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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2022

Tolle Fortsetzung

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Die Sache mit Fortsetzungen geliebter Bücher ist ja immer so eine Sache - die hohe Erwartung kann allzu oft nicht erfüllt werden. Nicht so beim zweiten Teil des Donnerstagsmordclubs "Der Mann, der zweimal ...

Die Sache mit Fortsetzungen geliebter Bücher ist ja immer so eine Sache - die hohe Erwartung kann allzu oft nicht erfüllt werden. Nicht so beim zweiten Teil des Donnerstagsmordclubs "Der Mann, der zweimal starb". Hier wird das hohe Unterhaltungsniveau des ersten Bandes vom Autor perfekt gehalten und ich habe mich während des Lesens wirklich köstlich amüsiert.

Das liegt zum einen an den unglaublich tollen Charakteren, die sowohl jede/r für sich einfach einzigartig und sehr ausgefeilt sind, aber auch im Miteinander eine wahnsinnige Dynamik entwickeln und den Leser mit viel Charme für sich einnehmen. Dabei werden die Protagonisten auch mit all ihren Unzulänglichkeiten, Ängsten und Abgründen gezeichnet, was sie umso menschlicher und zugänglicher macht. Selten sind mit Charaktere so ans Herz gewachsen, diese Senioren sind auf jeden Fall Vorbilder fürs eigene Älterwerden.

Den tollen Charakteren steht aber die Handlung in nichts nach. Im ländlichen Idyll wird wieder nach Herzenslust gemordet. Hier geben sich die potentiellen Bösewichte die Klinke in die Hand, ebenso wie eine Wendung die nächste jagt. Ein ausgeklügelter Plot, bei dem man wirklich erst am Ende ganz überraschend den wahren Täter präsentiert bekommt.

Ich liebe diese Reihe und hoffe auf noch viele Abenteuer des Donnerstagsmordclubs!

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Muss man lesen

Zum Paradies
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Sicherlich ist jedem Leser bereits das große Werk von Hanya Yanagihara, "Ein wenig Leben" ein Begriff. Ich habe großen Respekt vor der emotionalen Wucht des Werks und habe dafür den neuesten, lang ersehnten ...

Sicherlich ist jedem Leser bereits das große Werk von Hanya Yanagihara, "Ein wenig Leben" ein Begriff. Ich habe großen Respekt vor der emotionalen Wucht des Werks und habe dafür den neuesten, lang ersehnten Roman der Autorin "Zum Paradies" als meinen Versuch der Annäherung an Hanya Yanagihara auserkoren, zumal der Plot wirklich außergewöhnlich klang.

Die Autorin nimmt den Leser mit auf ein außergewöhnliches Leseabenteuer. Sie verknüpft hier eine alternative Vergangenheit mit einer alternativen Gegenwart und einer möglichen, erschreckend realistischen Zukunftsvision, wobei verknüpfendes Element ein besonderes Haus in New York ist, das eine Familie durch die Gezeiten zu begleiten scheint.

Trotz der massiven Seitenzahl findet man schnell in die Erzählung hinein, was unter anderem daran liegt, dass die Charaktere von Hanya Yanagihara durchweg überzeugen können. Sie sind einnehmend, sodass man sie gerne durchs Buch begleitet und verfügen gleichzeitig über eine derartige Tiefe, dass man sie in manchen Momenten kaum gänzlich greifen kann.

Worauf sich die Autorin ganz fantastisch versteht, ist den Leser bei der Stange zu halten. Dadurch, dass das Buch komplex und nicht stringend erzählt aufgebaut ist, ergeben sich einige Zusammenhänge erst durch Denkanstrengung und Aufmerksamkeit des Lesers. Dieses Buch kann man nicht nebenbei lesen, man muss sich komplett einlassen, um es auch vollständig erfassen zu können. Und ich muss sagen, dass das sicherlich nicht schwer fällt und sich sehr lohnt.

Beeindruckend ist der vielfache Weltentwurf von "Zum Paradies". Er ist durchdacht, vielschichtig und divers und greift so viele gesellschaftliche Themen mühelos auf - dieses Buch lädt einfach zum Reflektieren ein. Im Mittelteil hatte das Buch für mich ein paar Längen zuviel, hier hat sich die Autorin für meinen Geschmack zu sehr vertieft. Dies tut dem Gesamteindruck aber keinen Abbruch.

Vor allem der letzte Abschnitt ist gerade im Hinblick auf die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen mehr als eindrücklich und hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Ich möchte hier nicht zu sehr vorgreifen, aber das Buch passt einfach perfekt in die heutige Zeit und die Autorin hat hier ein perfektes Mahnmal verschriftlicht. Ein Buch des Jahres und für mich der Beweis, dass diese Autorin einfach gelesen werden muss!

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Unterhaltsame Lektüre

The Stranger Times
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Der Eichborn Verlag ist für mich ja ein Garant für guten Lesestoff. So auch seine neueste Urban Fantasy-Veröffentlichung mit der großartigen Idee einer Zeitung über unerklärliche Phänomene. Das Buch fällt ...

Der Eichborn Verlag ist für mich ja ein Garant für guten Lesestoff. So auch seine neueste Urban Fantasy-Veröffentlichung mit der großartigen Idee einer Zeitung über unerklärliche Phänomene. Das Buch fällt auf den ersten Blick bereits durch eine tolle Gestaltung auf. Das Cover ist fantastisch und das Buch hat einen farbigen Buchschnitt, auch die Haptik gefällt. Es sticht im Bücherregal auf jedne Fall positiv hervor. Zwischen den einzelnen Kapiteln finden sich „abgedruckte“ Kapitel der Stranger Times, die charmant und witzig sind.

Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, sodass man zu Beginn des Buches schon arg aufpassen muss, um der Handlung in den episodenhaften Einschüben folgen zu können. Allmählich ergibt sich aber ein Gesamtbild, dass eine gute Portion Gruselfaktor enthält und ansonsten auch großartig zu unterhalten weiß.

Die Handlung ist spannend, viele Erzählebenen greifen ineinander und wir erhalten als Leser vertieften Einblick in die unterschliedlichen Charaktere. Vor allem Hannah sticht heraus, macht sie sich doch von einer verschreckten, verzweifelten Maus zur taffen Redakteurin, die den Laden und seine verschrobenen Mitarbeiter voll im Griff hat. Aber auch Banecroft, der verschrobene und cholerische Chef, sticht heraus und findet sicher seinen Weg in viele Leserherzen. Beide haben mir als Charakter ebenso gut gefallen wie der Rest, denn die Redaktion der Stranger Times kann wirklich mit einem Sammelsurium an unterschiedlichsten Charaktereigenschaften aufwarten, die in Kombination herrliche Dialoge und irrwitzige Situationskomik liefern. Ein großer Lesespaß, der durch die spannende Story abgerundet wird.

So geraten Hannah und die anderen in eigene Ermittlungen zu den Vorkommnissen und geraten so selbst in Gefahr. Hier kann der Autor mit vielen Kniffen und Wendungen aufwarten und die Spannung auf einem hohen Level halten. Das Buch verfliegt hierdurch förmlich und man hat schnell das Ende erreicht, ein kurzweiliges Lesevergnügen. Dieses Ende ist zwar in sich abgeschlossen, doch bleibt genug Raum für weitere Geschichten rund um das Team der Stranger Times – ich auf jeden Fall würde mir noch eine Fortsetzung wünschen!

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Typisch Kerstin Gier - hier passt alles

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Endlich gibt es Neues von Kerstin Gier. Als die Mitteilung kam, dass diesen Herbst ein neues Buch von Kerstin Gier veröffentlicht wird, wanderte das Buch direkt ohne große Kenntnis des Inhalts auf die ...

Endlich gibt es Neues von Kerstin Gier. Als die Mitteilung kam, dass diesen Herbst ein neues Buch von Kerstin Gier veröffentlicht wird, wanderte das Buch direkt ohne große Kenntnis des Inhalts auf die Wunschliste. Die Autorin ist für mich einfach ein Kaufgarant! Nichtsdestotrotz klang aber auch der Klappentext sehr vielversprechend.

Das Buch kann also nicht nur mit einer tollen Idee aufwarten, es ist selbst ein richtiges Schmuckstück. Teils mit farbigem Buchschnitt, hat sich der Verlag bei der Gestaltung mal wieder selbst übertroffen, das Cover ist ein absoluter Traum.

Aber auch der Inhalt überzeugt. Quinn und Matilda sind zwei gut gezeichnete Charaktere, wobei hier vor allem Quinn hervorsticht und sicherlich im Sturm die Herzen erobern wird. Es ist wirklich erfrischend, ihn durch die Seiten zu begleiten und dabei diverse Geheimnisse zu lüften. Dabei kommen er und Matilda sich natürlich näher, wobei es der Autorin hier gelungen ist, eine sehr dezente und glaubwürfige Lovestory ohne Kitsch aufs Papier zu bringen.

Gemeinsam müssen sich beide vielen Mysterien stellen und ich muss sagen, dass Kerstin Gier hier eine frische Idee im altbekannten Genre aufgebracht hat. Die Ansätze im ersten Teil machen sehr neugierig und Lust auf mehr und es bleibt noch sehr viel Raum für die Folgebände, was die Handlung und das Fantasyelement angeht. Der Urban Fantasy Ansatz hat mir richtig gut gefallen und das Buch passt jetzt auch perfekt zur Jahreszeit und den aktuellen Halloween Vibe.

Was dieses Buch aber - wie jedes von Kerstin Gier - so besonders und zu einem absoluten Wohlfühlbuch macht ist der Wortwitz, der Humor und die Detailverliebtheit der Autorin! Kerstin Gier kann einfach schreiben, sodass man von Seite 1 an einfach nur unglaublich gut unterhalten wird. Hier hat die Autorin bestätigt, dass ich ohne groß den Inhalt zu kennen getrost zu ihren Büchern greifen kann, denn sie machen einfach Spaß! Ich freue mich sehr auf die weiteren Folgebände und hoffe, dass sie uns Leser nicht so lange darauf warten lässt.

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Veröffentlicht am 02.10.2021

aktuelle Themen

Die vier Winde
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Kristin Hannah dürfte sicherlich vielen ein Begriff sein und so habe auch ich ihr neues Buch mit Spannung erwartet.

Dieses Buch nimmt einen bereits von der ersten Seite an gefangen. Elsa ist solch eine ...

Kristin Hannah dürfte sicherlich vielen ein Begriff sein und so habe auch ich ihr neues Buch mit Spannung erwartet.

Dieses Buch nimmt einen bereits von der ersten Seite an gefangen. Elsa ist solch eine zarte und gleichzeitig starke Figur, in die man sich sehr gut hineinversetzen kann und mit der man durchs Buch mitfiebern wird. In vielen Situationen fordert sie mit ihrer Art den Leser auch heraus, man möchte sie am liebsten schütteln und ihr seine Meinung entgegenschleudern. Aber genau diese Momente ließen mich als Leser auch am meisten reflektieren.

Die Handlung wird durch unterschiedliche Perspektiven erzählt und offenbaren einen Generationenkonflikt, der auch einer der unterschiedlichen Temperamente ist. Umso schöner, wenn sich Mutter und Tochter über die Seiten hinweg immer weiter annähern und Verständnis entwickeln. Durch diese Erzählweise wird das Buch lebendig und man kann selbst reflektieren.

Die Thematik war mir relativ neu, ist man als Europäer in den 1930er Jahren eher mit dem Aufstieg des Faschismus in Europa vertraut. Umso eindringlicher wird hier die damalige Dürrekatastrophe geschildert und die Erfahrungen der geflohenen Familien in Kalifornien. Die Thematik ist so aktuell wie nie, sodass das Buch stark beeindruckt. Folgen der Klimakrise und Flüchtlingsströme erleben wir in Anfängen bereits jetzt, vielleicht können wir ja aus bereits erlebtem lernen.

Gegen Ende ging mir allerdings vieles von der Handlung her zu schnell, ich hatte hier ein wenig den Eindruck, als würde die Autorin dann dem Ende entgegen hetzen. Hier hätte es für mich etwas ausgewogener zwischen dem Slow Start und dem Ende sein dürfen. Nichtsdestotrotz gelingt der Autorin ein wahrhaft emotionales Finale. Hier darf ruhig die ein oder andere Träne verdrückt werden, rechnet man als Leser doch sicherlich nicht mit diesem Ausgang.

Ein sehr gelungenes Buch der Autorin, das der "Nachtigall" in nichts nachsteht und mit brandaktuellen Themen aufwarten kann. Ein perfektes Buch für diesen Herbst.

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