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Books_of_Tigerlily

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Gute Dystopie

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Als ich Flawed, den ersten Teil der Dilogie von einer guten Freundin bekam, war ich noch etwas kritisch und dachte „Schon wieder eine Dystopie und dann noch von Cecelia Ahern?“ Ich hatte zuvor nur deren ...

Als ich Flawed, den ersten Teil der Dilogie von einer guten Freundin bekam, war ich noch etwas kritisch und dachte „Schon wieder eine Dystopie und dann noch von Cecelia Ahern?“ Ich hatte zuvor nur deren absolute Klassiker im Bereich Romance gelesen und konnte mir nicht so recht vorstellen, wie das zusammen passen soll… und ich hatte einfach schon so viele recht flache Dystopien gelesen, dass ich das Buch erst mal zur Seite legte.

Glücklicherweise griff ich dann doch noch mal danach und was soll ich sagen – Gott sei Dank ist dieses Buch nicht auf meinem SUB versauert!

Klingt zunächst also wirklich wie eine klassische Zukunftsvision nach Schema F: Mädchen kämpft gegen das System und nebenbei verliebt sie sich in die große Liebe ihres Lebens.

Diese Reihe ist allerdings soviel mehr als eine Dystopie – in Aherns Reihe versteckt sich stattdessen eine ausgeklügelte Gesellschaftskritik! Die Autorin vermag eine Vision unserer Zukunft zu erschaffen, die erschreckend und leider absolut nicht fernliegend ist. Vielmehr finden sich Anklänge an verschiedene faschistische Systeme darin.

Eine instinktive unüberlegte Handlung hat für Celestine schwerwiegende Folgen, sie wird von der Gesellschaft ausgestoßen und gebrandmarkt und gehört nun zu den „Flawed“. Sie erlebt nun am eigenen Leib das genaue Gegenteil ihrer zuvor perfekten Welt und beginnt, das bestehende System zu hinterfragen.

Da sie in einen Vorfall mit dem obersten Verfechter des Systems, Richter Crane verwickelt ist, muss sie aus dem System ausbrechen, um sich selbst zu retten.
Cecelia Ahern schafft mit dieser Dilogie etwas einzigartiges, und hier erkennt man ihre Erfahrung als Bestsellerautorin: sie verwebt die spannende und rasante Story um Celestine mit einer Gesellschaftsform, die gar nicht mal so weit weg von unserer heutigen Gesellschaft zu sein scheint. Mit erschreckender Faszination ist man zunächst ganz bei Celestine und ihrer perfekten Welt und stürzt mit ihr gemeinsam in das genaue Gegenteil. Dabei schafft es die Autorin, nie vorhersehbar zu werden und einige unerwartete Wendungen einzubauen.

Auch bei der enthaltenen Lovestory schöpft sie ihre ganze Erfahrung als Autorin aus: selbst in Szenen, in denen ich dachte „Hoppla, das geht jetzt aber schnell“ dienen diese der Story und sind wohl platziert. Auch das von mir zu Beginn des Buches orakelte Liebesdreieck entwickelte sich anders als gedacht und brachte mir mit die schönsten Szenen des Buches. Selbst kleinste Details und Szenenbeschreibungen dienen der Geschichte, ich sage nur Erdbeeren und Fußkettchen, zwei der absolut berührendsten Szenen der Reihe. Die Bücher regen zum Neujustieren der eigenen Moralvorstellungen und Werte an und lässt einen nachdenklich zurück. Eine wertvolle Reihe, um gerade in Zeiten der geschönten Social Media-Profile sich wieder auf das Wesentliche zu besinnen – statt auf die Person, die man sein sollte auf die, die man wirklich ist.

Ein absolutes Must-Read, chapeau, Miss Ahern! Bitte mehr davon!

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Zurück in die uralte Metropole

London
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Hach, was habe ich mich letztes Jahr gefreut, als Christoph Marzi einen neuen Band in der Uralten Metropole-Reihe veröffentlicht hat. Gehört diese Reihe doch seit Teenie-Zeiten zu meinen All Time Favourites ...

Hach, was habe ich mich letztes Jahr gefreut, als Christoph Marzi einen neuen Band in der Uralten Metropole-Reihe veröffentlicht hat. Gehört diese Reihe doch seit Teenie-Zeiten zu meinen All Time Favourites im Bereich Urban Fantasy. Ich bin, vergleichbar wie mit Harry Potter, auch mit Emily gemeinsam groß geworden und habe mit ihr das ein oder andere Abenteuer überstanden. Also musste London natürlich bei der FBM 2016 mit!

Aber wie so oft mit von mir mit Spannung erwarteten Büchern lagerte auch London lange auf dem Sub, da ich einfach nicht wollte, dass es vorbei ist. So griff ich erst vor kurzem dann doch zum Buch und war sofort wieder gefangen von Marzis Wortgewalt.

Das Buch ist nach alten Mustern aufgebaut und fühlte sich an wie ein Wiedersehen mit alten Freunden. Wir treffen Emily in einer ähnlichen Situation, wie wir es schon so oft mit ihr erlebt haben. Auch treffen wir auf alte Bekannte und lernen neue Mitspieler auf dem großen Schachfeld der alten Metropole kennen.

Manche mögen kritisieren, dass es Marzi an Ideen fehle und er lediglich den ersten Teil der ursprünglichen Trilogie neu verwurstet hat. Die Kritik ist durchaus berechtigt, finden sich doch arg viele Parallelen und Gemeinsamkeiten. Ich für meinen Teil sehe London eher als Hommage an die Uralte Metropole und die Parallelen scheinen mir durchaus gewollt zu sein. In mir haben sie auf jeden Fall vielmehr schöne Nostalgie hervorgerufen statt Langeweile oder Unmut.

Man fühlt sich an die Anfänge zurückversetzt, als man die Geheimnisse der uralten Metropole zum ersten Mal erkundet hat. Trotzdem muss man erkennen, was aus eben dieser geworden ist und welche Gefahren ihr drohen.

Als erfahrener Marzi-Leser riecht man allerdings recht früh den Braten um das mysteriöse Waisenmädchen. Hier war Marzis Vorliebe für passende Namen entweder zu vorhersehbar oder mir wurde an dieser Stelle bewusst, dass das Buch auch für etwas jüngere Leser angelegt ist.

Dies tut der Story allerdings kein Abbruch, es werden gekonnt falsche Fährten gelegt und Intrigen gesponnen. In gekonnt gewohnter Marzimanier wird eine bild- und wortgewaltige Welt erschaffen. Auch hier wird manch einem der Stil zu überbordend sein, zu viel Ideen auf engsten Raum verarbeitet, aber das machen Bücher von Marzi gerade aus!

Mir persönlich gefällt dieser Stil weit besser als ein karges Plotting und ein noch kargeres Setting. Bei Marzi habe ich immer das Gefühl, es gibt noch so viel mehr im Hintergrund, was ich gar nicht alles erfassen kann. Solch ein Gefühl habe ich nur bei den wenigsten Autoren.

Einziges Manko war der romantische Aspekt. Ich möchte hier nicht zuviel verraten, aber ein von mir arg geshipptes Paar hat es im neuen Band sehr schwer. Auch wenn man gegen Ende die Intention im Hinblick auf die Storyline erkennt, so fiel es mir doch unglaublich schwer, diese Entwicklung zu akzeptieren.

Am Schluss passt dann doch wieder alles und es gibt ein typisches Uralte Metropole-Ende: es ist im Leben nicht alles rosarot mit Zuckerguss, dafür aber die Aussicht darauf, dass alles schon irgendwie werden wird, wenn man gute Freunde hat und weiß, wer man selber ist.

Ich würde sehr gerne erneut in die Uralte Metropole reisen!

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Gelungene Fortsetzung!

Rache und Rosenblüte
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Mir hat der erste Teil der Reihe, Zorn und Morgenröte, unheimlich gut gefallen, war es doch so eine tolle neuartige Idee die Geschichten aus 1001 Nacht aufzubereiten.

Klar, dass ich auch zum zweiten ...

Mir hat der erste Teil der Reihe, Zorn und Morgenröte, unheimlich gut gefallen, war es doch so eine tolle neuartige Idee die Geschichten aus 1001 Nacht aufzubereiten.

Klar, dass ich auch zum zweiten Teil greifen musste, wollte ich doch natürlich wissen, wie es weitergeht. Und so wurde ich wieder gefangen genommen von dem starken Worldbuildung und den bildgewaltigen Beschreibungen, die das Buch für den Leser wirklich zu einem Lesevergnügen macht.

Nachdem es im ersten Teil eine Art Auflösung gab, müssen sich unsere Protagonisten nun neuen Aufgaben aber auch alten Feinden stellen. Dabei müssen sie aber auch weiter an ihrer Beziehung feilen und richtig zueinander finden, gibt es doch die üblichen Irrungen und Wirrungen, denen sich beide gegenübersehen. Eine alte Liebe kommt ins Spiel und wirbelt noch einmal viel durcheinander.

Die Handung ist hierdurch nicht ganz so stark wie im ersten Teil, hier hatte ich das Gefühl es ist noch Luft nach oben. Dennoch bleibt es unterhaltsame Lektüre, welche man zügig runterlesen kann.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Einfach magisch!

Zorn und Morgenröte
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Ein Buch, inspiriert von 1001 Nacht? Her damit!

Zorn und Morgenröte gibt dem Leser eine neue Idee an die Hand, deren Umsetzung auch noch wahnsinnig gut gelungen ist. Angelehnt an Scheherazade und Geschichten ...

Ein Buch, inspiriert von 1001 Nacht? Her damit!

Zorn und Morgenröte gibt dem Leser eine neue Idee an die Hand, deren Umsetzung auch noch wahnsinnig gut gelungen ist. Angelehnt an Scheherazade und Geschichten aus 1001 Nacht versprüht das Buch bereits ab der ersten Seite dank starken Worldbuildings und tollen bildhaften Beschreibungen unglaublichen Zauber, als wäre man selbst gerade im alten Orient unterwegs. Es scheint fast, als könnte man orientalische Gewürze riechen, starken Pfefferminztee schmecken und Jasminblüten riechen. Dieses Feeling begleitet den Leser durch das ganze Buch, das auch mit spannender Handlung aufwarten kann.

Die Protagonisten treffen aufeinander und man ist direkt fasziniert von deren Beziehung, bei der förmlich die Funken sprühen, bei der man aber auch nicht weiß, wer nun gut und wer schlecht ist. Diese Dynamik ist wirklich klasse gemacht und macht einfach Spaß beim Lesen. Die romantische Seite kommt natürlich auch nicht zu kurz, sodass man toll mitfiebern kann. Von mir gibts eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Gute SciFi

Constellation - Gegen alle Sterne
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Als riesiger Fan von Claudia Gray (ihr müsst alle ihre Firebird-Trilogie lesen!!!) konnte ich ihr neues Werk „Constellation – Gegen alle Sterne“ kaum abwarten! Natürlich habe ich mich sofort auf das Buch ...

Als riesiger Fan von Claudia Gray (ihr müsst alle ihre Firebird-Trilogie lesen!!!) konnte ich ihr neues Werk „Constellation – Gegen alle Sterne“ kaum abwarten! Natürlich habe ich mich sofort auf das Buch gestürzt und trotz Geburtstagsstress in weniger als zwei Tagen inhaliert. Ich hatte aufgrund der Firebird-Trilogie hohe Erwartungen an Constellation und wurde wahrlich nicht enttäuscht!

Dem Buch liegt eine gewohnt komplexe Welt zugrunde. Die Autorin schafft hier eine Vermischung aus klassischen SciFi-Elementen und würzt das Ganze mit einer Prise Dystopie – gelungen wie ich finde. Protagonistin Noemi kommt vom Planeten Genesis, der von der Erde bedroht wird. Ja, richtig gelesen, in diesem Buch sind die Erdenbewohner die Bösen! In ferner Zukunft haben die Menschen sehenden Auges die Ressourcen der Erde soweit ausgebeutet, dass sie auf andere Planeten expandieren müssen – eine neue Art der Kolonisation ist dem Konflikt zwischen Erde und Genesis vorangegangen. Auf Genesis bildete sich eine Rebellion gegen die ausbeutende Erde, der auch Noemi angehört.

Gegenpol zu Noemi bildet die Künstliche Intelligenz Abel von der Erde. Per Zufall treffen beide aufeinander und sind plötzlich Partner bei einer lebensgefährlichen Mission. Obwohl Künstliche Intelligenzen von der Erde unter anderem als Soldaten gegen Genesis gebraucht werden, ist Abel durch eine Programmierung daran gebunden, dem ranghöchsten Offizier zu dienen, folglich Noemi zu beschützen.

Die Charaktere und ihre Interaktion haben mir im Buch ungewöhnlich gut gefallen. Die Beweggründe Noemis werden nach und nach aufgedeckt und die Hintergründe der Rebellion erläutert. Ich finde, hier hat die Geschichte durchaus das Potential, noch mehr in die Tiefe zu gehen und weitere Konfliktpunkte der Rebellion gegen die Erde offen zu legen.

Abel ist einfach nur perfekt getroffen! Genauso stelle ich mir eine Künstliche Intelligenz in der Zukunft vor. Abel ist dabei keine dumpfe Rechenmaschine, ihm wurde seitens seines Schöpfervaters die Möglichkeit gegeben, zu lernen, Erfahrungen zu sammeln sowie menschliche Empfindungen zu entwickeln. Mit zunehmender Story wird klar, wie weit die Entwicklung Abels geht und aus welchen Gründen er so besonders ist – ein erzählerischer Kniff, der mich beeindruckt hat und der der Story noch mehr Tiefgang verpassst hat.

In ‚Constellation‘ werden neben der äußerst rasanten Erzählung auch elementare philosophische Fragen der Neuzeit aufgeworden: Inwieweit wollen wir Künstliche Intelligenz erschaffen und nach welchem Vorbild? Wollen wir technische Sklaven der von uns begrenzten Fähigkeiten erschaffen oder möchten wir, dass uns unsere Schöpfung irgenwann übertrifft? Schaffen wir uns mit Künstlicher Intelligenz selbst ab?

Aber nicht nur Fragen zur KI werden aufgegriffen, die irgendwann einmal vielleicht relevant werden könnten. Auch aktuellere Fragen wie die Ausbeutung und das restlose Verbrauchen von Ressourcen wider besseres Wissen werden im Buch aufgeworfen, und dies ohne erhobenen Zeigefinger und unter Betrachtung beider Seiten. Die Autorin schafft es hier, solche Themen geschickt in den Plot einzubinden.

Das Buch gleicht einem Roadtrip durchs All, bei dem Noemi und Abel allerlei Hindernisse überwinden müssen. Dabei ergänzen sie sich perfekt – ihre gegenseitige Interaktion und die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander waren immer amüsant und haben einfach Spaß gemacht. Für mich eins der perfektesten Paare aus dem Fantasy/SciFi-Bereich! Natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz. Auch hier harmonieren die Protagonisten perfekt miteinander, die Entwicklung ihrer Gefühle füreinander ist nie überrissen sondern geschieht in feinen, leisen Tönen. Sehr glaubwürdig und unglaublich süß! Noemi und Abel helfen einander, festgefahrene Meinungen neu zu überdenken und über den eigenen Tellerrand zu schauen. Sie werden mit den eigenen Strukturen und Denkmustern konfrontiert – das Buch schafft dies übrigens auch beim Leser!

Für mich ein absolut ausgereiftes Buch, welches zu meinen Jahreshighlights 2017 gehören wird. Ich kann euch ‚Constellation‘ nur ans Herz legen – lest es alle und verliebt euch in den unendlichen Weiten des Alls gemeinsam mit Noemi und Abel!

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