Zu wenig Tiefe
New York City Billionaires - BossMeinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Manche mögen mich paranoid nennen. Ich bevorzuge Begriffe wie vorsichtig. Reserviert. Diskret.
Das Cover finde ich persönlich recht langweilig ...
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Manche mögen mich paranoid nennen. Ich bevorzuge Begriffe wie vorsichtig. Reserviert. Diskret.
Das Cover finde ich persönlich recht langweilig und es passt auch nicht zu den anderen Büchern der Autorin, die man ansonsten schnell erkennen kann.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt leicht und flüssig zu lesen. Geschrieben ist das Buch in der Ich-Perspektive, wobei es Kapitel aus Efa’s und auch aus Ben’s Sicht gibt. Dadurch lernt man beide besser kennen und ich fand es interessant zu lesen, wie unterschiedlich sie manche Dinge wahrnehmen.
Zu Beginn lernt man Efa kennen, die in NYC über den Sommer über arbeiten wird. Ihr Traum ist es, bei einer bekannten Informatikfirma zu beginnen, allerdings ist es sehr schwer dort auch nur ein Vorstellungsbgespräch zu bekommen. An ihrem ersten Tag lernt sie Ben kennen, sofort ist da Anziehung, doch auch Ben hat seine Geheimnisse.
Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, man lernt erst einmal Ben kennen und erfährt, wieso er so bedacht darauf ist, seine wahre Identität zu schützen. Danach kommt auch schon Efa und die Geschichte geht sofort los, denn die beiden lernen sich ziemlich schnell kennen.
Efa mochte ich zuerst gerne, sie ist schlau und weiß genau was sie will, darum versucht sie auch alles, um das zu erreichen. Als dann aber Ben in ihr Leben tritt, verliert sie ihr Ziel aus den Augen und ich fand, dass sie ihren Traum zu leichtfertig aufgegeben hat. Und das nur für einen Mann. Wieso sollte sie nicht beides haben können? Ihre Entwicklung fand ich schade, denn durch Ben verliert sie viel von sich selbst und wird fast zu einer ganz anderen Person.
Ben fand ich insgesamt in Ordnung. Ich konnte verstehen, dass er nicht wollte, dass jeder weiß, dass er der Chef der Firma ist, doch ein bisschen paranoid hat er dennoch gewirkt. Efa gegenüber verhielt er sich für mich ein bisschen zu besitzergreifend, das war manchmal nicht mehr süß und er sollte auch unbedingt an seinen Vertrauensproblemen arbeiten. Ansonsten fand ich ihn als Charakter aber gut gemacht und auch vielschichtig.
Das Buch ist recht kurz und dadurch konnte sich die Geschichte nicht zu 100% entfalten. So sind manche Szenen schnell abgehandelt und auch die Gefühle kommen meiner Meinung nach zu kurz. 100 Seiten mehr hätten dem Buch wirklich gut getan.
Die Grundidee hat mir gefallen. Efa beginnt als Hausmädchen in einem Hotel und trifft auf Ben. Die beiden kommen sich näher und irgendwann gibt es Cyberangriffe auf das Hotel und Efa will helfen, denn sie kennt sich in dem Gebiet ein bisschen aus. Also versucht sie auf eigene Faust zu erfahren, was da vor sich geht. Soweit fand ich das alles gut und schön durchdacht, aber es blieb einfach zu wenig Zeit um irgendwas mehr zu vertiefen. Ich fand es interessant zu lesen, wenn Efa irgendwas technisches gemacht hat und wie sie zu gewissen Schlussfolgerungen gekommen ist, davon hätte es gerne noch mehr geben können.
Die Liebesgeschichte fand ich insgesamt in Ordnung. Ben hat ein kleines Vertrauensproblem, was man aber schon Beginn an weiß und das hat im gesamten Buch eine Rolle gespielt. Auch fand ich, dass es mit den beiden viel zu schnell ging. Sie haben sich auf den ersten paar Seiten kennen gelernt, da war sofort Lust und danach ging das schnell zu Liebe über. Diesen Übergang habe ich nicht gefühlt, es war eher so, als hätten sie einfach Spaß zusammen, aber nicht als wären da noch Gefühle im Spiel. Erst gegen Ende wurde das klarer, was irgendwie recht spät ist, denn auch schon davor verhalten sie sich wie ein Pärchen.
Es wurde auch versucht, Spannung aufzubauen, mit den Angriffen usw., doch als Leser kann man schnell herausfinden, wer dafür verantwortlich ist, da gab es für mich persönlich keinen starken Spannungsbogen. Am Ende wurde dann alles aufgedeckt und es gab auch noch ein bisschen Beziehungsdrama, was hier tatsächlich gepasst hat, weil ich es genau so von den Charakteren erwartet hätte.
Fazit:
Insgesamt ist es ein nettes Buch für Zwischendurch, das man auch locker an einem Tag lesen kann. Die Geschichte fand ich ein bisschen flach und im Gegensatz zu ihren anderen Bücher auch ein wenig lieblos. Gut fand ich aber, dass Efa einen technischen Job sucht und nicht nur der Mann in der Branche tätig ist. Von mir kriegt das Buch 3 Sterne.