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Inhalt:
Seit dem tragischen Tod ihrer Schwester ist im Leben von Beth nichts mehr so, wie es war. Sie vermisst ihre engste Vertraute schmerzlich, und ihre Eltern sind seither so ängstlich, dass sie Beth auf Schritt und Tritt bewachen. Doch eines Nachts schleicht sie sich heimlich zu einer Party. Dort trifft sie Chase, einen attraktiven und charmanten jungen Mann, der gerade erst in die Stadt gezogen ist. Sofort knistert es zwischen den beiden, und Beth schwebt im siebten Himmel. Bis sie erfährt, dass Chase ein düsteres Geheimnis hütet, das mit dem Tod ihrer Schwester eng verwoben ist ...
Quelle: piper.de
Meinung:
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
»Hallo, mein Kerlchen.« Ich lache, während Morgan, der Hund der Nachbarn, quer über die Wiese zu mir rennt und an meiner kakifarbenen Hose hochspringt.
Das Cover von dem Buch hat mir schon im Original sehr gut gefallen und ich habe mich riesig gefreut, als es der deutsche Verlag auch übernommen hat. Auf dem Cover sind Regentropfen abgebildet, dies zeigt schon ein wenig die bedrückende Stimmung in dem Buch und dadurch, dass keine Personen abgebildet sind, kann man sich die Figuren vorstellen, wie man möchte.
Der Schreibstil des Autorenduos ist wirklich angenehm zu lesen, man kommt flott voran. Dadurch, dass das Buch für Jugendliche geschrieben ist, ist die Sprache selbst auch nicht zu kompliziert und die Wortwahl angemessen. Die Szenen zwischen den Hauptpersonen sind immer sehr emotional geschrieben und ich konnte mich gut in Beth hinein versetzen.
Zu Beginn lernt man Beth kennen, sie fühlt sich zu Hause eingesperrt, da ihre Eltern sie Tag und Nacht bewachen, damit ihr ja nichts passiert. Als sie sich dann auf eine Party schleicht, lernt sie Chase kennen und schläft mit ihm. Später findet sie aber heraus, das er eine belastende Vergangenheit hat.
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und es auch gleich begonnen, als es bei mir ankam. Wie alle anderen Bücher der Autorin auch, ist dieses einfach zu lesen und der Einstieg dadurch recht unkompliziert. Beth tat mir sofort leid, da sie absolut keine Freiheiten hat und alles noch immer durch ihre tote Schwester kontrolliert wird. Das ändert sich aber, als sie Chase trifft. Er war sofort ein interessanter Charakter und erst ein paar Kapitel später erfährt man, wer er wirklich ist. Beths Schwester wurde von ihm überfahren, es war aber ein Unfall, keiner sieht das aber so.
Womit ich gleich beim ersten Punkt wäre, der mich absolut schockiert hat. Jeder behandelt Chase wie einen Schwerverbrecher in der Schule, so als hätte er das Mädchen absichtlich überfahren. Sie mobben ihn, schließen ihn aus und wollen ihn zurück ins Gefängnis bringen. Diese Reaktionen sind unverständlich für mich, er hat es ja nicht mit Absicht getan und hat seine Strafe auch schon bekommen, wo liegt also das Problem? Doch das Buch zeigt, dass Jugendliche und auch Erwachsene oftmals Vorurteile hegen und dadurch eine Person ausstoßen. Chase hat keine Freunde und ich wollte ihn das ganze Buch über nur ihn den Arm nehmen und fest drücken.
Beth macht bei dem ganzen Mobbing nicht mit, sie verteidigt Chase aber auch nicht. Jeder erwartet von ihr, dass sie ihn hasst, doch eher das Gegenteil ist der Fall. Beth kam mir oftmals sehr schwach vor, denn immer wenn sie die Möglichkeit hatte Chase zu verteidigen, sah sie weg. Sie leugnet außerdem, dass sie mit ihm befreundet ist und geht ihm in der Schule aus dem Weg. Ich weiß nicht, ob ich sie hasse. Sie sollte wenigstens für das einstehen, was sie für richtig hält und nicht einfach die Augen verschließen, sie hätte alles etwas abmildern können. Es wirkte fast so, als hätte sie ANgst um ihren eigenen Ruf.
Weiter unverständliche Handlungen kamen von Beths Eltern und ihrer besten Freundin Scarlet. Ihre Eltern passen sehr auf sie auf, aber Nachrichten mitlesen und die Tochter auf Schritt und Tritt zu verfolgen geht dann doch etwas weit. Natürlich kann man ihre Reaktion bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, aber einige Dinge gingen einfach zu weit. Scarlet scheint zuerst die perfekte Freundin zu sein, doch sobald ihr neuer Freund ihr sagt, sie solle nicht mehr mit Beth reden oder das und das anziehen, macht sie das und wird richtig unausstehlich. Liebe macht ja bekanntlich blind, aber dafür hat man Freunde, die einem die Fehler aufzeigen.
Die Geschichte selber entwickelt sich eher langsam, manche Stellen zogen sich dann aber für mich. Hauptsächlich geht es darum, wie sich Beth und Chase näher kommen und wie Chase mit der ganzen Situation umgeht. Er ist bei weitem nicht depressiv, das merkt man vor allem an den Szenen im Tierheim, dort scheint er richtig glücklich zu sein, doch sobald er in der Schule ist, scheint er wie ausgewechselt. Beth scheint ihm auf ihre eigene Art und Weise zu helfen und ich fand es schön zu lesen, wie die beiden sich näher kommen und der ganzen Schule trotzen. Sie zeigen ihre Gefühle nicht öffentlich und doch scheinen es ein paar Leute zu wissen, die dies ausnutzen wollen.
Gegen Ende klärt sich dann immer mehr auf, es gibt einen kleinen dramatischen Höhepunkt, den man aber schon kommen sah und der dadurch nicht mehr ganz so spannend war. Auch Beths Eltern ändern sich im Laufe des Buches, einmal zum schlechteren und einmal zum besseren, aber alle Charaktere machen eine kleine Verwandlung durch. Chase bleibt als einziger er selbst. Das Ende selber fand ich dann wunderschön, es ist kein sofortiges Happy-End, wie man es von solchen Büchern gewohnt ist, sondern bietet noch ein bisschen mehr und ich hatte wirklich ein bisschen Pippi in den Augen, weil es einfach so süß geschrieben war.
Fazit:
Auch dieses Buch der Autorin konnte mich überzeugen. Es gab zwar ein paar Längen, dich man konnte sie sehr schnell überlesen und es kam nie gänzlich Langeweile auf. Besonders die Charaktere gefallen mir hier sehr gut und man sieht auch, wie grausam Menschen sein können. Ich vergebe 4 von 5 Sterne für dieses Buch.