicht oft genug betonen kann, wie: „Sei du selbst“ und „steht füreinander ein“.