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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Sascha Lobo analysiert die Vertrauenskrise

Die große Vertrauenskrise
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Sascha Lobos letztes Buch „Realitätsschock“ konnte mich richtig begeistern. Nun hat er sich mit weiteren gesellschaftlichen Entwicklungen, zusammengefasst unter dem Begriff der Vertrauenskrise beschäftigt.

Die ...

Sascha Lobos letztes Buch „Realitätsschock“ konnte mich richtig begeistern. Nun hat er sich mit weiteren gesellschaftlichen Entwicklungen, zusammengefasst unter dem Begriff der Vertrauenskrise beschäftigt.

Die Thematik Vertrauen und Vertrauenskrise durchwirkt derzeit viele Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens. Dem Autor ist es gelungen, diese Thematik zugänglich aufzubereiten.

Das Buch überzeugt bereits vom Aufbau her. Nach einem kurzem Aufriss widmet sich Sascha Lobo in einem ersten Teil zum den Gründen und Folgen des Vetrauensverlustes. Dabei hat er diesen Themenbereich in kurze, inhaltlich abgrenzbare Unterkapitel unterteilt, wodurch die Vertrauenskrise aus vielen Gesichtspunkten beleuchtet wird.

Dabei bedient sich Sascha Lobo einer klaren, humorigen Sprache und nähert sich den Themen mit vielen Beispielen und Zeitgeschehen, sodass der Leser schnell einen eigenen Zugang finden. Mir wurden dabei auch viele Entwicklungen vor Augen geführt, die mir so gar nicht bewusst waren. Durch Aufbau und den klugen und angenehmen Stil wird der Leser von den aufbereiteten Informationen nicht überfahren und hat die Möglichkeit, sich dem Thema in seinem eigenen Tempo und ohne Fachbegriffswirrwarr zun nähern.

Im letzten großen Abschnitt nimmt der Autor den Leser an die Hand und gibt eine Art Bewältigungskompass zur Hand. Er zeigt auf, wie man die Entwicklungen der Moderne zu einem neuen Verständnis von Vertrauen im Hinblick auf Gesellschaft und Politik nutzen kann.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass sich das Warten auf Lobos neuestes Werk gelohnt hat, denn es ist hochaktuell am Puls der Zeit. Nach Realitätsschock gelingt es dem Autor erneut, die Entwicklungen der Neuzeit verständlich aufzubereiten und einzuordnen und einen optimistischen Ausblick zu wagen.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Nach dem tollen Auftakt leider kein so toller Abschluss mehr

Everflame
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Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn des Buches schon nicht mehr wusste, wie der zweite Band ausgegangen war. Er scheint somit also nicht viel Eindruck hinterlassen zu haben. Als ich den dritten Band ...



Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn des Buches schon nicht mehr wusste, wie der zweite Band ausgegangen war. Er scheint somit also nicht viel Eindruck hinterlassen zu haben. Als ich den dritten Band zur Hand nahm, war ich entsprechend verwirrt und es fiel mir extrem schwer, mich in der Handlung wieder einzufinden. Je weiter ich las umso mehr kam es mir dann wieder, wieso das Buch so lange auf dem Sub versauerte – ich fand die Storyline unverständlich und echt wirklich seltsam! Ich fand den ersten Teil echt stark, er enthielt alle Elemente, die ich bei einer guten Hexengeschichte haben möchte! Er war düster und hatte dieses tolle Salem-Feeling.

Der zweite Teil brachte dann die „Woven“ vermehrt ins Spiel und hier stieg ich irgendwie geistig aus. Leider geht es in Band 3 um die eigentliche Bedeutung der Woven für die Welt von Hexe Lilian und deren Sinn und Zweck.

Im Prinzip eine wirklich außergewöhnliche Idee, die mir von der Komplexität wirklich Respekt abverlangt – aber eben auch nicht mehr. Ich hätte die Story für mich persönlich besser gefunden, wenn der Konflikt zwischen Lily und Lilian Hauptthema der Bücher gewesen wäre und nicht noch eine dritte und vierte Partei mit auf dem Schachspiel um die Macht erschienen wäre.

Einzig positiv fand ich die Entwicklung zwischen Lily und Rowan. Aber auch hier fehlte mir das Prickeln, das gewisse Etwas, das in Band 1 noch so spürbar war.

Dass gegen Ende die Beweggründe von Lilian erklärt werden, hat mich dann doch noch etwas entschädigt, bekommt sie dadurch dann doch noch eine menschliche und weiche Seite.

Insgesamt gesehen aber für mich eine Reihe, die mit grundsätzlich guten Ideen aufwarten kann, die mir aber nicht hexisch genug war.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Genauso gut wie der Auftakt

Hunting Prince Dracula
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Die Autorin schafft es hier wirklich, nahtlos an den ersten Teil anzuknüpfen und auch ohne Logiklücken die verschiedenen zugrundeliegenden Figuren und Geschichten miteinander zu einer neuen zu verknüpfen. ...

Die Autorin schafft es hier wirklich, nahtlos an den ersten Teil anzuknüpfen und auch ohne Logiklücken die verschiedenen zugrundeliegenden Figuren und Geschichten miteinander zu einer neuen zu verknüpfen. Dadurch entsteht eine völlig eigene Dynamik, die ein wunderbares Lesevergnügen verspricht.
Das Buch beginnt schon mit einem Knall und verliert auch auf den folgenden Seiten nicht an Tempo. Ein Schockmoment jagt den nächsten, man kommt kaum dazu Luft zu holen, geschweige denn das Buch wegzulegen.

Es versprüht dabei einen ganz eigenen Charme, da die Geschichte aus Sicht einer taffen, unabhängigen und unangepassten Frau erzählt wird und das, obwohl die Story im viktorianischen Zeitalter angesiedelt ist.

Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz und die im ersten Teil bereits leicht knospenden Gefühle zwischen Thomas und Audrey entwickeln sich natürlich weiter. Die Lovestory ist sehr schön beschrieben und passt gut zum Rest des Plots, ohne diesen dabei zu stark in den Hintergrund zu drängen.

Insgesamt ist Hunting Prince Dracula eine gelungene Fortsetzung mit Gruselfaktor. Ich freue mich schon auf den dritten Teil „Escaping from Houdini“ und hoffe, dass zeitnah eine Übersetzung erscheinen wird!

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Richtig gut - ein Jahreshighlight

Stalking Jack the Ripper
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Wie der Klappentext schon verrät, spielt das Buch zu der Zeit in London, in der Jack the Ripper sein Unwesen trieb. Im Buch enthalten sind viele Original-Fotos aus der Zeit, unter anderem auch der Tatorte ...

Wie der Klappentext schon verrät, spielt das Buch zu der Zeit in London, in der Jack the Ripper sein Unwesen trieb. Im Buch enthalten sind viele Original-Fotos aus der Zeit, unter anderem auch der Tatorte etc. Wer zart besaitet ist, sollte vielleicht doch lieber zu einem anderen Buch greifen, da die Fotos und die expliziten Szenen schon arg das Kopfkino anregen.

Die Autorin verknüpft in geschickter Weise reale Fakten mit der Geschichte um Audrey, die in der Welt des viktorianischen Zeitalters mit starren gesellschaftlichen Regeln und Konventionen als Frau ihren eigenen Weg sucht. Sie erhält dabei Unterstützung seitens ihres Onkels, der die Polizei Londons mit rechtsmedizinischen Untersuchungen unterstützt. Bei diesem darf sie, als Junge getarnt, in Lehre gehen und an seinem Unterricht teilnehmen. Dabei lernt sie den smarten Thomas kennen und wird in die Ermittlungen zu den grausamen Morden von Jack the Ripper hineingezogen.

Audrey muss hierbei schnell feststellen, dass der Mörder eine engere Verbindung zu ihr zu haben scheint, als zunächst angenommen, sodass sie auf eigene Faus anfängt, zu ermitteln. Dabei stürzt sie sich kopfüber in die Gefahr, die nachts auf Londons Straßen lauert.

Mir gefiel die Mischung des Buches unglaublich gut. Zum einen lernen wir die Welt der gesellschaftlichen Oberschicht aus Sicht einer Frau kennen, die sich eigentlich den Konventionen zu fügen hätte. Desweiteren treffen wir auf den Straßen Londons auf viel Leid und Elend und die Gefahren des Lebens, wenn man nicht mit einem dicken Geldbeutel und großen Namen gesegnet war. Und wir lernen die Beginne der Forensik und Rechtsmedizin kennen, die damals noch argwöhnisch beäugt wurde und sich noch nicht vollstädig durchgesetzt hatte.

In diesem Spannungsfeld bewegt sich Audrey, eine Protagonistin, die mir sehr sympathisch war und mir mit ihrer unkonventionellen Art gut gefallen hat. Sie ist ein Vorbild für alle Frauen, die sich nicht mit den ihnen zugedachten Rollen zufrieden geben wollen.

Auch war das Ende unvorhersehbar und konnte mit einigen tollen Plottwists aufwarten. Während des Lesens wurde man doch auf die ein oder andere falsche Fährte geführt, sodass ich wirklich positiv überrascht wurde. Das Ende lässt zudem auf eine spannende Fortsetzung hoffen, welche bereits unter dem Titel „Hunting Prince Dracula“ erschienen ist. Ich werde auf jeden Fall auch diesen mir sehr flott zulegen!

Stalking Jack the Ripper gehört auf jeden Fall mit zu meinen Jahreshighlights!

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Düster und atmosphärisch

Das Schwert der Totengöttin
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Das Buch entführt uns nach Tradea, eine Welt voller Legenden und Mythen. Schon auf den ersten Seiten lässt Katharina V. Haderer den Leser völlig in die düstere Welt abtauchen und wir lernen Mirage und ...

Das Buch entführt uns nach Tradea, eine Welt voller Legenden und Mythen. Schon auf den ersten Seiten lässt Katharina V. Haderer den Leser völlig in die düstere Welt abtauchen und wir lernen Mirage und Zejn kennen, zwei Protagonisten, die wirklich alles andere als glatt und perfekt sind.

„Das Schwert der Totengöttin“ löste ja gemischte Reaktionen aus, bemängelten doch einige, dass sie zu den Charakteren keinen Zugang fänden. Ich für meinen Teil fand die Protagonisten großartig, da sie eben nicht dem glattgespülten Durchschnitts-Mainstream entsprechen. Sie sind authentisch, eben weil sie verschroben und ungehobelt sind. Besonders gut gefallen hat mir dabei, dass sie Fehler machen, diese aber erkennen und versuchen, die Folgen wieder gut zu machen. Dabei sind die Charaktere alles andere als bierernst, vielmehr sprüht das Buch nur so vor Witz und Situationskomik. Auch in dieser Hinsicht wurde ich köstlich unterhalten und dies, ohne dabei zu angestrengt zu sein. Auch erhielt man im Laufe des Buches einen immer besseren Einblick in die Gefühlswelt von Mirage und Zejn und konnte sich so relativ gut in sie hineinversetzen. Hier gibt es allerdings tatsächlich noch Luft nach oben, insbesondere was Mirages Background betrifft erhoffe ich mir da von der Fortsetzung noch einiges. Nichtsdestotrotz hat es die Autorin geschafft, mir eine glaubhafte Entwicklung der Charaktere zu erzählen, die auch zum Handlungsstrang passt.

Apropos, die Story hat es wirklich in sich! Eine Actionszene jagt die nächste und die Untoten geben sich die Klinke in die Hand, ganz nach Walking Dead-Manier tauchen sie in ohnehin schon brenzligen Situationen auf. Wirklich begeistern konnten mich die Plottwists, mit denen ich wirklich so nicht rechnete und die mich überraschen konnten. Durch sie wurde mir auch deutlich, wie komplex die ganze Geschichte angelegt ist und wie diverse Spieler auf dem Feld versuchen, sich in die beste Position zu bringen und die Kontrahenten auszubooten. Dadurch blieb es auch für mich als Leser immer spannend und unvorhersehbar, was ja leider zu oft bei anderen genreverwandten Büchern nicht der Fall ist.

Die Komplexität des Buches spiegelt sich auch im Worldbuilding wieder. Diesbezüglich hatte ich zugegebenermaßen bereits einiges an Kopfkino vor Augen, als ich das Buch begonnen hatte. Es klang einfach wie eine perfekte Mischung aus Fantasy und Walking Dead, geheimnisvoll und düster. Und ich muss sagen, ich wurde diesbezüglich nicht enttäuscht! Das Buch konnte meine Erwartungen noch übertreffen, es übte auf mich eine richtige Sogwirkung aus. Ich habe aus kaum aus der Hand legen können, da es eine unglaubliche Stimmung aufzubauen weiß, sodass ich daheim fast schon hinter jedem Vorhang einen Untoten vermutet habe. Genau dieser Mix zwischen den üblichen Playern im Fantasybereich und den Untoten macht die Reihe für mich zu etwas wirklich außergewöhnlichem.

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