Komischer Fluch und undurchsichtige Bälle
The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Ich fühle mich wie ein Einbrecher, der sich selbst klauen will.
Das Cover sieht toll auch, ich mag den Zeichenstil sehr gerne. Es wird ...
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Ich fühle mich wie ein Einbrecher, der sich selbst klauen will.
Das Cover sieht toll auch, ich mag den Zeichenstil sehr gerne. Es wird aber dadurch schon klar, dass wir es hier mit einer Dreiecksbeziehung zu tun haben werden.
Der Schreibstil der Autorin ist gut zu lesen, mir persönlich war er manchmal sogar zu jugendhaft. Ansonsten kam ich schnell voran. Geschrieben ist das Buch aus Joy in der Ich-Perspektive, wodurch man sie am besten kennen lernt.
Zu Beginn lernt man Joy kennen, die ein ganz normales Leben führt, bis zwei Kerle auftauchen und sie und ihren Vater mitnehmen, da sie angeblich eine Capulet ist und wichtig für einen Fluch. Joy wird in die Akademie gebracht und muss kämpfen lernen, denn es gibt einen Plan um den Fluch zu brechen, dieser ist nicht unähnlich der Geschichte von Romeo und Julia. Die wichtigste Regel: Verliebe dich nicht in den Feind.
Der Einstieg in das Buch ist mir etwas schwer gefallen, da alles so schnell geht. Ganz kurz ist Joy mit ihrem Vater am Bodensee, da er dort einen Auftritt im Theater hat, und schon nehmen Rhyme und Cut sie mit nach Italien. Danach habe ich mich langsam in dem Buch eingefunden, aber ich hatte doch Startschwierigkeiten.
Joy fand ich sehr anstrengend. Sie weiß, dass sie beeinflusst wird und will dagegen ankämpfen und weglaufen, aber im nächsten Moment ist das alles schon wieder vergessen und sie kann nur an ihren Fürsten, Rhyme denken. Ihre Stimmungsschwankungen fand ich anstrengend und ich glaube auch nicht, dass sie gegen igrendjemanden aus der Akademie, der schon Jahre trainiert, eine Chance hätte, aber sie ist natürlich etwas Besonderes und kann das.
Rhyme mochte ich ganz gerne, er ist der Fürst der Capulets und kümmert sich auch um alle. Seine Haustiere sind Schlangen und wie er mit ihnen umging fand ich einfach nur süß. Zwar fehlte ihm ein wenig an Tiefe, aber ich mochte ihn noch am liebsten von allen.
Dann haben wir noch Cut, der eher ein Nebencharakter ist. Ihn kann ich am wenigsten einschätzen, aber er wirkt wie ein Witzbold und so als wäre ihm alles egal. An Regeln hält er sich sowieso nicht gerne, aber immer wenn er mit Joy redete, fand ich ihn eigentlich ganz nett.
Für mich hat in der Geschichte vieles keinen Sinn ergeben, angefangen bei dem Fluch selbst. Es gibt einen Kometen, den Unstern, der alle 17 Jahre die beiden Familien verflucht. Aber was hat der Unstern davon? Ich meine, das ist ein Komet, der am Himmel chillt und Spaß daran hat zuzusehen, wie die sich gegenseitig fertig machen um den Fluch zu brechen? Und in der ganzen Zeit hat noch niemand versucht das alles für immer zu beenden? Das war alles sehr wirr.
Weiters können die Oberhäupter Häuser Menschen manipulieren und sie fühlen und denken lassen was sie wollen. Wie anstrengend ist es eigentlich, tausende Schüler ständig zu manipulieren, nur damit keiner aufmuckt? Das kann doch nicht ewig lange gut gehen und kommt mir auch recht seltsam vor. Ganz zu Beginn werden auch Joy und ihr Vater manipuliert und ohne das würde das gesamte Buch nicht funktionieren. Dieser Umstand macht mich sehr nachdenklich, und spricht auch nicht gerade für das Buch.
Die Methode, wie sie den Fluch brechen wollen wage ich auch zu hinterfragen. Es gibt acht Bälle, irgendwer wählt einen Ballkönig und eine Ballkönigin, jeweils aus verschiedenen Häusern und die müssen gegeneinander kämpfen bis einer besiegt ist oder ihre wahre Liebe gestehen. Nach diesen Bällen, wenn das Liebespaar gefunden wurde, müssen sie sich opfern um den Fluch für weitere 17 Jahre zu brechen. Ich sehe hier sehr viel Raum für Fehler und verstehe nicht, wie das Jahrhunderte funktioniert haben kann. Alles an dem Fluch ist mega seltsam und hat mir beim Lesen auch nicht wirklich Spaß gemacht.
Gut fand ich hingegen die Liebesgeschichte, die hat sich schön entwickelt. Nicht zu schnell oder zu langsam und das hat mir gefallen. Joy hat in der Hinsicht gute Entscheidungen getroffen. Auch die Kämpfe während den Bällen waren spannend geschrieben, da kann man sich nicht beschweren, und haben Hinweise auf das Ende des Buches gegeben, welches sehr vorhersehbar war, wenn man beim Lesen ein bisschen aufgepasst hat. Somit gab es für mich am Ende nicht viele Überraschungen und ich kann mir schon denken, wie es im zweiten Band weiter gehen wird.
Fazit:
Insgesamt fand ich das Buch ok. Es hat mich an einigen Stellen gut unterhalten, aber vieles empfand ich als unlogisch und an den Haaren herbei gezogen. Der gesamte Fluch und alles drum herum war für mich recht undurchsichtig und unlogisch. Die Liebesgeschichte aber hat mir gut gefallen, dennoch werde ich die Reihe nicht weiter verfolgen.