Mal was ganz anderes
Fremdes LichtWir begeben uns mit der Protagonistin Elaine Duval auf ein frostiges, melancholisches und philosophisches Abenteuer, wenn wir mit der Lektüre beginnen!
Ein Kometeneinschlag im 24. Jahrhundert zerstörte ...
Wir begeben uns mit der Protagonistin Elaine Duval auf ein frostiges, melancholisches und philosophisches Abenteuer, wenn wir mit der Lektüre beginnen!
Ein Kometeneinschlag im 24. Jahrhundert zerstörte die Erde und Elaine Duval, die in Grönland aufwuchs und deren Großvater einst bei den Inuit lebte, ihr von deren Weisheit und Tradition erzählte und sie unbewusst und indirekt lehrte, in Kälte, Eis und Schnee zu überleben, scheint die Katastrophe als einzige davongekommen und übrig zu sein.
Wie gut, dass die Genforscherin nun, nach dem schockierenden Erwachen, eine Idee davon hat, wie sie an einem so rauen, trostlosen, unbehaglichen und einsamen Ort zurechtkommen kann.
Während Elaine sich auf ihrem beschwerlichen Weg durch diese fremdartige Welt befindet, um sie zu erkunden, lernen wir sie und ihre Vergangenheit kennen.
Wir tauchen in ihre Gedanken- und Gefühlswelt ein und vor unserem geistigen Auge erwachen eine Frau und ihre Kindheit in all ihren Facetten zum Leben.
Und eines Tages entdeckt Elaine Inuit-Zeichen. Was bedeutet das? Täuscht sie sich?
Neben diesem Erzählstrang gibt es noch einen weiteren, der im 19. Jahrhundert spielt und in dem ein Forscher über sein Tagebuch und die Vorfahrin Uki während der Weltausstellung in Chicago zu Wort kommen.
Der Roman, der ganz grob gesagt ein Mix aus Abenteuerroman, Science Fiction, Sachbuch, Biographie und kleiner Ausflug in die Esoterik ist, liest sich flüssig und ist in einer bildhaften und eingängigen Sprache geschrieben.
Inhaltlich und sprachlich hat mich der Roman „Fremdes Licht“ von Michael Stavarič überzeugt und gefesselt.
Er erzählt lebendig und intensiv auf für mich neuartige Weise völlig unaufgeregt und unspektakulär eine wahrlich phantastische Geschichte, in der es um basale Dinge des Lebens und um das Menschsein an sich geht.
Man muss sich vorbehaltlos auf ihn einlassen, um ihn zu genießen und Alltagsverstand und Alltagsgeschwindigkeit manchmal beiseite schieben.
Ich empfehle den geheimnisvollen und faszinierenden Roman, der Zeiten und Orte auf überraschende Art und brillante Weise verknüpft und durch den ich Vieles über die interessante Kultur und Lebensweise der Inuit lernte, sehr gerne weiter, denn er bescherte mir einige außergewöhnliche, vergnügliche und interessante Lesestunden.